Assassin's Creed: Jade Raymond: Gamer wollen mehr als “Kettensägen und Bikinis”
Jade Raymond, bestens bekannt für die Rolle als Producer von Assassins Creed 1 & 2 und nun Managing Director bei Ubisoft Toronto, hat sich in einem Interview über den aktuellen kulturellen Stand von Videospielen geäußert und Prognosen darüber abgegeben, wie sich die Gaming-Zukunft entwickeln wird.
“Ich denke nicht, dass alle Videospiele Gamer wie Idioten behandeln”, erklärt Raymond gegenüber The Grid.
“Ich mag die Annahme nicht, dass alle Leute, die Videospiele spielen, große Kettensägen und Bikinis wollen. Nicht alle Gamer sind Teenage-Jungs, und selbst Jungs in diesem Alter wollen mehr als das.”
Raymond, die seit 2010 das Ubisoft Toronto Studio leitet, glaubt, dass Videospiele immer stärker neue Wege bestreiten, wenn es um die Vielfalt geht. Grand Theft Auto sei dafür ein gutes Beispiel — über die Jahre habe man verschiedene interessante Protagonisten eingeführt wie zum Beispiel den serbischen Migranten Niko Bellic in GTA 4.
“Es gibt aber noch kein Spiel, in dem man eine alte Lady spielt. Das ist mein Traum.”
Während des Interviews kommt sie auch auf Kanada als Standort für Videospielentwicklung zu sprechen. “Ich denke in einem Land, in dem du lange Winter hast und so lange Zeit [in den vier Wänden] eingesperrt bist, findet man eine Menge Spieler und viele erfolgreiche kreative Leute.”
Die Spiele-Zukunft? Multiplayer und deine eigene Geschichte!
In welche Richtung wird sich die Branche entwickeln? Raymond sieht offene Spielwelten mit freiem Ausgang weit vorn in der Entwicklung. Während man früher Spiele wie Tomb Raider oder Prince of Persia hatte, die einer Geschichte folgten, instruiert “durch einen Creative Director und einem Autor”, möchten die Spieler heute ihre eigene Geschichte erzählen.
Multiplayer-Spiele werden in Zukunft ebenfalls dominieren, so Raymond.
“Mario, Tomb Raider; diese Spiele konzenztrieren sich auf den Singleplayer. Heute haben wir Spiele wie World of Warcraft, League of Legends — du teilst deine Erfahrung mit jemanden, der vielleicht gerade in Deutschland spielt.”
Dürfte Raymond ein einziges Spiel auf eine einsame Insel mitnehmen, wäre es übrigens World of Warcraft. Keine Überraschung, soziale Interaktion ftw!
Und stimmt es eigentlich, dass Donkey Kong ihr Lieblingscharakter sei? “Das habe ich einmal gesagt und nun wird das von den Leuten jedes Mal zitiert — ich denke das ist auf die Nostalgie zurückzuführen — Erinnerungen, als man jung war.”
“Warum ist Mario eine Ikone? Er ist ein italienischer Klempner mit einem schlechten Akzent.”
Das erste Assassin’s Creed, im Jahr 2007 erschienen, konnte sich bis jetzt übrigens 76 Millionen Mal verkaufen. Starkes Stück. Ubisoft Toronto arbeitet momentan an 5 Projekten. Eines davon ist die Involvierung in ein Assassin’s Creed-Spiel — vermutlich Assassin’s Creed Unity für PS4, Xbox One und PC oder Assassin’s Creed Comet für PS3 und Xbox 360.
Das jüngste Spiel von Ubisoft Toronto ist übrigens Splinter Cell: Blacklist.