Reisebericht Peru: Von Lima zum Titicacasee und zurück

AEVFranke

Hützelbrümpf
ID: 46614
L
24 Mai 2006
466
28
Dank des Reiseberichts Yukon fühlte ich mich inspiriert der Community auch meine Peru-Rundreise näher zu bringen. Werde hier nach und nach in einer Art verkürztem Reisetagebuch die Reise nachzeichnen, die ich mit meiner Freundin vom 23.02.08 - 16.03.08 unternommen habe.

Die Reise begann in Lima und beinhaltete unter anderem folgende Städte und Sehenswürdigkeiten: den Dschungel Perus, Cuzco, Macchu Picchu, Arequipa, den Titicacasee, die Nazca Linien, den Colca-Canyon etc.

Im Nachhinein kann man über Peru sagen, das es ein Land der extremen Gegensätze ist, egal ob vom Klima ( man kann an einem Tag alle 4 Jahreszeiten erleben ) oder von den Menschen ( Millionäre in Lima, ärmste Bauern in den Anden ). Auch betrachtet man seinen eigenen Wohlstand mit ganz anderen Augen, wenn man mal die einfachen Behausungen der indigenen Bevölkerung im Hochland gesehen hat. Und trotz allem hört man keinerlei Wehklagen über die eigene Situation, sondern wir haben eher den Eindruck gewonnen, das die Menschen dort mit ihrer Situation zufrieden sind und auch wenn Sie noch so wenig besitzen, dieses wenige mit Stolz vorzeigen und auch gerne mit anderen teilen.

Die Natur und Landschaften in Peru sind atemberaubend, wie ich hoffentlich im Folgenden mit ein paar schönen Fotos belegen kann. Sie erstreckt sich von reinen Sandwüsten an der Küste, über Kakteen-, Kiefern- und Eukalyptuswälder im Hochland (1500 - 3500 Meter) bis hin zu kargen Steinwüsten auf über 4500 Metern Höhe. Auf der anderen Seite der Anden erstreckt sich dann der undurchdringliche Dschungel, der einen erheblichen Teil Perus einnimmt.

So, nun aber gleich mal zum ersten Reisebericht, auch wenn er weniger spektakulär ausfallen wird, da es sich um die Anreise handelt :)
 
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23.02.08: 1. Reisetag, Anreise

Am Samstag ging es endlich los, die Tage vorher waren schon gezeichnet von Vorfreude und auch von den Reisevorbereitungen.
Los ging es um halb 3 in der Früh Richtung Flughafen, da unser Flug bereits um 6.00 Uhr Richtung Amsterdam startete. Einchecken etc. ging alles problemlos von statten, so das wir noch genügend Zeit für einen gemütlichen Kaffee hatten. Um 6 flogen wir dann pünktlich los, in einen wunderschönen Sonnenaufgang. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir Amsterdam und seine Grachten. Hier hieß es dann aussteigen und warten, bis unser Nonstop-Flug nach Lima um ca. 10.30 Uhr losging. Nach mehreren Sicherheitscheck in Amsterdam war es dann auch endlich so weit. Der Flug selber (knapp 11 Stunden) verging "wie im Flug" da es im Bordprogramm genügend Auswahl gab. Spätestens als man dann über den Dschungel Venezuelas flog, war alles andere eh uninteressant. Wir überflogen den Kontinent, dabei auch Kolumbien und Ecuador und näherten uns Lima dann vom Pazifik her. Hier präsentierte sich das Land in einem trostlosen Mix aus Grau und Brauntönen, nur unterbrochen von ein paar Ortschaften und Ölraffinerien. Kaum gelandet. schon fand man sich im typischen Gewusel eines großen Flughafens wieder. etwas gerädert aber auch extrem gespannt holten wir unsere Koffer ab und begaben uns Richtung Ausgang, wo wir dann auch auf unsere Reisegruppe trafen. Diese setzte sich wie folgt zusammen:

Ich und meine Freundin (30 + 29 Jahre)
ein Paar aus München (45 +54 Jahre)
ein Paar aus Dresden (56 + 59 Jahre)
sowie ein Paar aus Leipzig (50 + 64 Jahre)

Da wir nur acht Personen waren, versprach es auch eine sehr intensive Reise zu werden, da es den Reiseführern auch eher möglich war, auf den Einzelnen einzugehen.

Wir verliessen zusammen den Flughafen und wurden sofort vom klimatischen Hammer getroffen. 27 Grad und ca. 95% Luftfeuchtigkeit waren dann doch ein krasser Gegensatz zu unserem etwas kühlerem Winterwetter in Deutschland. Wir wurden schon von einem Kleinbus erwartet, der uns auch auf vielen Teilen der Reise zur Verfügung stehen sollte.

Schon ging es durch den abendlichen Berufsverkehr Limas, die zu den größten Hauptstädten der Welt mit knapp 8 Mio Einwohnern gehört. Unsere erste Unterkunft lag etwas außerhalb von Lima, in Nuevo Lurin. Der Weg dorthin führte über eine gewundene Küstenstrasse, die uns auch einen wunderschönen ersten Sonnenuntergang direkt am Meer beschehrte. Nach knapp 45 Minuten erreichten wir dann unseren Bestimmungsort, ein kleines Hotel, das von der dort ansässigen Künstlerinitiative "Raymisa" https://www.raymisa.com/grupointi/ geführt wird. Nach einem kurzen Willkommen gingen wir auf unser Zimmer und verstauten erstmal unser Gepäck. Dann noch schnell ein perunisches Bier zum einstimmen und ein paar Minuten das Rauschen des nahen Meeres geniesen. Völlig fertig und doch äusserst zufrieden gaben wir uns dem Dank der Zeitumstellung doch recht kurzen Schlaf hin.

