Soziales Gesundheitsreform

iNeXtreMo schrieb:
und wieso regst du dich dann über die gesundheitsreform auf? oder wo soll das geld herkommen?

Da gibt es ein paar gute Vorschläge, die aber entweder überhört
oder schlichtweg von Interessenvertretern abgeschmettert werden.

Eine Erhöhung der Beiträge wäre EIN Mittel gewesen aber sich nicht das Einzige.
 
das_makro schrieb:
Da gibt es ein paar gute Vorschläge, die aber entweder überhört
oder schlichtweg von Interessenvertretern abgeschmettert werden.

Eine Erhöhung der Beiträge wäre EIN Mittel gewesen aber sich nicht das Einzige.

Na endlich mal jemand, der auch was davon gehört hat, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, als immer nur irgendwelche Steuern zu erhöhen bzw. Beitragserhöhungen vorzunehmen!
Wenn ich manche Kommentare hier lese, scheinen viele sogar richtig davon angetan zu sein ihr Geld so leicht loswerden zu dürfen *für die gute Sache*. Es muss also doch noch genug Geld da sein, das man opfern kann und wohl auch will..., dann sind die meisten Leute wohl der Meinung, dass die Politiker wirklich keine andere Wahl hatten und finden das voll richtig und unterstützen dadurch noch diese Vorgehensweise. Wer sich dem nicht anschließen kann, weil er der Meinung ist, dass es doch noch andere Wege geben könnte, ist einfach ein Nörgler oder sieht alles zu einseitig - so einfach ist das also.
Mal sehen wie es nächstes Jahr aussieht, denn da wird das alles ja erst greifen und ob diese Meinung dann auch noch so wacker vertreten wird - da bin ich schon gespannt!
 
DAS was an unserem Gesundheitssystem gemacht werden muss, sollte JEDEM
klar sein. Das so ein Umbau auch schmerzhaft sein kann, sollte auch jeder
wissen. Mir persönlich war auch klar, dass ich mehr zahlen muss aber wie gesagt, kann das nur ein Schritt sein, ein von Vielen eben.
Umbau des Kassensystems, mehr Transparenz bei den Medikamentenpreisen
u.s.w, wären meiner Meinung nach weitere, wichtige Schritte gewesen.
Davon ist aber nur am Rande zu hören und auch nur halbherzig. Stattdessen
wird die Erhöhung der Beiträge als alleinige Mittel, als das Allheilmittel ins
Rennen geworfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vollkommen richtig. Das mal überhaupt Angefangen wird bei den Pharmafirmen an Einsparungen zu denken kommt unseren Politikern wieder nicht in den Sinn.

Das würde zwar erst langfristig Helfen aber wesentlich mehr Einsparpotential bringen. Die Beitragserhöhung ist doch auch nur wieder eine kurzfristige Lösung.
 
Natürlich bedarf das Ganze Gesundheitssystem in diesem Land der Straffung. Wir wissen durch die WHO, dass Deutschland mit das teuerste System
auf der ganzen Welt vorhält. Nun sollte man meinen ""teuer muß auch gut sein",- aber nein, da rangiert das Bundesrepublikanische System eher im Mittelfeld. Nun stellt sich die Frage nach den Ursachen einer solchen Diskrepanz.

Durch einige Arztbesuchee im eurpäischen sowie außereuropäischen Ausland
habe ich die Qualitäts- und Preisunterschiede am eigenen Leib erfahren. Z.B.:
Eine Wurzelbehandlung bei einem kanad. Zahnarzt (Doc Murphy) .. Behandlugskosten inkl. röntgen und Medikamente: keine 100 € !!

... die Behandlung ist jetzt 6 Jahre her, und es ist immernoch Alles gut..

Thema Medikamente: Überall um uns herum sind die Preise für Medikamente staatl. festgelegt,- nur in Deutschland wird den Pharmariesen durch die Regierungen in die Tasche gewirtschaftet... wer dabei Böses denkt...
Im übrigen sind das die gleichen Unternehmen, die von einer Senkung der Unternehmenssteuer am meisten profitieren werden. Das wird sie allerdings nicht davon abhalten, Ihre Produktionsstätten weiterhin in Billiglohnländer zu verlagern.....

Thema Gerätemedizin: Einen Großteil der in Deutschland ausgebildeten Ärtzte halte ich pers. nicht für Berechtigt, den Titel "human Mediziner" zu führen !
Es ist doch mittlerweile fast so, dass der Allgemeinmediziner einen Halsschmerzpatienten ersteinmal zur Computer- oder Kernspintomographie
schickt... das bringt natürlich dem Kollegen, der das Gerät betreibt einen
Haufen Kohle ein... Hier werden die Krankenkassen sicher um Mrd. beträge gebracht.

Da ich privat versichert bin, bekomme ich ja nun auch alle Arztrechnungen zu sehen und muß immer wieder feststellen, dass hier Abrechnungsfehler vorhanden sind,- komischerweise immer zu meinem Ungunsten, bzw. zu ungunsten der zahlenden Kasse. Teilweise handelte sich um Differenzen von bis zu 60% !! Glücklicherweise bin ich privat mit einem älteren Chirurgen befreundet, mit dem ich mir die Rechnungen anschaue, - ich will nicht, dass meine PKV betrogen wird, das zahle ich eh über Beitragserhöhungen wieder zurück.

