Sozialismus-Diskussion

Das kann ich dir leider auch nicht sagen da für mich ein sozialistisches System eh nie funktionieren wird!Bedingt durch unsere Entwicklung als Menschen an sich(Erziehung, Gesellschaft) würde man die benötigte Einstellung niemals erreichen!Schließlich müsste jeder Mensch auf der Welt dann so denken!Und deshalb gab es für mich auch noch keinen echten Sozialismus/Kommunismus!
 
[...] Willst Du ein Angebot? Hier im Münsterland ist es möglich! 8,25€/Stunde bekommen die Polen.
Also hier muss ich mich doch mal einmischen. Lies mal bitte den Artikel:
Die Welt (ja, ich weiß: Springer-Presse...)

Keine Ahnung wer noch 8,25/h zahlt, mir sind 3,75 Euro/h geläufig. Aber schön zu wissen, dass im Münsterland noch Spitzenlöhne gezahlt werden ;)

Gruß,
Photon
 
Verflucht nochmal, wie oft soll ich es denn noch wiederholen:
ES GAB NOCH NIE SOZIALISMUS!!
Danke....
edit: Und Rechnen scheint auch nicht deine Stärke zu sein:
2000€ im Monat bei 8,25€/h bedeutet 240h/Monat oder 12h/Tag!!

Das ist normal so, von einfacher Arbeit ist noch nie jemand reich geworden.

Obwohl ich das nicht ganz kapiere mit dem Spargelernten, gibt doch Heutzutage dicke CPUs, hochauflösende Kameras, Fühler die im Micrometerbereich noch passable Werte liefern und genug schlaue Programmierer, wieso ist es dann so schwierig eine Spargelerntemaschine zu bauen? o_O
Braucht die halt pro Spargel ihre 15-30 Sekunden, braucht ja keiner neben zu stehen.
 
Naja, grad Spargelstechen ist so ein Beispiel, wo man mit Technik (noch nicht) wirklich weiter kommt. Das ist mit der Heutigen noch nicht möglich.
 
Naja, grad Spargelstechen ist so ein Beispiel, wo man mit Technik (noch nicht) wirklich weiter kommt. Das ist mit der Heutigen noch nicht möglich.

was heißt schon nicht möglich, möglich ist es garantiert ist nur ne Frage des Preises ... aber bei den paar Euro die Stunde/Arbeiter lohnt es sich wohl nicht für die Firmen so nen aufwendiges Gerät zu entwickeln
 
was heißt schon nicht möglich, möglich ist es garantiert ist nur ne Frage des Preises ... aber bei den paar Euro die Stunde/Arbeiter lohnt es sich wohl nicht für die Firmen so nen aufwendiges Gerät zu entwickeln

Da braucht es eigentlich nur mal einen technisch begabten Spargelbauern der sowas in seiner Scheune zusammenzimmert.
Ein Prototyp hat ja nicht um bedingt schön zu sein, er muss funktionieren.
Und wenn man das in seiner Freizeit macht dann sind die Entwicklungskosten auch überschaubar, vorallen weil, keiner zwingt einem alles auf einmal zu holen.
Macht man halt wie man Geld hat. :)
 
sorry aber völlig realitätsfremd, ist nicht jeder ein mcGyver :p

lecker essen :)
Da braucht es eigentlich nur mal einen technisch begabten Spargelbauern der sowas in seiner Scheune zusammenzimmert.
Ein Prototyp hat ja nicht um bedingt schön zu sein, er muss funktionieren.
Und wenn man das in seiner Freizeit macht dann sind die Entwicklungskosten auch überschaubar, vorallen weil, keiner zwingt einem alles auf einmal zu holen.
Macht man halt wie man Geld hat. :)
 
Die meisten technischen Erfindungen wurden privat in irgendwelchen Garagen oder Bastelzimmern gemacht!
Jupp.
Zumindest so weit wie es der heimische Bastelkeller zulässt, kann nachher immernoch verfeinert werden.
Otto Normalbastler stellt ja auch keinen Ferrarimotor zuhause her, ein Mopedmotor ist da schon eher drin. :)
 
Ui! Jetzt habe ich die Diskussion hier aber ordentlich vom Thema abgelenkt. Macht aber manchmal Sinn, weil der Grundinhalt des Threads oft ausgenudelt ist.

