Fragen zu Copyright?! Wo, Wie, Kosten?

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Agroschx

Well-known member
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28 April 2006
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Hallo Leute,

hoffe es gibt hier jemand der mit ein paar Tips zum Thema Copyright geben kann. Es geht nicht um virtuelle Sachen sondern um reale ;).

1. Thema: Copyright auf T-Shirts mit Sprüchen

Es geht hier um die Frage wie man ein Copyright auf T-Shirts mit einem bestimmten Spruch erlangen kann. Ist das möglich und wenn ja, wie kann man das machen? Muss man zum Notar, Anwalt oder gibt es hier eine Stelle für. Und muss man hier dann ein Shirt mit dem Spruch hinterlegen?

2. Thema: Roman/Buch

Habe in meiner Freizeit ein paar Geschichten (naja 2 sind fast schon Bücher) geschrieben. Dem kritischen Blick von ein paar Freunden, die sich nicht scheuen auch zu sagen wenns Sch**** ist, haben die Bücher stattgehalten. Also würde ich diese gerne bei einem Verlag einsenden, habe aber keinen Bock darauf das mein Manuskript dann einfach genutzt wird, ohne das ich was davon habe. Wie kann man ein Copyright darauf behalten? Manuskript im original irgendow hinterlegen und wenn ja wo?

Danke für jede Anregung!
Agroschx
 
Zu 1: Du könntest versuchen, beim Patentamt eine sog. Wortmarke anzumelden, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob man "Sprüche" so ohne weiteres patentieren lassen kann.

Zu 2: Eine relativ beliebte und bewerte Methode (zumindest bei Musikern) ist die Einschaltung eines Notars - siehe z.B. hier: https://www.brennecke-partner.de/default.php?ID=1474&Navtyp=8&Beweis-der-Urheberschaft

Die Kosten kann man bei Patentamt erfragen bzw. früher waren die auch mal online unter ww.dpma.de abrufbar. Die Kosten eines Notars ergeben sich grundsätzlich aus der entsprechenden Gebührentabelle.

VG, Andy
 
Also das mit dem T-shirt kannst du glaub ich vergessen. Aber bin keiun Rechtsexperte.

So zu deinem Buch. Erstmal zum Thema Copyright in Deutschland ein kurzes Zitat

Im deutschen Recht entstehen Urheberrechte automatisch mit der Schaffung eines Werks. Ein Copyright-Vermerk ist nicht erforderlich. Der Hauptzweck des Vermerks liegt in der Übermittlung der Aussage, dass jemand Urheberrechte für sich oder andere reklamiert. Der Vermerk selbst führt jedoch nicht zum Bestehen von Urheberrechten. Ob ein Werk urheberrechtlich geschützt ist, bestimmt sich allein nach dem Gesetz. Dazu ist zum Beispiel eine ausreichende Schöpfungshöhe notwendig. Weitere Bedeutung kann der Copyright-Vermerk dadurch erlangen, dass ein angegebenes Datum unter Umständen Rückschlüsse auf den Ablauf der Schutzfrist erlaubt. Allerdings bemisst sich die Schutzfrist nur in wenigen Fällen nach dem Datum der Veröffentlichung. Schließlich können Vermerke im Rahmen der Beweissicherung nützlich sein. Die Kennzeichnung fremder Werke mit eigenem Copyright-Vermerk kann eine Urheberrechtsverletzung darstellen.
Zum Vergrößern anklicken....

In Deutschland greift hier eher das Urheberrecht. Da müsstest du schauen wie du dies geltend machen kannst. Wie oben im Quote schon erwähnt kommt es scheinbar auf die Schöpfungshöhe drauf an ob dein Werk geschützt werden kann. Aber viele Anwälte haben kostenlose Beratungsgespräche, da kann man sicherlich mal nachfragen. Ansonsten mal der link zu wikipedia zum Urheberrecht :


