Diskussionen zur Organspende

Organspende - Wie steht ihr dazu?


  • Umfrageteilnehmer
    190
Dragonlilly, was meinst du denn, wieso die Ärzte keinen haben?
Glaubst du, dass man im Notfall "anders behandelt" wird?

Sowas hat mit Vertrauen zu tun.
Gibst Du einem fremden deine Börse mit all Deinem Geld nur weil er Dir sagt das er Dir hilft es zu vermehren? (Ja ich weiß der Vergleich hinkt, es geht mir hier nur ums Bewußtsein für Wert)
Warum also soll ich unnötigerweise mein Leben mit dem eines anderen Menschen in eine Waagschale werfen oder werfen lassen.
Bei keiner Behörde sind alle Menschen gleich, meinst Du das es bei Organspenden so ist?
 
Ich bin da noch unentschlossen und mit mir selber nicht im Reinen ob ich mir einen Organspendeausweis holen würde. Daher die Option "Wie bitte?". ;)

Generell aber eine gute Sache.
 
Hab heute 3 Organspendeausweise bestellt. Einen für mich und zwei für Freunde, die das auch schon länger im Kopf hatten.
 
Ich habe einen, seit ich 14 bin und das sind mittlerweile stattliche 21 Jahre (Gott, bin ich alt :ugly: )

Ich finde es wichtig, zu spenden. Was nützen mir meine Organe noch nach meinem Tod? Nichts. Doch anderen Menschen können sie das Leben retten (sofern sie verwendbar sind).

Ich bin z.B. auch für die Regelung, daß jeder automatisch Organspender ist, es sei denn, er widerspricht der Spende und trägt DAS mit sich in der Brieftasche herum. Denn es gibt so unglaublich viele Menschen, die immer wieder sagen "Jo, würd ich ja machen, aber bin noch nicht dazu gekommen, einen Ausweis zu beantragen" oder ähnliche Ausreden. Bequemlichkeit oder was auch immer - wenn die Gesetze anders wären, ist man gezwungen, sich mit dem Thema zu beschäftigen und sich zu fragen "Will ich der Regelung widersprechen?"

Ich kenne auch die Vorbehalte, die viele Leute haben, nämlich daß man im Zweifelsfall vielleicht eher als Ersatztteillager behandelt wird und die Ärzte sich nicht genug Mühe geben, das Leben des Patienten zu retten, sondern einen sterben lassen, weil sie mit den Organen stattdessen 2, 5 oder mehr anderen Menschen helfen können. Ich bin vielleicht zu naiv für diese Welt, aber ich glaube immer noch an den Hippokratischen Eid und daran, daß der Großteil der Ärzte sich daran hält. Und sollte ich mich jemals in einem kritischen Zustand befinden, so ist in meiner Patientenverfügung ohnehin geregelt, wer die Entscheidung über die Abschaltung irgendwelcher lebenserhaltenden Maßnahmen trifft und das sind nicht die behandelnden Ärzte in dem Moment.

Die Regelung, daß nur Menschen als Empfänger eines Organs in Frage kommen, wenn sie selber zum Spenden bereit sind, halte ich zumindest für fragwürdig, denn wer will das überprüfen? Beispielsweise erkrankt jemand und braucht eine Niere. Er ist 35 und hatte bislang noch keinen Ausweis. Und nun? Schnell einen ausstellen lassen? Oder ist das Kriterium, er muß seit mindestens 5, 10, 15 Jahren einen haben? Oder jemand, der grad mal 15 ist, braucht ein neues Herz. Hat sich aufgrund des jungen Alters noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt.
Der Ansatz so einer Regelung ist vielleicht nicht verkehrt, aber die Durchführung und Überprüfung sind nahezu unmöglich.

Was auch wiederum erleichtert werden könnte mit der gesetzlichen Regelung als automatischem Organspender, bis man widerspricht. Dann gäbe es vielleicht nur noch 2 Gruppen von Menschen, bei denen es schwierig ist, Minderjährige (Ich denke, eine solche gesetzliche Regelung mit Widerspruch sollte von Minderjährigen nicht verlangt werden) und Menschen, die der Spende widersprochen haben. Doch wer würde sich vor so jemanden hinstellen und sagen "Sie haben einen Widerspruch in der Brieftasche, deshalb lassen wir sie jetzt auch sterben!"? - Davon abgesehen, kann man so einen Widerspruch im entscheidenden Moment auch vernichten und steht dann widerum als Empfänger zur Verfügung.

