Blockchain – Nur ein Hype oder Technologie für einen Umbruch in der Finanzbranche?
Teil 2: Blockchain - Die Chancen & Risiken für Banken

Bielefeld, 18.08.2017 (PresseBox) - Chance zur Vereinfachung von Prozessen – Beispiel Kreditsachbearbeitung

Wenn ein Katasteramt oder auch das Grundbuch über eine Blockchain abzubilden ist, sehen wir hier auch eine Chance für Banken: Sie könnten mit der Blockchain ihre Prozesse in der Kreditsachbearbeitung vereinfachen und somit Zeit und Geld zu sparen.

Zum Beispiel bei der Abwicklung einer Hausfinanzierung, hier (siehe Abbildung 2) ohne Blockchaintechnologie dargestellt.

Warum sind diese Prozesse so komplex? Die Antwort hierauf liegt zum einen in der deutschen Gesetzgebung. Zum anderen kann man diese Frage auch relativ einfach mit simplen Gegenfragen beantworten:
  • Würden Sie als Käufer des Objektes die Zahlung des Kaufpreises avisieren, ohne zu wissen ob ein Eigentümerwechsel im Grundbuch zu Ihren Gunsten sichergestellt ist?
  • Würden Sie als Verkäufer des Objektes einer Eigentumsumschreibung im Grundbuch zustimmen ohne sicher zu sein, dass die Zahlung des Kaufpreises bereits avisiert ist?
Die beiden genannten Fragen würde jeder mit einem klaren „Nein“ beantworten. Und warum? Bei gewissen Geschäften reicht uns das Wort des Gegenübers nicht aus. Wir können nicht in den Kopf des Anderen schauen und erhalten so keine Transparenz seiner Gedanken bezüglich des abzuwickelnden Geschäfts. Unser Gegenüber kann uns viel erzählen, aber wenn es dann an den Abschluss des Geschäfts geht, kann er uns auch „über das Ohr hauen“.

Um dies zu vermeiden und um nicht „über das Ohr gehauen“ zu werden, bedienen wir uns bei bedeutenden Geschäften der Hilfe von Intermediären (Vermittlern). In diesem Beispiel wäre unser Intermediär ein Notar, hier dann ein Finanzintermediär, der für Transparenz in den Geschäftshandlungen beider Vertragsparteien sorgt und somit Vertrauen auf beiden Seiten schafft. Er steht für Sicherheit vor Betrug oder Manipulation und er schafft Vertrauen beider Vertragspartner hinsichtlich gegenseitiger Vertragserfüllungen.

Die Blockchaintechnologie könnte, falls sie funktionsfähig und über die entsprechenden Schnittstellen verfügt, diese Funktion des Notars (Finanzintermediär) übernehmen.

Wäre es möglich, die Prozesse des Kataster- sowie des Grundbuchamtes mit Hilfe einer Blockchain abzubilden, so könnte sich der oben genannte Vorgang, hypothetisch betrachtet, wie in Abbildung 3 dargestellt verändern.

Die Prozesse würden sich demnach verschlanken. Mit der neu gewonnenen Zeit könnte die Bank zum Beispiel den Durchsatz an Finanzierungen erhöhen.

Blockchain als Ersatz für Banken und andere Finanzintermediäre?

Ob Finanzintermediäre durch diese neue Technologie überflüssig werden, steht derzeit noch in den Sternen. Fakt ist, dass der Notar und das Grundbuchamt in unserem Beispiel, bei dem oben beschriebenen funktionsfähigen Blockchainprozess, ihre Aufgaben des Intermediärs verlieren würden.

Finanzintermediäre aller Art, aber vor allem Banken und deren Dienstleister müssen sich die Frage stellen, wie sie sich in Zukunft aufstellen, um nicht überflüssig zu werden. Es gilt, rechtzeitig die eigene Positionierung am Markt zu sichern.

Es kann angenommen werden, dass sich Banken und andere Finanzintermediäre um geschlossene Blockchain-Systemen kümmern werden.

Das bedeutet überspitzt gesagt, dass Banken und andere Finanzintermediäre jeweils in sich geschlossene Blockchainsysteme entwickeln und somit derjenige den besten Nutzen aus der Technologie ziehen kann, der die erfolgreichste Entwicklungsabteilung für diese Technologie besitzt. Haben Banken oder andere Finanzintermediäre Erfolg mit der Entwicklung ihrer eigenen geschlossenen Blockchaintechnologie und verkaufen ihre Anwendungen dann auch noch an andere Marktteilnehmer, führt dies wiederrum nur zu einer Umverteilung der Finanzintermediäre, anstatt diese komplett überflüssig zu machen.

Vor- und Nachteile

Man kann davon ausgehen, dass durch diese Technologie folgende Vorteile entstehen können:
  • Datenverlust wird auf ein Äußerstes minimiert (Verlust eines Servers ist keine essentielle Bedrohung, da sämtliche Informationen bei Teilnehmern der Blockchain verteilt sind)
  • Höhere Transparenz
  • Verschlankung von Prozessen (z.B. oben erwähnte Kreditprozesse) und damit Zeit- und Kosteneinsparung
  • Verringerung von Manipulationsmöglichkeiten → Hacker müssen mehr als 50 % des Netzwerkes innehaben, um es manipulieren zu können.
Kosteneinsparungen könnten genutzt werden, um wegbrechende Ertragspotenziale aufgrund der Niedrigzinsphase aufzufangen. Somit haben die Banken die Chance für Ihre Kunden etwas Positives zu tun und auf die Einführung unbeliebter Gebührenmodelle verzichten zu können.

Die Blockchaintechnologie kann also durchaus ein zukunftsträchtiges Werkzeug für den momentan unrund laufenden Niedrigzinsmotor sein.

Diesen Vorteilen stehen jedoch unter anderem folgende Nachteile gegenüber:
Die hier noch fehlende Bankenregulierung behindert oftmals die Entwicklung innovativer Ideen. So hatte ein Berliner Startup für Mikrozahlungen auf Blockchainbasis deutliche Schwierigkeiten, überhaupt ein Konto bei einem deutschen Geldinstitut zu bekommen.

Die Bankenregulatorik der BaFin muss sich unserer Meinung nach ebenfalls dem raschen Fortschreiten der technologischen Entwicklungen und ihrer Auswirkungen anpassen. Banken müssen sich voll auf Innovationen stürzen können, ohne ewig den Gesetzen hinterherlaufen zu müssen. Eine gemeinsame Regulierung ist in der heutigen schnelllebigen Zeit deutlich flexibler, als die Regulierung nur aus einer Richtung. Ein Dialog zwischen Banken und BaFin ist hier wünschenswert.

Lesen Sie ab 31. August 2017 in Teil 3: Blockchain aus Sicht von Bankvorständen, Empfehlungen für unsere Kunden und Fazit

Quellen und Verweise:

http://www.storage-insider.de/...
https://www.it-finanzmagazin.de/...
http://www.focus.de/...
http://www.focus.de/...
http://digitalpresent.tagesspiegel.de/...
Finanzen / Bilanzen
[pressebox.de] · 18.08.2017 · 15:01 Uhr
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