Bilder folgen
 
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24.02.08: 2. Reisetag, Lima

Nach einer sehr langen Nacht, dank der Zeitverschiebung von 6 Stunden und schwül warmen 26 C konnten wir ab 2 Uhr nicht mehr schlafen, genossen wir den ersten Morgen in unserem Urlaubsland. Unser Frühstück war erst um 9 Uhr angesetzt, da wir den ersten Tag etwas langsamer angehen wollten.
Das Frühstück überraschte uns sogleich mit einigen einheimischen Wurst- und Käsesorten, sowie einem frischen Papayasaft, der zusammen mit dem Kaffee die Lebensgeister weckte. Den Hinweis, das wir den Kaffee hier noch geniesen sollten, nahmen wir nciht allzu ernst, sollten aber während der Reise feststellen, das er durchaus ernst zu nehmen ist. Erste Instruktionen erhielten wir dann von Linda, der Mitbegründerin von Inti Raymi, die witzigerweise aus er Nähe von Freising bei München kommt. Auf dem Programm stand eine Stadtrundfahrt durch Lima an. Dank unseres Reisetermins in der Regenzeit, konnten wir die Hauptstadt im schönsten Sonnenschein besichtigen. Nur während den Wintermonaten Dezember bis Februar/März herrscht hier schönes Wetter. In den anderen Monaten hängt eine Nebel-Dunstglocke über der Stadt und die Sonne lässt sich so gut wie nie blicken. Nichtsdesttrotz liegen die Temperaturen während dieser Zeit um die 20 C herum.


Um 10 Uhr ging es dann los Richtung Lima. Interwgs konnte man schon einige Eindrücke über das Leben der Armen Bevölkerung in den Vorstädten von Lima gewinnen. Wir fuhren eine mehr schlecht als rechte Nebenstrasse der Pan Americana, direkt an den bebauten Sanddünen vorbei. Der Verkehr nahm auch immer mehr zu und ehe man sich versah, war man bereits mitten im Gewühl einer Großstadt.

Unser erster Anlaufpunkt war ein kleines Museum, in dem verschiedene peruanische Künstler, teilweise auch Mitglieder der Kooperative, ihre Werke ausstellten. Interessant waren dabei vorallem die geschnitzen Kürbisse, sowie die für uns Europäer doch eher ungewöhnlichen Altäre mit den Skeletten. Da der Tod hier eine ganz andere Rolle spielt, hält er auch Einzug in die kirchliche Kunst.

Nach diesem Abstecher machten wir uns auf den Weg zum "Park der Liebenden". Dieser liegt wunderschön an der Steilküste Limas und ermöglicht einen sagenhaften Ausblick auf den Pazifik. Der Park verdankt seinen Namen einer große Skulptur, die ein sich liebendes Pärchen zeigt, aber auch den ganzen Verliebten, die sich hier rumtrieben. Diese grüne Oase war eine schöne Abwechslung zur eher tritsen Umgebung, was aber auch nicht verwunderlich ist, bei maximal einem Regentag pro Jahr. Ohne künstliche Bewässerung läuft hier gar nichts.

Der nächste Anlaufpunkt war dann der "Plaza des Armas", der Waffenplatz im Zentrum der Stadt. Hier steht die große Kathedrale von Lima, ist der Regierungspalast sowie das alte und neue Rathaus zu finden. Sofort hatte uns der Koloniale Flair dieses Platzen in den Bann gezogen. Pünktlich zum Wachwechsel trafen wir ein, was auch für die einheimische Bevölkerung immer wieder ein Erlebnis ist. Wahnsinn, wie sich die Soldaten in ihren schwarzen Uniformen bei ca 35 C in der Sonne auf den Beinen hielten.

Nach einem kurzen Besuch der Kathedrale, die in dieser Form erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts besteht, nachdem Sie bei einem Erdbeben erheblich zerstört wurde, schlenderten wir etwas durch die Strassen und Gassen dieser schönen Stadt und kamen noch an der Post Limas vorbei, die vom Wappen des Landes geziert wird. Da es bereits nach 13 Uhr war, entschlossen wir uns eines der kleinen Restaurants unsicher zu machen. Wir kehrten in eine über 100 Jahre alte Kneipe ein und probierten auch gleich auf ein einheimisches Getränk, "Chicha morada". Dieses Getränk wird aus dem lilafarbenen Mais gewonnen und mit verschiedenen Gewürzen, unter anderem Nelken, versetzt. Es wird eiskalt getrunken und erinnert einen vom Geruch an kalten Glühwein. Sehr lecker, habe ich mir auch schon in Deutschland bestellt :)

Weiter ging es nach diesem kurzen Zwischenstopp noch zu einem Franziskanerkloster, in dem wir die Katakomben besichtigten. Hier wurden mehrere Tausend Menschen beigesetzt und einige Archäologen machten sich die Arbeit und katalogisierten diese. Deshalb verströmen diese Katakomben auch einen morbiden Charakter, wenn man verschiedenen Gräbern vorbei geht und reihenweise nur Schädel, Oberschenkelknochen etc. fein säuberlich sortiert vorfindet.

