Wirtschaft Let's make Money - Der Film zur Finanzkrise

Magierin

Member
15 September 2006
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Nachdem das Thema Finanzkrise auch hier im Forum heiß diskutiert wird, möchte ich gerne mal folgende Dokumentation in die Runde werfen die diese Woche pünktlich zur Finanzkrise in die Kinos kommt.

"Let's make Money" ein Film über die Hintergründe der Finanzwelt von dem österrreichischen Filmemacher Erwin Wagenhofer, der bereits mit der Doku "We Feed The World" eine aufrüttelnde Doku in die Kinos gebracht hatte

Da ich momentan auch viel im Netz über die Krise lese habe ich bereits einige Berichte zum Film gelesen. Ich denke dieser Film wird ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Diskussion sein.

Siehe z.Bsp.

https://www.spiegel.de/video/video-38512.html
https://www.n24.de/news/newsitem_4007843.html
https://www.tagesspiegel.de/kultur/Finanzkrise;art772,2634204

und wie ich auf der Website gesehen habe, wird der Film auch von ATTAC unterstützt, die ja gestern durch ihre Guerilla-Aktion an der deutschen Börse auf sich aufmerksam gemacht haben.

denke deren Forderungen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung:

* Effektiven Finanzmarkt-TÜV einführen!
* Die Zocker müssen selber zahlen!
* Steueroasen schließen!
* Finanztransaktionssteuer einführen!

siehe hierzu: https://www.casino-schliessen.de/
 
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denke deren Forderungen ist ein erster Schritt in die richtige Richtung:

* Effektiven Finanzmarkt-TÜV einführen!
* Die Zocker müssen selber zahlen!
* Steueroasen schließen!
* Finanztransaktionssteuer einführen!

Ich würde gern mal diese 4 Punkte kurz "auseinander" nehmen.:p
Die Punkte eins und zwei finde ich persönlich sehr gut. Wobei ich mir noch nicht richtig vorstellen kann, wie man diesen TÜV aufbauen sollte.
Das die Zocker selber zahlen sollen, find ich auch in Ordnung. Dann könnten jedoch nur die Leute an der Börse handeln, die selbst richtig viel Geld haben um eventuelle Fehler wieder zu beheben. Das müsste also auch noch bisschen ausgebaut werden.
Zum Thema Steueroasen hab ich mich null informiert, kann diesbezüglich demnach auch nicht meinen Senf dazugeben.:biggrin:
Aber beim letzten Punkt muss ich absolut wiedersprechen. Durch beleglose Kontotransaktionen zum Beispiel Online-Banking sind die Kosten für den bargeldlosen Transfer von Geld extrem gesunken. Ich habe mal in einer Zeitung (FAZ glaub ich) gelesen, dass durch das Onlinebanking die Kosten für eine Überweißung von 13Cent/Überweißung (!) auf 0,1Cent/Überweißung geschrumpft sind. Führt man jetzt wieder eine Transaktionsgebühr ein, dann wäre dieser Vorteil dahin. Und wer sollte dann das Geld erhalten? Der Staat, der absolut nix mit dieser Transkation am Hut hat? Die Banken, damit sie noch mehr Geld verschleudern können?
Nicht zu vergessen die erhöhten Kosten und das evtl. sinkende Wirtschaftswachstum, da im Devisenmarkt kein neues Geld "geschaffen" wird . . .

Lg Japan
 
Auch wenn ich von der Idee mit diesen Transaktionssteuern wenig bis gar nichts halte, so könnten die Gelder in einen Sicherheitsfond fließen. Aber wie gesagt, ich persönlich halte davon nichts, da diese Steuern und Gebühren am Ende nur wieder einer Zahlt: Der Verbraucher.
 
* Effektiven Finanzmarkt-TÜV einführen!
* Die Zocker müssen selber zahlen!
* Steueroasen schließen!
* Finanztransaktionssteuer einführen!

Achja, ATTAC, der Spaßverein.

Ein Finanzmarkt-TÜV ist ja eine prima Idee - und ein effektiver erst recht, aber hat zufällig auch jemand eine Idee wie man den jetzt genau ausgestaltet? Und was passiert wenn der TÜV sich doch mal irrt? Vielleicht wäre selber nachdenken bevor man investiert ratsamer.

