Afrika
Maria Christiansen, 10.08.2007
Als ich mir überlegt habe meine Geschichte aufzuschreiben, musste ich mir überlegen, wo ich denn anfange. Ich glaube ich sollte ganz vorne beginnen.
Vor ca. einem Jahr wollte ich meinen lang ersehnten Traumurlaub endlich verwirklichen, 3 Wochen nach Afrika. Natürlich war ich sehr aufgeregt, als es dann losgehen sollte. Ich hab schon Wochen vorher angefangen Koffer zu packen und die Papiere zu besorgen. In der Nacht vor dem Flug konnte ich nicht schlafen, so aufgeregt war ich. Noch aufgeregter wurde ich dann als ich in das Taxi stieg und es los ging zum Flughafen.
Wissen Sie, ich war noch nie zuvor auf einem Flughafen und als ich dort ankam, war ich erstaunt wie groß alles ist. Riesige Hallen und kilometerlange Wege. Wahnsinn.
Ich bin dann an den Schalter gegangen und habe mein Gepäck aufgegeben. Danach zum Flugzeug. Ich hatte Angst es nicht zu finden und hab jedes Hinweisschild genau betrachtet. Aber ich habe es dann gefunden. Ich fühlte mich teilweise wie ein kleines Kind, es war alles neu und ich zitterte ein bisschen. Aber es war schön, die Angestellten sind alle sehr freundlich gewesen und haben mich ein bisschen beruhigt. Als wir dann losflogen und abgehoben sind, wurde mir ein bisschen übel, aber nicht so schlimm, dass ich mich übergeben musste. Ich kam ins Gespräch mit meiner Sitznachbarin. Sie war schon öfter in Afrika und schwärmte von den schönen Stränden dort. Und die knackigen Männer die dort sein sollen. Da ist man als Frau natürlich gespannt.
Und wissen sie was ?
Es war der Traum. Als ich dort ankam war es wie in einer anderen Welt. Alle Menschen waren so freundlich und ausgeglichen. Ganz anders als in Deutschland. Das Wetter war so schön. Die Sonne strahlte nur so am Himmel. Ich wurde dann in das Hotel gebracht und musste in meinem Zimmer erstmal tief Luft holen und alles verarbeiten. Von meinem Zimmer sah ich auch den Strand mit seinem schneeweißen Sand.
Die erste Woche in Afrika habe ich dann viele Touren mitgemacht und bin viel am Strand gewesen. Man lernt viele Leute kennen. Im Hotel hab ich mehrere deutsche Menschen getroffen, mit denen man sich gut unterhalten konnte und wir haben auch einige Touren zusammen gemacht. Auch Einheimische habe ich kennengelernt. Sie sind immer freundlich und zuvorkommend gewesen.
Eines Abend hab ich dann am Strand gesessen und den Sonnenuntergang angeschaut. Danach wollte ich zurück in das Hotel. Auf dem Weg dorthin wurde ich von 2 afrikanischen Männern angesprochen. Sie sprachen in einer Sprache, die ich nicht verstanden habe. Ich habe denen versucht zu zeigen, dass ich sie nicht verstehe, aber sie wurden immer aufdringlicher. Dann hat einer der Männer eine Waffe gezogen und der andere hat mich festgehalten. Sie nahmen mich mit zu einem Auto. Dort wurde ich gefesselt und mir wurden die Augen verbunden.
Es ist immer noch sehr schwer für mich darüber zu schreiben. Wenn ich wieder daran denken muss kommt vieles hoch.
Sie fuhren mit mir irgendwohin und schleppten mich dann in einen dunklen leeren Raum. Es kam mir vor als wäre ich ewig dort drin gewesen. Mir wurde manchmal was zu essen gebracht, was aber kaum essbar war. Es gab in diesem Raum keine Fenster, ich wusste nicht ob es hell oder dunkel war.
Manchmal kam einer der Männer zu mir rein, brüllte mir etwas zu, was ich nicht verstand und schlug mich jedes mal. Es war die Hölle und ich denke sie können sich kaum vorstellen, was ich dort durchgemacht habe. Im nachhinein habe ich erfahren, dass ich 2 Wochen in dem Raum eingesperrt war, aber es kam mir unendlich länger vor.
