News FBI stoppt Daten-Plattform Megaupload

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klamm-Bot
25 April 2006
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Folgende News wurde am 20.01.2012 um 16:52:19 Uhr veröffentlicht:
FBI stoppt Daten-Plattform Megaupload
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New York/Wellington (dpa) - Die US-Behörden haben die große Datentausch-Plattform Megaupload vom Netz genommen. Sie werfen den Betreibern um den deutschen Hacker und Internet-Unternehmer Kim Dotcom vor, mehr als 175 Millionen Dollar an Raubkopien verdient zu haben. Der früher als Kim Schmitz bekannte Gründer und mehrere Vertraute wurden in Neuseeland festgenommen. Dem Zugriff folgte ein Schlagabtausch im Internet: Netzaktivisten aus dem Umfeld der Anonymous-Bewegung legten Webseiten der US-Bundeskriminalpolizei FBI, des US-Justizministeriums und der Musikindustrie lahm. Ein Anwalt der Megaupload-Betreiber wies die Vorwürfe gegen Kim Schmitz zurück. Die US-Behörden beschuldigen die Megaupload-Betreiber, mit Hilfe der Datentausch-Plattform massive Urheberrechtsverletzungen betrieben zu haben. Das FBI veranlasste nach der Anklage in den USA die Festnahme von drei Deutschen und eines Niederländers. In Coatesville nördlich von Auckland durchsuchten 70 Beamte das Anwesen der Megaupload-Betreiber. Dort wurden laut Polizei Wertgegenstände und Geld im Wert von sechs Millionen neuseeländischen Dollar (etwa 3,7 Millionen Euro) sichergestellt. Darunter waren Luxuswagen samt Rolls-Royce Phantom sowie mehrere Gemälde. Zudem seien Finanzmittel von zehn Millionen neuseeländischen Dollar beschlagnahmt worden. Gründer von Megaupload ist der aus Kiel stammende Kim Schmitz, der seinen Namen in Kim Dotcom geändert hat und «auch als Kim Tim Jim Vestor bekannt ist», wie das US-Justizministerium aufzählte. Der 37-Jährige mit deutscher und finnischer Staatsbürgerschaft lebte demnach zuletzt in Hongkong und Neuseeland. Insgesamt wurden im US-Staat Virginia, wo Megaupload einen Server betrieb, sieben Verdächtige angeklagt. Deutsche Staatsbürger stellten das Top-Management der Plattform. Bei Megaupload konnten Daten aller Art hochgeladen und anschließend auch von anderen Nutzern abgerufen werden. Nach den Vorwürfen der US-Behörden waren darunter auch in großem Stil illegal kopierte Musik, Filme, Fernsehprogramme und digitale Bücher. Der Anklage zufolge geschah dies mit Wissen der Betreiber, die sogar Raubkopierer noch zum Hochladen der Dateien ermutigt hätten. Auch die im vergangenen Jahr in Deutschland hochgenommene Plattform Kino.to soll demnach auf Dienste von Megaupload zurückgegriffen haben. Megaupload hatte nach eigenen Angaben mehr als 180 Millionen registrierte Nutzer. Megaupload habe mehr als 175 Millionen Dollar illegalen Gewinn gemacht und den rechtmäßigen Eigentümern der Inhalte einen Schaden von deutlich über einer halben Milliarde Dollar zugefügt, erklärte das Justizministerium. Geldwäsche ist ein weiterer Vorwurf. Auf dem Gelände seien zwei Gewehre sichergestellt worden. Der zuständige Richter des Bezirks North Shore lehnte eine Freilassung der Festgenommenen gegen Kaution ab. Sie sollen am Montag erneut vor Gericht erscheinen. Es geht um eine Auslieferung in die USA. Ein US-Anwalt der Megaupload-Betreiber sagte dem Online-Dienst «CNET», die Vorwürfe seien falsch. «Wir denken nicht, dass Megaupload im Bezug auf Urheberrechte etwas falsch gemacht hat», betonte Ira Rothken, der bereits in anderen Fällen gegen Vorwürfe von Urheberrechtsverletzungen verteidigt hatte. Die US-Regierung habe einen der größten Internetspeicher-Anbieter vom Netz genommen, ohne ihm die Gelegenheit zu einer Erwiderung vor Gericht gegeben. Megaupload hatte in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfe zurückgewiesen, das Angebot diene vor allem dem illegalen Austausch von geschützten Inhalten. Rechteinhaber hätten die Möglichkeit, mit einem Online-Formular Verstöße gegen das Urheberrecht zu melden und die fraglichen Dateien löschen zu lassen. Die Ermittler argumentieren jedoch, solche Aufforderungen seien systematisch missachtet worden. Nach der Razzia überzogen Hacker die Webauftritte von FBI und US-Justizministerium mit sogenannten DDOS-Attacken. Dabei werden die Web-Server mit Unmengen von sinnlosen Datenanfragen überflutet und damit lahmgelegt. Die Webseiten waren mehrere Stunden nicht mehr erreichbar. Auf Twitter bezeichneten Anonymous-Aktivisten die Angriffe als Rache für den Schlag gegen Megaupload. Angegriffen wurden auch Seiten des amerikanischen Musikindustrie-Verbandes RIAA und des Musik-Marktführers Universal Music. Anonymous zufolge war es die bisher größte Attacke mit mindestens 5600 Teilnehmern. Die Eskalation folgte nur einen Tag nach einer Protestkampagne von Netzaktivisten gegen eine Verschärfung des Urheberrechts in den USA. Die neuen Gesetze sollen unter anderem die Sperrung von Webseiten erlauben. Kritiker warnen, dass damit eine Zensur-Infrastruktur geschaffen werde, die auch in anderen Fällen zum Einsatz kommen könnte. Aus Protest war unter anderem das englischsprachige Online-Lexikon Wikipedia einen Tag lang nicht erreichbar. Insofern ist der Zeitpunkt Razzia der US-Behörden interessant - denn jetzt schlugen FBI und Justizministerium auch auf Grundlage der heutigen Gesetze erfolgreich zu. Unklar ist, was mit den Daten gewöhnlicher Megaupload-Nutzer passiert, die dort ihre Dateien gelagert haben.
 