Nach dieser Besichtigung hatten wir noch knapp 30 Minuten Zeit um uns nochmals am Plaza des Armas umzusehen. Dort traten gerade ein paar Folkloregruppen mit Musik und Tänzen auf, so das diese Minuten viel zu schnell verstrichen. Zurück ging es wieder an den verbauten Dünen vorbei, bis wir gegen 16.30 Uhr wieder in Nuevo Lurin ankamen. Die Zeit bis zum Abendessen, frisch gefangenem Fisch, vertrieben wir uns indem wir an den nahegelegenen Strand gingen. Da es dank des Humboldstroms nur in den Sommermonaten möglich ist Baden zu gehen, war der Strand natürlich dementsprechend gut besucht. Wer allerdings ausländische Touristen hier vermutet liegt komplett falsch. Die einzigen "Touris" am Ort waren wir, inmitten von hunderten, wenn nicht tausenden Peruanern. Dank eines wolkenfreien Himmels konnten wir ein paar wunderschöne Sonnenuntergangsbilder machen.

Nach dem Abendessen genossen wir erstmal einen Pisco, den nationalen Traubenschnaps Perus. Danach hies es erstmal die Koffer packen, da es am nächsten Tag bereits weiter ging. Wir werden die Großstadt hinter uns lassen und uns in den Dschungel Perus aufmachen. 3 sehr interessante Tage liegen vor uns :)
 
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Dünen auf dem Weg nach Lima



Typische peruanische Kunst mit Skeletten



Blick auf die Küstenstrasse und die Steilküste


Die Kathedrale von Lima



Perunaische Soldaten beim Wachwechsel



Blick auf den Palza des Armas



Folkloretänzer bauen einen Turm



Blick in die Katakomben



Bewohnte Dünen auf dem Rückweg nach Lurin



Sonnenuntergang am Strand von Lurin (nicht bearbeitet, Originalfarben)



 
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25.02.08: 3. Reisetag, Lima - Posada Amazonas Lodge (Puerto Maldonado)

Heute ging es schon etwas früher raus, um halb 7 war Aufstehen angesagt. Wir wollten ja noch ein gemütliches Frühstück einnehmen aber auch zeitgleich unser pünktliches Erscheinen am Flughafen im Auge behalten. Unser Flug nach Puerto Maldonado über Cuzco ging zwar erst um 11.00 Uhr, aber man sollte schon mindestens 2 Stunden vorher am Flughafen sein, da es dort doch immer wieder zu Verzögerungen kommen kann. Es ging aber zum Glück recht schnell so das wir uns am Flughafen noch mit einigen Süssigkeiten eindecken konnten.

Der Flug selber war sehr ruhig, aber die Aussicht war wieder spektakulär. Zuerst flogen wir über die kahle Stein- und Sandwüste die dann recht schnell in das Hochland der Anden überging. Unter uns sehen wir nur noch Berge und weite Täler. In Cuzco legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein, es stiegen nur Passagiere ein und aus und dann ging es schon weiter nach Puerto Maldonado. Recht schnell gingen die Hänge der Berge in das Grün des Dschungels über und wir überflogen eine einzige grüne Fläche, durchbrochen von ein paar braunen Flüssen. Dank der Regenzeit war es sehr bewölkt und es gab immer wieder einzelne Regenschauer. Keine 30 Minuten nach unserem Start in Cuzco landeten wir dann auf einem kleinen Flugplatz mitten in der grünen Hölle. Wir wurden von unserer deutschsprechenden Reiseleitung schon erwartet und sogleich in einen Dschungelbus verfrachtet. Es ging 10 Minuten über Feld und Waldwege bis wir das Büro der dort ansässigen Agentur erreichten. Dann hies es schnell umpacken, denn auf unseren Dschungeltripp konnten wir nur einen Rucksack mit den nötigsten Dingen mitnehmen. Der Rest unseres Gepäcks blieb die nächsten Tage bei dieser Agentur. Keine 15 MInuten später waren wir schon wieder im Bus auf dem Weg zum Rio Tampopata, an dem uns unser Boot erwartete, das uns zu unserer Lodge bringen wird.

Zusammen mit einer Gruppe Amerikaner bestiegen wir unseren motorisierten Einbaum und los ging es. Essen gab es dann auf dem Boot, Reis mit Gemüse und Fleisch eingewickelt in ein Bananenblatt, das umweltgerecht im Fluss entsorgt werden durfte :) Vorbei an kleinen Behausungen und vereinzelten Hütten ging es stromaufwärts. Unterwegs konntne wir noch ein Wasserschwein beobachten und keine 3 Stunden später hatten wir dann unseren Bestimmungsort erreicht. Zumindest fast, denn nach dem Anlegen mussten wir erst noch ca 15 Minuten zu Fuß durch den Dschungel gehen bis wir unsere Lodge erreichten. Zur Begrüßung umschwirrten uns auch schon die Moskitos, die dank einiger Anitmückenmittel doch gut auf Distanz zu halten waren. Aus dem Dickicht heraus liefen wir direkt auf unsere Unterkunft zu und wurden mehr als positiv überrascht.