Eines Tages hörte man plötzlich Lärm von draußen und Schüsse sind gefallen. Jemand öffnete die Tür und ich sah mit verschwommenem Blick eine Polizeiuniform. Endlich hatte die Qual ein Ende und sie holten mich aus dem Raum raus und brachten mich in ein Krankenhaus. Ich hatte 2 gebrochene Rippen und viele Blutergüsse. Außerdem war ich sehr unterernährt und mir fehlte Flüssigkeit.
Ich wollte einfach nur weg, endlich wieder nach Hause. Die Polizei dort kümmerte sich auch um einen Rückflug und ein paar Tage nach meiner Befreiung konnte ich dann zurück nach Deutschland.
Hier angekommen wurde ich ein paar Tage später dann nochmal genau untersucht und man stellte fest, dass ich Aids habe. Der zweite Schock der mich traf. Ich musste anfangen viele Tabletten zu nehmen und trotzdem gings mir nach und nach immer schlechter. Ich habe aber nie aufgegeben. Ich wollte den HIV-Virus besiegen und wollte weiter machen. Es gab soviel was ich noch erleben wollte und ich hatte nach dem Ereignis in Afrika gelernt, dass man sein Leben auskosten muss. Ich weiß, dass man Aids nicht heilen kann, aber mit Glück und Kraft kann man ihn soweit zurück halten, dass man viele schöne Momente erleben kann.
Als ich mir überlegte, ob ich meine Geschichte aufschreibe, fragte ich mich, warum ich das machen sollte. Ich möchte ihnen damit zeigen, dass man nie aufgeben soll, so wie ich nie aufgegeben habe. Es lohnt sich immer zu kämpfen und das Leben zu genießen.
Ich denke sie verstehen aber auch, dass ich innerlich hoffe, dass nie jemand diese Geschichte liest, da ich sie gleich zu meinem Testament legen werde. Falls sie sie dann doch lesen sollten, denken sie nicht an die schlechten Dinge. Denken sie an die schönen Dinge die ich erleben durfte.
Alles Gute.
Hinweis: Die Kurzgeschichte ist reine Erfindung.
Thanks: Mary & Bianca
Kommentar der Authors: Wie Heuchlerisch eine Botschaft rauszugeben, die man selber schon lange aufgegeben hat.
Als ich mir überlegt habe meine Geschichte aufzuschreiben, musste ich mir überlegen, wo ich denn anfange. Ich glaube ich sollte ganz vorne beginnen.
Vor ca. einem Jahr wollte ich meinen lang ersehnten Traumurlaub endlich verwirklichen, 3 Wochen nach Afrika. Natürlich war ich sehr aufgeregt, als es dann losgehen sollte. Ich hab schon Wochen vorher angefangen Koffer zu packen und die Papiere zu besorgen. In der Nacht vor dem Flug konnte ich nicht schlafen, so aufgeregt war ich. Noch aufgeregter wurde ich dann als ich in das Taxi stieg und es los ging zum Flughafen.
Wissen Sie, ich war noch nie zuvor auf einem Flughafen und als ich dort ankam, war ich erstaunt wie groß alles ist. Riesige Hallen und kilometerlange Wege. Wahnsinn.
Ich bin dann an den Schalter gegangen und habe mein Gepäck aufgegeben. Danach zum Flugzeug. Ich hatte Angst es nicht zu finden und hab jedes Hinweisschild genau betrachtet. Aber ich habe es dann gefunden. Ich fühlte mich teilweise wie ein kleines Kind, es war alles neu und ich zitterte ein bisschen. Aber es war schön, die Angestellten sind alle sehr freundlich gewesen und haben mich ein bisschen beruhigt. Als wir dann losflogen und abgehoben sind, wurde mir ein bisschen übel, aber nicht so schlimm, dass ich mich übergeben musste. Ich kam ins Gespräch mit meiner Sitznachbarin. Sie war schon öfter in Afrika und schwärmte von den schönen Stränden dort. Und die knackigen Männer die dort sein sollen. Da ist man als Frau natürlich gespannt.
Und wissen sie was ?
Es war der Traum. Als ich dort ankam war es wie in einer anderen Welt. Alle Menschen waren so freundlich und ausgeglichen. Ganz anders als in Deutschland. Das Wetter war so schön. Die Sonne strahlte nur so am Himmel. Ich wurde dann in das Hotel gebracht und musste in meinem Zimmer erstmal tief Luft holen und alles verarbeiten. Von meinem Zimmer sah ich auch den Strand mit seinem schneeweißen Sand.