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Wenn da tatsächlich Millionen im dreistelligen Bereich mit verdient wurden, hält sich mein Mitleid in ganz, ganz kleinen Grenzen.

Auch für die Anonymus-Bewegung kein Ruhmesblatt - blinede Racheaktionen für gewöhnliche Kriminelle :ugly:
 
Wenn da tatsächlich Millionen im dreistelligen Bereich mit verdient wurden, hält sich mein Mitleid in ganz, ganz kleinen Grenzen.

Macht es einen Unterschied ob es ein zwei oder dreistelliger Millionenbetrag war? Weniger dürfte es auch bei vorsichtigster Schätzung nicht sein, auch wenn man davon ausgehen kann das die US Behörden etwas übertreiben um ihren Erfolg besser feiern zu können.

Wieso redest Du eigentlich genau wie die Medien von "verdient"? Davon kann ja nun wirklich keine Rede sein.
 
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Macht es einen Unterschied ob es ein zwei oder dreistelliger Millionenbetrag war? ...
Wieso redest Du eigentlich genau wie die Medien von "verdient"? Davon kann ja nun wirklich keine Rede sein.

Nein, prinzipiell kein Unterschied. Aber mit der Höhe der ergaunerten Summe fällt der gefühlte Wert des Mitleids 8)

Hast recht, meine Wortwahl "verdient" war unbedacht gewählt, es hätte "ergaunert" oder "ungerechtfertigt bereichert" heissen müssen.
 
Die Summe zeigt aber auch, dass Leute bereit sind, für einen anständigen Service eine Menge Geld zu bezahlen.
Jetzt müssten die Verwertungsindustrien bloß noch diesen Service anbieten.

Wie auch immer:
die Sache am Donnerstag hat auch eine große Portion G’schmäckle. Denn:
Die Verhaftung geschah auf Veranlassung der USA. In Neuseeland. Festgenommen wurden Leute, die weder US-Bürger noch Neuseeländer waren, darunter drei Deutsche. (Mithilfe des BKA) Die Firma ist registriert in Hong-Kong. Zudem soll die Firma sich sogar an das US-DMCA-Gesetz gehalten haben, nachdem Seitenbetreiber auf Hinweis illegales Material entfernen müssen.
Wenn das so ist, bleibt eigentlich nur die Anschuldigung der Unterstützung oder Vorbereitung o.ä. von Verletzungen des Copyright.
Von der Datenautobahn auf die Offline-Straße übertragen heißt das also: Hier wurden Bauarbeiter verhaftet, weil sie in vollem Wissen und mit Billigung der Folgen Rasern eine Möglichkeit zum Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit gegeben haben. Oder im schlimmsten Fall es sogar Dieben erlauben, sich mit ihrem Diebesgut, zum Beispiel gestohlenen Autos, abzusetzen.