Die Lodge selber wurde nur aus Materialien gebaut, die im Dschungel selber vorkommen, damit Sie später wieder komplett verwertet werden kann. Wir wurden an der Rezeption mit einem Begrüßungscocktail empfangen und gleich auf die Gepflogenheiten dieser Unterkunft hingewiesen. Trinkwasser wurde kostenlos zur Verfügung gestellt und war in jedem Bereich der Lodge in Wasserspendern zu bekommen. Strom gab es nur Abends zwischen 18.00 und 21.00 Uhr, damit die Küche und die Bar eine Beleuchtung hatte und die Touristen ihre Accus aufladen konnten. Die restliche Zeit musste stromlos verbracht werden. Die Wege sowie die Zimmer wurden mit Kerosinlampen beleuchtet, die spätestens um 22.00 Uhr gelöscht wurden. Die Zimmer waren ausgestattet mit 2 Betten inkl. Moskitonetz, jeweils einem Beistelltischchen und einer dazugehörigen Kerze :)
Das Badezimmer bestand aus einer Toilette, einem Waschbecken und einer Dusche, die allerdings nur mit kaltem Wasser versorgt wurde. Das schönste aber war der sagenhafte Ausblick auf den Dschungel. Das Zimmer grenzte direkt an den Urwald und die Wand als solche war nicht vorhanden. Ein Brüstung als Abgrenzung gab es noch, aber alles andere bis unters Dach war komplett frei. Ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte.

Nach einer kleinen Eingewöhnungszeit ging es dann nochmals los und wir zogen uns zuallererst die hauseigenen Gummistiefel an. Unser Ziel war ein Aussichtsturm, der nach knapp 30 Minuten Fußmarsch durch Schlamm und Wald zu erreichen war. Dieser Aussichsturm (Höhe 35 Meter) ermöglich es einem, über das Blätterdach des Dschungels zu blicken. Wir kamen dort kurz vor Sonnenuntergang an und durften die Stimmung in uns aufnehmen. Der Turm war nichts für schwache Nerven, denn als wir zu acht ganz oben standen, schwankte er doch recht bedenklich. Zum Glück war er an verschiedenen Bäumen befestigt ( sehr sicher !!! Ironie off). Auf dem Rückweg wurde es dann sehr schnell dunkel und die mitgenommenen Taschenlampen kamen zum Einsatz. Ohne diese konnte man nicht mal seine Hand vor Augen sehen. So gegen 19.00 Uhr gab es ein sehr gutes Abendessen, zubereitet aus Zutaten die meist direkt aus dem Dschungel kamen. Auch wurde uns unser weiteres Programm für den morgigien Tag unterbreitet. Ausschlafen war nicht gerade angesagt, nachdem das Frühstück schon auf 5.00 Uhr angesetzt war, damit wir gegen 7.00 Uhr unseren Beobachtungspunkt zum Vogel Seightseeing erreichen würden.
Wir genossen noch einen sehr guten Pisco Sour in dieser schönen Umgebung und gingen dann doch schon recht früh ins Bett. Das Zirpen der Grillen und der anderen Insekten bildete das Hintergrundgeräusch für diese erste Nacht im Dschungel.

Link zur Lodge, Bilder findet ihr unter dem Punkt Photo Gallery und dann APA Activities und APA Infrastructure :)


https://www.perunature.com/pages/home_posada.htm

Eigene Fotos kommen wieder heute Abend :)
 
Unser "Reisebus" zur Agentur



unser motorisierter Einbaum



Wasserschwein am Ufer des Rio Tampopata



indigene Bevölkerung am Fluss



der Aufstieg zur Lodge



der Aussichtsturm "Canope Tower"



Sonnenuntergang vom Aussichtsturm aus


Blick auf den Rio Tampopata vom Turm aus

 
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hier noch ein paar Bilder der Lodge

Der Eingangsbereich



Blick auf den Speisesaal


Der Empfangsbereich



die Dusche



Ausblick aus dem Zimmer, direkt in den Urwald inkl. meiner Wenigkeit :)

 
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26.02.08: 4. Reisetag, Posada Amazonas Lodge

Wie bereits am Abend zuvor besprochen wurden wir um 4.30 Uhr geweckt und nahmen etwas schlaftrunken unser Frühstück bei Kerzenschein ein. Der Kaffee war für uns Europäer doch sehr gewöhnungsbedürftig, da es wie fast in ganz Peru nur ein Konzentrat gab, das man dann mit Wasser verdünnen musste. Es gab eine große Auswahl an exotischen Früchten, aber auch Wurst und Käse aus der Region.

Um 5 Uhr ging es dann mit unserem Boot wieder los. Wir führen knapp 30 Minuten flussaufwärts und machten uns dann auf den Weg zu unserem Aussichtspunkt. Unterwegs vernahmen wir das Gebrüll der Brüllaffen und sahen hin und wieder auch kleinere Affen in den Bäumen. Nach einer Wanderung von knapp 45 Minuten erreichten wir einen See auf dem unser Beobachtungsboot schon bereit stand. Dieses Boot sollte uns für die nächsten 4 Stunden zur Beobachtung der Flora und Faune zur Verfügung stehen. Nach ein paar schönen Eindrücken, als die Sonne durch die Wolendecke brach, machten wir uns auch schon auf, die ersten Vögel zu entdecken. Was am Anfang recht langwierig schien, lies die Zeit jedoch sehr schnell vergehen. Wir konnten auch die ein oder anderen Vögel beobachten, entdeckten aber auch interessante Pflanzen am Seeufer.

Unseren Mut konnten wir dann beweisen, als wir die sogenannte "Käsefrucht" probierten. Diese kleine Frucht besteht zu 95% aus dem Kern und hat eine kleine Schicht Fruchtfleisch darum. Ich konnte natürlich nicht Nein sagen und durfte mich danach knapp 30 Minuten mit einem tierischen Geschmack nach altem Romadur herumschlagen.
Ablenken konnte ich mich dann zum Glück beim Piranhia-Fischen, Unser Guide hatte extra für diesen Zweck Fleischbrücken mitgenommen und wir durften alle unser Glück versuchen. Ich hatte dann auch das Glück, einen Piranhia zu erwischen :)´Danach wurden die Fische auch wieder frei gelassen.

