BUGLAS: So soll der flächendeckende Glasfaserausbau erreicht werden
Köln – Über die richtige Strategie für den Ausbau von Highspeed-Internetzugängen wird in Deutschland schon länger heftig diskutiert. Der Bundesverband Glasfaseranschluss e.V. (BUGLAS) hat nun einen 6-Punkte-Plan für einen flächendeckenden Glasfaserausbau vorgelegt. Der Vorschlag für einen neuen Ordnungsrahmen soll einen zentralen Impuls für den Glasfaserfaserausbau durch möglichst viele Marktteilnehmer geben.
Vorrang für Glasfaser-Infrastruktur
Der Verband setzt in seinem Plan auf ein klares Glasfaser-Infrastrukturziel für Deutschland. Bei Gewährung von Open Access soll zudem auf Regulierung von FttB/H-Netzen verzichtet werden. Die Regulierung für das Kupferanschlussnetz solle dagegen beibehalten werden. Der BUGLAS-Plan sieht außerdem einen Vorrang für das jeweils beste Teilnehmernetz vor. "Wenn sich also beispielsweise FttB g.fast und FttC Vectoring gegenseitig auf der Inhouse-Leitung stören, darf es nicht sein, dass Fiber to the Building benachteiligt wird", führt BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer aus. "Schließlich bringt FttB die Glasfaser bis ins Gebäude."
Der Verband hat auch den Verzicht auf den Überbau von FttB/H-Netzen als einen weiteren zentralen Punkt in sein Papier integriert. Fördermittel sollten zudem ausschließlich auf FttB/H ausgerichtet sein. "Die Politik darf in der kommenden Legislaturperiode mit ihrer Breitbandförderung keine Übergangstechnologien mehr unterstützen", so die Forderung von BUGLAS-Präsident Theo Weirich.
BUGLAS drängt auf "Glasfaser-Ruck" in Deutschland
In Anlehnung an eine bekannte Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog betonte Weirich: "Es muss ein Glasfaser-Ruck durch Deutschland gehen". Die Versorgung mit echten Glasfaseranschlüssen liege in Deutschland bei den Haushalten im einstelligen Prozentbereich – trotz aller bisherigen Anstrengungen.
"Wie kann der notwendige umfassende Ausbau in endlicher Zeit erfolgreich sein? Nur dann, wenn möglichst viele Marktakteure in Fiber to the Building/Home investieren", erläutert Weirich. Fehlanreize für kurzfristige Übergangstechnologien sollten vermieden werden. Daher sei ein nachhaltiges Infrastrukturziel erforderlich.
"Ein solches könnte man beispielsweise so formulieren, dass bis 2025 alle Unternehmen und sozioökonomischen Treiber wie etwa Bildungseinrichtungen sowie alle mobilen Zugangspunkte für Mobilfunk und WLAN direkt mit Glasfaser angeschlossen werden sollen", so der BUGLAS-Geschäftsführer Wolfgang Heer. "Zudem müssen mindestens 75 Prozent der Haushalte mit FttB/H versorgt werden, der verbleibende Anteil dann bis zum Jahr 2030."
BUGLAS will Ende 2017 ein Gesamtkonzept vorlegen
BUGLAS-Präsident Weirich sieht den Layer 2-Bitstrom als "Zugangsprodukt der Wahl". Aber auch ein Zugang zur dark fibre oder zu passiven Infrastruktur sei denkbar.
In den kommenden Monaten soll der Vorschlag des BUGLAS für einen neuen Ordnungsrahmen konkretisiert und ergänzt werden. Im vierten Quartal 2017 will der BUGLAS dann ein Gesamtkonzept vorlegen.