Deutsche Atlantik-Segler mit fast 100 Kilo Kokain gestoppt

Fort-de-France/Hamburg (dpa) - Die französische Marine hat auf dem Atlantik ein deutsches Segelschiff mit 93,5 Kilogramm Kokain an Bord gestoppt. Zwei Deutsche seien südöstlich der Karibikinsel Martinique auf hoher See festgenommen worden, teilte der französische Zoll mit.

«Die Drogen waren für Europa bestimmt, da gibt es keinen Zweifel», sagte der Ermittler der Deutschen Presse-Agentur. Der Schwarzmarkt-Wert des Kokains wird auf 6,5 Millionen Euro geschätzt. Der Ermittler sagte, die französischen Behörden hätten eng mit der Hamburger Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet. «Es geht um die Zerschlagung der Organisation.»

Die 41 und 50 Jahre alten Männer stehen im Verdacht, im Auftrag organisierter Drogenhändler unterwegs gewesen zu sein. Sie stammen aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und wurden nach Fort-de-France gebracht, der Hauptstadt des französischen Übersee-Departements Martinique.

Die Hamburger Staatsanwaltschaft bestätigte die Angaben und kündigte an, sie werde die Auslieferung der beiden Beschuldigten beantragen. Die Behörde sei zuständig, weil das Boot in Hamburg registriert sein soll, sagte eine Sprecherin. Das werde aber noch geprüft.

Die französischen Zollfahnder hatten die Männer schon seit mehreren Monaten als mögliche Drogenschmuggler unter Verdacht. Die beiden setzten schließlich vom südamerikanischen Suriname aus Kurs auf Europa. Eine Marinefregatte kontrollierte das Segelschiff dann am vergangenen Freitag gut 400 Kilometer von Martinique - weil es unter deutscher Flagge fuhr, hatte Berlin zuvor sein Okay geben müssen.

Immer wieder versuchen Drogenhändler, ihre Ware mit Segelschiffen nach Europa zu bringen. Erst im April beschlagnahmte der französische Zoll ebenfalls in der Nähe von Martinique 2,25 Tonnen Kokain.

Ende 2012 waren drei Segler vom Flensburger Landgericht wegen Drogenschmuggels zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die Männer von der Insel Föhr, aus den Niederlanden und Südafrika sollen bei vier Touren jedes Mal zwischen 500 und 1000 Kilogramm Kokain über den Atlantik nach Europa geschmuggelt haben. Bei der vierten Tour wurden sie vor der Insel Sint Maarten, nördlich von Martinique, von der französischen Küstenwache festgenommen.

Kriminalität / Drogen / Frankreich / Deutschland
23.06.2015 · 17:47 Uhr
[26 Kommentare]
 
Schröder will sich nicht aus SPD-Geschichte löschen lassen
Hannover (dpa) - Altkanzler Gerhard Schröder hat die SPD-Spitze davor gewarnt, ihn aus der […] (01)
HORNBACH: Boom trotz Wirtschaftskrise?
Trotz Wirtschaftsflaute glänzt HORNBACH. Unerwarteter Aufschwung Trotz eines leichten Rückgangs bei den […] (00)
«Unser Jerusalem»: RTL lässt Jesus in Kassel auferstehen
Kassel (dpa) - Der Gottessohn spendiert Pizza Frutti di Mare und Kassel gilt als «neues Jerusalem»: […] (01)
SGS Essen: Der letzte Club seiner Art träumt vom Pokalfinale
Essen (dpa) - Seit die Männerproficlubs den Frauenfußball endgültig entdeckt haben, darf sich […] (01)
Banking Them Up Is Essential!
Am kommenden Sonntag, den 31. März 2024, erinnert der World Backup Day wieder daran, wie […] (01)
Harry Styles: Mitglied im Elite-Boxclub
(BANG) - Harry Styles ist einem elitären Boxclub beigetreten, um mithilfe der Kampftechniken […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News