Adam Gazzaley: Videospiele als medizinisches Intrument?
Videospiele sind schon lange mehr, als nur ein interaktives Unterhaltungsmedium. Kunst und Literatur vereinen sich oft in der digitalen Spielerei, aber Videospiele agieren auch immer öfter als Lernhilfe. Doch könnten verschreibungspflichtige Videospiele in Zukunft unsere Hirnleistung und -lebensdauer erhöhen? An dieser Frage arbeitet momentan der Neurowissenschaftler und selbst leidenschaftlicher Videospieler Dr. Adam Gazzaley.
Wie SingularityHub berichtet, hat Dr. Gazzaley bei einer Präsentation auf dem Exponentioal Medicine-Kongress der Singularity Universty (Sillion Valley) seine Ideen für die neurologische Medizin mit speziell dafür designten Spielen vorgestellt.
Gazzaley arbeitet mit Entwicklern des LucasArts-Teams zusammen, um Videospiele zu entwickeln, welche die Gehirnaktivitäten und Effekte auf das Hirn messen und verfolgen können. Die Spiele sind relativ simpel gehalten und darauf ausgerichtet, verschiedene synaptische Reaktionen aus unterschiedlichen Regionen des Gehirns zu erzeugen.
Beispielsweise NeuroRacer, ein einfaches Rennspiel, bei dem man verschiedenfarbige Schilder abschießen muss, die in unterschiedlichen Intervallen auftauchen. Nach wiederholtem Spielen, wiesen die Testpersonen ein besseres Erinnerungsvermögen und eine höhere Aufmerksamkeitsspanne auf, wie Gazzaley und sein Team herausfinden konnten. Wobei das Alter der Probanden keine signifikante Rolle spielte.
Andere Projekte von Gazzaley verbinden physische und kognitive Fitness, Rhythmusgefühl, die Aufmerksamkeit sowie Meditationsfähigkeiten, um zu studieren, welche prophylaktischen (vorbeugenden) Effekte Videospiele auf das menschliche Gehirn haben können.
Glass Brain, ein weiteres Projekt, nutzt Magnetresonanztomografie (MRT) und Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) um mithilfe der Unity 3D Grafikengine ein Echtzeit-Modell des Gehirns der Testperson zu erstellen. Dabei kann man die Hirnaktivität in Echtzeit beobachten, wie ihr im unten angeführten Video sehen könnt.
Gazzaley möchte seine Spiele noch weiter ausarbeiten und zu interessanten und ansprechenden Spielen machen, welche möglicherweise dazu dienen können die Lebensdauer des menschlichen Gehirns zu erweitern.