Soziales Union will schärfere Sanktionen für Arbeitsunwillige

Da geb ich Dir Recht.
Der Niedriglohnsektor ist grundsätzlich ein Problem ... grosse Nachfrage der Arbeitssuchenden, wenige offene Stellen.

Trotzdem ...

4,5 Millionen Arbeitslose können nicht alle aus dem Niedriglohnsektor kommen.
 
Nein das wollte ich damit ja auch nicht sagen.
Du musst mir immer irgendwelche Worte in den Mund legen, oder?:evil:

Nun muss man aber auch wieder die Angebote bei stepstone etc. ein bisschen relativieren. Denn ein Teil davon geht an Menschen unter 25, mit am liebsten 5 Jahren Berufserfahrung etc. wer passt in so ein Profil????
Und da ist es dann auch fuer Menschen etwa um die 40 schwer trotz Qualifikation an so einen Job zu kommen. Da muss man auch mal den Firmen bisschen auf die Finger klopfen, aber sowas darf man ja nicht in Deutschland, wir sollten ja froh sein das so viele Firmen noch in Deutschland sind.:roll:
 
Nun muss man aber auch wieder die Angebote bei stepstone etc. ein bisschen relativieren. Denn ein Teil davon geht an Menschen unter 25, mit am liebsten 5 Jahren Berufserfahrung etc. wer passt in so ein Profil????
Und da ist es dann auch fuer Menschen etwa um die 40 schwer trotz Qualifikation an so einen Job zu kommen. Da muss man auch mal den Firmen bisschen auf die Finger klopfen, aber sowas darf man ja nicht in Deutschland, wir sollten ja froh sein das so viele Firmen noch in Deutschland sind.:roll:

Die Anforderungen sind das eine.

Das andere ist, was die Firmen kriegen können.

Denkst Du, ich hab Probleme, mich als Facharbeiter auf ne Ingenieursstelle zu bewerben?

Einfach machen wenn man das Beschriebene in großen Teilen kann, der Rest ist dann zweitrangig.

gruss kelle!
 
Bei mir in der Firma lesen sich einige Stellenausschreibungen auch sehr schlimm ...

Dennoch ... selbst wenn als Voraussetzung "abgeschlossenes Hochschulstudium" steht - bewerben sollte man sich.
Die Wahrscheinlichkeit (wie Kelle schon sagte), dass die Firmen DEN Wunschkandidaten in der Bewerberliste finde, ist ziemlich gering.

Und einen Versuch ist es alle mal wert.
 
Ja das ist klar, wenn das Profil zu mehr als 50% stimmt, dann ist erstmal Bewerbung angebracht, warum nicht? Aber wenn man dies ueber Jahre macht, und nur Ablehnung (oder auch gar nix bekommt) dann frisst das einen von innen auf, und die Hoffnung schwindet.
Ich habe es selber jetzt gerade wieder miterlebt, 20 bewerbungen raus wegen Diplomandenstelle, dabei haben sich bisher etwa nur 30-40% zurueckgemeldet. Das finde ich ziemlich respektlos von den Firmen.
 
Bewerbungskosten werden doch uerbernommen, oder irre ich mich da?

aber deswegen haben ich ja meine aussage selbst etwas "verharmlost" in dem ich sagte das nach Jahren dann ein langsam beginnende lethargie entsteht
 
Bewerbungskosten werden doch uerbernommen, oder irre ich mich da?

SGB III schrieb:
§ 45 Leistungen
Arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeitsuchende sowie Ausbildungsuchende können zur Beratung und Vermittlung unterstützende Leistungen erhalten, soweit der Arbeitgeber gleichartige Leistungen nicht oder voraussichtlich nicht erbringen wird. Als unterstützende Leistungen können Kosten

1. für die Erstellung und Versendung von Bewerbungsunterlagen (Bewerbungskosten),
2. ...

§ 46 Höhe
(1) Bewerbungskosten können bis zu einem Betrag von 260 Euro jährlich übernommen werden.