Zum Technischen: Eine Spargelstechmaschine gibt es seit 2003 in Serienreife. Aber Bauern weinen immer und scheuenInvestitionen. Wenn der Mensch sticht, ist die Investition überschaubar. Und zwar Jahr für Jahr. Kaufe ich eine Maschiene, muss ich über Jahre die Abschreibung und Finanzierung kalkulieren. Bei wetterfühligen Erträgen ist das im Denken des Spagelbauers eine unkalkulierbare Sache. Der Saisonarbeter aber nicht.

Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Deshalb ist die Maschiene noch nicht in Serie. Zudem hat sie einen Ausschuss von 10% und der Mensch wesentlich weniger. Somit ist der Mensch insgesamt besser zu kalkulieren, als die Technik.

Und der Pole mehr als der Deutsche. Um beim Thema zu bleiben. 12 Stunden am Tag? Kein Problem. Ersten arbeite ich sie auch als Beamter (oft, aber nicht immer) und zweitens kommen die Polen hierher, um das Geld zu verdienen, um es dann später auszugeben. 12 Stunden Arbeit, 4 Stunden Saufen, 8 Stunden Schlafen. Geld nach Hause und Taschengeld behalten.

ABER: Sie dürfen es nicht mehr. X % der Spagelstecher müssen deutsch sein. Aber die X% kommen nicht. Ergo: Der Spagel verfault und der Anteil der polnisch gestochenen Spargel werden seltener und somit teurer.

Weil Ihr Euch darauf eingeschossen habt, bin ich beim Spargel geblieben. Es gibt viele andere Beispiele von Arbeit, die der Deutsche nicht mehr wahrnehmen will, weil es nicht in seien Kram passt.

Da geht der deutsche Unteroffizier für 1200.-€ in den Kosovo und lässt sich den Hintern abschießen, obwohl er ohne Schulabschluss über eine Zeitarbeitsfirma 1500.-€ fürs Fussbodenreinigen verdienen kann. Keine Angst, ich war selbst in Sarajevo und froh über mene schusssichere Weste.

Da gibt es in meiner Stadt 6500 Lehrstellen und 3500 Schulabgänger, die keine Lehrstelle finden.

Da gibt es bei mir im Moment 600 arbeitslose, gesunde Väter in den besten Jahren die ihren minderjährigen Kindern Unterhalt schulden und 2600 freie Stellen im Großraum von 100 km. Aber keiner findet eine Arbeitsstelle.

Hört mir auf. Wir sind eine verwöhnte Gesellschaft geworden und vermitteln es unseren Kindern ebenso. Wer will, der kann! Ich ken´ne auch viele Beispiele, die wollen und gekonnt haben. Nicht heulen, sondern sein Leben selbst in die Hand nehmen. Egal, ob es einen Sozialismus gab oder nicht! Wir leben in einem demokratischen, wiedervereinten Deutschland, wo jeder seines Glückes Schmied ist.

Gruß

Micha
 
da stimme ich dir zu, blos die 1500€ meinst du die Brutto oder Netto?
Weil ich weis nur, das mein Vater als Schlosser gerade so seine 1000€ Netto hat und er arbeitet in keiner Zeitarbeitsfirma.
 
