Nächtliches Alkoholverkaufsverbot

beenie_man

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26 November 2006
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Es betrifft bis jetzt zwar nur die Baden-Württemberger, aber - wer weiß - vielleicht betrifft es ja bald das ganze Bundesgebiet.

Wie im Titel schon zu sehen ist, spreche ich vom nächtlichen Alkoholverkaufsverbot. Wer nich nichts davon gehört hat:
https://www.shortnews.de/start.cfm?id=698125

Mich würde einfach mal eure Meinung dazu interessieren.

Mich persönlich regt das Ganze ziemlich auf.
Es soll ja anscheinend dazu dienen, die Jugendlichen vom Saufen bzw. Vorglühen abzuhalten, aber wäre es da nicht sinnvoller einfach die Strafen für die Abgabe von Alkohol an Minderjährige drastisch zu erhöhen? Ich weiß zwar nicht wie hoch die Strafen dafür im Moment sind, aber wenn die sich im Bereich von 10.000€ aufwärts bewegen würden, würde es sich der Verkäufer bestimmt zweimal überlegen.
Des Weiteren sind es ja bei Weitem nicht nur Jugendliche, die nachts Alkohol an Tankstellen kaufen. Es ist doch einfach lächerlich, wenn z.B. ein 40-jähriger Mann sich nach 20 Uhr bzw. 22 Uhr (z.B. nach der Spätschicht) kein Feierabendbier mehr an der Tanke kaufen darf.
Jugendschutz schön und gut (mich betrifft es mit meinen 21 Jahren sowieso nicht mehr), aber wenn es wirklich nur zum Schutz der Jugend gut sein soll, dann könnte man ja einfach das Verkaufen von Alkohol an unter 18-jährige nachts verbieten... aber Moment, an die ist der Verkauf ja sowieso schon verboten! Mir kommt das Ganze ziemlich schwachsinnig vor und mir fallen auch keine Argumente für so ein Verkaufsverbot ein. Falls euch welche einfallen, bin ich gespannt diese zu hören, da ich mich momentan echt nicht in Herrn Oettingers Hirn versetzen kann.
Die Käufer von Alkohol am Abend sind ja nicht nur Jugendliche. Angenommen ich hatte keine Zeit vor Ladenschluss zum Supermarkt zu gehen, dann bin ich doch heilfroh, wenn ich z.B. auf dem Weg zu ner Geburtstagsfeier noch ne Flasche Sekt als kleines Präsent kaufen kann, statt mit leeren Händen dazustehen.
Versteht mich nicht falsch, ich bin eigentlich nicht darauf angewiesen nachts noch Alkohol kaufen zu können, d.h. ich mach das wenn überhaupt nur sehr selten. Aber die Gewissheit im "Notfall" immer noch zur Tanke gehen zu können beruhigt mich irgendwie.
Und wer sagt überhaupt, dass sich die Verkäufer an dieses Verbot mehr halten, als an das Jugendschutzgesetz? Es werden quasi nur wieder Leute unnötig kriminalisiert für etwas völlig normales.

So, im Moment fällt mir nichts mehr dazu ein, freue mich aber über jede Reaktion.

edit: mir fällt doch noch was ein. Auch wenn mir gleich der Kopf von allen unter 21-jährigen abgerissen wird: Am Besten wäre ein generelles Alkoholverbot unter 21 (ist in anderen Ländernja auch so), zumindest unter 18 (also für Bier, Wein, Sekt etc.)
 
Als ich die Meldung zu erst gehört habe, dachte ich Wahlkampf, aber BW ist ja erst wieder in paar Jahren dran.

Ich frage mich einfach was es bringen soll, als es in unserem kleinen Dorf noch eine "Disco" gab, da hat die Tankstelle gegenüber auch ordentlich verkauft. Alter war da meist egal, da dort ältere Schüler Nachts dienst geschoben haben und an Freunde verkauft haben. Viel anders wird es auch jetzt nicht sein, schwarze Schafe wird es weiterhin geben, die sich an nichts halten.


Auch halte ich das Konzept für undurchdacht, was bringt es mir wenn Tankstellen/Einzelhandel/... keinen Alkohol mehr verkaufen darf, aber der Dönerstand/Grill/Imbiss darf es weiterhin? Ob sich Jugendliche den Alkohol nun auf der Tanke oder im Imbiss kaufen, wo ist da der Unterschied?



