Die Lufthansa prüft mögliche Strecken für den Hyperloop in Deutschland
Kurzstreckenflüge sind vergleichsweise kostspielig und stellen eine enorme Belastung für die Umwelt dar. Bei vielen innerdeutschen Strecken wäre es theoretisch deutlich sinnvoller mit dem Zug zu fahren. So kooperiert die Lufthansa auf der Strecke Frankfurt-Köln bereits mit der Deutschen Bahn. Dort kommen ICEs anstelle von Flugzeugen zum Einsatz. Das Innovationszentrum der Lufthansa in Berlin möchte diesen Ansatz auch auf längere Strecken ausdehnen und hat dafür eine neue Technologie ins Auge gefasst: Mit dem Hyperloop könnten Passagiere sogar deutlich schneller befördert werden als bisher mit Flugzeugen. So wird beispielsweise der Einsatz auf der Strecke München-Berlin geprüft. Der Hyperloop würde dafür rund dreißig Minuten brauchen. Der Flug dauert heute etwa eine Stunde.
Der Bau der ersten Transportkapseln beginnt zeitnah
Weitere mögliche Strecken wären München-Hamburg und Köln-Berlin. Dass die Lufthansa sich mit der Hyperloop-Technologie beschäftigt, bestätigte eine Konzernsprecherin gegenüber der „Bild am Sonntag“. Bis diese allerdings tatsächlich zum Einsatz kommen wird, dürften noch einige Jahre vergehen. So beginnt das Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies gerade erst mit der Produktion der Transportkapseln. Beauftragt damit wurde die spanische Firma Carbures, die auch als Zulieferer für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing aktiv ist. In rund einem Jahr sollen dann die ersten Testfahrten mit den Transportkapseln stattfinden. Der Baubeginn einer ersten kommerziellen Strecke ist in drei Jahren geplant. Viele Experten halten diesen Zeitplan aber für zu optimistisch.
Die Deutsche Bahn ist ebenfalls an der Technologie interessiert
Zum Einsatz kommen könnte der Hyperloop zunächst in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Immerhin hat sich der Bruder des dort regierenden Emirs bereits Anteil an der Firma Hyperloop Transportation Technologies gesichert. Aber auch die Politik hierzulande ist an der neuen Technologie interessiert. Verkehrsminister Alexander Dobrindt besuchte die Firma beispielsweise im vergangenen Jahr. Auch die Deutsche Bahn als Staatsunternehmen zeigt Interesse an der Entwicklung des Hyperloop. In einem ersten Schritt soll gemeinsam an künstlichen Fenstern mit virtuellen Landschaften gearbeitet werden. Diese könnten zum Einsatz kommen, um den Menschen in der engen Röhre des Hyperloop die Platzangst zu nehmen – sind aber auch für konventionelle Züge interessant.