Da geht der deutsche Unteroffizier für 1200.-€ in den Kosovo und lässt sich den Hintern abschießen, obwohl er ohne Schulabschluss über eine Zeitarbeitsfirma 1500.-€ fürs Fussbodenreinigen verdienen kann. Keine Angst, ich war selbst in Sarajevo und froh über mene schusssichere Weste.

dachte du warst mal beim Bund ? du müßtest doch wissen das es dafür wesentlich mehr gibt :p
 
[...] Da geht der deutsche Unteroffizier für 1200.-€ in den Kosovo und lässt sich den Hintern abschießen, obwohl er ohne Schulabschluss über eine Zeitarbeitsfirma 1500.-€ fürs Fussbodenreinigen verdienen kann. Keine Angst, ich war selbst in Sarajevo und froh über mene schusssichere Weste.[...]
Meine Herren, wo buddelst Du diese Phantasiewerte eigentlich immer hervor (siehe schon Spargelernte)?

Ein Zeitsoldat (keine Offiziersstufe) bekommt als Einstiegsgehalt 1.200 Euro netto. Je nach Dienstjahren und Familienstand erhöht sich das natürlich, meist kommen dazu noch Zulagen.

Ein deutscher Unteroffizier (wie jemand aus meinem Freundskreis) bekommt monatlich für einen Kosovo-Einsatz (an dem er übrigens freiwillig teilnimmt) etwa knapp 5000 Euro und lässt sich dafür nur im allerseltensten Fall den Arsch wegschießen.

Ein Fußbodenleger verdient hier in Berlin etwa 1500 Euro netto, wenn er bei einer sehr guten und renomierten Firma im 5. Jahr oder auf Akkord eingestellt ist. Zeitarbeitsfirmen zahlen durchschnittlich 7,50 Euro/h brutto, wenn man da mit Steuerklasse 1 auf etwa 2.300 Euro brutto im Monat kommen will, muss man schon die Nächte durcharbeiten.

EDIT: Achso, wird ja noch verrückter, Du hast ja von Fußbodenreinigern gesprochen! Die bekommen etwas zwischen 5,15 Euro und 7,50 Euro. Die müssten dann schon noch die Sonntage zu den Nächten durcharbeiten. Oder er ist Glasreiniger, dann bekommt er bei Akkord noch etwas Zulagen. Das aber auch nur, wenn er gelernter Gebäudereiniger ist und Beziehungen hat, überhaupt noch irgendwo unterzukommen, weil diese Stellen meist von Türken/Türkinnen besetzt sind.

Also entschuldige, wenn meine Frage jetzt etwas provokativ klingt: Aber woher beziehst Du Deine Zahlen oder wen willst Du hier verscheißern? ;)

Gruß,
Photon
 
Okay auf die Diskussion der vorherigen Beiträge gehe ich nicht weiter ein.
Ich führe aber aus, was ich am Kapitalismus schlecht finde, und am Sozialismus gut.

Vorweg: Wer sagt, dass Kapitalismus funktioniert, ist in meinen Augen egoistisch, herzlos oder schlichtweg dumm.

Vor achthundert Jahren hätte auch jeder König oder jeder Adlige gesagt, dass das System, dass sie damals hatten, funktioniert. Dass für ihr Wohlergehen viele, viele arme Bauern schuften mussten, ignorierten sie einfach.
Heute ist es eigentlich das selbe, nur dank der Globalisierung ist unser Königreich größer geworden und umfasst, auch dank der Arbeit der Imperial- und Kollonialzeiten, fast die gesamte Welt. Wir gehören zu den Adligen.

Mir geht es gut, ganz klar. Ich gehe zur Schule, habe mehr als genug zu essen und laufe nicht Gefahr, heute oder morgen, oder auch in den nächsten Jahren erschossen zu werden. Weiterhin werde ich mit relativ wenig arbeit mir einen relativ hohen Lebensstandart leisten können. Relativ zur gesamten Welt, versteht sich.

Auf der anderen Seite (der Landkarte) sieht es nicht so gemütlich aus. In Afrika sterben viele Menschen an Todesursachen, die einfach nicht in unsere moderne Welt passen. Krieg, Hunger.