Ein größeres Problem sehe ich eher darin das es weiterhin Flatratesaufen gibt, kaum vernünftige Alters-Kontrollen in Vergnügungsbetrieben oder eine Überwachung der Einhaltung von Abgaben an Minderjährige.
 
Gilt ein nächtliches Verkaufsverbot für Alkohol nicht schon an Autobahnraststätten? Ich finde die Regelung im übrigen sinnvoll. Tankstellen werden nunmal in erster Linie mit Kraftfahrzeugen angesteuert, und Alkohol hat im Straßenverkehr nichts zu suchen. Konsequent wäre es ja soagr, gar keinen Alk mehr an Tanken anzubieten.

Das Spätschichtargument ist in meinen Augen nicht stichhaltig. Wer spät heimkommt, hat normalerweise Morgens oder Vormittags Zeit, einzukaufen.
 
Und alle Leute die bei ihrem Wocheneinkauf nen Kasten dabei haben, schleppen ihn zu Fuß nach Haus :roll:...
Es sollte verboten werden Alkohol in geschlossenen Gebinden mit einem Kraftfahrzeug zu transportieren :biggrin:.
Also ehrlich darkkurt, das ist nicht dein ernst oder?
 
Durchaus mein Ernst. Es geht mir ja auch nicht um den Transport im KFZ, sondern um die Definition der Tankstellenshops. Sie dürfen neben Zeitungen Dinge des täglichen Bedarfs und Verpflegung für Fahren verkaufen. Wobei auf letzterem der Schwerpunkt liegen sollte.

Allohol ist sicherlich vieles, nur nicht Fahrtverpflegung. Wer Bier, Wein oder Schnaps kaufen will, hat genug Gelegenheit dazu. Er hat auch genug Gelegenheit, es im Auto oder vor einer Fahrt zu trinken - zugegeben. Aber ich finde, der Zusammenhang von Tankstellen und Autofahren ist groß genug, um dort anzusetzen.
 
Genauso wie eine Tiefkühlpizza, sehr für die Fahrt taugt :biggrin:...
Tut mir leid, ich kann mir Ironie grad nicht verkneifen.
Ich persönlich nutze das Angebot von Tankstellen mit dem Alkohol des öfteren, da ich wochenends doch mal lange unterwegs bin auf der Autobahn.
Ich freue mich auf zuhause nach den 5 Stunden Fahrt und ein leckeres Bierchen, also ab zur Tanke und n bissle was mitnehmen und DAHEIM trinken.

Ich denke einfach, dass das Verbot besoffenes Fahren nicht verhindern wird.
Und das Verkaufsverbot nur wegen unpassender Definitionen zu erteilen finde ich auch mehr als engstirnig.
 
Laut Quelle geht es um Jugendliche, die sich an Tanken mit Nachschub eindecken. Dann wird halt vorher mehr getrunken, mehr Alkohol mitgenommen oder einfach woanders eingekauft, wenn man weggeht... Die sollen lieber weiter auf Umsetzung der Jugendschutzgesetze bestehen oder die Ursachen bekämpfen. Irgendwann reicht es doch mit der Bevormundung des Bürgers.
 
Stimmt, es gibt weitaus bessere Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche vor sich selbst zu schützen.

Ich find das System von Schweden ganz gut (abgesehen von den Preisen).
Alk ab 18 bzw 21, und alles was mehr Umdrehungen hat als Bier gibts nur in den speziellen Läden.
 
@ Eisfee: Du musst zuviel geld haben:

erstens kostet Bier an der Tanke fast doppelt so viel wie im Supermarkt, und zweitens dürfet ein Bier nach 5 Stunden Fahrt ziemlich warm sein... ;).

Ich finde die Deffinition für den Tankstellenverkauf nicht unpassend. Deine irnoische Tiefkühlpizza taugt auch aus zweierlei Gründen schlecht als Beispiel. DIE kannst du nämlich nicht so einfach im Auto verzehren, und selbst wenn, würde es nicht die Fahrleistungen verschlechtern :p

Laut Quelle geht es um Jugendliche, die sich an Tanken mit Nachschub eindecken. Dann wird halt vorher mehr getrunken, mehr Alkohol mitgenommen oder einfach woanders eingekauft, wenn man weggeht... Die sollen lieber weiter auf Umsetzung der Jugendschutzgesetze bestehen oder die Ursachen bekämpfen. Irgendwann reicht es doch mit der Bevormundung des Bürgers.