Gegen 12 Uhr fuhren wir zurück und kamen dabei an einer Tonlecke vorbei, wo verschiedene Papageien den mineralhaltigen Ton fressen. Dieser hilft ihnen, die teilweise giftigen Substanzen der Früchte zu neutralisieren.

Nach einem guten Mittagessen und einer kleinen Verschnaufspause fuhren wir noch zu einem ansässigen Schamanen und liesen uns dort die verschiedenen Heilpflanzen näher bringen. Auch heute noch behamdeln die Schamanen die einheimische Bevölkerung hauptsächlich mit diesen Pflanzen und sogar Europäer und Amerikaner kommen gegen gutes Geld in den Urwald um sich behandeln zu lassen. Wir durften auch die ein oder andere Pflanze probieren, wirklich gesünder fühlten wir uns danach nicht :)

Am Ende des Führung durften wir dann auch noch ein paar Heilschnäpse probieren. Für die männlichen Mitglieder war eigentlich nur der "Para-Para" Schnaps interessant, da er die Potenz verbessern soll. Nach der Wirkung wurden die einzelnen Teilnehmer während der weiteren Reise immer wieder gefragt ;)

Wieder zurück in der Lodge konnten wir den Urwald nochmals in Ruhe geniesen und auch den verschiedenen Affen bei ihrem Treiben beobachten. Wir liesen den Abend dann wieder in er Bar bei Pisco Sour ausklingen und freuten uns auf eine weitere Nacht in dieser Atmosphäre. Schon Morgen sollten wir diese Idylle verlassen und uns auf den Weg ins Heilige Tal der Inkas in Richtung Macchu Picchu machen. Schade das wir diesen schönen Ort schon wieder verlassen müssen, aber die Vorfreude auf weitere interessante Orte und Sehenswürdigkeiten überwiegt dann doch.
 
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Beginn des Ausflugs um halb 6 Morgens



Sonnenaufgang über dem See



Vögel am See, deren Namen ich mir beim besten Willen nicht merken konnte



ein gefangener Piranhia



Danke der Regenzeit schwoll der Rio Tampopata immer mehr an



ein Äffchen in der Nähe der Lodge



unser Schamane



unser Bootsführer



Schmetterling im Urwald

 
27.02.08, 5. Reisetag, Posada Amazonas Lodge - Cuzco - Coya

Nach einer weiteren unbeschreiblich schönen Nacht und dem natürlichen Wecker, den Brüllaffen, durften wir den Tag heute etwas ruhiger angehen lassen und trafen uns um halb 9 zum Frühstück. Auf unserem Programm stand leider schon wieder der Abschied aus dem Dschungel. Aber wir durften ihn mit einer 2 stündigen Bootsfahrt und einem 45 minütigen Abenteuertrip mit unserem Dschungelbus nochmals geniesen. Kurz darauf sassen wir dann schon in unserem Flieger Richtung Cuzco, wo wir einen kurzen Zwischenstopp einlegten. Wir wurden von unserem neuen Guide (Carlos) in Empfang genommen. Zum ersten mal in dieser Höhe (3400 Meter) liefen wir teilweise wie auf Watte. Einige bekamen auch erste Kopfschmerzen, aber in Peru kennt man gegen diese ersten Sypthome der Höhenkrankheit ein ganz gutes Allheilmittel: Tee aus Cocablättern. In unserem Hotel vor Ort, in dem wir unsere Koffer für die nächsten Tage unterstellen konnten, gab es diesen kostenlos und auch soviel wie man nur trinken konnte. Dies liesen wir uns nicht zweimal sagen und genossen die einheimische Spezialität ausgiebig.

Nach einigen Formalitäten machten wir uns mit unserem Kleinbus dann auf, um in das heilige Tal der Inkas zu fahren. Wir schlängelten uns langsam aber sicher durch die Anden um wieder etwas tiefer zu kommen. Unser Zielort war Coya, ein kleines Dorf am Urubambafluss. Unterwegs legten wir des öfteren einen Fotostop ein, um die schöne Landschaft zu geniesen. Es wurde auch wieder merklich wärmer, nachdem es in Cuzco nur knapp 15 Grad hatte. In Coya auf knapp 1800 Meter waren es dann wieder angenehme 25 Grad. Den Begriff "heiliges Tal" oder auch "Kornkammer" gaben die Inkas dem Tal damals, da es hier möglich war, das ganze Jahr über Mais, Kartoffeln, Chinoa etc anzubauen und zu ernten. Hier wurde soviel produziert, das einige Landstriche problemlos versorgt werden konnten.

In unserem kleinen Dorf angekommen wurden wir von der einheimischen Bevölkerung zu allererst neugierig beäugt. Wir konnten uns keinen Reim darauf machen und bezogen unsere kleine aber feine Unterkunft. Diese gehört einem deutschen Ehepaar, das sich hier für die nächsten Jahre niedergelassen hat. Nach einem kurzen Zwischenstopp mit etwas Cocatee :), starteten wir zu einem Rundgang durch das Dorf. Wir besichtigten das hiesige Krankenhaus, das alleine durch Spenden und ehrenamtliche Besuche von Ärzten aus Amerika am Leben gehalten wurde. Die Ärzte kommen hier alle 2 Monate vorbei und behandeln die Bevölkerung kostenlos. Nicht selten kommt es vor, das einige Indianer hier Wege von 30 und mehr Stunden in Kauf nehmen, nur um behandelt zu werden. Jetzt konnten wir uns auch die neugierigen Blicke erklären. Hier wurden die Ärzte schon wieder sehnsüchtig erwartet.