Meine Hose von H&M kann ich mir eigentlich nur aus einem Grund leisten. Sie wurde in irgendeinem dritte-Welt-Land hergestellt, wo die Menschen zu so schlechten Bedingungen arbeiten, dass die herstellenden Konzerne mehr für die Werbung hier ausgeben können, als für die Herstellung der Hose.

Der Kapitalismus ist, und das wird schon in seinem Namen deutlich, nur auf das Kapital, also dem wirtschaftlichen Nutzen einer Sache, fixiert. Das nenne ich unmenschlich. Wenn ich hier vom Kapitalismus spreche, meine ich damit nicht eine Bewegung, oder - noch schlimmer - eine bestimmte Personengruppe, die die Geschicke der Welt plant und systematisch die Armen ausnutzt, den Reichen etwas und sich selber am meisten gibt. Ich meine einfach den Zeitgeist und den Egoismus, das die-Augen-schliessen des Menschen. Eine Entwicklung findet einfach statt, auch wenn eine Ursache oder ein Verursacher nicht erkennbar ist.

Wenn ich lese, dass die Natur das Linsenauge entwickelt hat, dann stelle ich mir die Natur wir einen großen Geist vor, man könnte glatt Gott sagen. In Wirklichkeit aber weiß ich, dass sich das Linsenauge niemand ausgedacht hat. Es hat sich einfach in ganz vielen Jahren entwickelt, indem das gute sich entwickelte und das schlechte nicht. Weil man nicht bei jeder Sache diesen Prozess der natürlichen Auslese erklären will, sagt man einfach, dass die Natur etwas entwickelt hat. Was gut ist und was schlecht, kann der Mensch oft nicht beurteilen.

Mit dem Kapitalismus bezeichne ich also ein unmenschliches Phänomen, was Sachen ermöglicht, die kein Mensch mit reinem Herzen zulassen kann. Von Kriegen, Armut und Hunger möchte ich garnicht reden. Ich bleibe einfach hier in Deutschland.

In Deutschland bekommen einige Arbeiter finanzielle Unterstützung vom Staat, weil sie von ihrem Arbeitgeber nicht genug Geld bekommen. Das Geld vom Staat kommt, dass wissen wir dank der Bild-Zeitung, vom Steuerzahler. Wenn ich mir also einen neuen Toaster, auf den ja neuerdings 19% Mehrwertsteuer erhoben werden, kaufe, bezahle ich mit den 19% indirekt dafür, dass eine Firme zur Gewinnoptimierung (schon wieder der wirtschaftliche Reinnutzen) einen Dumpinglohn zahlen kann. Von dieser Gewinnoptimierung profitiert dann eine sehr kleine Gruppe von Menschen (Manager?), die sich dann eine weitere Jacht kaufen können. Mit meinen Toaster bezahle ich also die Jacht von jemanden, der sowieso schon zwei hat? Ja.

Wieso darf der Manager das einfach so machen? Der Staat hat Angst, dass der Manager mit seiner Firma auswandert, falls die Firma mehr Steuern bezahlen muss. Deswegen werden die Steuern für große Firmen und superreiche nicht erhöht, sonder sogar eher gesengt. Für das fehlende Geld muss jemand anders aufkommen. Deswegen wird mein Toaster teuer und die Bild hat einen weiteren Grund zu meckern.

Kommen wir zum Sozialismus
Ich bin Schüler und mache in 2 Jahren Abitur. Ich arbeite in meiner Freizeit in einem Betrieb, in dem auch Behinderte arbeiten. Wir bekommen riesige Ladungen von Stiften. Diese werden in einer Maschine eingepackt. Kartons werden zusammengefalltet und beklebt. Die verpackten Stifte werden in diese Kartons sortiert, und auf Paletten zurück gesendet. Ein Kaufhaus kauft einige dieser Kartons, reißt den Karton auf und hängt die Stifte in ihr Regal. Mein Mitschüler kauft sie, reißt die Verpackung auf und schmeißt sie weg. Er behält die Stifte. Ich bekomme 6€ / Std. Mit mir arbeiten etwa 10 Personen pro Schicht dort.