Also nur zum Teil.
 
@wannabe
Ja das ist klar, das hatte ich ja auch schon zu den Umzugskosten geschrieben.
@marty
Naja zumindest ist es etwas. Natuerlich ist es nicht alles was man wieder bekommt.
 
Naja der zuschuss ist ok, aber viel drauss machen kann man damit auch net.
Alleine die Preise fuer Fotos sind ungeheuerlich. Dann jedesmal Porto, Kopierkosten etc. das sammelt sich und wenn man dann wie bei mir (hatte weit mehr als 200 Bewerbungen wegen ausbildung geschrieben, sowohl im Osten und im Westen) und man dann aber nur 50-60% Rueckantwort bekommt, und davon nur etwa 60% auch seine Materialien wieder zurueck bekommt, dann geht das ziemlich schnell ins Geld.
 
Ungelogen gehen Bewerbungen (wenn sie nun auch ordentlich sein sollen) ins Geld, wobei es auch heute andere Möglichkeiten gibt (je nach Beruf gibt es auch Online-Bewerbungen und/oder persönliches Vorbeigehen).
Aber es hört sich fast wie: Ich bewerbe mich nur wenn der Staat mir das bezahlt. Ähem, es ist ja nicht so das einer der sich bewirbt nur der Gesellschaft einen Gefallen tun will, es ist doch auch was für einen selber wenn man sich bewirbt und u.U. dann einen Arbeitsplatz erhält.
Vielleicht bin ich da auch etwas zu dunnhäutig geworden, aber mich ärgert es insgesamt das jeder nur noch auf seine Rechte pocht und die Pflichten aus dem Auge verliert (ist allerdings nicht nur auf Arbeitslose bezogen).
 
@AgroschX
Natuerlich meine ich damit nicht das man nachdem man die Grenze von 260euro in der Mitte des Jahres oder wann auch immer, ueberschritten hat, man keine Bewerbungen mehr rausschicken soll. Aber du musst doch zugeben, das wenn man schon wenig hat, dann auch dort seine Kosten so gering wie moeglichen halten will, und dann eben nicht mehr firmen anschreibt, wo man sein Profil zu etwa 50-60% deckt, sondern dann schaut man eher das es zu 85-95% gedeckt wird.

(ist allerdings nicht nur auf Arbeitslose bezogen)
Und das haettest du auch gerne in einen weiteren Satz schreiben koennen und nicht in Klammern ab letzten Satz ranhaengen brauchen. Denn das ist die andere Seite der Medaille, auch die Arbeithabenden nutzen jede Gelegenheit ihre Rechte einzufordern und damit Geld zubekommen, aber man waere ja auch bloed dies nicht zu tun.
Was man nur nicht machen sollte, nur einer Seite den Stinkstiefel zuzuschieben. Das hilft gar niemanden
 
[...] Sonst kann ja jeder ankommen. Ab wann ist es für einen zu weit, ab 5km Entfernung ab 20km???
Also früher gab es dahingehend mal eine Regelung. Ob es die noch immer gibt, weiß ich nicht. Aber ich für meinen Teil definiere "zumutbar" ganz einfach:

Die Arbeit muss der Ausbildung und den Fähigkeiten der Person entsprechen. Jede Arbeitsstelle, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem privaten PKW innerhalb von 50 Minuten erreichbar ist, gilt als zumutbar. Die Entlohnung muss mindestens so hoch sein, dass er das Lebensminimum um den einfachen Wert übersteigt.

Will sagen, dass Du für 20 km innerhalb Berlins weitaus länger brauchen kannst, als wenn Du mit dem PKW von einem Dorf über die Landstraße / Autobahn heizt bis in die nächste größere Stadt / größeren Ort. Und wenn man arbeiten geht, sollte nach Abzug der regulären Miete und Fahrtkosten noch etwa 600 bis 700 Euro monatlich zum Leben bleiben. Alles andere halte ich für nicht zumutbar.

Gruß,
Photon
 
Jede Arbeitsstelle, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem privaten PKW innerhalb von 50 Minuten erreichbar ist, gilt als zumutbar.

Diese Regelung sieht mittlerweile etwas anders aus ...
Längere Arbeitswege

Änderungen gibt es auch beim zumutbaren Arbeitsweg. Wer noch Arbeitslosengeld bezieht, dem kann ein Arbeitsweg von maximal zweieinhalb Stunden täglich zugemutet werden. Im Arbeitslosengeld II gibt es eine solche Zeitbeschränkung nicht. Eine Arbeit ist also auch dann zumutbar, wenn der Weg dahin viel länger dauert.

Quelle
 
Und wenn man arbeiten geht, sollte nach Abzug der regulären Miete und Fahrtkosten noch etwa 600 bis 700 Euro monatlich zum Leben bleiben. Alles andere halte ich für nicht zumutbar.

Und da Umzüge vom Arbeitsamt bezahlt werden, dem Arbeitssuchenden also null Kosten entstehen, kann er auch noch vielviel weiter nen Job annehmen...

gruss kelle!
 
Diese Regelung sieht mittlerweile etwas anders aus ...
[ 2 1/2 Stunden ALG 1, unbeschränkt ALG 2 ]
Das habe ich noch nicht gewusst. Allerdings muss ich sagen, dass wenn man Zweieinhalb oder mehr Stunden unterwegs ist, es sich für mich schon sehr deutlich im Lohn niederschlagen müsste. Ab einem bestimmten Gehalt nähme ich sogar 4 Stunden pro Tag in Kauf. Aber ich kann auch jeden gut verstehen, der seine halbe Freizeit nicht in der versifften S-Bahn verbringen will...

(Bier)Kelle schrieb:
Und da Umzüge vom Arbeitsamt bezahlt werden, dem Arbeitssuchenden also null Kosten entstehen, kann er auch noch vielviel weiter nen Job annehmen...
Das ist wieder eine ganz andere Sache. Wird wohl kaum jemand erwarten, dass ich täglich beispielsweise Berlin-München fahren soll. Allerdings sollte das auch nur für Singles gelten. Wer lebt schon freiwillig die ganze Woche von seiner Familie getrennt für ein paar Groschen mehr in der Tasche? Ich würde es nicht tun. Das heißt - stimmt auch nicht ganz. Auch hier wäre es eine Frage des Gehaltes. Aber sind wir doch mal ehrlich: Jemand, der schon bei Hartz IV angekommen und dort ein paar Monate oder Jahre verweilte, der kann kaum noch Ansprüche an Gehalt stellen. Leider.

Gruß,
Photon
 
Aber sind wir doch mal ehrlich: Jemand, der schon bei Hartz IV angekommen und dort ein paar Monate oder Jahre verweilte, der kann kaum noch Ansprüche an Gehalt stellen. Leider.

Ist das ein Nachteil?

Jemand wie meiner einer hat ordentliche gehaltliche Vorstellungen, und schlage damit bei nem potentiellen Arbeitgeber auf.
Ne Stunde später kommt einer, der zwar nicht ganz up2date ist, aber er will nur die Hälfte.

gruss kelle!
 
Bis zu 260 Euro jährlich ist doch ne Menge Geld ... da sollte man froh sein, dass der Staat überhaupt etwas erstattet.
Ne Menge Geld?! Fotos, Bewerbungsmappen, Kopier/Druck-Kosten, Porto usw. - so 'ne Bewerbung geht schon ins Geld. Wenn's dann zu Vorstellungsgespräche - zB. als Bayer ind HH - kommt, kommen noch mal weitere Kosten hinzu.
Und was heißt hier froh sein!? Der Staat sollte nicht nur seine Arbeitslosen verwalten und gängeln, sondern auch dabei unterstützen, 'nen neuen Job zu finden. Ist ja schließlich auch in seinem Interesse.