News Hunsrück: Singen von Rechtsrock-Lied bei Abschlussfeier hat Konsequenzen ...

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 27.07.2012 um 13:08:00 Uhr veröffentlicht:
Hunsrück: Singen von Rechtsrock-Lied bei Abschlussfeier hat Konsequenzen (Update)
Shortnews

Vor kurzem wurde bekannt, dass der Chor einer Schule in Kirchberg (Rheinland-Pfalz) bei der Abschlussfeier eines Jahrgangs das Lied "verlorene Träume" von der Band Sleipnir gesungen hatten (ShortNews berichtete). Dies hatte für Aufregung gesorgt, da die Band als rechtsextrem eingestuft wird. Die Schulaufsicht kündigte nun erste Konsequenzen des Skandals an: künftig müssen sich Schüler in Rheinland-Pfalz den Inhalt ihrer Abschlussfeiern genehmigen lassen. Eine Sprecherin der Schulaufsicht verriet dem Sender SWR, dass die Schulleitung nicht über das Vorhaben informiert worden sei. Ungeachtet der dahinter stehenden Band werden in dem Lied "Verlorene Träume" keine rassistischen oder rechtspopulistischen Aussagen gemacht. Der Liedtext erzählt von Schulfreunden, die nostalgisch auf ihre gemeinsame Schulzeit blicken. Ein Internetvideo der Vorführung wurde inzwischen gelöscht.
 
Ein Bier alleine ist auch harmlos, trotzdem kann es der Beginn einer Alkoholsucht werden.

Das gleiche mit dem Lied. Als solches harmlos, nur wer mehr davon hören will, der bekommt dann gleich den extremistischen Inhalt mitgeliefert.

gruss kelle!
 
Ist jedoch die Frage, ob es eine Übertreibung ist [...]

Alleine der Vorgang, die Inhalte einer (meist eh im privaten Rahmen, da nur Angehörige und Freunde zugelassen sind) Abschlussfeier genehmigen lassen zu müssen, erinnert in einem eigentlich freiheitlich-demokratischen Staate, wo per Grundgesetz die persönliche Freiheit garantiert wird, solang man dadurch nicht die Freiheit anderer einschränkt, an Diktatur und Zensur.
Und Fakt ist, der Liedtext weist weder rassistisches noch irgendein anderes extremes Gedankengut auf und passt auf die Veranstaltung vom Inhalt her, natürlich hätten Lehrer als auch Schüler auf den Gedanken kommen können, dass das Lied ursprünglich von einer eindeutig der RAC-Bewegung (RAC - Rock against Communism oder einfach Rechtsrock) zuzuordnenden Band ist und sich ein Lied suchen können, welches von weniger stark kritisierten Musikgruppen oder Musiker performed/geschrieben/produziert wurde.
Im Grunde ist hier nix passiert, es wurde keine Ideologie verbreitet, es wurde niemandem geschadet, dafür jetzt kommenden Schülern ein Brandmal aufzudrücken und Abschlussfeierprogramme zu kontrollieren und durch ein Genehmigungsverfahren zu schicken halte ich für absolut übertrieben.
 
Ein Bier alleine ist auch harmlos, trotzdem kann es der Beginn einer Alkoholsucht werden.

Das gleiche mit dem Lied. Als solches harmlos, nur wer mehr davon hören will, der bekommt dann gleich den extremistischen Inhalt mitgeliefert.

gruss kelle!

Das gleiche mit Wikipedia, da schau ich nur nach wie das mit den Bienchen und Blümchen geht und mit max 5 Klicks bin ich bei H****r
 
Alleine der Vorgang, die Inhalte einer (meist eh im privaten Rahmen, da nur Angehörige und Freunde zugelassen sind) Abschlussfeier genehmigen lassen zu müssen, erinnert in einem eigentlich freiheitlich-demokratischen Staate, wo per Grundgesetz die persönliche Freiheit garantiert wird, solang man dadurch nicht die Freiheit anderer einschränkt, an Diktatur und Zensur.
Mal davon abgesehen, dass die Schule der Veranstalter war, was hat das mit "Diktatur", "Zensur", "freiheitlich-demokratischen Staat", "Grundgesetz" zu tun!? Meinst du die Diktatur der Schulaufsicht, die die Schüler in ihrer der im Grundgesetz gemeinten persönliche Freiheit einschränkt, weil sie bei solch einer Veranstaltung nicht singen dürfen, was sie wollen? Natürlich ist die jetzige Reaktion übertriben, weil man es trotz dieses Vorfalles den Lehrern der Schule zutrauen kann, die Vorschläge richtig beurteilen zu können. Genauso übertrieben ist es aber auch, dabei von Diktatur und damit einem Verstoß gegen das Grundgesetz zu sprechen. Mit Verlaub, das ist Schwachsinn.

