News Rösler gegen deutsche Lieferung von Hinrichtungsgift

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 24.01.2011 um 13:08:57 Uhr veröffentlicht:
Rösler gegen deutsche Lieferung von Hinrichtungsgift
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Berlin (dpa) - Gegen deutsche Zulieferung von Medikamenten, mit denen in USA Hinrichtungen ausgeführt werden können, hat sich Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) in einem Schreiben an den Arzneimittel-Großhandel ausgesprochen. Ein Ministeriumssprecher zitierte am Montag in Berlin aus dem Schreiben, in dem Rösler für einen Boykott wirbt. Unter Verweis auf die Grundsatzentscheidung gegen die Todesstrafe warnte er vor einer «missbräuchlichen Verwendung» des Narkosemittel Thiopental-Natrium. Gleichzeitig appellierte Rösler an den Großhandel, «dass solchen Lieferungsersuchen nicht entsprochen wird». Allerdings sieht das Gesundheitsministerium keine Möglichkeit, eine solche Lieferung zu verbieten. Im Arzneimittelrecht lasse sich das nicht regeln, sagte der Sprecher. Ein mögliches Exportverbot könne höchstens im Außenhandelsgesetz festgeschrieben werden. Dafür sei aber das Wirtschaftsministerium zuständig. Im mehreren US-Bundesstaaten können Medienberichten zufolge derzeit keine Hinrichtungen mehr durchgeführt werden, weil das Narkosemittel Thiopental-Natrium nicht mehr lieferbar ist. Italien habe die Ausfuhr des Medikaments in die USA bereits gestoppt. Ein möglicher deutscher Lieferboykott wird von der Ärzteschaft unterstützt. Der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, sprach in der «Passauer Neuen Presse» von einer «tollen Idee».
 
wie shizophren, was unterscheidet Gift von Schusswaffen? Die liefern wir doch auch zur Genüge?
 
Ich frag mich wieviele Hinrichtungen da gemacht werden. Weil man braucht ja bestimmt keine Tonnen von den "Medikamenten".
Da gehts doch maximal um ein paar Kilo... warum macht man da so einen Wirbel drum?
Kann man doch bestimmt bei den Herstellern anonym kaufen und gut ists...
 
Unser Gesundheitsminister möchte wohl ein kleines Bisschen ablenken.
Die Bösen Amis wollen unser Gift haben um 5 verurteilte Verbrecher zu killen das müssen wir verhindern.
Auf der anderen Seite sterben jedes Jahr tausende Menschen in Deutschland an schlechter oder falscher Behandlung.
Unser Gesundheitssystem könnte auch mal ne Reform vertragen die zur kostensenkung führt.
Dazu scheint Herr R. wohl keine Zeit zu haben.
 
Ist ja witzig. Das ist der erste Vorschlag aus der schwarz/gelben Koalition, den ich seit Beginn der Wahlperiode wirklich gut finde. Aber warum ruft er denn bitte Herrn Brüderle nicht mal eben an, oder schreibt ihm eine Mail?

Das kann doch wohl nicht so schwer sein, oder?
 
erst einmal sollte mein Post natürlich nicht heißen "Die pösen Heckler & Koch dürfen das auch, also liefern wir erstmal Gift bis die auch nicht mehr dürfen", sondern eher das Gegenteil, ich finde (wie Disputator in den Newskommentaren) die Debatte an sich zweifelhaft, weil unsere Schusswaffen in allen Teilen der Welt jeden Tag wahrscheinlich hunderttausende Menschen töten, und wir nicht ansatzweise etwas dagegen unternehmen, nur weil das Thema nicht in den Medien präsent ist.

@TSC:
Laut todesstrafe.de (Statistik bis Mitte 2009) waren es zB im Jahr 2008 37 Hinrichtungen, davon 36 durch tödliche Injektion. Das Problem besteht aber gar nicht darin, dass die soviel davon verbrauchen, sondern dass denen die Vorräte ausgehen, weil deren einziger Lieferant gemerkt hat, dass er ja gar kein Narkotikum herstellt, sondern eine Waffe für den Gerichtsvollzug :mrgreen: Doof für die USA nur, dass die eben nur dieses eine Gift für den Vollzug hergenommen haben, und jetzt nicht wissen, wie sie ihre Gerichtsurteile vollstrecken sollen.

Stilblüte die mir grad dabei untergekommen ist (als ich nach der Dosis für eine Vollstreckung gesucht hab um dir genauere Zahlen geben zu können): https://www.suite101.de/content/moerder-erstmals-mit-hundegift-in-usa-hingerichtet-a95424
Wie du siehst, sind die Behörden da drüben durchaus kreativ, was das anonyme Beschaffen von Betäubungsmitteln angeht.. wenns nicht so traurig wäre..
 
Zuletzt bearbeitet:
Und gleichzeitig das Afghanistanmandat verlängern...
Ich denke in diesem Fall hilft keine Empfehlung, da müssen Gesetze, wie sie in anderen Ländern üblich sind, ran.
Gleichzeitig kann man ja mal über Waffenlieferungen an "friedliche" Staaten nachdenken.