Crytek-Krise: Führender Graphics Engineer wechselt zu id Software
Die negativen Nachrichten für das deutsche Entwicklungshaus Crytek reißen nicht ab: Nachdem in den vergangenen Wochen Stimmen laut wurden, die über große finanzielle Schwierigkeiten berichteten und andeuteten, dass der Konzern kurz vor dem Bankrott stehe, wurde es in den darauffolgenden Tagen nur schlimmer. Wenig später drang hindurch, dass Gehälter vielerorts nur noch unvollständig gezahlt werden, die Homefront: The Revolution-Entwickler von Crytek UK vorerst ihre Arbeit einstellten, solange wie sie nicht ihr vollständiges Gehalt ausgezahlt bekommen.
Mit Tiago Sousa darf man nun einen großen Verlust in der Crytek-Familie beklagen. Der als Lead R&D Graphical Engineering tätige Entwickler gab bekannt, das deutsche Studio verlassen zu haben und seine Arbeit an der CryEngine einzustellen. In Zukunft sei er bei id Software beheimatet, um dort zur Entwicklung der id Tech 6-Engine beizutragen.
Happy to announce i’ll be helping the amazingly talented id Software team with Doom and idTech 6. Very excited
— Tiago Sousa (@idSoftwareTiago) 18. Juli 2014
In anderen Abteilungen Cryteks soll die Situation nur undeutlich besser aussehen. Der Director von Homefront: The Revolution sowie weitere führende Entwickler hätten laut diversen Quellen Crytek bereits verlassen. Tendenz: steigend. Crytek macht offiziell noch gute Mine zum bösen Spiel – wie lange sie diesen noch aufrechterhalten können, wird sich zeigen müssen. Sollte Crytek untergehen, seien bereits verschiedene Unternehmen an verschiedene Teile Cryteks interessiert. So besagt die Gerüchteküche, dass Deep Silver an einer Übernahme Crytek UKs interessiert sei.
id Software arbeitet derzeit an einem Reboot des Traditionsshooters Doom, der jüngst auf der Quakecon 2014 vorgestellt wurde.