Gute sieben Jahre ist es her, dass Publisher Koei Tecmo Bladestorm das erste Mal veröffentlichte. Nun schicken Sie Bladestorm erneut ins Rennen und wollen mit Fantasiewesen und einem neuen Nightmare-Modus abermals die Spieler für sich gewinnen. Hat sich die erneute Arbeit an dem Titel gelohnt oder hätte man sich lieber auf andere Projekte konzentrieren sollen?
Fantasievoller Hundertjähriger Krieg gepaart mit Realismus
Der Story-Modus beginnt mit einer packenden Sequenz zwischen zwei Soldaten. Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß, dass es sich hier um englische und französische Truppen handelt, die damals gegeneinander in die Schlacht gezogen sind. Man spielt einen Söldneranführer, der an unterschiedlichen Schlachten teilnimmt und sich nach und nach mehr Erfahrung und Ruhm erkämpft. Die meisten Missionen und Schlachten erhält man in der Taverne, denn dort lauscht man den Gesprächen der Gäste und erhält somit neue Einsatzorte. Neben kleineren Auseinandersetzungen hat man auch die Chance an wirklich bekannten Schlachten teilzunehmen und nimmt dort meistens immer die Position der Siegerseite ein. Auch bekannte historische Persönlichkeiten wie beispielsweise Jeanne d’Arc sind mit von der Partie und geben dem virtuellen Schlachtfeld einen Touch Realismus. Wie man es von Koei Tecmo kennt, kann man sein virtuelles Ebenbild meist selbst gestalten. Hier wurde die Charaktererstellung im Gegensatz zum Original um einige Optionen erweitert. Mittlerweile ist es möglich das Gesicht dem persönlichen Geschmack noch genauer anzupassen und damit erhält der Spieler ein noch individuelleres virtuelles Ebenbild. Neben kosmetischen Änderungen kann man das Aussehen auch durch passende Rüstungen beeinflussen.
Weitläufige Schlachtfelder und festgelegte Streitkräfte
Natürlich hat es auch Nachteile, wenn man nur ein Söldneranführer ist. Einer dieser Nachteile ist, dass man nicht selbst bestimmen kann, welche Streitkräfte man auf das Schlachtfeld mitnimmt. Hier werden die einzelnen Truppen vom Spiel selbst bestimmt und an die jeweilige Schlacht angepasst. Kleine Möglichkeiten der Selbstbestimmung hat der Publisher Koei Tecmo dann aber doch noch im Spiel gelassen. Mit dem nötigen Kleingeld in der Börse kann man zusätzliche Truppen auf das Schlachtfeld rufen, die die jeweilige Schlacht positiv oder negativ beeinflussen. Natürlich haben diese Truppen auch ihren Preis und dieser ist nicht gerade gering, daher ist ein Dauereinsatz während der Schlacht kaum möglich. Auch die Laufwege der jeweiligen Truppen kann man als Söldner nicht beeinflussen und man muss sich nach den Befehlen der Feldherren richten. Trotzdem ist es möglich bestimmte Gruppen auszuwählen und diese dann zu kommandieren, aber diese Möglichkeit steht einem nur offen, wenn man das passende Truppenbuch besitzt. Dieses schaltet man durch Schlachten frei oder findet sie in den riesigen Gebieten. Eine interessante Neuerung liegt in der erweiterten Steuerung in den Schlachten. In Bladestorm: Nightmare hat man nun die Macht über bis zu drei weitere Anführer und kann somit noch taktischer spielen als noch im Bladestorm der letzten Generation. Auch die jeweiligen Vor –und Nachteile der einzelnen Truppen sollte man während des Schlachtgetümmels im Auge behalten. Beispielsweise sind die Kämpfer, die mit einer Lanze bewaffnet sind, schnellen Nahkämpfern unterlegen. Solche Situationen sollten immer bedacht werden und bieten zusätzlichen Nervenkitzel.
Nightmare-Modus und andere Neuerungen
Nicht nur das Cover wurde für die Neuauflage geändert, sondern auch der Name. In Bladestorm: Nightmare ist der Name quasi Programm, da der namensgebende Nightmare-Modus das Herzstück in der neuen Version darstellt. Hier kämpft man nicht nur gegen menschliche Gegner, sondern nimmt es an manchen Stellen auch mit Fantasiewesen aller Art auf. Ob man nun gegen Drachen ins Feld zieht oder dem Riesen von nebenan eines über die Rübe zieht, bleibt dem Spieler selbst überlassen. Auch wenn es komisch klingt, aber genau diese Änderung und die mittelmäßige Vielfalt hauchen dem Titel neues Leben ein. Sollte man vorher bereits einige historische Schlachten bestritten haben, ist dies kein Problem. Man kann jederzeit den Spielstand in die Nightmare-Kampagne übernehmen und startet dort mit seinem Alter-Ego durch. Falls man noch die Daten der damaligen PS3-Karriere auf der Festplatte hat, ist es sogar möglich auch diese in den neuen Nightmare-Modus zu laden und kann sich somit einen Neustart ersparen. Neben dem Kampf gegen diese Geschöpfe kann man auch selbst Hand anlegen und beispielsweise Greifen selber über das Schlachtfeld schicken und für sich kämpfen lassen. Auch ein Multiplayer-Modus ist mit von der Partie. Obwohl es sich hier nur um einen Online-Modus handelt, machen die Schlachten dadurch noch mehr Spaß und es ist ein ganz besonderes Gefühl mit einem Freund zusammen Burgen zu erobern oder Drachen in die Flucht zu schlagen.