China und Tibet - Olympiaboykott?

Ihre Meinung:

  • beängstigend und schrecklich

    Stimmen: 8 33,3%
  • beängstigend und schrecklich, ich versuche mehr leute darüber zu informieren

    Stimmen: 8 33,3%
  • interessiert mich nicht (betrifft mich nicht)

    Stimmen: 2 8,3%
  • ich weiß zu wenig darüber, daher enthalte ich mich

    Stimmen: 3 12,5%
  • glaub ich nicht

    Stimmen: 0 0,0%
  • ich bin ein optimist, wenn ich mir alles negative zu herzen nehm würde...

    Stimmen: 0 0,0%
  • sonstiges

    Stimmen: 3 12,5%

  • Umfrageteilnehmer
    24
ich finde, ein Boykott wird überhaupt nichts bringen. Die Wirtschaftssanktion nach der Studentbewegung in Peking 1989 hat schon keine Wirkung gezeigt. Und Deutschland hat leider als erster europäisches Land die Wirtschaftsbeziehung wieder aufgenommen. Die chinesische Regierung hat sein Volk unter Kontrolle und solange die Wirtschaft wächst und die meisten Menschen mit jetziger Situation zufrieden sind, wird momentan dort politisch auch nichts passieren. Die Stabilität des Landes ist im Moment für die Chinesen am wichtigsten.
Die Tibeter haben einen guten (für die chinesche Regierung sehr ungünstigen) Zeitpunkt ausgesucht, haben die volle Aufmerksamkeit und damit auch ihr Ziel erreicht. Ich denke mal, beide Seiten sollen jetzt wieder zur Ruhe kommen. Eine weitere Eskalation bringt den Tibeter nichts. Schließlich müssen noch mehr Menschen sterben.
Ein Boykott bringt allerdings auch menge Nachteile für die Wirtschaft und daher kann man mit Garantie sagen, daß sowas nicht passieren wird.
 
Mich ärgert die Argumentation des deutschen Olympiakommittees sehr, dass man "nur den Sportlern" schaden würde. Das ist eine Scheuklappen-Argumentation und führt mE am eigentlichen Punkt vorbei. Es ist nämlich naiv zu sagen, dass Sport nichts mit Politik zu tun hat oder haben sollte. Es ist gerade auf Olympia bezogen genau das Gegenteil der Fall. Bei den Griechen wurde Olympia zum Symbol der Notwendigkeit einer gemeinsamen Politik und markiert einen Eckpunkt in Sachen staatlicher Einigkeit, Völkerverständigung und vor allem Diplomatie. Bei den Spielen der Neuzeit ist das nicht viel anders, die kulturell-gesellschaftliche und damit auch politische Bedeutung ist unverändert groß.

Was sicher richtig ist, ist die Feststellung, dass aktuelle Konflikte kein Grund dafür sein sollten, die politisch hochwichtige Veranstaltung ausfallen zu lassen, denn genau das soll die Veranstaltung ja: Trotz Konflikten ein Treffen der Nationen möglich machen.

Nun ist natürlich ein Problem, dass ausgerechnet das Austragungsland eine hochumstrittene Regierung hat. Dank der modernen Kommunikation und Medienberichterstattung sehe ich aber nicht die Gefahr, dass das chinesische Regime die Spiele ausschließlich für seine Zwecke nutzen können wird. Ich denke man sollte die Spiele als Chance begreifen, die chinesische Opposition im Land zu unterstützen und das chinesische Volk näher an die westliche Welt heranzuführen. Man sollte in diesem Zusammenhang die öffentlich-rechtlichen Berichterstatter dazu anhalten, einen kritischen Umgang mit dem Gastgeber zu pflegen. Das finde ich wichtig.
 
Vielleicht ringen sich ja ein paar (am liebsten richtig viele) dazu durch, z.B. durch Zeichen oder Symbole ihren Protest während der Wettkämpfe oder noch besser, während der Eröffnungsveranstaltung auszudrücken und somit ihre Solidarität zu bekunden.

Ich denke, dass das eine enorme Wirkung haben würde denn man spielt den Chinesen den Ball zu.
Reagieren sie mit Ausschlüssen oder Sanktionen geht das um die Welt.
 
Vielleicht ringen sich ja ein paar (am liebsten richtig viele) dazu durch, z.B. durch Zeichen oder Symbole ihren Protest während der Wettkämpfe oder noch besser, während der Eröffnungsveranstaltung auszudrücken und somit ihre Solidarität zu bekunden.