Und Fakt ist, der Liedtext weist weder rassistisches noch irgendein anderes extremes Gedankengut auf
Fakt ist auch, dass das Lied von einer rechtsextremen Band ist. Und das darf an einer Schule, die auch den (Bildungs)Auftrag hat, dass die Schüler die freiheitliche Grundordnung und das Grundgesetz achten, nicht passieren.

Im Grunde ist hier nix passiert, es wurde keine Ideologie verbreitet, es wurde niemandem geschadet,
Doch. Zum einen singen Schüler ein Lied einer Naziband bei einer Schulveranstaltung. Zum anderen sind manche Reaktionen darauf, die meinen, man könne doch Lieder von Nazibands singen, so lang das konkrete Lied keinen entsprechenden Text hat, bedenklich.

dafür jetzt kommenden Schülern ein Brandmal aufzudrücken
Wer drückt denn den Schülern welches Brandmal auf?

und Abschlussfeierprogramme zu kontrollieren und durch ein Genehmigungsverfahren zu schicken halte ich für absolut übertrieben.
Wie geschrieben, ich auch. Aber worin besteht der Unterschied zu der bisherigen Regelung, bei der die Schulleitung es genehmigt hat? Nur zur Erinnerung, es handelt sich hierbei um eine Schulveranstaltung.

Kurz: Die Aufregung über die Aufregung über den Vorfall ist mind. genauso übertieben wie die Aufregung über den Vorfall.
 
Mal davon abgesehen, dass die Schule der Veranstalter war, [...] es handelt sich hierbei um eine Schulveranstaltung.

Ich denke bei Abschlussfeiern ist dies grenzwertig, da diese meist nach der offiziellen Schulzeit, also nach Zeugnisvergabe, zudem in der Regel ausserhalb des Schulgeländes stattfinden und zudem von der Schule nicht finanziell oder wenn dann nur minimal unterstützt werden. Hier also als Veranstalter die Schule zu benennen... Nein, vllt Schüler der Schule ja, aber die Schulleitung (und die Schulaufsicht erst recht nicht) hat in die Programmgestaltung nicht reinzuquatschen bzw. scheint sich in diesem konkreten Falle die Schule und damit die Schulleitung als auch die Schulaufsicht als Veranstalter dann noch nicht mal die Mühe gemacht zu haben, dass Programm zu gestalten und ggf. für die Schule "imageschadende" Inhalte zu entfernen.

was hat das mit "Diktatur", "Zensur", "freiheitlich-demokratischen Staat", "Grundgesetz" zu tun!? Meinst du die Diktatur der Schulaufsicht, die die Schüler in ihrer der im Grundgesetz gemeinten persönliche Freiheit einschränkt, weil sie bei solch einer Veranstaltung nicht singen dürfen, was sie wollen?

Ich meine das zukünftige Mittel eines Genehmigungsverfahrens und damit ein Mittel gewisse Inhalte einer, in ihrer Natur in der Regel meist rein privaten, Veranstaltung, bei der die Schulaufsicht nichts zu melden hat, zu zensieren und ggf. zu diktieren. Und ja, da sehe ich dann die persönliche Freiheit eingeschränkt, wenn man fürchten muss, dass es in Zukunft nicht mehr möglich ist, zu tun was man will, sofern es die Freiheit anderer nicht einschränkt. Auch wenn es sicher nach dem Motto "der Brei wird nicht so heiß gegessen, wie er gekocht wird" läuft.

Fakt ist auch, dass das Lied von einer rechtsextremen Band ist. Und das darf an einer Schule, die auch den (Bildungs)Auftrag hat, dass die Schüler die freiheitliche Grundordnung und das Grundgesetz achten, nicht passieren.