Sorry für's lange Posting, ich glaub ich hab heute Sabbelwasser getrunken 8O - oder ich will einfach nur mal wieder meine Keys etwas pushen :biggrin:
 
ich habe meinen Ausweis bestimmt schon drei Jahre. Falls es nötig sein sollte, kann alles von mir verwendet werden, mit Ausnahme der Augenhornhaut und der Haut.
Das war aber mehr ein Zugeständnis an meine Familie. Die wollten nicht, dass meine *angeblich* so schönen Augen "zerstückelt" werden. Und mit der Haut fanden die auch nicht so prickelnd. Wenn man einen Schnitt von der Organentnahme hat, kann man den ja zunähen, aber bei Haut würde halt ein größeres Stück fehlen und dann kann ich ja nicht äußerlich unversehrt in den Himmel kommen (O-Ton meines Vaters) :ugly:
Da ich sowieso eine Einäscherung wünsche, wäre mir das nicht so wichtig, aber wenn es dem Familienfrieden hilft, gehe ich halt diesen Kompromiss ein.

Meine Tochter hat mir gegenüber geäußert, dass sie ihre Organe spenden möchte, falls sie sterben sollte (sie ist 13). Wir haben uns lang über dieses Thema unterhalten und sie findet es richtig, dass anderen Kindern geholfen werden kann durch ihre evt. Spende.
Mein Sohn mit seinen 10 Jahren versteht das wohl noch nicht so ganz. Das ganze drumherum ist einfach noch zu komplex für ihn. Er hat gesagt, dass er es im Augenblick noch nicht möchte und das würde ich auch respektieren. Er ist ja noch jung und kann seine Meinung noch ändern, wenn er will.
 
Ich habe das Problem, dass ich grundsätzlich dafür bin. Ich spende auch regelmäßig Blut und möchte evtl. auch gerne ein Organ haben, wenn ich es brauche. Als ich meine Partentenverfügung mit meiner Frau zuzsammen ausgefüllt habe (sie ihre auch), kamen wir auf das Thema. Und sie hat mich darum gebeten, keinen Pass zu beantragen. Da ich zum einen (nur) fünf Jahre älter bin und die Lebenwahrscheinlichkeit des Mannes immer noch geringer ist, als der der Frau, meinte sie, dass sie es niemals überwinden könnte, mich als ausgeschlachteten Menschen unter die Erde zu bringen. Das Argument, dass eigentlich die Organe des gesunden, verunfallten Menschen gefragt sind, brachte mich in der Diskussion nicht wirklich weiter ;) Und der Gedanke, dass ich wesentlich vor der Lebenserwartung sterben könnte und einem jungen Leben eine neue Chance geben könnte, führte eher zu einer Depression als zu einer Überzeugung.

Da ich aber grundsätzlich mit meiner Ehefrau alle wesentlichen Dinge zusammen entscheide, habe ich den Pass noch nicht. Aber grundsätzlich sind meine Innereien für alle verfügbar, sobald ich sie nicht mehr brauche! Sorry, etwas krass ausgedrückt! Im tiefsten Inneren meines Gewissens heißt es, dass ich gerne meine Organe zur Verfügung stelle, wenn ich sie nicht mehr wirklich brauche, oder: Organspende =
s_thumbup.gif
 
wusste bis eben nicht das es ohne arzt geht :D
dachte das wäre viel komplizierter.
in 2min gedruckt, ausgefüllt, ausgeschnitten und ins portmoney getan


kommentar: "schade das ich tod bin. hoffentlich hilfts jmd. :) "

dnake für den tip ;)
 
Ich habe auch einen. Allerdings habe ich das Spenden von Gehörknöchelchen und Hornhaut des Auges davon ausgeschlossen. Wenn ich schon ausgeschlachtet werde, dann soll das auch Leben retten 8).
 
Hallo,

ich habe "meine Organe gehören mir" gewählt, allerdings nur mangels differenzierter Wahlmöglichkeiten.

Da es ja "meine Organe" sind möchte ich auch bestimmen, wer im Falle eines Falles ein Organ bekommen soll. Klar, wenn ich tot bin, dann kann's mir eigentlich egal sein, aber irgendwie hätte ich was dagegen, wenn ein Alkoholiker meine Leber bekommt und diese dann auch wieder kaputtsäuft, ein Kinderschänder mein Herz bekäme oder dergleichen (okay, hypothetische Beispiele und vllt. auch etwas an den Haaren herbeigezogen). Wenn ich bestimmen dürfte, wer meine Organe bekommt, dann würde ich mich nach meinem Ableben "ausschlachten" lassen.

