Sozialismus - Immer noch ein Problem?

Du meinst abgesehen von den Hungersnöten, der allgemeinen Armut und Mangelversorgung, die auch heute noch, lange nach Ende des Kalten Krieges in sozialistischen Ländern wie Kuba und Nordkorea vorherrschen?

Was mir bei den beiden Ländern auffällt:
- Sanktionierung durch andere Länder
- Arge Schieflage der Haushalte Richtung Militär
- rohstoffarme Länder

Ich glaube, man sollte da mal zwischen wirtschaftlichen und politischen Ursachen trennen.

Ich meine, den Leuten auf DomRep oder Haiti gehts auch nicht viel besser als den Kubanern, obwohl die meines Wissens nach nicht der Planwirtschaft unterliegen.

gruss kelle!
 
Schön, daß du die sozialistischen Länder mit Entwicklungsländern gleichstellt, da sieht man, zu welcher Kategorie sie gehören. ;)

Und klar, zu einer Hungersnot gehören auch immer noch zusätzliche, externe Faktoren, nur führen jene Faktoren in einer freien Marktwirtschaft nicht zu einer Hungersnot, in einer Planwirtschaft jedoch schon.
 
Schön, daß du die sozialistischen Länder mit Entwicklungsländern gleichstellt, da sieht man, zu welcher Kategorie sie gehören. ;)

Na nu scher mal nicht alles über einen Kamm.
Die DDR war, obwohl sozialistisch, alles andere als nen Entwicklungsland.

Und klar, zu einer Hungersnot gehören auch immer noch zusätzliche, externe Faktoren, nur führen jene Faktoren in einer freien Marktwirtschaft nicht zu einer Hungersnot, in einer Planwirtschaft jedoch schon.

Das ist ne relativ haltlose These...
Zum einen gibt bzw. gab es sozialistische Länder, wo es trotzdem keine Hungersnöte gab, zum anderen mach riegel mal diee deutschen Häfen ab, mal sehen, was dann passiert.

Ob genug zu essen da ist, hat nichts mit der Wirtschaftsform zu tun, sondern mit klimatischen und geologischen Bedingungen...

Nur werden die Kubaner allein vom Zuckerrohr nicht satt...

gruss kelle!
 
Es gab unter den sozialistischen Ländern ebenfalls Handel, aber das hat keine Hungersnöte verhindert.

Nachtrag:
Und wenn schon die Nahrungsversorgung nicht sicher ist, bei komplexeren Produkten versagt das System noch mehr, von fehlender Dynamik und Fortschritt gar nicht zu reden.
 
Es gab unter den sozialistischen Ländern ebenfalls Handel, aber das hat keine Hungersnöte verhindert.

Das allein ist doch kein Zeichen für die Folgen der Wirtschaftsform.

Ich glaub es ist allgemein bekannt, dass die USA zu den größten Getreideproduzenten der Welt gehört, nur waren die dem Handel mit sozialistischen Ländern nicht ganz so aufgeschlossen, sofern diese überhaupt genug Dollars hatten.

Und wenn schon die Nahrungsversorgung nicht sicher ist, bei komplexeren Produkten versagt das System noch mehr, von fehlender Dynamik und Fortschritt gar nicht zu reden.

Du hättest mal Firmen wie Siemens sehen sollen, wie die nach der Wende zu Ihren alten Standorten gehetzt sind, um sich dort die Wissenschaftler zu sichern.
Du tust ja gerade so, als gäbe es gar nichts aus dem Ostblock...

In der Luft- und Raumfahrt z.B. brauchte man sich technisch vor keinem zu verstecken.

Nur kann man halt bei dem komplexen Zusammenhang Politisches System - Wirtschaftssystem - Externe Einflüsse - natürliche Gegebenheiten alles aufs Wirtschaftssystem schieben.

gruss kelle!
 