Zum Thema PKV: Wer meint er könne sich für 300€/Monat privat versichern,
der täuscht sich.... ich habe auch mal mit 190€ angefangen... mittlerweile
bewegt sich der monatl. Beitrag für mich als Einzelversicherter bei ca. 500€ !!

Fazit:
Der Einzige Weg, das marode System zu sanieren ist wirklich die Bürgerversicherung. Einige europäische Länder haben es uns vorgemacht,- z.B. Frankreich: Jeder, der Einkünfte bezieht (...Arbeitsverhältnis, selbständig,Rente, etc.) zahlt den gleichen Beitrag in diese Krankenversicherung ein ( momentan sind das ca. 160 €). Hiermit ist eine mediz. Grunversorgung der Bevölkerung abgesichert. Aufgrund des Zeentalismus in Frankreich wird diese Versicherung in Paris verwaltet. Es gibt keine "AOK"-Paläste in jeder Stadt mit über 50 Einwohnern ( in denen dann 150 Mitarbeiter tätig sind...:mrgreen: ) Sehrwohl gibt es Aussenbüros mit 2-3 Mitarbeitern, die - oh Wunder der Technik, mit der Zentrale vernetzt sind...

Nochmal zurück zu Abrechnungen: Vor zwei Jahren haben wir den Vater meiner Frau für einen kleinen Eingriff, - der in seinem Heimatland nicht durchführbar war, da die OP-Technik dort nicht bekannt ist, nach Deutschland
kommen lassen. Natürlich haben wir die OP aus eigener Tasche bezahlt. Im Vorfeld wurden die anfallenden Kosten mit dem behandelnden Arzt abgesprochen: ca 2000€ inkl. 1 Tag Krankenhaus. Als wir die Rechnung bekammen schlugen wir lang hin: 8500€ !!! + die Rechnung des Operateurs
650€.... Natürlich war die komplette Abrechnung falsch.... es waren in den Abrechnungsschlüsseln Schritte aufgeführt, die niemals vorgenommen wurden
(so z.B. eine Schädelöffnung !!). Aufgrund der Tatsache, dass diese OP in der
ausführenden Klinik ca 400x/Jahr durchgeführt wird, wurde mir geraten, mit dieser Rechnung an die Krankenkassen und an die Öffentlichkeit zu gehen, um weiterem Abrechnungsbetrug vorzubeugen. Leider kam es nicht dazu, da die Klinik einlenkte, und großmütig auf einen Großteil der Kosten verzichtete...
Somit beliefen sich die Kosten dann auf ca. 1800€ inkl. Allem....
 
Hallo Alex K,

hast zwei sehr interessante Punkte angesprochen. Zum einen die Erhöhung deiner eigenen PKV und zum anderen die Bürgerversicherung.

PKV: hmmm, könnte gut möglich sein, das du in dem Bereich eine KV erwischt hast bzw. beraten wurdest nach dem Preis, aber nicht nach der wohl möglichen Entwicklung. Ich weiss nicht die genauen Umstände, von daher kann ich da auch nichts genaues sagen, aber ich behaupte mal, das es heutzutage definitiv günstiger (nicht wesentlich, da BEA, etc. beachtet werden sollte) möglich wäre.

Bürgerversicherung: Jeder der Einkünfte erziehlt wäre Zwangsmitglied (Wegfall der BBG). Nun gebe ich aber hier direkt zu Denken, das Rentner AUCH den vollen Beitrag entrichten sollen. Schau dir bitte einmal die aktuellen Renten an. Sicherlich hast du Recht, das bei den Krankenkassen und ihren Palästen der eine oder andere (bzw. die meisten) gerne wegfallen könnten. Aber was passiert in der Situation mit den Angestellten (auch ein Faktor, aber kein wichtiger). Desweiteren will ich stark bezweifeln, das die Bürgerversicherung mit einem Beitrag von 190€ auskommen kann. Pro Beitragszahler sind sicherlich 2-3 versicherte Personen zu tragen, was dann einen Beitrag pro Kopf von guten 70€ macht. Dafür kann man sich in keiner PKV absichern. Denke eher, das sich der Regelbeitrag bei 400€ oder mehr einfinden müsste. Und dann ist das Jammern wieder sehr gross....
 
SirAd schrieb:
Hallo Alex K,

[...]Desweiteren will ich stark bezweifeln, das die Bürgerversicherung mit einem Beitrag von 190€ auskommen kann. Pro Beitragszahler sind sicherlich 2-3 versicherte Personen zu tragen, was dann einen Beitrag pro Kopf von guten 70€ macht. Dafür kann man sich in keiner PKV absichern. Denke eher, das sich der Regelbeitrag bei 400€ oder mehr einfinden müsste. Und dann ist das Jammern wieder sehr gross....

Momentan werden die KK- Beiträge von ca 5 Millionen Arbeitslosen und ihren
Familien eh von Steuergelden getragen. Mit ein wenig Kopfrechnen wäre da
eine Gegenfinazierung schon drin. Evl könnte man bei so einem Rechnbeispiel,
zumindest auf dem Papier sehr sehr viel Geld sparen.