Der Abend klang dann bei einem gemütlichen Essen aus, das durch einen peruanischen Flötenspieler untermalt wurde. Etwas erstaunt waren wir dann aber doch, als dieser uns in einwandfreiem Deutsch empfing und uns erklärte, das er des öfteren in Deutschland ist und sich in der einen oder anderen Stadt mit peruanischen Strassenmusikanten rumtreibt. Tja, so klein kann die Welt sein.

Müde und auch etwas fertig von der Höhe fielen wir ins Bett. Morgen steht dann einer der Höhepunkte unserer Reise auf dem Programm: Macchu Picchu !!!
 
unser Dschungelbus nochmals von vorne



Flughafen Puerto Maldonado



Blick aus dem Flugzeug



peruanischer Junge mit Alpaka



Ausblick auf das "Heilige Tal der Inkas"



peruanischer Junge



Kinder in Coya



Ausblick aus unserem Zimmer

 
Ich überlege schon seit Längerem, eine Reise nach Südamerika zu unternehmen, und zwar nach Peru und dann dem Amazonas folgend...vllt. kann mir hier ja jemand Auskunft darüber geben, ob das möglich ist, ohne sich einer Reisegruppe anzuschließen oder ein festes Programm zu absolvieren...denn so interessant so eine Reise wie hier beschrieben auch sein mag, für mich ist's nicht ganz das Wahre...;)
 
Hallo Taliesyn,

wende dich mit deiner Frage einfach mal dorthin, https://www.reise-forum.weltreiseforum.de/index.php, ist ein Forum für Weltreisende etc. die eher im BackPaker Sektor angesiedelt sind. Denke mal, das dir dort eher geholfen werden kann als hier :) So eine Reise ist bestimmt möglich, aber halt mit viel Zeitaufwand schon in der Vorbereitung verbunden.

Schönen Gruß
AEVFranke
 
28.02.08: 6. Reisetag, Coya - Aquas Calientes - Machu Picchu


Zeitiges Aufstehen gegen 7 Uhr war wieder angesagt, da wir ja unseren Zug nach Aquas Calientes erreichen mussten. Und bis zum Bahnhof waren es noch locker 30 Minuten mit unserem Bus. Schon beim Frühstück konnte man merken, das alle Mitglieder der Reisegruppe schon unserem heutiogen Ziel entgegenfieberten: Machu Picchu, eigentlich der Höhepunkt jeder Perureise.

Bereits am Bahnhof von Ollantaytambo konnte man merken, das Machu Picchu DER touristische Magnet in ganz Peru ist. Überall schwirrten Verkäufer herum, die einem natürlich Sonnenhüte, Decken, Rucksäcke und Taschen in allen nur erdenklichen und teilweise grauenhaft bunten Mustern anboten. Zwischendurch huschten auch ältere Damen vorbei, die einem gekochten Mais und andere Snacks näher bringen wollten. Wir warteten gespannt auf unseren Zug, der auch pünktlich eintraf. Dieser war bereits sehr gut besetzt mit 99% Touristen und ein paar Einheimischen Angestellten der Bahnlinie. Hier traf man dann zu Hauf auf Back Packer, die sich einen Halt später aufmachten, den Inka Trail zu bewältigen. Die etwas Fauleren lassen sich in knapp 2 Stunden von Ollantaytambo nach Aquas Calientes per Zug fahren. Unterwegs durchfuhren wir so manche enge Passage zwischen 2 Bergrücken und bewegten uns immer am Urubambafluss entlang. Bei jedem Halt unterwegs kamen sofort scharenweise die fliegenden Händler und verkauften alles mögliche: Blumen, Mais, Kartoffeln etc.

In Aquas Calientes angekommen musste man sich dann erstmal von Liedern der Beatles, nachgespielt auf Panflöten berieseln lassen. Hier konnte man leider den extremen Einfluss von Tourismus spüren. Einheimische waren an einer Hand abzuzählen und waren nur als Verkäufer oder Reiseleiter anwesend. Nach dem Bahnhof musste man zu allererst einen Markt durchlaufen, der überraschenderweise seine Waren zu sehr überteuerten Preisen anbot. Wir liesen diesen Markt gleich hinter uns und bezogen unser Hotel direkt am Fluss. Hier konnte man die ganze Gewalt des Wassers am eigenen Leib spüren, da in der Regenzeit Wassermassen ohne Ende zu Tal stürzen. Selbst bei geschlossenem Fenster musste man sich etwas lauter unterhalten, damit man auch alles verstand. Es stand also eine sehr "ruhige" Nacht bevor.

Mit einem Bus machten wir uns dann bei einigermasen angenehmen Wetter auf den Weg zu den Ruinen. Abzocke ist auch hier angesagt. Der Eintritt kostet ca 35 $, der Bus (ca. 10 Minuten Fahrt) einfach nochmals 6 $. Aber man muss es von den Lebenden nehmen :)

Das faszinierende an Machu Picchu ist, das man die Ruinenstadt vom Tal aus in keinsterweise erahnen kann. Deshalb wurde sie auch erst 1911 wiederentdeckt.