Und? Der politische Hintergrund einer Band die ein Lied gesungen hat, welches ich dann singe, ist mir doch egal, solange das Lied diesen politischen Hintergrund nicht transportiert. Und nur weil man ein vom Text her durchaus passendes Lied auf einer Abschlussfeier gesungen hat, welches von einer Band der rechten Ecke stammt, heisst das noch lange nicht, dass jetzt ein ganzer Jahrgang einer Schule das Grundgesetz nicht mehr achtet. Und wie der Bildungsauftrag an manchen Schulen ausgeführt wird, sieht man ja auch... Die deutsche Nationalhymne wird wenn dann nur am Rande durchgenommen, in Geschichte wird vermittelt, dass die deutsche Geschichte eigentlich nur aus den Jahren 1933-'45 besteht und die damals alle böse waren und braune Uniformen trugen und als Muttersprachenunterricht werden Türkisch, Russisch etc. angeboten. Soviel zu Bildungsauftrag.

Zum einen singen Schüler ein Lied einer Naziband bei einer Schulveranstaltung. Zum anderen sind manche Reaktionen darauf, die meinen, man könne doch Lieder von Nazibands singen, so lang das konkrete Lied keinen entsprechenden Text hat, bedenklich.

Ich kenn auch Liedtexte die einen bedenklichen Inhalt haben und überhaupt nicht von Nazibands stammen. Und die werden auch von vielen gesungen und/oder rezitiert... Wenn ich da nur an die vielen frauenfeindlichen Lyrics der Deutschrapszene mit King Orgasmus One, Frauenarzt etc. denke... Naja belassen wirs dabei. Am Besten alle wegsperren und nur noch ARD-ZDF-Volksmusik hören :ugly:


Wie geschrieben, ich auch. Aber worin besteht der Unterschied zu der bisherigen Regelung, bei der die Schulleitung es genehmigt hat?

Wenn die Schulleitung es sowieso genehmigte, dann sollte die Schulaufsicht vllt die Schulleitung auswechseln, weil diese unfähig war rechtsideologische Inhalte zu erkennen, statt in übergeordneter Instanz jede zukünftige Abschlussfeier zu überprüfen und damit möglicherweise enorm in die freie Planung der Schüler eingreifen kann?

Kurz: Die Aufregung über die Aufregung über den Vorfall ist mind. genauso übertieben wie die Aufregung über den Vorfall.

Aber diskutieren kann man trotzdem drüber...
Ich finde es halt, und da scheinen wir zumindest einer Meinung zu sein, übertrieben, was die Schulaufsicht vorhat. Andererseits finde ich es aber auch bedenklich, dass entweder die allgemeine Akzeptanz seitens der Schüler und Lehrer da war, ein Lied einer rechtsextremen Band zu singen oder dass sich keiner mal über die Herkunft der Lyrics informiert hat und Einwände wegen des Interpreten hatte. Dennoch muss man abschliessend sagen, nur weil man Rechtsrock hört, muss man noch lange nicht die Ideologie oder Kultur der Interpreten übernehmen und einige der "besten" Rechtsrockbands wie bspw. Skrewdriver kommen eh aus dem Ausland, so Ausländerfeindlich können die deutschen Nazis also gar nicht sein (wie sie immer tun), wenn sie diese hören :mrgreen:
 
Ok, du meinst also, es ist eine Privatveranstaltung. Was interessiert es mich als privater Veranstalter was die Schulaufsichtsbehörde meint? Oder aus der anderen Sicht: Welche Möglichkeiten hat denn die Schulaufsichtsbehörde, dem Programm einer privaten Veranstaltung die Genehmigung zu verweigern?

Und wenn dir egal ist, wie der politische - in diesem Fall rassistische und menschverachtende Hintergrund einer Band ist, dnn erübrigt sich bei diesem Punkt weitere Diskussionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alleine der Vorgang, die Inhalte einer (meist eh im privaten Rahmen, da nur Angehörige und Freunde zugelassen sind) Abschlussfeier genehmigen lassen zu müssen, erinnert in einem eigentlich freiheitlich-demokratischen Staate, wo per Grundgesetz die persönliche Freiheit garantiert wird, solang man dadurch nicht die Freiheit anderer einschränkt, an Diktatur und Zensur.