Klar, ich hab ja nicht behauptet, daß die im Sozialismus nix auf die Beine gestellt bekommen haben, nur waren ihre Fortschritte allesamt in Bereichen, die vom Staat definiert und gefördert wurden, auf allen anderen Bereichen gab es dafür keine Entwicklung.
 
nur waren ihre Fortschritte allesamt in Bereichen, die vom Staat gefördert wurden, auf allen anderen Bereichen gab es dafür keine Entwicklung.

Unterschreib ich Dir auch so für das aktuelle Deutschland...

Siemens hat erst 100 Mio vom Staat bekommen, bevor sie den transrapid weiterentwickelt haben...

gruss kelle!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sind nicht die USA, aber es gibt hierzulande auch noch einiges an Innovationen außerhalb des staatlichen Sektors...
Und genau dort liegt der entscheidende Unterschied!
 
Wir sind nicht die USA, aber es gibt hierzulande auch noch einiges an Innovationen außerhalb des staatlichen Sektors...
Und genau dort liegt der entscheidende Unterschied!

Diese Innovation gibt es aber zu großen Teilen nur erzwungen durch den Staat, siehe z.B. regenerative Energien.

Ein Unternehmen ist nämlich nicht zwangsläufig innovationstreibend, weil warum soll ich was neues machen, wenns mit alten Sachen auch geht.

Ohne diese staatlichen Eingriffe, sei es direkt oder indirekt, gebe es in einer Marktwirtschaft nicht mehr als unbedingt nötig.

Dass was hier in D in manchen Bereichen abgeht, ist aus Unternehmenssicht weitaus mehr als nötig.

gruss kelle!
 
Ein Unternehmen ist nämlich nicht zwangsläufig innovationstreibend, weil warum soll ich was neues machen, wenns mit alten Sachen auch geht.

Weil man damit u.U. mehr verdient? :LOL:

Es ist ja nicht so, das die Firmen gezwungen wären, Wind- oder Sonnenstormanlagen zu entwerfen oder einzusetzen, es wird steuerlich oder durch Zahlungen von staatsseite gefördert... Das mag zwar verzerrung des Wettbewerbes sein, aber noch lange keine Planwirtschaft.

Ohne diese staatlichen Eingriffe, sei es direkt oder indirekt, gebe es in einer Marktwirtschaft nicht mehr als unbedingt nötig.

:nö: es gäbe immer soviel, wie nachgefragt wird... der einzige Unterschied ist, das nicht Papa Staat das feststellt, sondern die Firma selber...
 
:nö: es gäbe immer soviel, wie nachgefragt wird... der einzige Unterschied ist, das nicht Papa Staat das feststellt, sondern die Firma selber...
Das ist doch der Punkt. Im Sozialismus plant der Staat (zentral, Planvorgaben) was produziert wird. Das orientiert sich zum einen an der Nachfrage, zum anderen - wie hier Kelle schon geschrieben hat - auch an politischen Aspekten (Kalter Krieg, Blockade usw.). In der freien Marktwirtschaft gibt's auch 'ne Planwirtschaft, nur im kleinen (dezentral). Da orientieren sich die Firmen an der Nachfrage. In Deutschland gibt's aber keine freie Marktwirtschaft. Der Staat greift hier (regulierend) in die Wirtschaft ein. Das die teilweise bestehende Überregelierung z.B. aus der Sicht eines weintrinkenden Liberalen an Sozialismus erinnert, dürfte klar sein.

Das jemand wie inextremo, bei dem alles links der NPD linke Krawallmacher sind, das aufgreift und hier polemisch in die Runde wirft, ebenso. :mrgreen:
 
Ein Blick auf den Energiemarkt in Deutschland kann zum Beispiel beim Verstehen helfen!

Schlechtes Beispiel. Der Mangel an Liberalität liegt eher an den Herstellern denn an der Politik. Hier hat man das Paradoxon, das der Staat regulieren muss, DAMIT es erstmal zum freien Wettbewerb kommen kann...
 
