De-facto-Chef von Samsung wegen Korruption verhaftet

Seoul (dpa) - Im Korruptionsskandal um eine enge Vertraute der südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye ist der Erbe des Samsung-Imperiums verhaftet worden. Das Bezirksgericht in Seoul erließ auf Antrag der Ermittler einen Haftbefehl gegen den Vize-Vorsitzenden des Smartphone-Weltmarktführers Samsung Electronics.

Es gebe zusätzliche Beweise, um Lee Jae Yong in Haft zu nehmen. Dem 48-jährigen Lee droht jetzt ein Prozess wegen Korruption, Untreue und Meineids. Zusätzlich wird er beschuldigt, Gewinne aus Straftaten verborgen zu haben. 

Das Gericht hatte noch im Januar einen Antrag auf Haftbefehl gegen Lee wegen Beweismangels abgelehnt. Am Freitag wies es die Inhaftierung des Präsidenten von Samsung Electronics, Park Sang Jin, zurück, dem die Ermittler ebenfalls Verstrickung in die Affäre um Park vorwerfen. 

Die Verhaftung Lees ist nicht nur ein Schlag für Südkoreas größten Industriekonzern, sie könnte sich nach Ansicht von Beobachtern auch nachteilig für Park in ihrem Amtsenthebungsverfahren vor dem Verfassungsgericht auswirken. Die Staatschefin ist seit Dezember vorläufig von ihren Amtspflichten enthoben. 

Die Samsung-Gruppe soll hohe Summen an Unternehmen und Stiftungen der umstrittenen Park-Freundin Choi Soon Sil gezahlt und im Gegenzug politische Unterstützung für die Fusion zweier Konzerntöchter vor zwei Jahren erhalten haben. Kritiker sahen in der Fusion eine Stärkung der Gründerfamilie. 

Den Ermittlern zufolge geht es um 43 Milliarden Won (35,2 Millionen Euro), die nach Freigabe durch Lee von Samsung an Chois Organisationen geflossen sein sollen. Samsung hatte die Vorwürfe der Korruption bestritten. «Wir werden unser Bestes tun, damit die Wahrheit in künftigen Gerichtsverfahren aufgedeckt wird», hieß es einer Stellungnahme am Freitag. 

Lee ist der Sohn des schwer erkrankten früheren Konzernchefs Lee Kun Hee. Der Vater trägt trotz eines Herzinfarkts im Mai 2014 noch immer den Titel des Vorsitzenden des Konzern-Flaggschiffs Samsung Electronis. Sein Sohn war in den vergangenen Jahren schrittweise auf führende Funktionen im Konzern herangeführt worden. 

Parks langjährige Freundin Choi wird unter anderem vorgeworfen, mit Hilfe ihrer Beziehung zur Staatschefin Sponsorengelder von zahlreichen Unternehmen eingetrieben und sich dabei persönlich bereichert zu haben. Die Tochter eines früheren Sektenführers und Förderers von Park sitzt in Untersuchungshaft. 

Staatsoberhaupt / Affären / Unternehmen / Südkorea
17.02.2017 · 11:45 Uhr
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