Entschuldige mal aber meine gesamte Schulzeit erinnerte mehr an Diktatur als an Demokratie und Freiheit und da steckte sogar System dahinter. Ohne Genehmigung durfte ich während der Stunden noch nichtmal aufs Klo. Wählen was ich lernen wollte durfte ich nur ganz am Ende und auch nur eingeschränkt. Der gesamte Rahmen war durch Regeln fest vorgegeben, wir wurden nicht mal gefragt wann die Stunden beginnen oder enden sollten und das man vorgegeben bekam wann man Urlaub zu nehmen hatte war selbstverständlich.

Das die Schulleitung dann sagt wir bestimmen auch was bei der Abschlussfeier sein darf und was nicht ist nur konsequent (und weil meine so beschissen war habe ich mich dann auch nach einer Stunde verdrückt, nach dem Essen natürlich :mrgreen: )
 
Also wirklich "Entschuldigung" aber übertriebener geht es wirklich nicht. Ich kenne das Lied und kann keinen Zusammenhang mit der rechten Szene finden. Obwohl natürlich auch mir bekannt ist, dass die Band an sich als rechts eingestuft ist! Doch das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun!

Ich finde man sollte das jetzt nicht so hoch puschen, denn profitieren werden davon sicher Sleipnir höchst persönlich, weil das Interesse jetzt wieder geweckt wird. Doch der Sinn dahinter ein Lied von einer rechten Band, welches jedoch nicht politisch zu zu ordnen ist zu verbieten und gar mit einer fast Strafen ähnlichen Grenze zu bestücken ist für mich Humbuck! Das Lied hat nichts mit "Rechtsrock" zu tun, sondern die Band und andere Lieder, somit sollte man differenzieren können. Hier wirft man wieder den ersten Stein und alle über einen Kamm!
 
Musiktechnisch wird man doch andauernd von irgendwelchen Punks & Nature Freaks zugeballert, da beschwert sich ja auch keiner.

Mal abgesehen davon das Rechtsrock doch auch einige Glanzstücke bedeuten kann. Ne Runde Endstufe & Co hat noch keinem geschadet. Und solange es nicht auf der schwarzen Liste steht, who cares. 8)

So long
 
Ich denke auch, dass so lange nichts verboten wurde keiner da solch einen Aufriss starten sollte.

Bei buschido & Co wo einige Floskeln der Gossensprache erwähnt werden schreien die Leute auch nicht auf! Versteht mich nicht falsch. Ich mag Bushido als Musikrichtung nicht, aber einige Lieder kann man durchaus hören, wenn das Vokabular auch Mal etwas vielversprechender ist als " Fi.... eure Mama " usw!!


SO sollte man es auch bei den rechten Bands halten. Solange das spezielle Lied keine Fremdenhassparolen oder dergleichen fallen lässt ist doch alles in butter!
 
Das Lustig ist doch eh, dass das nun die beste Werbung für rechte Musik ist. Ohne diesen künstlichen Skandal hätte vielleicht 1% der Hörerschaft das Lied erkannt und dadurch zuordnen können. So hat es nun aufmerksamkeit bekommen. Man wollte also Werbung für Rechts unterbinden und hat eigentlich hier die größte Werbung geschaffen.

Generell finde ich es aber eh affig. Wenn man nun sagt, dass man recht Bands finanziell nicht durch den Kauf einer CD unterstützen soll kann ich das durchaus verstehen. Aber beim Nachsingen bekommt die Band ja keinen einzigen Cent. Ich höre ja auch Linksrock und Punck und habe sicherlich nichts mit der Szene am Hut. Aber wenn die Lieder gut sind, dann ist mir dass doch scheißegal wer die gesungen hat.
 
Bei buschido & Co wo einige Floskeln der Gossensprache erwähnt werden schreien die Leute auch nicht auf!

Bushido wurde an der Schule an der ich mal gearbeitet habe auch von der Titelliste gestrichen, der hatte einen großen Fankreis bei Jugendlichen mit Lernbehinderung und leichter geistiger Behinderung. Aber da gibt es viele die alles toll finden sobald einer nen paar Worte gebraucht sie sie sonst nicht sagen dürfen.

Aber nix gegen Bushido ich mag den.