Wir arbeiten also wirklich nur dafür, diese Stifte, die genau so, wie sie benutzt werden, bei uns ankommen, zu verpacken. Das ganze hat, wenn mans mal logisch betrachtet, eigentlich keinen Sinn. Würden die Stifte einfach so verkauft werden, wie sie auch benutzt werden, wären sie viel billiger, und die Firma könnte denoch mehr Gewinn machen.

Aber nehmen wir mal an, dieses Verpacken wäre notwendig. Ich halte mich selber für fähig, mit viel Zeit und den technischen Möglichkeiten Maschienen zu entwickeln, die den Großteil der Arbeit, die ich mit meinen Kollegen verrichte, übernehmen. Ein ausgebildeter Ingineur hätte damit noch weniger Probleme. Für die einzelne Firma rentiert sich das aber nicht.

Was wäre aber, wenn die Firma nicht unter dem Leistungsdruch stehen würde, mit Gewinnoptimierung und Marketing die Konkurenzfirmen zu übertrumpfen? Wenn es quasi eine einzige Firma geben würde, die die gesamte Stifteproduktion übernehmen würde? Es würde sich tatsächlich lohnen, Maschienen zu entwickeln, die den Menschen die Arbeit abnehmen. Auch müsste man die Stifte nicht mehr Verpacken, weil der fehlende Konkuranzkampf ein Marketing überflüssig macht. Wer einen Stift braucht, kauft sich einen Stift.

So funktioniert Sozialismus ja. Jeder zieht an einem Strang. Wenn jeder versucht, das Ruder herumzureißen, dreht sich das Schiff im Kreis und kommt nicht vorwärts. Wenn ich in meiner Familie sehe, dass der Müll rausgebracht werden muss, bringe ich den Müll raus. Wenn die gesamte Menschheit eine Familie wäre, wenn jeder auf jeden anderen genau so achtete, wie auf sich selber und seine Freunde, dann wären doch damit die Probleme dieser Welt abgeschafft.

Arbeit fällt an, das ist klar. Dass es aber weniger Arbeit gibt, als Arbeitskraft beweist unsere Arbeitslosenzahl. Die Arbeitslosenzahl ist nur aus einem Grund schlecht. Wer nicht arbeitet bekommt kein Geld, wer kein Geld hat, hat verloren. Dagegen schuften sich einige Angstellte ab, in der (berechtigten) Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren und damit zu den Verlierenern zu gehören. Die meiste Arbeit könnte man einfach teilen, oder, wie schon erwähnt, von Maschienen verrichten lassen. Eine Arbeitszahl von 4h/Tag halte ich dabei nicht für utopisch. Weil sich so jeder Mensch auch selber verwirklich kann, und auch jeder für jeden verantwortlich ist, würde man halt auch mal die Straße fegen, oder den Müll vom Rastplatz wieder mitnehmen.

Utopisch sagt ein Kritiker. Aber wenn es auf der Welt keine Träumer mehr geben würde, würde sich doch alles nicht mehr lohnen.

Im Sozialismus achtet man nicht mehr auf das Kapital, sondern aufs Soziale. Wenn jemand durch ein körperliches Defizit besondere Bedürfnisse hat, dann ist es so. Diese Bedürfnisse werden erfüllt. Wenn ich eine wirklich tolle Idee habe, mit der man noch mehr Arbeit von Maschienen übernehmen könnte, die wirklich vielen Menschen helfen könnte, dann wird diese Idee verwirklicht. Ich habe das beste gegeben, werde aber dennoch nicht superreich werden. Superreich ist nicht mehr nötig, weil der gesamte Überfluss einfach so gut verteilt ist, dass es jedem gutgeht. Natürlich gibt es einige schwarze Schafe, oder Schafe, die, obwohl sie es wollen, nicht so viel tun können. Egal, das weiche Polster der sozialistischen Gesellschaft fängt diese Schafe auf. Ich gucke sie mir an und denke toll, was die Menschen erreichen können, wenn sie Hand in Hand arbeiten.