Weil man damit u.U. mehr verdient? :LOL:

Als Siemenslehrling hab ich in Berlin gelernt, wie man Geld macht.
Preisabsprachen mit Konkurrenten, dadurch feste Aufteilung des Marktes.
Null Entwicklungskosten, Null Erweiterungskosten dafür satte Umsätze.

Es ist ja nicht so, das die Firmen gezwungen wären, Wind- oder Sonnenstormanlagen zu entwerfen oder einzusetzen, es wird steuerlich oder durch Zahlungen von staatsseite gefördert... Das mag zwar verzerrung des Wettbewerbes sein, aber noch lange keine Planwirtschaft.

Zum einen ist der Ausstieg aus der Atomwirtschaft ein Zwang sich nach was anderem umzuschauen.
Zum anderen ist gerade die Energiewirtschaft z.Zt. das beste Beispiel für Gewinnmaximierung ohne Innovation. Wenn es nach den Energieriesen ginge, würden die AKWs weitaus länger laufen, was wiederum keine Investition in Innovation ist.

Ich sag ja auch nicht, dass wir hier in manchen Teilen Planwirtschaft im sozialistischen Sinne hätten, ich weiß nur, dass sich Deutschland mittelfristig näher am Sozialismus bzw. an der Planwirtschaft denn an einer freien Marktwirtschaft hält, weil da zuviele untergehen würden.

:nö: es gäbe immer soviel, wie nachgefragt wird... der einzige Unterschied ist, das nicht Papa Staat das feststellt, sondern die Firma selber...

Wo ist der Unterschied ob Müller Meier 2 Brötchen pro Person ermittelt oder Vater Staat?

Achso, wenns jeder macht, isses basisdemokratischer ;-)

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
Diese Innovation gibt es aber zu großen Teilen nur erzwungen durch den Staat, siehe z.B. regenerative Energien.
2005 wurden in Deutschland etwas mehr als 60.000 Patente angemeldet, die Zahl der tatsächlichen Erfindungen liegt also noch höher, da längst nicht alles auch zum Patent angemeldet ist.
Das dies alles Folge staatlicher Förderung sein soll halte ich für nen Gerücht.
Ob alles davon wirklich auch zur Innovation taugt steht auf einem anderen Blatt, genau dasselbe gilt für die Frage, ob die Ausweitung alternativer Energieerzeugungstechnologien zu Innovationen auf diesem Gebiet geführt hat.

Kelle schrieb:
Ein Unternehmen ist nämlich nicht zwangsläufig innovationstreibend, weil warum soll ich was neues machen, wenns mit alten Sachen auch geht.

Ohne diese staatlichen Eingriffe, sei es direkt oder indirekt, gebe es in einer Marktwirtschaft nicht mehr als unbedingt nötig.
Ein Unternehmen alleine wohl nicht und auch die Etablierten tun sich häufig schwer damit, noch flexibel zu sein, einfache Folge ihrer Größe, wie ja dein Siemens-Beispiel zeigt, aber das sind einzelne Unternehmen und nicht die gesamte Volkswirtschaft an sich, in der ständig neue Unternehmen entstehen und vergehen.
Das gäbe es nämlich ohne staatliche Eingriffe genauso, wahrscheinlich sogar noch viel stärker, da Subventionen und Regularien den Status Quo viel zu oft erhalten anstatt den Wandel zu unterstützen.

Dass was hier in D in manchen Bereichen abgeht, ist aus Unternehmenssicht weitaus mehr als nötig.
Einzelnes Unternehmensinteresse /= volkswirtschaftliches Interesse
 
Und genau dafür ist der Staat ja m.M. nach da! :biggrin:

Ja, wie jetzt? Soll der Staat regulieren (="Sozialismus") oder soll er es nicht?

@Kelle: Nur das Bäcker Müller auch ein Erkenntnis in Hintertupfingen machen kann, das dorrt pro Kopt 3 Brötchen vertilgt werden... bis dieser Bedarf sich in einer Behörde herumgesprochen hat... :roll: