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Wieso? Das Ergebnis so nicht erwartet?
Da Foodwatch die Umfrage in Auftrag gegeben hat, wäre ich zwar auch per se von einer höheren Ablehnung ausgegangen, aber ob repräsentativ oder nicht wird ja in der Meldung nicht angedeutet.
Ottawa (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht für SPD-Wünsche nach Korrekturen an dem bereits ausverhandelten Freihandelsabkommen zwischen der EU*und Kanada kaum Spielraum.
«Die Veränderungen die man noch machen kann, sind sehr beschränkt. Es gibt grundsätzlich eine sehr positive Einstellung zum Abschluss des Verfahrens», sagte Merkel nach einem Gespräch mit Kanadas Regierungschef Stephen Harper in Ottawa. Sie stehe mit Wirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel in Kontakt.
Auch Gabriel ist für das Abkommen Ceta (Comprehensive Economic and Trade Agreement), will nach scharfer Kritik der SPD-Linken die Partei aber darüber abstimmen lassen. Bei einem mehrheitlichen Beschluss der SPD*gegen Ceta hätte die große Koalition ein Problem. Merkel sagte: «Deutschland wird die EU-Kommission ermutigen, dies möglichst schnell abzuschließen.» Die Verhandlungen zu Ceta wurden 2014 abgeschlossen, nun können die Mitgliedstaaten vor der Paraphierung noch Stellung dazu nehmen. Es gilt als Blaupause für das geplante Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) TTIP.
In der SPD, aber auch in der Union und den anderen Bundestagsparteien bestehen Befürchtungen, dass hohe deutsche Lebensmittelstandards preisgegeben und ausländische Investoren Staaten vor privaten Schiedsgerichten verklagen können, wenn ihnen Gesetze nicht passen. Zudem wird kritisiert, dass lange geheim verhandelt wurde.
Der Grünen-Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer sagte: «Handelsfragen, die früher nur zwischen Experten ausgemacht wurden, sind inzwischen in der Öffentlichkeit hochsensible Fragen geworden. Wer meint, er könne inhaltliche Kritik technokratisch abbügeln, verkennt, dass er damit die Kritik erst recht anstachelt. Den Preis für ein Durchzocken von Ceta wird Frau Merkel bei TTIP zahlen müssen.»
Merkel sagte, angesichts schwacher Wachstumsraten sei Ceta*eine gute Chance für die Exportnation Deutschland. Harper sprach von einer «neuen Ära der noch größeren Zusammenarbeit zum Wohle beider Länder».
Brüssel (dpa) - Gegner der geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA haben rund 3,3 Millionen Protest-Unterschriften an die EU-Kommission übergeben.
Die Anzahl der im Laufe eines Jahres gesammelten Stimmen sei ein Zeichen, das die Politik nicht ignorieren dürfe, sagte Kampagnenleiterin Stephanie Roth am Mittwoch in Brüssel.
Nach Angaben deutscher Aktivisten hat «Stop TTIP» mehr Unterzeichner als jede andere Europäische Bürgerinitiative bisher. Offiziell ist sie bislang allerdings nicht als solche anerkannt.
Die EU-Kommission erklärte in einer Stellungnahme, dass sie den Protest ernst nehme, aber bei Freihandelsabkommen an den Verhandlungsauftrag der Mitgliedstaaten gebunden sei. Nach EU-Recht könnten Europäische Bürgerinitiativen im positiven Sinn Vorschläge machen, allerdings nicht verlangen, einem Auftrag der Mitgliedstaaten nicht nachzukommen, sagte ein Sprecher.
Europaweit fordern Kritiker, die Verhandlungen mit den USA für TTIP zu stoppen und das mit Kanada verhandelte Abkommen CETA nicht zu ratifizieren. Sie befürchten, dass europäische Regeln ausgehölt werden und ökologische sowie soziale Standards sinken.
Zur Übergabe der Unterschriften hatten die Aktivisten zuvor eine symbolische Aktion vor dem zentralen Kommissionsgebäude organisiert. Dabei warfen*sie so lange Unterschriftenzettel in eine Waage, bis die Bürgerstimmen das Gewicht von «Säcken mit Konzerninteressen» auf der anderen Seite übertrafen. In Scheck-Form wurden die Unterschriften anschließend an einen Vertreter der EU-Kommission übergeben.