Am Eingang angekommen durften wir uns endlich auf den Weg machen und die sagenumwobene Stadt kennenlernen. Nach mehreren Wegbiegungen traf uns der Ausblick fast wie ein Schlag. Unvermittelt lag die Ruinenstadt vor uns und man hatte beste Postkartenaussicht. Dazu klarte der Himmel auch noch auf und jeder war verzaubert. In den folgenden 2 Stunden wurden wir durch die komplette Anlage geführt und und man erfuhr einiges über die bauweise und das Leben der Inkas. Allerdings konnte keiner Erklären zu welchem Zweck diese Anlage gebaut wurde, nachvollziehen lässt sich das bis heute nicht. Nach unserem Rundgang erkundeten wir noch auf eigene Faust die Umgebung und ich machte mich mit meiner Freundin auf den Weg zur Inkabrücke, die noch erhalten geblieben sein soll. Als wir dort ankamen konnte man allerdings nicht wirklich viel erkennen. Aber der Ausblick auf die Bergwelt entschädigte trotzdem die Anstrengungen. Das Wetter meinte es langegenug gut mit uns und es begann zu nieseln, was aber keinen Grund darstellte, die Ruinen sofort zu verlassen. zuerst mussten wir uns noch eine Lamkarawane antun, die sich gerade auf den Weg machte. Diese Lamas leben eigentlich nicht in dieser Umgebung ud kommen erst ab ca 3000 Meter wild und freilebend vor. Aber als "Rasenmäher" sind sie hier auch von den Touristen gern gesehen. Dies ermöglichte uns noch ein paar schöne Fotos und so gegen 16 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Hotel. Wir entschieden uns für den Weg zu Fuß und liesen in der nächsten Stunde gefühlte millionen, in Wahrheit wahrscheinlich knapp 1000 behauene Steinstufen hinter uns.
Nass und dennoch glücklich erreichten wir unser Hotel und freuten uns auf eine warme Dusche sowie ein gemütliches Abendessen. Die Entscheidung ob wir uns morgen nochmals nach Machu Picchu begeben und den Berg Waynapichu (Berg im Hintergrund) besteigen wollten wir erst in der Früh treffen. Das Einschlafen trotz Oropax wurde zu einer längeren Geschichte, da die Hintergrundgeräusche keine Nachtruhe kannten :)
 
Händlerinnen am Bahnhof Ollantaytambo



Bauern unterwegs



Landschaft auf dem Weg nach Aquas Calientes



ältere Indianerin die Blumen verkauft



Der Urubambafluss direkt vor dem Hotel



Blick auf Machu Picchu



Die Terassenfelder der Inkas



Haupttempel in Machu Picchu



Blick nach oben



typische Inkabauweise, das Trapez



geradlinige Mauern



Blick auf die Inkabrücke



das Postkartenmotiv schlechthin, nicht gestellt



Lamas unterwegs in Machu Picchu



ich auf dem Weg zurück zum Hotel



Blick auf die heißen Quellen, die Aquas Calientes auch den Namen geben

 
29.02.08: 7. Reisetag, Machu Picchu - Cuzco

Durch das "liebliche" Rauschen des Flusses geweckt, begann unser Morgen schon sehr früh. 2 Stunden Schlaf hatten wir bestimmt zusammengebracht. Und beim Blick aus dem Fenster mussten wir leider feststellen, das es regnete. Wir packten in Folge dessen erstmal gemütlich unser Gepäck zusammen und hakten unseren zweiten Besuch in den Ruinen ab. Bei diesem schlechten Wetter waren die Eintrittspreise dann doch einfach zu hoch. Und eine Besteigung des Waynapichu war uns bei diesem Wetter zu gefährlich. Stattdessen frühstückten wir ausgiebig und erkundeten danach den Ort Aquas Calientes.

Aquas Calientes hat im Endeffekt leider nichts ausergewöhliches zu bieten, wenn man von den heißen Quellen, die dem Ort auch den Namen geben mal absieht. Wenn man gerne badet, kann man hier auf seine Kosten kommen, aber da ich eine geborene Anti-Wasserratte bin, verzichtete ich dankend auf diesen Genuss.
Bis auf den kleinen Hauptplatz mit seiner nicht allzugroßem Kapelle bietet dieser Ort einem nur Hotels, Hostels und massenweise Restaurants. Das erstemal in unserem Urlaub fühlten wir uns von allen Seiten bedrängt: "Hier reingehen, alles super günstig", "Hier besser als dort", "Pisco umsonst" etc. waren die einzigen Sätze die man hörte, natürlich auch auf deutsch. Wir beschlossen dann, die heißen Quellen wenigstens von aussen zu begutachten, um dieser Meute zu entkommen. Nach einem gemütlichen Essen in dem Restaurant, das wir auch schon am Abend vorher besuchten, ging es dann auch schon wieder zurück zum Hotel, denn wir mussten unseren Zug um 17 Uhr erwischen, der uns nach einer 4 stündigen Fahrt nach Cuzco bringen sollte. Am Bahnhof mussten wir dann noch etwas länger warten und durften auch wieder die Beatles oder zur Abwechslung Abba auf Panflöte geniessen. Unterwegs gab es leider nicht allzuviel zu sehen, da es hier in der Nähe des Äquators recht schnell dunkel wird. Und da man hauptsächlich durch die Bergwelt fuhr, konnte man durch die Fenster leider nichts erkennen. Im Zug konnten wir aber wieder Coca-Tee geniessen, der auch die Gewöhnung an die ungewohnte Höhe erleichterte. Immerhin ging es jetzt endgültig auf knapp 3400 Meter. Und diese Höhe sollten wir die nächsten 8 Tagen auch nicht mehr verlassen. Bei Regen kamen wir dann in Cuzco an und durften das Lichtermeer der Stadt noch kurz geniesen. So gegen halb 10 waren wir dann am Hotel und wir konnten unseren Koffer mal auspacken. Die nächsten 3 Tage bleiben wir hier und starten unsere Ausflüge von diesem Hotel aus. Morgen steht die Erkundung der alten Stadt auf dem Programm.
 
