Whisky und Whiskey

asra

Well-known member
16 April 2007
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Hej,
seit dem ich auf einer Verkostung war bin ich voll auf den Geschmack gekommen - ...und ich will mehr.

Aber es ist so schwer. Was mundet einem, was ist zu rauchig, was ist zu torfig, wie trinkt man ihn und warum, welcher zu welchen Anlässen?

Mein Hauswhiskey ist derzeit der 12-jährige Jameson.

Derzeit ist mein "lieblings"-Whisk(e)y der 10-jährige Glengoyne. Der ist sehr Einsteigerfreundlich, schmeckt gut und ist einfach nicht zu "krass" - und mit ca 22€ auch recht billig.

Dann habe ich den 8-jährigen Glen Gariocht geschenkt bekommen. Den mag ich irgendwie nicht so gerne.
Auch den 15-jährigen Dimple finde ich eher so semi.

Jetzt würde ich gerne mein Bestand erweitern, aber wo womit?

Wonach sollte ich suchen. Was scheint mir zu schmecken?

Zur Zeit tendiere ich nach einer kurzen Beratung zu dem 10-ährigen Arran Malt oder aber zu dem einfachen Tyrconnell Single Malt.

Kennt sich hier jemand damit aus und kann mir nen Tipp geben?
Das wäre toll!
 
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Kommt darauf an, was du suchst.

Ich persönlich mag gerne Islay-Malts. Allerdings sind die sehr torfig und nicht jedermanns Geschmack.

Meine Favoriten sind Laphroaig Quarter Cask, Laphroaig 15 Years, Lagavulin 16 Years.

Außerdem kann ich unter den Highland-Malts Glenlivet 12 Years und Glenmorangie 15 Years, unter den Speyside-Malts Aberlour 10 years, Cragganmore Destiller's Edition, bei den Island-Malts Talisker 10 Years und Highland Park 12 Years empfehlen.

Das sind meine "Genießer-Sammlung". Für "Werktags" habe ich noch eine Flasche Jamestons 1780 im Schrank.

Allerdings sind diese Whiskeys alles andere als günstig. Mit Glück bekommt man eine Flasche unter 30€ im Angebot, Normalpreise reichen bis 45 €, oder man bekommt sie als Mitbringsel aus einem Duty-Free-Shop.
 
Ich mag den Smokehead Extra Rare Islay Single Malt. Schön kräftig und würzig, dazu ein Hauch von Zitrus und Ingwer. Kostet roundabout 40€ pro Liter.
Den Lagavulin 16 finde ich auch sehr ansprechend, nur habe ich den schon lange nicht mehr gefunden.
 
Ich denk mal, mit dem Jameson biste schon auf dem richtigen Weg. Blend oder Single Barrel, das ist nicht nur ne Geschmacks- sondern auch ne philosophische Frage. Wie wir Norddeutschen sagen: Wat din een sin Uhl is din annern sin Nachtigall. Über Geschmack läßt sich halt vortrefflich streiten.

Glenfiddich ist der einzige Whisky, der am selben Ort gebrannt, gelagert und abgefüllt wird.

Nur auf den Preis zu schauen, kann einem nur in einer Hinsicht helfen: Wer meint, für Whisk(e)y weniger als 10 € pro Flasche bezahlen zu müssen, wird kriegen, was er bezahlt hat - ne billige Plürre, die Kopfschmerzen verursacht.

Du warst schon auf einer Verkostung. Bei solchen Gelegenheiten kann man wertvolle Anregungen bekommen (wenn man denn Geschmack als wertvoll ansieht). Ein guter und versierter Spirituosenhändler wird solche Anregungen gern aufnehmen und Dir weiterhelfen.
 
Wat din een sin Uhl is din annern sin Nachtigall.
[...]
Ein guter und versierter Spirituosenhändler wird solche Anregungen gern aufnehmen und Dir weiterhelfen.

Na dann mal "Moin Moin" (aus dem (fast) höchsten Norden))

Aber wohin? Weinhändler gibt es ja quasi an jeder Straßenecke, aber jemand der die Regale voll Whisky hat, habe ich noch nie gesehen - und auch noch nicht darauf geachtet.
Und irgendwie glaube ich nicht, dass Karstadt und Co einen gut Beraten können.

Hab heute mal geschaut wie der Glen Garioch schmecken soll: extrem torfig. Das mochte ich auch auf der Verkostung schon nicht. --> also schonmal ein Anfang.
Vielleicht ist es ja wie beim Wein - da trinke ich inzwischen nur noch wirklich trockene :)
 
Also, im Rhein-Main-Gebiet gibt es einige sehr gut sortierte Spezial-Läden, und auch ein paar Getränkemärkte können inzwischen mit einer sehr guten Whiskey-Abteilung aufwarten...
 
Ich habe nun mal einen gefunden, der wird gleich morgen mal meine bekanntschaft machen...

Aber eine Frage bleibt mir/uns noch:

Nachdem wir gestern einw enig getestet haben, versucht haben unterschieder zu schmecken - was auch geklappt hat, haben wir festgestellt, mit Wasser schmeckt uns der allen besser. Nun haben wir uns nicht getraut den single malt mit Eis auszuprobieren, das soll ja ganz böse sein.... Aber mal schauen. Vllt. nächstes Mal ;)

Aber wir haben uns gefragt. Grund für die Anti-Eis Geschichte ist doch, dass sich die Geschmacksaromen erst entfalten bei einer gewissen wärme.
Aber Bourbon trinkt man auf Eis. Hat ein Bourbon keine Geschmacksaromen??? :biggrin:
 
Bourbon ist KEIN Whisky!!! :evil::evil::evil: Den kann man ja auch ungestraft mit Cola mischen...

Aber das ist doch keine Begründung warum man Bourbon mit Eis trinkt...
Ich möchte doch nur wissen, warum?
Und jetzt nicht kommen mit: "Das ist so weil es immer so war." Denn das kann ja nicht stimmen - das ist schon rein logisch schon quasi unmöglich!
 
Aber das ist doch keine Begründung warum man Bourbon mit Eis trinkt...
Doch - mit "Plörre" kann man das machen... :evil:
Ich möchte doch nur wissen, warum?
Meine Meinung ist, das Bourbon weniger sorgfältig ausgebaut ist und damit geschmacklich flacher ist. Bourbon hat in meinem Geschmack eine unangenehme Schärfe, die z.B. auch zu junger Scotch hat. Eis nimmt dem die Spitze besser als Wasser.
Außerdem ist das Klima im "Bourbon-Land" Kentucky ziemlich heiß und schwül, wahrscheinlich kommt das trinken mit Eis daher.

Der einzige Bourbon, den man halbwegs pur trinken kann, ist "Marker's Mark". Aber das ist persönliche Vorliebe. Mit den Supermarkt-Sorten (J. Daniels, J. Beam) kann man mich grundsätzlich auf Bäume jagen.
 
Aha - ich danke. Das ist immerhin schonmal ein Argument :)

Dennoch frage ich mich, warum sich alle so "konsequent" gegen Bourbon aussprechen. Wahrscheinlich geht hier probieren über studieren :p

Auf jedenfall scheint das Them Whisk(e)y spannend zu bleiben...
 
Für Berliner am besten ist das KADEWE mit ihrer Feinkostabteilung und Lehmanns Spitituosen, in manchen Läden von Getränke Hoffmann hat man auch eine gute Auswahl, nur halt in grossen Läden der Kette!

Und ist nich Bourbon sowas wie nen Abklatsch von dem teuren? :ugly:
 
Für Berliner am besten ist das KADEWE mit ihrer Feinkostabteilung
:yes: Da hab einen Teil meine Schätze her - als Souvenir vom letzten Berlin-Trip ;)

Und ist nich Bourbon sowas wie nen Abklatsch von dem teuren? :ugly:
Sehe ich ähnlich - ganz ernsthaft. Gute Bourbon-Destillerien "bemühen sich redlich", kommen aber eben nicht an den Facettenreichtum von Scotch oder guten irischen 'ran.

Genauso wie bei Cognac und deutschen "Weinbrand". ;)
 
Na dann mal "Moin Moin" (aus dem (fast) höchsten Norden))

Aber wohin? Weinhändler gibt es ja quasi an jeder Straßenecke, aber jemand der die Regale voll Whisky hat, habe ich noch nie gesehen - und auch noch nicht darauf geachtet.
Und irgendwie glaube ich nicht, dass Karstadt und Co einen gut Beraten können.
Wo kümmst denn her?

Hamburg - https://www.whiskydepot.com/

Rendsburg - https://www.whiskyauction.com/

Lübeck - https://www.smokeanddrink.de/

Kiel - https://www.martins-weindepot.de/

apropos Kiel: am 15. + 16. Mai ist Kieler Whisky-Messe https://www.kieler-whiskymesse.de/

Slàinte :ugly:
 
Talisker 10 Years
Das ist mein persönlicher "Liebling".
Mein erster Whisky hätte es mir beinahe verdorben, das war der Probeschluck bei der Besichtigung der Glenfiddich-Distillery . Brrrr...
Der Talisker in dem Pub auf Skye hat mich dann gerettet. :biggrin:
Als nächstes werd ich mal einen Coillmór verkosten. Mal sehen ob wir Waidler auch einen passablen Whisky brauen können. ;)
 

Meine Heimat ist ein Dorf bei Flensburg.
Aber morgen bin ich in Kiel und werde mal bei dem Martin vorbeischauen, danke...

Edit:
So, Martins Shop in Kiel ist großartig - richtig gute Beratung (oder halt Glück)

Mir wurde dort unter anderem der 12-jährige Glenfarclas empfohlen. Nachdem ich vor Ort 3 verschiedene Whiskys probieren durfte, habe ich den eingepackt. Für 33€. Ich bin immernoch begeistert. Von der Beratung, welche auch auf die Art und Weise einging, wie man seinen Weg findet einen Whisky zu trinken. Einfach nur geil.

Nun aber zum Glenfarclas.
Der Verkäufer meinte, bei dem könnte auch ein Einsteiger die Geschmäcke und Gerücke erkennen...
Und tatsächlich, nach gestrieger Probe konnten wir wirklich etwas erkennen.

Wir haben uns auf einen angenehmen weichen Holzgeruch mit ein wenig Nuss geeinigt.
Im Mund haben Lakritz und Honig erkannt - und gecheckt, was es bedeutet wenn ein Whisky als voll bezeichnet wird.

Kurz gesagt: mein neuer Lieblings-Whisky :)
 
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Wenn man sich mal so umschaut, dann scheint mir Whisky (also ohne e) geläufiger zu sein. Der Großteil der Foren über Whisk(e)y schreibt sich auch ohne e und was die Community sagt, sollte auch korrekter sein. Die kennen sich ja auch am besten damit aus. Aber in diesem Artikel wird alles wieder über Bord geworfen und man verwendet das e. Vielleicht hilft da ein Blick in den Duden? Nein :D Leider auch nicht, der führt nämlich beides.
 
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Aber wir haben uns gefragt. Grund für die Anti-Eis Geschichte ist doch, dass sich die Geschmacksaromen erst entfalten bei einer gewissen wärme.
Aber Bourbon trinkt man auf Eis. Hat ein Bourbon keine Geschmacksaromen??? :biggrin:

Bourbon ist KEIN Whisky!!! :evil::evil::evil: Den kann man ja auch ungestraft mit Cola mischen...

Beim Single Malt halte ich es mit Winston Churchill:

Wenn man sich mal so umschaut, dann scheint mir Whisky (also ohne e) geläufiger zu sein. Der Großteil der Foren über Whisk(e)y schreibt sich auch ohne e und was die Community sagt, sollte auch korrekter sein. Die kennen sich ja auch am besten damit aus. Aber in diesem Artikel wird alles wieder über Bord geworfen und man verwendet das e. Vielleicht hilft da ein Blick in den Duden? Nein :D Leider auch nicht, der führt nämlich beides.

Einen Whisky oder Whiskey oder auch jede andere hochprozentige Spirituose trinkt man am besten pur. Nirgendwo "gehört" Eis rein. Eis verwässert den originalen Geschmack und wird nur gerne von jenen getrunken, die pure Spirituosen nicht mögen. Dann aber werden auch Exlusivitäten eher nicht gebraucht und es kann auf ein Billigprodukt zurückgeriffen werden, da eine verwässerte Spirituose auch nicht mehr wirklich besser schmeckt.

Ein Bourbon-Whiskey besteht aus mindestens 51% Mais, der Rest ist sonstige Getreide und es gibt ihn wie alle anderen Sorten von schlecht bis exellent.

In den USA und in Irland wird er Whiskey genannt. In Kanada und Schottland Whisky. Sonstige Unterschiede gibt es nicht was den Namen betrifft. (Wisky/ey) ist ein enorm breites Thema und selbst ich vertue mich da immer wieder.

Generell sind irische Whiskeys über heller und weicher als alle anderen und werden durch Torfrauch geschmacklich abgerundet und geweicht.

Bourbon-Whiskey bzw. alle Tennessee-Whiskeys werden durch Aktivkohle bzw. verkohltes Holz gefiltert und erhalten so den typischen Tennessee-Geschmack. Bourbon gibt es fast nur aus den USA.

Kandischer Whisky ist i.d.R. ebenfalls sehr rund und weich im Geschmack. Er wird i.d.R. zwei mal gebrannt.

Schottische Produkte sind höchst unterschiedlich im Geschmack und es kommt auf die Anbauregion sehr stark an. Lowland-Whiskys reichen bei weitem nicht an Highland-Whiskys heran, welche meist den besten Whisky überhaupt produzieren.

Es gibt sehr viele Bezeichnungen für die Produkte und haben auch ihre Berechtigung. Am gebräuchlichsten sind folgende: (Whisky oder Whiskey wird meist mit Produkten anderer Firmen verschnitten um gleichbleibende Qualität zu erhalten)

Single Malt: ausschließlich aus den Produkten einer einzigen Produktionsstätte
Single Single Malt: Produziert in einem einzigen Brenndurchlauf (sehr selten)
Blendet Malt: verschiedene Sorten Getreide
Pure Malt: eine einzige Sorte Getreide
Bourbon: mindestens 51% Maisanteil
Rye: mindestens 51% Haferanteil
Grain: Verschnitt aus vielen Getreiden

Ich persönlich habe keine Lieblingshersteller. Es gibt viel zu viele Spitzenprodukte. Aber wenn ich den Namen Bushmills höre, werde ich immer hellhörig.
 
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