Oder wie Rick Falkvinge es ausdrückt:
“It is extremely disturbing that a non-US citizen running a non-US business on non-US soil can be arrested by US authorities for breaking US law,” wrote Rick Falkvinge, the founder of the Pirate Party Sweden, in an e-mail sent to Deutsche Welle. “If the Americans are running the world by this kind of force, then I demand voting rights in the United States.”


Und für die Paranoiden:

Besonders interessant wird es, wenn man das Datum betrachtet. Am Vortag erst haben in einer großen Aktion Dutzende von bekannten Internetseiten gegen zwei Gesetze (SOPA und PIPA) protestiert, die von der Rechteverwertungsindustrie lobbyiert wurden. Rache? Demonstration der Stärke?
Eines der Hauptargumente war, dass man nichts gegen ausländische Internetseiten machen könnte. Noch mal zur Erinnerung: Megaupload ist eine Hong-Konger Firma, betrieben von Leuten aus mehreren Staaten, die in Neuseeland verhaftet wurden.
Offensichtlich hat die Lobby auch hier wieder gelogen. Ist ja nicht das erste Mal, auch in Bezug auf Megaupload. Als diese ein Werbe-Video auf Youtube platzierten, in dem viele nahmhafte Künstler sich für Megaupload aussprachen, verschwand das Video. Begründung: Copyright-Verletzung.
Was definitiv nicht stimmte.
Auch nachdem das klar war verschwand das Video noch einmal. Diesmal kam als Begründung sinngemäß: Wir haben einen Geheimvertrag mit Youtube, nachdem wir alles runternehmen können, was uns nicht gefällt. Youtube dementierte dann, dass das Megaupload-Video nicht unter die im Vertrag genannten Kategorien fiel.
Wie auch immer: Klar ist, dass da von Seiten der Contentindustrie gleich mehrmals unter der Gürtellinie zugetreten wurde.

Da also Megaupload sich wahrscheinlich gerade im Zielfokus der Industrie befand, stellt sich die Frage: War der Zeitpunkt Zufall oder eine Reaktion auf den zivilgesellschaftlichen Protest vom Vortag?

Dazu mal die Pressemitteilung der MPAA, letzter Satz nach jeder Menge Unsinn:

It is our hope that the White House and the Congress will call on those who intend to stage this “blackout” to stop the hyperbole and PR stunts and engage in meaningful efforts to combat piracy.”
(Es ist unsere Hoffnung, dass das Weiße Haus und der Kongress jene, die dieses “Blackout” inszenieren, auffordern werden, diese Übertreibung und diese PR Stunts zu beenden und sich in bedeutenden/sinnvollen Bemühungen engagieren werden, Piraterie zu bekämpfen.)
 
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Von der Datenautobahn auf die Offline-Straße übertragen heißt das also: Hier wurden Bauarbeiter verhaftet, weil sie in vollem Wissen und mit Billigung der Folgen Rasern eine Möglichkeit zum Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit gegeben haben. Oder im schlimmsten Fall es sogar Dieben erlauben, sich mit ihrem Diebesgut, zum Beispiel gestohlenen Autos, abzusetzen.

Blödsinn, Kim Schwitz ist wenn der Jürgen Schneider der Internetbaubranche, aber garantiert kein Gary Russo.
 
Mein Mitleid mit den Festgenommenen hält sich absolut in Grenzen, ich musste sogar ein wenig schmunzeln ob der Nachricht, dass Kimble mal wieder ins Netz gegangen ist.

Trotzdem muss man kritisch anmerken dürfen, dass sich da ein Staat als weltweiter Hüter und Beschützer einer gesamten Industrie aufspielt, die über Jahr verpasst hat, diesem Treiben durch vernünftige Angebote ein Ende zu setzen.

Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wenn die USA in Neuseeland Deutsche verhaften darf, weil sie angeblich gegen amerikanisches Recht verstossen haben.

Dürfen die deutschen Behörden dann in Zukunft auch amerikanische Staatsbürger in Drittländern festnehmen, wenn sie dort gegen deutsches Recht verstossen?