Wenn Bürger mehr Verantwortungsgefühl zeigen würden, müsste man sie weniger bevormunden... :evil:

Würden sich Kneipiers und Einzelhändler mehr um das Jugenschutzgesetz scheren, müsste man nicht Steuergelder für dessen Einhaltung aufwenden. (BTW: Ist das Jugendschutz nicht auch bevormundung? :LOL:)
 
DU musst zuviel geld haben:

erstens kostet Bier an der Tanke fast doppelt so viel wie im Supermarkt, und zweitens dürfet ein Bier nach 5 Stunden Fahrt ziemlich warm sein... ;).

Ich finde die Deffinition für den Tankstellenverkauf nicht unpassend. Deine irnoische Tiefkühlpizza taugt auch aus zweierlei Gründen schlecht als Beispiel. DIE kannst du nämlich nicht so einfach im Auto verzehren, und selbst wenn, würde es nicht die Fahrleistungen verschlechtern :p

Du hast mich da aber seehr falsch verstanden. Ich fahre lange mit dem Auto, komme spät abends an, wenn alle Geschäfte bis auf die Tanke zu haben und kaufe dann das Bier, nicht vor Beginn der Fahrt.

Das mit der Pizza solltest du auch nochmal genauer lesen, denn das was du eben geschrieben hast, war die Intention meines vorletzten beitrags ;-)
 
Du hast mich da aber seehr falsch verstanden. Ich fahre lange mit dem Auto, komme spät abends an, wenn alle Geschäfte bis auf die Tanke zu haben und kaufe dann das Bier, nicht vor Beginn der Fahrt.

Ich verzichte auf Bierchen, wenn die Läden zu sind (und die haben bei uns bis 22 Uhr auf ;)...)

Das mit der Pizza solltest du auch nochmal genauer lesen, denn das was du eben geschrieben hast, war die Intention meines vorletzten Beitrags ;-)

Zählt aber zum Täglichen bedarf, genau wie Softgetränke. Alkohol hingegen nicht. (und das gilt auch für Bayern ... :biggrin:)
 
Hm, hier haben die Läden nur bis 20Uhr auf, mist aber auch, dass ich aufm Dorf wohne...

Naja ich könnte jetzt Korinthen kacken und sagen, wenn Alkohol verboten ist, dann darf es auch nur noch Brot und Wasser an der Tanke geben. Pizza ist nämlich genauso "unnötig". Hauptsache man verhungert nicht, wenn man mal das einkaufen vergessen hat.

Ich denke, es ist einfach eine falsche Maßnahme Jugendlichen das Trinken zu erschweren.

Wie ich oben schrieb, würde ich sofort das schwedische System unterschreiben. Weil es Jugendliche schützt und nicht Erwachsene bevormundet. Da liegt nämlich der Unterschied.
 
Würden sich Kneipiers und Einzelhändler mehr um das Jugenschutzgesetz scheren, müsste man nicht Steuergelder für dessen Einhaltung aufwenden.
Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?!
Wenn Bürger mehr Verantwortungsgefühl zeigen würden, müsste man sie weniger bevormunden...
Das Verkaufsverbot wird mit Alkoholproblemen von Jugendlchen begründet, die ja auch "geschützt" werden dürfen. Aber wieso man das jetzt auch auf Erwachsene und vor allen Dingen nur bei Tankstellen anwenden soll, ist mir schleierhaft.
 
Aber ich finde, der Zusammenhang von Tankstellen und Autofahren ist groß genug, um dort anzusetzen.
Das stimmt eigentlich auch. Und dort ist Alk nach 22 Uhr ja schon lange verboten (auch im Norden). Aber nachts eine Pause und dann kein Bierchen am Daddelautomat ist schon hart (weil die Mitfahrer haben ja auch Durst). ;)
 
Das Verkaufsverbot wird mit Alkoholproblemen von Jugendlchen begründet, die ja auch "geschützt" werden dürfen. Aber wieso man das jetzt auch auf Erwachsene und vor allen Dingen nur bei Tankstellen anwenden soll, ist mir schleierhaft.