Die berechtigte Gegenfrage ist natürlich: was würde ich machen, wenn ich selbst mal ein lebenswichtiges Organ brauchte? Logischerweise sollte ich es ablehnen, die Organe eines Toten zu bekommen und im Grunde ist das auch meine derzeitige Einstellung, aber kann ich auch in einer entsprechenden Situation so konsequent bleiben? Um ehrlich zu sein: ich weiß es nicht.

Was ich hingegen machen würde: für ein Familienmitglied ein Organ spenden (also zu Lebzeiten).

VG, Andy
 
Ich hab auch nen Organspenderausweis im Geldbeutel. Nachdem ich schon als Kind eine Freundin hatte, die dringend ein Spenderherz brauchte und gesehen habe, wie schwierig das ist, war mir eigentlich schon immer klar, wie ich dazu stehe. Die Arbeit im Krankenhaus hat das nur noch bestärkt. Ich werde mich auch demnächst noch in der deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen. Das ist ja vielleicht auch für die Leute hier, die nach dem Tod nicht ausgehöhlt werden wollen, eine Möglichkeit, noch zu Lebzeiten Gutes zu tun! :)
 
Ich wusste gar nicht, dass es so einfach ist, einen Organspenderausweis zu holen. Ich hab mir jetzt auch mal einen ausgedruckt, auch wenn ich mich nicht mit den Gedanken auseinander setzen möchte, was nach dem Tod mit mir passiert, aber wenn man das ganze von der anderen Seite betrachtet wäre ich auch froh, wenn ich ein Spenderorgan bekommen würde, wenn ich es bräuchte.
 
Ich habe keinen Spendenausweis... Die Gründe liegen eher in wahrscheinlich unbegründeten Ängsten, dass ich möglicherweise zu früh ausgeschlachtet werden könnte... Für ein Familienmitglied würde ich vielleicht (das kann man erst dann sagen, wenn man in der Situation ist) spenden, aber nach meinem Tod sollten die Organe schön mit den restlichen Körper begraben werden...

Prinzipiell finde ich es aber sehr gut, wenn Menschen einen Organspendenausweis haben...
 
Ich habe keinen Spendenausweis... Die Gründe liegen eher in wahrscheinlich unbegründeten Ängsten, dass ich möglicherweise zu früh ausgeschlachtet werden könnte...
Prinzipiell finde ich es aber sehr gut, wenn Menschen einen Organspendenausweis haben...

Du kannst ja auf dem Organspende-Ausweis auch "Nein" ankreuzen.

Künftig sollte man auf jeden Fall einen dabei haben, da eine Gesetzesänderung geplant ist, wonach künftig auch Organe entnommen werden dürfen, wenn kein Spenderausweis vorliegt.

Quelle: https://idw-online.de/pages/de/news206649
 
also eigentlich hab ich schon einen ausweis seit 2000 oder so.

jetzt wos mir einfällt, weiss ich gar nicht, wo der ist.
muss ich mir ma nen neuen holen 8O

aber bin eigentlich schon für organspende
 
Ich bin auch für Organspende. Wenn man tot ist braucht man sie eh nicht mehr. Damit kann man sogar dann anderen Menschen das Leben retten :)
Nen Ausweis habe ich nicht, da ich noch unter 16 bin. Aber sobald es soweit ist, werde ich mir den auch besorgen.
 
Den Organspendeausweis habe ich seit vielen Jahren in der Tasche, ich spende regelmäßig Blut und bin in der Knochenmarkspenderdatei registriert.

Bis zur Organspende vergehen aber hoffentlich noch ein paar Jahre. ;)
 
Ich habe einen Organspendeausweis seit ca. 5 Jahren. Ich spende alle Organe. Nach meinem Tod ist es mir wirklich egal, was mit meinen Organen passiert. Wenn nach deutschem Recht der Hirntod festgestellt wird, kann ich mir sicher sein, auch wirklich tot zu sein (bzw. kann ich dann eigentlich gar nichts mehr...), daher spende ich alle Organe.
 
Ich habe auch seit ca 1,5 Jahren nen Organspendeausweis, ohne Einschränkung. Ich finde es wichtig, dass ich nach meinem Tod eventuell noch andere das Leben retten kann. Was soll ich bitte mit meinen Organen nach dem Tod? Vergammeln lassen? Ne, dafür sind sie wirklich zu schade.

kleiner Tipp: Man sollte seinen Organspendeausweis ALLE ZWEI JAHRE ERNEUERN. (Wird ähnlich gehandhabt wie bei der Patientenverfügung)
 
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