01.03.08: 8 Reisetag, Cuzco

Nach einem eher schlechten als rechten Frühstück in unserem Hostel begann unsere Erkundungstour durch das jahrhunderte alte Cuzco. Zum Glück gab es neben unserem Hotel gleich eine sehr gute Bäckerei, in der wir uns gleich mit Proviant eindeckten. Somit war das Frühstück auch gleich vergessen.
Mit unserem Kleinbus machten wir uns dann auf den Weg zum Kloster Santo Domingo. Dieses Kloster war zur damaligen Zeit ein Inkatempel, der allerdings von den Spaniern zerstört wurde. Auf den Grundmauern dieses Tempels errichteten Sie dann das Kloster. Im innern des Klosters kann man teilweise noch gut erhaltene Mauern bestaunen. Hier konnte man sehen, das die damalige Baukunst schon sehr weit fortgeschritten war. Die Steine waren glatt behauen und passten so gut zusammen, das nicht einmal ein Blatt Papier dazwischen passt. Und das ist schon seit hunderten von Jahren so. Im Kloster selber konnten wir dann auch Steine bestaunen, die zeigten wie die einzelnen Steine miteinander verzahnt oder mit Seilen und Tauen befestigt wurden. Auch konnten wir den kleinsten je gefundenen, bearbeiteten Stein fotografieren. Vom Balkon des Klosters hatte man einen schönen Blick auf den vorgelagerten Garten, in dem zur Zeit der Inkas das Sonnenfest "Inti Raymi" abgehalten wurde.

Nach dem Kloster gingen wir durch kleine Gassen zur Kathedrale, die wir anschliesend auch besichtigten. Leider war dort absolutes Fotografierverbot, aber die zur Schau gestellte Kunst ist schon sehr atemberaubend, nicht nur der Höhe wegen :) Die haben wir auch ganz gut verkraftet bisher. Als wir dann aber Richtung dem berühtesten Wahrzeichen der Stadt gingen, mussten wir teilweise ziemlich schnaufen, da es doch die ein oder andere Steigung zu bewältigen gibt. Und dann standen wir davor. In einer der vielen Gassen der Stadt, in einer noch original erhaltenen Inkamauer, ist er zu bewundern: Der zwölfeckige Stein. Der einzige behauene Inkastein, der 12 Ecken aufweist. Irgendwie schon faszienierend, wenn man bedenkt, das die Inkas das Rad nicht kannten. Allerdings ist dieser Stein bei weitem nicht der größte. Morgen sollten wir noch viel größere sehen, die teilweise bis zu 200 Tonnen wiegen.

Weiter ging unsere Tour durch die kleinen Gassen, die teilweise noch aus Originalmauern bestehen. Diese sind vollkommen in die neue Infrastruktur eingebettet und dienen den neuen Häusern aus Auflage für die eigenen Wände. Was die Spanier damals begannen wird bis heute fortgesetzt. Als nächstes kamen wir am Plaza des Armas an, der wie die meisten Plätze in Mittel- und Südamerika einen wunderschönen Park in der Mitte hatte. Um diesen Platz herum gruppierten sich mehrere Kirchen und alte Gebäude, in denen teilweise Geschäfte und Restaurants untergebracht waren. Die ganze Stadt ist in diesem rot-braunen Ton gehalten, der typischen Farbe des Baumaterials hier. Die Kirchen heir waren leider geschlossen, so das wir uns ins Künstlerviertel San Blas aufmachten. Um dorthin zu kommen mussten wir nochmals eine steile Gasse erklimmen. Hier sahen wir auch unser Restaurant für den Abend, in dem wir glewich Plätze bestellten. Denn hier war der erste Ort, an dem man die peruanische Delikatesse schlechthin essen konnte, das Cuy oder auf Deutsch: Meerschweinchen.

Meerschweinchen werden in den Anden vor allem zu besonderen Festen wie Hochzeiten und Geburtstagen gegessen. Unter der einheimischen Bevölkerung gelten Sie ungefähr soviel wie bei uns der Hummer. Und genausoviel ist an diesen Tierchen auch dran. Aber wenn man hier ist, dann muss man diese Delikatesse auch probieren. Geschmacklich ein interessantes Erlebnis, man kann ihn in die Richtung Kaninchen stecken. Oder wie man bei uns in Deutschland immer sagt wenn man nicht genau sagen kann, nach was es schmeckt: wie Hühnchen *gg*. Dazu gab es verschiedene Kartoffeln, welche hier ja auch in rauen Mengen angebaut werden. Aber man kann sie eigentlich nicht mit den uns bekannten vergleichen, denn die Sorten hier wachsen in ganz anderen klimatischen Bedingungen. Gut geschmeckt haben sie aber alle. Nach dem Essen erstmal gut mit Pisco nachspülen, damit einem das Cuy auch nichts tut :)

Und morgen machen wir uns auf, einen indianischen Markt sowie einige der Ruinen rund um Cuzco zu besichtigen.
 
Blick aus unserem Fenster auf eine Straße in Cuzco



Das Kloster Santo Domingo



Blick auf den Garten des Klosters, früherer Ort des Festes "Inti Raymi"



typische Bauernfamilie, die gegen Geld Fotos machen lassen



kleinster Inkastein



typische Gasse in Cuzco



der berühmte zwölfeckige Stein



Blick auf den Plaza des Armas von Cuzco



Die Kathedrale der Stadt



halbes Cuy zum Essen :)