In*Berlin werden am Samstag mehrere zehntausend Menschen zu einer Demonstration gegen das transatlantische Handelsabkommen TTIP erwartet. 600 Busse sollen Teilnehmer aus ganz Deutschland in die Hauptstadt bringen, wie die Organisatoren mitteilten. Hinzu kommen demnach fünf Sonderzüge aus verschiedenen Teilen des Landes. Organisiert wird die Protestaktion unter anderem von Umwelt-, Sozial-, Kultur- und Verbraucherverbänden, darunter der BUND und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB). Den Angaben zufolge rechnen die Initiatoren mit 50 000 Teilnehmern. Bei der Polizei waren 100*000 gemeldet.
Hintergrund schrieb:Nach zähen Verhandlungen und größer werdendem Protest der Bevölkerung auf
beiden Seiten des Atlantiks sind Merkel und Obama unter Zugzwang: Es braucht einen Durchbruch
in den Verhandlungen und eine Glättung der Wogen. Seitens Merkel, weil sie dem Zustandekommen
von TTIP von sich aus viel Bedeutung beigemessen hat und sich dafür stark eingesetzt hat, so dass
ein Scheitern der TTIP-Verhandlungen als gewichtiges Versagen mit ihrem Schaffen verbunden
wäre - zumindest nach ihren eigenen Maßstäben, viele andere brächte besagtes Scheitern ja eher
zum erleichtertem Aufatmen. Seitens Obama, weil der ehemalige Hoffnungsträger der USA die Enttäuschung durch
Vorzeigen irgend welcher politischen Erfolge - nach dessen Maßstäben, versteht sich - abschwächen will und ihm
die Zeit dafür davon läuft, wo doch im Herbst/Winter 2016 eine neue Person für sein Amt gewählt wird.
Erst vor gut 5 Monaten - 10.10.2015 - gingen allein in Berlin ungefähr 200.000 Menschen gegen
CETA, TTIP, TiSA & Co. auf die Straße und demonstrierten. Zeitgleich gingen in Amsterdam
10.000 Leute aus gleichen Gründen auf die Straße und demonstrierten.
Hintergrund schrieb:Sowohl die Regierung und Verhandler der USA, als auch die Regierung und die Verhandler der EU haben großes Interesse daran, dass CETA vor TTIP beschlossen wird. Grund: CETA gilt als Blaupause für TTIP; demnach könnte die EU ab Annahme von CETA in Hinblick auf TTIP immer sagen "Was wollt ihr denn, Bevölkerung? Wir haben doch schon CETA beschlossen und bei TTIP steht praktisch nix anderes drin als bei CETA. Was auch immer euch an TTIP missfällt, ist also so oder so bereits beschlossen; demnach könnt ihr euch den Protest auch sparen."
Die EU-Kommission hat dafür gesorgt, dass unbehelligt am 13. Mai der EU-Rat (= alle 28 Landes-Regierungen an einem Runden Tisch) über CETA-Beschluss abstimmen wird. Wenn der EU-Rat mehrheitlich bei besagter Abstimmung "JA" zu CETA sagt, ist CETA sofort & vollständig provisorisch rechtskräftig; und das ohne dass das EU-Parlament drüber abgestimmt hat. Wenn das EU-Parlament dann in seiner nachgelagerten Abstimmung "Nein" zu CETA sagt, hätte das bei diesem Verfahren lediglich zur Folge, dass CETA teilweise wieder einkassiert werden würde. Zur nicht-einkassierten Hälfte würde unter anderem Investorenschutz (=Großkonzerne können damit EU-Mitgliedsstaaten auf entgangene erwartete Gewinne wg. "zu sozialer Gesetzgebung" verklagen, und das in Milliardenhöhe - bsp.: Vattenfall klagte so gegen Deutschland wg. Atomausstieg) gehören.
Was hat das mit EU-Verfassung, ordentlichem Verfahren und Rechtsstaat zu tun? Nix.
Also ich bin sicher auch kein Fan von CETA, TTIP und Co... Aber Linke oder Piraten wegen diesem einen Punkt zu wählen, wäre ja nun kompletter Schwachsinn. Auch wenn es nur eine Landtagswahl ist.Das beste wäre, wenn der Widerstand gegen CETA, TTIP, TiSA & Co. heute bei der Berlin-Wahl in die Wahlkabine getragen wird: Also, Linke oder Piraten wählen. No-Gos: SPD, CDU, FDP, AfD
Allein in Deutschland demonstrieren 320.000 Menschen letzten Monat gegen CETA, TTIP & Co.:
Ein klarer Punkt-Sieg für die Bevölkerung und gegen korrupte Politiker.