Bio-bean: Londons Busse fahren zukünftig mit Treibstoff aus Kaffeesatz!
Der morgendliche Kaffee ist für viele Menschen zu einem unverzichtbaren Ritual geworden. Anschließend landet das genutzte Kaffeepulver oftmals direkt im Müll. Dabei lassen sich damit noch tolle Dinge anstellen – so etwa Pilze in der eigenen Küche züchten. Die Firma Bio-bean hat zudem vor einiger Zeit die Coffee Logs auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um Briketts aus altem Kaffeesatz, die etwa zum Heizen verwendet werden können.
Nun hat das Unternehmen noch eine weitere Verwertungsmöglichkeit geschaffen: In Zusammenarbeit mit dem Ölkonzern Shell wird aus dem alten Kaffee ein Bio-Kraftstoff. Dieser wiederum soll zukünftig genutzt werden, um die Busse in der britischen Hauptstadt anzutreiben – und deren Klimabilanz zu verbessern.
Die Klimaemissionen der Busse sinken um bis zu 15 Prozent
Bei der Produktion des Bio-Kraftstoffs wird zunächst Öl aus dem alten Kaffee gewonnen. Dieser wird dann mit anderen Ölen und Fetten vermischt und anschließend klassischem Diesel beigemischt. Auf diese Weise entsteht ein Treibstoff, der zu rund zwanzig Prozent aus biologischen Bestandteilen besteht. Damit können die Klimaemissionen während der Fahrt um immerhin 10 bis 15 Prozent gesenkt werden. In der ersten Phase des Projekts sollen 6.000 Liter des Kaffee-Kraftstoffs produziert werden. Langfristig ist aber noch viel mehr möglich: Die Anlage von Bio-bean kann bis zu 50.000 Tonnen an gebrauchtem Kaffee im Jahr verarbeiten. Dies entspricht in etwa einem Viertel der jährlich in London anfallenden Menge.
Bio-bean kann auf die bereits vorhandenen Sammelsysteme zurückgreifen
Neben der Produktion selbst besteht die Aufgabe vor allem darin, die notwendige Infrastruktur zu schaffen, damit die Kaffeereste eingesammelt und zur Produktionsstätte transportiert werden können. Aus vergangenen Projekten besitzt Bio-bean aber bereits Erfahrung in diesem Bereich und kann somit auf die vorhandenen Systeme zurückgreifen. Grundsätzlich können mit dem Kaffee-Kraftstoff zudem nicht nur die städtischen Busse angetrieben werden: Auch bei Lastwagen und Transportern wäre ein Einsatz problemlos möglich. Mit der Unterstützung von Shell werden daher bereits Gespräche mit weiteren Abnehmern geführt. Wie immer bei Bio-Kraftstoffen gilt allerdings: Für das Klima am besten wäre der komplette Verzicht auf Verbrennungsmotoren.
Via: New Atlas