https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Urheberrecht
 
Patent und Copyright haben erstmal natürlich nichts miteinander zu tun.
Um ein "copyright" in Deutschland zu bekommen, musst du auch nicht zu einem Anwalt. Hier in Deutschland läuft das ganze unter dem Namen "Urheberrecht" und das hat jeder automatisch, der ein Werk schafft.
Was nun die Definition von Werk ist - darüber kann man sich streiten. Ein T-Shirt mit einem Spruch ist vermutlich kein Werk, weil da nichts Kreatives hinter ist, vor allem dann nicht, wenn man den Spruch noch von anderen übernimmt und es kein eigener ist.
Ein einzelner Satz gilt sicherlich nicht als Werk, ebensowenig, diesen Satz auf ein T-Shirt zu drucken - zitieren darf dich schließlich jeder.
Wenn auf das T-Shirt noch eigene Grafiken kommen, die den Anspruch eines Werkes erfüllen (also jetzt kein Rahmen oder so), dann ist das T-Shirt als ganzes natürlich dem Urheberrecht unterworfen. Das wiederum heißt nicht, dass keiner ein T-Shirt mit dem Spruch bedrucken dürfte.


edit:2 zum zweiten Thema:
Das Urheberrecht behälst du erstmal. Du kannst, wenn du das Manuskript einsendest, in einem Schreiben nochmal explizit darauf bestehen.
Wie es ist, wenn das Buch gedruckt wird, weiß ich nicht, aber normalerweise bleibt das Urheberrecht erhalten, es sei denn, du überträgst es explizit an jemanden (z.B. einen Verlag).
 
@Tyrell: natürlich hat man als Urheber automatisch das Urheberrecht (m.E. auch für "Sprüche" oder Slogans), aber manchmal muss man dies nachweisen können, z.B. wenn Dieter Bohlen 'ne Melodie von Dir geklaut hat und er damit weitere Millionen einheimst. Da kommt man eigentlich um den Notar nicht 'rum... :-?

Zum Thema "Wortmarke": also Slogans wie "Just do it" (Nike) oder "Wir machen den Weg frei" (Volks- und Raiffeisenbanken) können sehrwohl geschützt werden. Und wenn man Inhaber der Wortmarke ist, umso besser... :mrgreen:
 
synthpower schrieb:
@Tyrell: natürlich hat man als Urheber automatisch das Urheberrecht (m.E. auch für "Sprüche" oder Slogans), aber manchmal muss man dies nachweisen können, z.B. wenn Dieter Bohlen 'ne Melodie von Dir geklaut hat und er damit weitere Millionen einheimst. Da kommt man eigentlich um den Notar nicht 'rum... :-?
Zum Vergrößern anklicken....
Im Streitfall braucht man einen Anwalt, das ist klar. Aber du brauchst keinen Anwalt, der dir ein Urheberrecht attestiert, das Urheberrecht hast du automatisch. Und auf Sprüche und Slogans gibt es sicherlich kein Urheberrecht, da die nötige schöpferische Höhe nicht erreicht wird.
Wenn ich mir jetzt aufs T-Shirt drucke "Deine Mutter ist so dumm, die setzt sich aufn Fernseher und guckt Couch" (no offense, der fiel mir nur grad ein :p ), dann ist das zwar witzig, aber diesen Spruch als schöpferischen Akt vor Gericht zu verteidigen könnte sehr schwierig werden (mal davon abgesehen, dass ich den Spruch auch nicht selbst erfunden hab).


edit:
Das Slogans geschützt werden können, habe ich nicht in Frage gestellt. Wenn du dir meinen letzten Post nochmal genau zu Gemüte führst, wirst du feststellen, dass ich direkt am Anfang gesagt hab, dass Patent und Copyright nichts miteinander zu tun haben. Natürlich kann ich eine Marke schützen lassen.
 
Tja, und um den Rechtsweg möglichst einfach zu halten und um es beweisen zu können, sollte man vor Veröffentlichung einen Notar aufsuchen (so wie im von mir geposteten Link beschrieben). Das ist keine zwingende Notwendigkeit (habe ich auch nie behauptet), aber definitiv ratsam...
 
Hallo,

vielen Dank schon mal für die vielen Infos und Tips. Werde ich heute abend mal genauer anschauen und dann überlegen was zu tun ist.

Bis dann
Agroschx
 
Nightfire schrieb:
Öhm, sowas ist in Deutschland eigentlich verboten.
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Nein, ist es nicht mehr... Anwälte dürfen Ihr Honorar für eine Erstberatung frei festlegen. Rechtsberatung darf trotzdem nur von Anwälten gemacht werden, auch wenn sie umsonst ist :)

Da die eigentliche Frage ja mehrmals korrekt beantwortet wurde, spare ich mir die Wiederholung.

Marty
 
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