Der Gina-Lisa-Effekt
(BANG) - Gina-Lisa Lohfinks Prozess rüttelt viele Frauen wach.
Das Model wurde gestern wegen falscher Verdächtigung verurteilt und erhielt zudem eine Geldstrafe, weil sie zwei junge Männer der Vergewaltigung beschuldigt hatte.
Während sich nach und nach prominente Unterstützer melden, hat die 'Sat. 1-Frühstücksfernsehen'-Moderatorin Marlene Lufen ebenfalls auf Facebook von einem schrecklichen Erlebnis berichtet: ''Als Journalistin muss ich das Gerichtsurteil gegen Gina-Lisa Lohfink neutral betrachten, ich schreibe hier also als Privatperson. Millionen Frauen werden dieses Urteil als Warnung verstehen: Wenn Dir so etwas passiert, geh nicht zur Polizei!
Als ich 19 war, hat ein Mann versucht mich zu vergewaltigen. Er war Fotograf, ich war allein mit ihm im Studio, er hat sich auf mich gestürzt, sich auf meine Schultern gestemmt und auf eine Liege gepresst. Meine Gegenwehr hat ihn angespornt. Alles wie im Film, unwirklich, brutal. Nur weil ich mental und vor allem körperlich stark genug war, konnte ich mich befreien und aus dem Haus fliehen.
Bin ich danach zur Polizei gegangen? Nein. Bin ich zum Arzt gegangen, um meine Blessuren zu dokumentieren? Nein. Habe ich ihn angezeigt? Nein.
Ich habe meine Eltern und meinen Freund angefleht, nichts zu unternehmen. Ich wollte einfach nur ganz schnell vergessen.
Seit 20 Jahren mache ich mir Vorwürfe, dass ich ihn damit habe durchkommen lassen...''
Dadurch hofft die Moderatorin, trotz des skandalösen Urteils andere Frauen zu ermutigen, an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch Alice Schwarzer und Sarah Knappik erklärten nach dem Urteil, dass sie hinter Lohfink stünden.