Die erste Woche in Afrika habe ich dann viele Touren mitgemacht und bin viel am Strand gewesen. Man lernt viele Leute kennen. Im Hotel hab ich mehrere deutsche Menschen getroffen, mit denen man sich gut unterhalten konnte und wir haben auch einige Touren zusammen gemacht. Auch Einheimische habe ich kennengelernt. Sie sind immer freundlich und zuvorkommend gewesen.
Eines Abend hab ich dann am Strand gesessen und den Sonnenuntergang angeschaut. Danach wollte ich zurück in das Hotel. Auf dem Weg dorthin wurde ich von 2 afrikanischen Männern angesprochen. Sie sprachen in einer Sprache, die ich nicht verstanden habe. Ich habe denen versucht zu zeigen, dass ich sie nicht verstehe, aber sie wurden immer aufdringlicher. Dann hat einer der Männer eine Waffe gezogen und der andere hat mich festgehalten. Sie nahmen mich mit zu einem Auto. Dort wurde ich gefesselt und mir wurden die Augen verbunden.
Es ist immer noch sehr schwer für mich darüber zu schreiben. Wenn ich wieder daran denken muss kommt vieles hoch.
Sie fuhren mit mir irgendwohin und schleppten mich dann in einen dunklen leeren Raum. Es kam mir vor als wäre ich ewig dort drin gewesen. Mir wurde manchmal was zu essen gebracht, was aber kaum essbar war. Es gab in diesem Raum keine Fenster, ich wusste nicht ob es hell oder dunkel war.
Manchmal kam einer der Männer zu mir rein, brüllte mir etwas zu, was ich nicht verstand und schlug mich jedes mal. Es war die Hölle und ich denke sie können sich kaum vorstellen, was ich dort durchgemacht habe. Im nachhinein habe ich erfahren, dass ich 2 Wochen in dem Raum eingesperrt war, aber es kam mir unendlich länger vor.
Eines Tages hörte man plötzlich Lärm von draußen und Schüsse sind gefallen. Jemand öffnete die Tür und ich sah mit verschwommenem Blick eine Polizeiuniform. Endlich hatte die Qual ein Ende und sie holten mich aus dem Raum raus und brachten mich in ein Krankenhaus. Ich hatte 2 gebrochene Rippen und viele Blutergüsse. Außerdem war ich sehr unterernährt und mir fehlte Flüssigkeit.
Ich wollte einfach nur weg, endlich wieder nach Hause. Die Polizei dort kümmerte sich auch um einen Rückflug und ein paar Tage nach meiner Befreiung konnte ich dann zurück nach Deutschland.
Hier angekommen wurde ich ein paar Tage später dann nochmal genau untersucht und man stellte fest, dass ich Aids habe. Der zweite Schock der mich traf. Ich musste anfangen viele Tabletten zu nehmen und trotzdem gings mir nach und nach immer schlechter. Ich habe aber nie aufgegeben. Ich wollte den HIV-Virus besiegen und wollte weiter machen. Es gab soviel was ich noch erleben wollte und ich hatte nach dem Ereignis in Afrika gelernt, dass man sein Leben auskosten muss. Ich weiß, dass man Aids nicht heilen kann, aber mit Glück und Kraft kann man ihn soweit zurück halten, dass man viele schöne Momente erleben kann.
Als ich mir überlegte, ob ich meine Geschichte aufschreibe, fragte ich mich, warum ich das machen sollte. Ich möchte ihnen damit zeigen, dass man nie aufgeben soll, so wie ich nie aufgegeben habe. Es lohnt sich immer zu kämpfen und das Leben zu genießen.
Ich denke sie verstehen aber auch, dass ich innerlich hoffe, dass nie jemand diese Geschichte liest, da ich sie gleich zu meinem Testament legen werde. Falls sie sie dann doch lesen sollten, denken sie nicht an die schlechten Dinge. Denken sie an die schönen Dinge die ich erleben durfte.
Alles Gute.
Hinweis: Die Kurzgeschichte ist reine Erfindung.
Thanks: Mary & Bianca
Kommentar der Authors: Wie Heuchlerisch eine Botschaft rauszugeben, die man selber schon lange aufgegeben hat.
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