Deutschland - Eure Gedanken


Genau! Und eine Abschreibung fürs Auto von 100 Euro im Monat als "Abgabe" zu rechnen ist absolut korrekt. Ich vermisse Ausgaben für Berufskleidung, Mehrkosten für Lebensmittel bei extrem körperlicher Arbeit etc.

Und das man auf 75% der Ausgaben seines verfügbaren Einkommens 19% Mwst. abdrückt natürlich auch (Miete hat derjenige in dieser Rechnung ja nicht).

Und der Durchschnittsmensch bezahlt also 360 Euro KfZ-Steuer pro Jahr für seinen unten abgeschriebenen Neuwagen? Und geht auch jedes Quartal zum Arzt?

Marty
 

Und in keinem Land würde ich sie lieber zahlen als in Deutschland.

Hier bekommt man noch echt was geboten für seine Steuern und Abgaben:

- ein funktionierendes und faires Rechtssystem (übrigens eines der besten der Welt, das vielen anderen Ländern als Vorbild gilt)
- eine gut ausgebaute und zuverlässige Infrastruktur
- ein soziales Netz, dass vor dem ärgsten sozialen Abstieg wirksam schüzt
- eine nahezu optimale Krankenversorgung (besonders im Vergleich mit anderen Gesundheitssystemen)
- öffentliche Sicherheit
- sehr gute und günstige Ausbildungsmöglichkeiten
- wirksamer Verbraucherschutz
- und bestimmt noch viele viele andere Dinge die mir spontan nicht einfallen

Klar, auch hier läuft nicht alles perfekt - aber wo tut es das schon. Ich würde nicht tauschen wollen.
 
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Und der Durchschnittsmensch bezahlt also 360 Euro KfZ-Steuer pro Jahr für seinen unten abgeschriebenen Neuwagen? Und geht auch jedes Quartal zum Arzt?
Er berechnet Steuern und Aufwendungen (um das Einkommen zu verdienen), um zum verfügbaren Einkommen zu kommen.
Viel Spielraum für Steuererhöhungen gibt es jedenfalls nicht.
Er hat auch ein paar Fehler drin - die reißen es aber nicht raus.
 
Er hat auch ein paar Fehler drin - die reißen es aber nicht raus.

Achja...

Wenn es um den Job geht, haben Marty und ich was gemeinsam, wir brauchen so was wie ne Wohnung. Kostet uns jeden Monat X €.

Es gibt aber nen riesen Unterschied: Marty kommt ohne KfZ nicht zu seiner Arbeit, ich brauchte noch nie ein KfZ, um zur Arbeit zu kommen.

Somit gehört ein Auto nicht in diese Rechnung, eine Wohnung wohl eher.

Weiterhin finde ich diese Rechnungen, wo Steuern und Versicherungen durcheinander geschmissen werden, für nicht glaubwürdig.

Sonst können wir alleine mal die Rechnung mit ner PKV aufmachen.
Beitrag 400 € im Monat, erstes Kind 180 €, jedes weitere 90 €...

Viel Spaß bei der Rechnung.

gruss kelle!
 
Wenn es um den Job geht, haben Marty und ich was gemeinsam, wir brauchen so was wie ne Wohnung. Kostet uns jeden Monat X €.
Die bräuchtest auch wenn keinen Job hättest - gehört da nicht rein.
Wohl aber die Steuern, die durch die Wohnung und deren Benutzung entstehen.
(Wenn eine Wohnung vermietet ist wird Grundsteuer fällig, wenn nicht dann nicht - wird in er Miete mit einbezogen, aber nicht extra ausgewiesen.)
Jetzt könntest noch sagen, eine billigere Wohnung würde es auch tun, wenn sie weiter vom Arbeitsort entfernt ist, dann kannst die Differenz als Aufwand für Mobilität mit einberechnen.

Es gibt aber nen riesen Unterschied: Marty kommt ohne KfZ nicht zu seiner Arbeit, ich brauchte noch nie ein KfZ, um zur Arbeit zu kommen.
Dann bist eine Ausnahme, es gibt auch Leute, die einen Firmenwagen haben und der Chef noch den Sprit bezahlt. Die meisten brauchen ein Auto, aber zumindest einen Führerschein. Den Führerschein kannst auch nicht richtig einberechnen, obwohl er eindeutig eine staatlich verordnete Abgabe darstellt. (über 10 Jahre abzinsen?)
Mit dem ÖPNV kommst aber auch nicht viel billiger weg.
 
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Hast du da eine Quelle?

Steuerzahlertag. Ist irgendwann Mitte Juli. Ob das jetzt dem Verhältnis 210 zu 360 (das Jahr hat ja schliueßlich nicht 360 Arbeitstage) entspricht, weiß ich aber nicht.

Zu den "Frische Lebens Mittel" - Die Preise dafür sind in im europäischen Vergleich meines Wissens doch gering. Und wenn ich mich richtig entsinne, sind die Preis innerhalb des letzten Jahres gesunken.
 