Das Problem gibt es seit Jahren, und noch nicht mal nur an der Tankstelle. Der Handel (oder zumindest ein großer Teil davon) scheißt drauf, Jugendliche gesetzesgemäß zu schützen, weil es dem Umsatz schadet. Für Jugendliche sollte es ohnehin keinen Alk an Tankstellen geben (und auch nirgendswo sonst). Und ein verantwortungsvoller Tankstellenpächter sollte auch keinen an Fahranfänger verkaufen. Dummerweise wird der aber um 2 Ecken einen nicht ganz so verantwortungsbewussten Pächter finden.

Was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?!

Genau das ;)
 
Nein, was hat mit Steuergeldern zu tun? Sollen die gespart werden oder wie? Im besten Fall gibt es weniger Einnahmen, im schlechtesten wird die Überprüfung der Regelung teuer.
Außerdem macht es aus der Sicht der Verkaufer keinen Unterschied, ob sie an Minderjährige verkaufen oder nach 22 Uhr. Die ehrlichen werden beides nicht machen, die anderen schon. Es ändert sich also gar nichts. Außer, dass Volljährige nicht mehr so leicht nachts an Alkohol kommen, aber um die geht es laut offizieller Begründung überhaupt nicht.
 
Nein, was hat mit Steuergeldern zu tun? Sollen die gespart werden oder wie? Im besten Fall gibt es weniger Einnahmen, im schlechtesten wird die Überprüfung der Regelung teuer.
Du schreibst, dass das Jugendschutzgesetz besser eingehalten werden sollte. Der Staat kann das nur erzwingen, wenn er kontrolliert. Und das kostet.

Außerdem macht es aus der Sicht der Verkaufer keinen Unterschied, ob sie an Minderjährige verkaufen oder nach 22 Uhr. Die ehrlichen werden beides nicht machen, die anderen schon. Es ändert sich also gar nichts. Außer, dass Volljährige nicht mehr so leicht nachts an Alkohol kommen, aber um die geht es laut offizieller Begründung überhaupt nicht.
Ich sags mal so - es würde auch die richtigen Erwachsenen "erziehen"...
 
Du schreibst, dass das Jugendschutzgesetz besser eingehalten werden sollte. Der Staat kann das nur erzwingen, wenn er kontrolliert. Und das kostet.
Genau wie das Verkaufsverbot an Tankstellen.. Nur dass nur die Einnahmen durch Jugendliche verloren gehen würden und die Tankstellenbetreiber anderen Unternehmern gegenüber nicht benachteiligt werden würden.
 
Ich sags mal so - es würde auch die richtigen Erwachsenen "erziehen"...

... sich den Stoff vor 22:00 Uhr zu kaufen?
Immo scheint die Politik nur noch das Verbot jeglichen Spaßes und jeder Ausschweifung im Sinn zu haben.
Bald nur noch mit brauner Tüte in der Öffentlichkeit?

smile
 
Genau wie das Verkaufsverbot an Tankstellen.. Nur dass nur die Einnahmen durch Jugendliche verloren gehen würden und die Tankstellenbetreiber anderen Unternehmern gegenüber nicht benachteiligt werden würden.

Ist weitaus leichter zu kontrollieren. Kein Alkohol im Laden, also kann auch keiner Verkauft werden.:biggrin: Ich schrieb ja schon, das ich dafür bin, Alk an Tankstellen generell zu verbieten... Da fällt mir gerade ein, dass Eisfee das ganze ja auch zum Teil unterstützt mit den Schnapsläden a la Schweden...;)

... sich den Stoff vor 22:00 Uhr zu kaufen?
Nein, sich vorher auf dem Supermarktparkplatz zuzulöten und dann auf die Piste zu gehen... :ugly: [iro off]
Immo scheint die Politik nur noch das Verbot jeglichen Spaßes und jeder Ausschweifung im Sinn zu haben.
Ich habs schon mal geschrieben: wäre nicht nötig, wenn sich jeder am Riemen reißen würde.

Bald nur noch mit brauner Tüte in der Öffentlichkeit?
Ja, auf jeden Fall! Manche Leute sind so häßlich, dass man diese REegelung in Erwägung ziehen sollte...