Ich fühle das Gefühl des Glücks in mir hochsteigen, das mir sagt, das es möglich ist, es jedem Menschen recht zu machen. Das es möglich ist, jeden Menschen satt zu kriegen. Das es möglich ist, jeden zufrieden zu stellen.
Ich fühle die Freude in mir hochsteigen, wenn ich an eine Welt denke, ich der jeder jedem zuarbeitet. In der es keinen Konkuranzkampf gibt und keine Zukunftssorgen. In der jede Mutter weiß, dass das Kind, das sie zur Welt bringt ein schönes, erfülltes Leben haben wird, in dem nicht Arbeit oder Arbeitslosigkeit die Hauptrolle spielt. Dass ihr Kind aber auch einen mindestens ebenso großen Teil wieder an die Gesellschaft zurückgibt. Das die kleinen Kinderhände bald zwei von den vielen Händen sein werden, die zusammen Berge versetzen können.

Dieses Gefühl werde ich mir nicht nehmen lassen, und auch nicht das Recht, von einer besseren Welt zu träumen.
 
da stimme ich dir zu, blos die 1500€ meinst du die Brutto oder Netto?
Netto! Bei einer 40-Stundenwoche mit flexiblen Einsatzorten im Umkreis von 100km. Schlosser, Schweißer, Maurer etc. pp

Photon schrieb:
Meine Herren, wo buddelst Du diese Phantasiewerte eigentlich immer hervor (siehe schon Spargelernte)?

Aus der Realität. Ich habe jeden Tag Kontakt mit unterhaltspflichtigen Vätern, die mir Ihre Lohnabrechnungen vorlegen. Das sind die Väter, die über den Tellerrand schauen und nicht rumheulen. Es ist Realität! Wenn man sich natürlich auf die ruhige Haut legen will und die Einstellung hat, dass es ja eh nichts zu verdienen gibt, dann muss man zwangsläufig meine geschilderten Erfahrungen für realitätsfremd ansehen.

Warum Deine Schilderungen realitätsfremd sind, das zeigt auch diese Aussage:

Photon schrieb:
Ein deutscher Unteroffizier (wie jemand aus meinem Freundskreis) bekommt monatlich für einen Kosovo-Einsatz (an dem er übrigens freiwillig teilnimmt) etwa knapp 5000 Euro und lässt sich dafür nur im allerseltensten Fall den Arsch wegschießen.

Diese Zeiten gab es bis 1998. Denn seit 1999 hat der Gesetgeber die Zulagen soweit gestrichen, dass die deutschen Soldaten im Auslandseinsatz höchstens noch den Dienst zu ungünstigen Zeiten und das Verpflegungsgeld zusätzlich bekommen. Schon 1999 hat sich der Gesetzgeber dazu durchgerungen zu sagen, dass der Auslandseinsatz zum Dienstalltag des Soldaten gehört und deshalb die Gefahrenzulage und die Auslandszulage gestrichen hat. Camp Warehouse wird behandelt wie eine deutsche Kaserne. Wenn Dir der Unteroffizier (Bundesbesoldungsgestz Stufe A5) oder der Stabsunteroffizier (A6) erzählt, dass er mit 5000.-€ nach Hause geht, dann bindet er Dir einen Bären auf, nicht ich. Und auch die Einstiegsbesoldung eines Uffz-Anwärters liegt nicht bei 1200.-€, sondern bei A2. Diese Besoldungsgruppe hat sonst niemand mehr im öffentlichen Dienst vorzuweisen, außer die BW! Und auch dieses ist nicht an den Haaren herbeigezogen. Obwohl ich seit 1999 nicht mehr aktiv bin, bin ich weiterhin im Bundeswerverband Mitglied und lese die abbonierten Fachzeitschriften.