Die Zocker zahlen doch schon selbst. Die Zocker sind allerdings nicht die Manager der Banken. Die haben ganz normale Arbeitsverträge und die haben sie mit den Besitzern der Banken ausgehandelt. Die Zocker sind die Banken selber - und die zahlen ja auch mit erheblichen Verlusten. Ob es nun sinnvoll ist, dass der Staat hier eingreift und die Banken "rettet", darüber kann man durchaus streiten. Aber dennoch müssen die Zocker zahlen wenn sie staatliche Hilfen beanspruchen - mindestens mal einen erheblichen Kontrollverlust.

Steueroasen schließen finde ich auch gut. Die Frage ist wer das machen soll. Freie Märkte fände ich ja zum Beispiel auch klasse - aber so ist die Welt nunmal nicht. Und solange es eine derart große Zahl souveräner Staaten gibt, wird sich das auch nicht ändern.

Und die Finanztransaktionssteuer. Der Dauerbrenner bei ATTAC. Es gibt keinen wirklich zwingenden Grund in funktionierende Märkte mit einer Transaktionssteuer einzugreifen. Am Ende werden in der Tat die Verbraucher die Steuer zahlen (zumindest wenn alles gut geht und die Märkte unbeeinflusst bleiben). Das Geld sollen ja die Armen der Welt bekommen. Ist ja auch eine nette Idee - aber es ist ganz einfach Umverteilung und nichts anderes. Dafür muss man ganz sicher keine Transaktionssteuer einführen.

Naja, ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen. Danach werde ich meine Meinung sicherlich ändern - im Meinungsmachen sind diese Leute ja ziemlich gut :).
 
ICh glaube der Hintergrund der Finanzkrise besteht eher darin, dass die Leute die extremviel Geld haben sich alles leisten weil sie damit die aufkaufen die darauf sorgen, dass so etwas nicht passiert. Somit wird nicht dagegen unternommen werden. :-?
 
Habe mir den Film auch angeschaut

Ich finde das höchst interessant wie diese Dinge von statten gehen

Ein sehr ausgeklügeltes System
 
Interessant ist gut ... mich hat der Film v.a. wütend gemacht. Es ist einfach erschütternd zu sehen, wie unser neolibarales System eine ungerechte Umverteilungsmaschine geschaffen hat, die bei einigen wenigen Reichtum (fast) ohne Grenzen erzeugt, während der Großteil der Weltbevölkerung dafür in bitterer Armut leben muss.

Was dulden und unterstützen wir hier eigentlich für ein System? Es produziert Armut und Leid auf der ganzen Welt. Aber anstatt das System grundlegend zu Hinterfragen und zu Reformieren unterstützen wir aktuell erneut die Banken mit Milliardenbeträgen und fördern damit weiterhin die Umverteilung und Ungerechtigkeit.

Die Forderungen von ATTAC sind mit Sicherheit ein erster richtiger Schritt. Aber die wirklich wichtigen Veränderungen müssen auf anderen Ebenen stattfinden. Wen das Thema ernsthaft interessiert den kann ich noch folgendes Interview mit Prof. Bernd Senf empfehlen. Er geht dabei sogar kurz auf den Film "Let's make Money" ein.

Lohnt sich auf jeden Fall bis zum Ende anzusehen: https://infokrieg.tv/geldsystem_und_welfinanzkrise_2008_10_31.html
 
jeder der die wirklichen Ursachen der Finanzkrise verstehen will sollte mal nach Prof. Bernd Senf oder Freiwirtschaft googeln. Und zur oben genannten Steuer kann ich nur sagen, dass Kapitaleinkommen so gut wie gar nicht besteuert werden können. Das wird alles umgewälzt auf die Arbeitseinkommen.
 
Ich habe mir gerade mal den Trailer reingezogen und die Kritiken gelesen. Die Doku scheint ja wirklich nicht schlecht zu sein. Leider ist das nächste Kino wo Lets make MONEY läuft über 80 km entfernt. Echt Schade...