Among the Sleep: Wenn’s sogar dem Baby graust

Meine Zeit als Baby schien wohl ziemlichl öde und langweilig gewesen zu sein. Zumindest weiß ich nicht mehr viel, was ich in meinen schnuckligen Jahren so alles verbrochen und getrieben habe. Wohl aber etwas ganz anderes als der Hauptprotagonist im Indie-Titel Among the Sleep von den Krillbite Studios, das über Kickstarter einen ziemlich großen Erfolg verbuchte.

Da stellt sich natürlich die Frage, was die Erlebnisse der Hauptperson aus Among the Sleep so von denen eines Otto-Normal-Babys unterscheidet. Nun, drücken wir es mal folgendermaßen aus: Mit diesem Baby erlebt man einen sehr intensiven, aber kurzen Ritt durch die Hölle.

Mami, bring mich ins Bett

Schmaaaaaaaaaaaaaatz! Und schon ist auch Bettgehzeit. Der letzten Kuss vorm Einschlafen sollte es werden. Falsch gedacht. Nach einem kurzen Nickerchen findet sich das Baby, um das sich der Indie-Titel dreht, in einer stürmerischen Nacht im Laufstall, der fast wie ein großer Käfig wirkt, wieder. Immerhin steht dem Kleinen ein Kumpane zur Seite, ein freundlicher Teddy, der bereits zu Beginn des Spiels vorgestellt wurde. Also raus aus dem Käfig und die Welt entdecken. Eine unheimliche und bedrohliche Atmosphäre macht sich breit.

Among The Sleep

Und schon gehts los. Im dunklen Haus gibt es so einiges zu entdecken. Unheimliche Geräusche, wandernde Schatten und eine unheilvolle Stimmung jagen dem Spieler in den ersten Minuten so richtig Angst ein. Das macht aber nichts, denn mit dem Teddy bewaffnet, der immer ausreichend Licht ausstrahlt und somit als eine Art Taschenlampe funkgiert, fühlt sich das kleine Baby dann wohl ein bisschen sicherer.

Um Klarheit zu schaffen: Among the Sleep bringt das Spielprinzip in den Ankündigungstrailern wohl nicht ganz auf den Punkt. Wer ein Spiel ala Outlast erwartet, sollte sich ganz schnell nach etwas anderem umsehen. Zwar geht es ab und an durchaus auch einmal zur Sache, aber im Großen und Ganzen sorgt Among the Sleep durch seine Erzählweise und Präsentation für Grusel, aber keinesfalls für Schrecken oder Jump Scare-Effekte.

Surreal

Ab dem Zeitpunkt an dem sich das sicher anmutende Haus in einen unheimlichen, düsteren Ort verwandelt, setzt der eigentliche Spielbeginn von Among the Sleep an und lässt den Spieler schnell in eine recht surreale Kulisse verschwinden. Das Familienhaus mitsamt den Schreckenseffekten wird schnell verlassen und Baby & Teddy finden sich relativ schnell in grotesken Fantasiewelten wieder.

Among the Sleep

Hier gilt es hauptsächlich einfache Rätsel zu lösen und einem linearen Pfad zu folgen, der die Story voran treibt, die Anfangs recht zäh Fahrt aufnimmt. Natürlich lassen sich das Haus und die darauffolgende surreale Welt aus allen Blickwinkeln eines Babys betrachten: Auf wackeligen Beinen, Krabbelnd auf allen Vieren oder bei mutigen Kletteraktionen. Im späteren Spielverlauf erinnert Among the Sleep doch sehr an ein Amnesia. Genau dann nämlich, wenn zum Ende des Spieles der Spieler öfter mal von einer unheimlichen Gestalt verfolgt wird und sich von dieser in Acht nehmen sollte. Sonst heißt es ganz schnell mal Game Over. Schade, denn hier entfaltet Among the Sleep dann auch einen gewissen Panikfaktor, der aber leider viel zu spät eingesetzt wird.

Dass Among the Sleep recht schnell die reale Welt verlässt ist nicht weiter schlimm, trotzdem hat man als Spieler immer wieder das Gefühl, dass aus dem Setting mehr gemacht werden könnte. Ein Baby so ganz alleine in einem großen Haus hätte viel Spielraum für nette Ideen gelassen. So aber driftet man in die Surrealität ab, die zwar begeistern, aber nicht vollends überzeugen kann. Zumindest entfaltet sich die Geschichte im späteren Spielverlauf als recht interessant.

Bring mir mal den Duzel

amonge_the_sleep

Wie bereits angesprochen nimmt Among the Sleep gegen Ende richtig an Fahrt auf. Ohne zu viel verraten zu wollen: Das absolut fantastische Ende kann vieles vom anfänglich öden Spielverlauf wieder gut machen. Mit zwei Stunden ist der Titel auch sicherlich nicht der längste, gerade für den Preis hätte man sich doch ein etwas umfangreicheres Spiel gewünscht. Trotzdem fühlt es sich zu keiner Zeit “gestreckt” an. Mit der tollen Atmosphäre, einem abwechslungreichen Leveldesign, einer tollen Soundkullisse und einer tollen Erzählweise kann Among the Sleep für gut zwei Stunden durchgehend auf hohem Niveau unterhalten.

Fazit von HuNTi:

Among the Sleep ist sicherlich kein Spiel für die Liebhaber von Jump-Scare- und Brutalo-Horrortiteln, wie einem Outlast. Trotzdem weiß es auf seine Art zu überzeugen.

Wer sich auf einen zwei Stunden Ritt in eine sehr skurrile Welt einlassen kann und sich dabei nicht an Ecken und Kanten stört, die Among the Sleep sicherlich zu genüge besitzt, bekommt einen tollen Abenteuerritt geboten, den er zumindest für einige Zeit nicht mehr vergessen wird.

Klar, Potential wurde sicherlich “en mass” verschenkt – die Entwickler versprechen aber mit kommenden DLC’s ein bisschen mehr Content für’s Geld zu bieten. Und wer weiß: Vielleicht unterhalten auch die DLC’s wieder, wie schon das Hauptspiel, auf eine originelle und spannende Art und Weise. Denn genau diese Mischung war es, die Among the Sleep von anderen Titeln abheben konnte.

Trailer

Erhältlich für: PC/Windows

Getestet für: PC/Windows

GamingIndie-Tests / Among the Sleep / Featured / Horror / Indie / Outlast
[gamebolds.de] · 30.07.2014 · 12:00 Uhr
[1 Kommentar]
 
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