@ Valle: Ich schließe mich grundsätzlich Deinem ausführlichen Beitrag an. Aber ein bis zwei Punkte möchte ich kommentieren.

Valle schrieb:
In Deutschland bekommen einige Arbeiter finanzielle Unterstützung vom Staat, weil sie von ihrem Arbeitgeber nicht genug Geld bekommen.

Nicht nur Arbeiter, sondern auch Staatsbedienstete. Der Feuerwehrmann mit drei Kindern im Haushalt als Alleinverdiener bekommt Wohngeld. Ist das traurig? Der Staat alimentiert seine Diener so gering, dass sie öffentliche Leistungen in Anspruch nehmen müssen! Und das bei einer wöchentlichen Arbeitsstundenzahl, die kaum jemand in der freien Wirtschaft erreicht oder sich sofort gestützt durch Gewerkschaften auf die Straße begeben würde.

Valle schrieb:
die die Geschicke der Welt plant und systematisch die Armen ausnutzt, den Reichen etwas und sich selber am meisten gibt.
Das gibt es im eigenen Staate mehr als genug. Wenn ein renomiertes deutsches Unternehmen Lohnkürzungen vornimmt, wärend es in den Medien mit millarden an gewinnen prahlt und dann noch die Endverbraucherrechnungen hochsetzt, dann geht etwas ganz schief. Als Beipiel sei E-on und RWE genannt. Aber die Energieunternehmen insgesamt verarschen uns Kunden nach Strich und Faden. Ein Scheich hustet und Strom und Benzin werden teurer. Es geht auf ein langes Wochenende zu und der Sprit wird teurer. Bei allen Stellungnahmen heißt es, dass es am Ölpreis liegt. Ganz klar! Die Bunker werden vollgemacht, wenn der Preis im Keller ist. Aber die Energiekosten gehen immer hoch, wenn zufällig etwas mehr verbraucht wird. Benzinkostenschwankungen von 16 Pfennigen hätte sich niemand gewagt. 8 €-Cent sind aber innerhalb von 24 Stunden normal. Valle, Du hast schon recht.
 
Na dann träumt mal schön und lasst euch währendessen vom Kapitalismus ernähren :roll:
Solange dieses System existiert mache ich aus der Not eine Tugend, keine Sorge.

Ich habe selber 3 Häuser, nicht das hier einer meint "Ach, is eh nur ein H4ler der rumheult".
Wenn ein Mieter "hustet" steh ich zur Stelle um das Problem zu beseitigen.
Mieterhöhungen pack ich nur aus wenn die Stadt mich dazu zwingt weil ich denen den Mietspiegel ruiniere.
Stress gibt es mit mir nur wenn jemand die Miete nicht zahlt und sich vorher mit mir nicht kurzgeschlossen hat. Jedem kanns mal dreckig gehen und man wird sich irgendwie immer einig.

Desweiteren baue ich mir derzeit einen Computerladen auf, Schwerpunkt Retro und ausgefallenes. Und trotzdem wird auch hier meine Soziale Ader mit einfließen. Ich verkauf zwar nicht zum EK, würd ich vom Finanzamt auch einen aufn Sack für kriegen, aber ich lass mir mit jedem Kunden Zeit und werde auch ein Serviceboard betreuen.
Vorallen geh ich nicht mit dem Gedanken da ran Reich zu werden, sondern um den Leuten etwas zu bieten was sie sonst woanders nicht oder nur zu viel zu hohen Preisen kriegen.

Wenn sich die Winde drehen werden bin ich nur allzu gerne bereit meinen Reichtum abzugeben.