Also trotz der hohen Steuern ist Deutschland international gesehen mit an der Spitze. Ich empfinde deutsche Produkte (z.B. Möbel) qualitativer als z.B. italienische. Klar, italienische Möbel sehen zwar schöner aus, aber die deutschen Möbel halten länger.

Außerdem ist Deutschland ja mehr oder weniger für seine Zettelwirtschaft und Bürokratie bekannt und somit auch für das strikte Einhalten von Richtilinien. Das hat man in anderen Ländern nicht so. Selbst in den USA ist es ein wenig "lockerer", weshalb mir deutsche Firmen oftmals seriöser erscheinen.
 
Also vorweg mal ich denke als allererstes an ständiges Gejammer vonleuten denen es meiner meinung nach richtig gut geht. Aber ich denke auch an zu geringe Löhne in bestimmten Sektoren. Ich ging zum Beispiel nach meiner Ausbildung für 900€ Netto 40 Stunden die Woche im 3 schichtbetrieb arbeiten inkl Wochenende und Feiertage natürlich ohne extra Kohle fand ich richtig scheiße, aber andererseits geh ich doch lieber arbeiten und bewege etwas bevor ich mir den Arsch plattsitze und meine Faulheit züchte.
Das einzige was mir wirklich immer übel aufstößt ist das deutsche im großen und ganzen keine Ahnung von Solidarität etc. Haben es geht immer nur um einen selber. Streiken zum Beispiel mal die Busfahrer weil sie ein scheiss Gehalt bekommen zeigt niemand verständniss und alle schimpfen auf die Busfahrer. Streiken aber in der nächsten woche die reinigungskräfte die die in der vorherigen Woche noch auf die Busfahrer schimpften erwarten sie Unterstützung
 
Ich empfinde deutsche Produkte (z.B. Möbel) qualitativer als z.B. italienische. Klar, italienische Möbel sehen zwar schöner aus, aber die deutschen Möbel halten länger.

Mich würde eher interessieren, welche Möbel denn bitte noch in Deutschland hergestellt werden :)?

Da dürfte, außer in Auftrag gegebene Spezialanfertigungen (Tischler usw) oder irgendwelche Pseudo-Designer-Firmen (die nach 2 Jahren niemand mehr kennt) nicht viel übrig bleiben.

LG
 
Streiken zum Beispiel mal die Busfahrer weil sie ein scheiss Gehalt bekommen zeigt niemand verständniss und alle schimpfen auf die Busfahrer. Streiken aber in der nächsten woche die reinigungskräfte die die in der vorherigen Woche noch auf die Busfahrer schimpften erwarten sie Unterstützung

Muss man (legalisierte) Erpressung gut finden?

gruss kelle!
 
Mich würde eher interessieren, welche Möbel denn bitte noch in Deutschland hergestellt werden :)?

Du würdest Dich wundern... Allerdings merkt man es halt auch tatsächlich am Preis. Massenware kommt zum Großteil aus Polen und Tschechien, allerdings gibt es auch da Ausnahmen. Nolte aus Germersheim und Delbrück, Rauch unter anderem aus Miltenberg, Paidi in Hafenlohr.
Der billige Schuld tatsächlich schon mit dem Überseecontainer aus China.

Aber deutsche Hersteller im Hochwertbereich produzieren in Deutschland. Neben Hülsta auch Rolf Benz, Vitra, Wöstmann, Himolla, Wöstner, Venjakob, Paschen und mein Arbeitgeber ;)
 
Es wurde ja schon mal ne Studi gemacht
wo raus gefunden wurden ist das man von 360 Tagen im Jahr
210 tage nur für die Steuern Arbeiten geht.

und das stellt euch mal vor.

Da würde ich ja nur ca. 20 Tage für meine eigene Tasche Arbeiten.
Nach Abzug von 104 Sa und Sonntagen und 30 Tagen Urlaub bleiben noch 231 Tage übrig, ohne Feiertage und Überstunden abfeiern.
 
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Zum Thema: Ich schätze, dass wir hier bislang noch nen ganz guten Standard haben über den sich die wenigsten ernsthaft beklagen können. Nur weil Luxus nicht für jeden im Überfluss vorhanden ist, geht es uns noch lange nicht schlecht.

Allerdings können wir auch nicht unbegrenzt den Gürtel jedes Jahr ein stückchen enger schnallen. Bislang scheint der Deutsche im Allgemeinen das noch relativ Protestlos mitzumachen.
Aber irgendwann ist die Sättigungsgrenze tatsächlich mal überschritten. Ich glaube, dass wir von diesem Punkt auch nicht mehr allzuweit entfernt sind bzw. darauf zusteuern. Hier und da ein bisschen mehr Arbeit für weniger Netto, noch ein paar kleine Hüpfer bei Energiekosten und Co und plötzlich haben wir eine nicht mehr zu bewältigende Masse, die nicht mehr klarkommt.
Sei es Stress, Burn-Out, gerissener Geduldsfaden, Pullover statt Heizung, kein Geld für Bildung und und und oder oder oder.
Subjektiv hab ich jedenfalls das Gefühl, dass die Stimmen lauter werden.