Marty
 
Trotzdem muss man kritisch anmerken dürfen, dass sich da ein Staat als weltweiter Hüter und Beschützer einer gesamten Industrie aufspielt, die über Jahr verpasst hat, diesem Treiben durch vernünftige Angebote ein Ende zu setzen.

Was hat der Staat denn noch groß anderes produktives, als diese Industrie? ;)

Vernünftige Angebote? Die Rechteindustrie wird machen können, was sie will. Sofern es die Möglichkeit gibt, Daten für lau mitzunehmen, wird es die Masse machen.

Wobei - 4-köpfige Familie zu bester Kinozeit - aktueller Film und 3-D, das kann schnell an 50 EUR rangehen. Ohne Popcorn und Getränk.
 
Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wenn die USA in Neuseeland Deutsche verhaften darf, weil sie angeblich gegen amerikanisches Recht verstossen haben.

Dürfen die deutschen Behörden dann in Zukunft auch amerikanische Staatsbürger in Drittländern festnehmen, wenn sie dort gegen deutsches Recht verstossen?

Marty
NEIN! Das sind doch Amerikaner! Kein Ausländer darf einen US-Bürger auch nur schief ansehen!
Die darf aber seit drei Tagen (bzw. wenn es gültig wird) die US festnehmen. Ohne Anklage und Prozess. In irgendeinem "Patriot Act"-ähnlichem Ding war das jetzt drin.
Land of the free...
 
Festnahme

Hallo

@Lennstar
Glaubst du Quatsch, den du verzapft !
Das iust eine Festnahme duch die neuseeländ. Polizei auf grund einens Haftbefehls des FBI.
Danneine Deutscher darf von dt. Behörden bei Verhaftung in Dt. nicht an einen anderen Staat ausgeliefrt werden, trifft aber hier nicht zu.
Außerem scheinen ja die Server bei amerk. Hostern gemietet, oder irre ich mich., tangiert also schon am. Recht.
Auf die sacvhe mit Verhaftung ohne prozeß, ezetc. bezieht auf sog. Kombatanten, trift hier auch nicht zu, außerdem gibt es schon einen prominenten am. Anwalt, der die Sache vertritt.
Das Ganze wird sehr spannend (juristsich), mal abwarten.
 
Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wenn die USA in Neuseeland Deutsche verhaften darf, weil sie angeblich gegen amerikanisches Recht verstossen haben.
Also ich habe den Artikeln entnommen, dass Neuseeländer in Neuseeland Deutsche verhaftet haben. Dass Neuseeland an die USA ausliefert weiß man schon seit 1970. ;)
 
Auf die sacvhe mit Verhaftung ohne prozeß, ezetc. bezieht auf sog. Kombatanten, trift hier auch nicht zu, außerdem gibt es schon einen prominenten am. Anwalt, der die Sache vertritt.
Das Ganze wird sehr spannend (juristsich), mal abwarten.
Nein, es betrifft US-Amerikaner, die des Terrorismus angeklagt werden. (und vllt. noch andere Sachen)
Ich brauche wohl nicht auf die nicht gerade wenigen Leute hinweisen, die jahrelang in Guantanamo saßen oder noch sitzen, von denen klar ist, dass sie keine Terroristen sind.

Aber das hat mit dem Thema nichts zu tun.

Was hat der Staat denn noch groß anderes produktives, als diese Industrie?
Ich glaube 2-3% waren das.

Und Gesetze, die diese Vereine schreiben, werden dann weltweit erlassen oder haben weltweit extrem schädliche Auswirkungen auf die Meinungsfreiheit. DAS ist das eigentliche Problem, nicht, dass ein paar Leute für das ins-Internet-stellen einer CD Strafen im 6-stelligen Bereich zahlen müssen, oder alte Omas ohne Internetanschluss vor Gericht gezerrt werden oder... das sind nur "kleine" Auswirkungen.
 
Also ich habe den Artikeln entnommen, dass Neuseeländer in Neuseeland Deutsche verhaftet haben.
Und die wurden verhaftet, weil ein neuseeländischer Staatsanwalt festgestellt hat, dass gegen neuseeländisches Recht verstossen wurde und ihnen wird nun da der Prozess gemacht?

Marty
 
"Internationaler Haftbefehl", bzw. "red Notice", Marty. meines Wissens hat sich Julian Assange in England auch nichts zu Schulden kommen lassen, wurde dort aber verhaftet, weil die Schweden das so angefragt haben....
 
"Internationaler Haftbefehl", bzw. "red Notice", Marty. meines Wissens hat sich Julian Assange in England auch nichts zu Schulden kommen lassen, wurde dort aber verhaftet, weil die Schweden das so angefragt haben....
Ja, aber der soll angeblich eine Straftat in Schweden begangen haben. Standen denn jetzt die Server von Megaupload in den USA, hat Kim Schmitz kriminelle Vereinigung in den USA gegründet oder was hat er in den USA verbrochen?

Wenn eine Urheberrechtsverletzung schon reicht, könnte die USA also jeden Up- und Downloader von Megaupload jetzt überall auf der Welt verhaften lassen?

Mir geht das zu weit?

Marty
 
Und die wurden verhaftet, weil ein neuseeländischer Staatsanwalt festgestellt hat, dass gegen neuseeländisches Recht verstossen wurde und ihnen wird nun da der Prozess gemacht?
Ist das nach neuseeländischem Recht und bei Auslieferungen so vorgesehen? Keine Ahnung, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Neuseeländer den Antrag der USA gelesen, geprüft und gestempelt hat. Ob der da Richter, Staatsanwalt oder Postbeamter sein muss, kann ich dir nicht sagen.
Standen denn jetzt die Server von Megaupload in den USA(...)
News-Bot schrieb:
Insgesamt wurden im US-Staat Virginia, wo Megaupload einen Server betrieb(...)
;)
Wenn eine Urheberrechtsverletzung schon reicht, könnte die USA also jeden Up- und Downloader von Megaupload jetzt überall auf der Welt verhaften lassen?
Erstmal können die USA an jedes Land ihrer Wahl eine Anfrage schicken. Ob dann jemand verhaftet wird entscheiden nicht die USA oder das FBI.
Davon abgesehen ist die Liste der Tatvorwürfe etwas länger, als ausschließlich Uhrheberrechtsverletzung.
 
Megaupload hatte u.a. in den USA Server gemietet.

Da haben Leute, die die Verhafteten nicht kennen, Dinge getan, von denen die Verhafteten nichts wissen.

Ich warte ja auf den Tag, da die USA einen Postmann verhaften, weil der eine DVD mit einem illegal kopiertem Film ausgetragen hat.
Aber das ist ja offline. Also muss ich auch noch warten, bis DE-mail einen US-Ableger macht. Aber solange die sich noch Schecks per Brief zuschicken...

Davon abgesehen ist die Liste der Tatvorwürfe etwas länger, als ausschließlich Uhrheberrechtsverletzung
? Gibts da was, das nichts mit Copyright zu tun hat?

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Unbeachtet, was die Megaupload-Verantwortlichen gemacht haben:
Sie haben einen per se legalen Service angeboten, auf dem Millionen von Nutzern legale Sachen getan haben.
Normalerweise läuft der Dienst bei soetwas weiter, statt komplett abgeschaltet zu werden. Nur wenn 100% (erwiesen) illegal, wird zugemacht.
Aber die Leute sind jetzt die Geschädigten. Und falls sie nicht eine Minute bis zu ihrem Download warten wollten und Geld bezahlt haben, haben sie sogar einen finanziellen Schaden.

Wobei ich nicht unbedingt auf dem angeblichen Programmierer pochen würde, der sein gesamtes Projekt dort auf den Servern hatte ohne - angeblich - eine lokale Kopie.
Das ist entweder eine Ente oder ein Volltrottel, wobei es schwer zu sagen ist, was wahrscheinlicher ist.

Programming today is a race between Software Engineers striving to build bigger and better idiot-proof Programs, and the Universe trying to produce bigger and better idiots. So far, the Universe is winning!
 
Zuletzt bearbeitet:
? Gibts da was, das nichts mit Copyright zu tun hat?
Liest hier keiner mehr die Artikel?
News-Bot schrieb:
Geldwäsche ist ein weiterer Vorwurf.
Normalerweise läuft der Dienst bei soetwas weiter, statt komplett abgeschaltet zu werden. Nur wenn 100% (erwiesen) illegal, wird zugemacht.
Kennst du diese Szenen wo Beamte große Kartons voller Akten und/oder Computer durchs Bild tragen? Das ist normalerweise vor dem Prozess aufgenommen. ;)