Ich denke, dass das eine enorme Wirkung haben würde denn man spielt den Chinesen den Ball zu.
Reagieren sie mit Ausschlüssen oder Sanktionen geht das um die Welt.
ich finde, dass ist der hier im thread beste vorschlag. so muss kein sportler auf "seine spiel" verzichten, denn für sportler ist es schon was ganz besonderes, und kann trotzdem zeigen, dass er gegen die chinesische regierung ist.

ich habe die entscheidung des ioc damals nicht verstanden, man hätte von anfang an bedingungen an die bewerbung knüpfen müssen. eine lösung des tibetproblems (und da gibts nur eine, unabhängigkeit des tibtes, denn es war ein eigenständiges land und der einmarsch von china war meiner meinung nach ein kriegerischer akt, wie es deutschland damals mit polen und co gemacht hat) und den aufbau einer richtigen demokratie. dazu hätte dann noch ein ausweichland (zum beispiel indien) benannt werden müssen, was durch den westen unterstützt wurden wäre. ob wir dort geld einfach so hinschicken oder direkt in infrastruktur investieren ist ja egal. und wenn china nicht wenigstens ein paar punkte erfüllt hätte, dann wären die spiele in indien gewesen.

gegen einen kompletten boykott der spiele bin ich aber auch, da halten sich eh nur wenige dran und bringen wird das nichts.

stumpi
 
man hätte von anfang an bedingungen an die bewerbung knüpfen müssen. eine lösung des tibetproblems (und da gibts nur eine, unabhängigkeit des tibtes, denn es war ein eigenständiges land und der einmarsch von china war meiner meinung nach ein kriegerischer akt, wie es deutschland damals mit polen und co gemacht hat)

Diese Sichtweise greift leider zu kurz. Aus chinesischer Sicht ist Tibet eine Provinz des Reiches (und das ist historisch betrachtet auch nicht völlig haltlos).

Die chinesische Regierung hat nun einmal so etwas wie ein Selbstbestimmungsrecht. Es muss einem nicht gefallen was die machen (ganz im Gegenteil), aber ein Konfrontationskurs ist bestimmt nicht der richtige Weg. Dazu ist China viel zu bedeutend. China muss als Partner betrachtet werden den man bestenfalls vom westlich-freiheitlichem Weg überzeugen, ihn aber keinesfalls dazu zwingen kann.

Ereignisse wie die Olympischen Spiele tragen dazu bei die chinesische Regierung von "unserem" Weltbild zu überzeugen. Wenn China bereit ist die Spiele auszutragen ist bereits etwas erreicht (oder kannst du dir vorstellen, dass ein Land wie der Iran auch nur bereit wäre die Spiele auszutragen?). China nähert sich dem Westen doch immer mehr an... diesen Prozess zu unterbrechen indem man derart unsensibel (durch einen Olympia-Boykott) die Tibetfrage anspricht halte ich für sehr fragwürdig. Diplomatische Mittel sind die einzigen die hier benutzt werden sollten.

Im übrigen bieten die Spiele den Tibetern genau die Bühne die nötig ist ihren Protest öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren. Boykottiert man die Spiele ist auch diese Möglichkeit dahin.
 
ich habe die entscheidung des ioc damals nicht verstanden, man hätte von anfang an bedingungen an die bewerbung knüpfen müssen. eine lösung des tibetproblems (und da gibts nur eine, unabhängigkeit des tibtes, denn es war ein eigenständiges land und der einmarsch von china war meiner meinung nach ein kriegerischer akt, wie es deutschland damals mit polen und co gemacht hat) und den aufbau einer richtigen demokratie.

stumpi

Ich denke, wenn solche Bedingungen an die Bewerbungen geküpft werden, dann muss man die 1,3 Milliarden Chinesen überzeugen, dass Tibet kein Teil Chinas ist(Vielleicht auch mal in Geschichtsbücher nachschauen). Und das mit dem Aufbau der richtigen Demokratie würde ich erst lassen, unabhängig davon die Frage, was die richtige Demokratie ist. Die Chinesen sind noch nicht soweit. Besser gesagt, nur ganz wenige von den wissen überhaupt, was Menschrecht ist. China muss sich langsam öffnen. die Welt muss auch so ein riesiges Land als Partner akzeptieren. Nur so können wir den Chinesen den Chance geben, die gute Seiten von unserer Gesellschaft zu sehen und event. nach China zu übertragen. Dieser Prozess kann sehr lange dauern. Die gute Frage ist aber: Werden wir oder können wir selber wirklich so offen zu den Chinesen, um vielleicht auch deren Ansichten zu verstehen? Genau das verlangen wir doch von den.
 
Ich finde es übrigens sehr interessant, dass die Bedinungen für eine Olympiaausrichtung inzwischen an recht harten Umweltschutzbestimmungen geknüpft ist.

An Menschenrechte hat in dieser "olypmischen" Organisation allerdings anscheinend niemand interesse. Schlecht fürs Geschäft.

Cya Nightfire
 
Demokratie und Menschenrechte

Ich habe hier viele vernünftige Argumentationen gelesen, was die Historie Tibets und auch die Demokratiefähigkeit Chinas angeht. Die Frage, ob Tibet ein Teil Chinas ist oder nicht, ist überhaupt nicht relevant. China hat Tibet brutalst überfallen und was noch schwerer wiegt, sie versuchen über viele Jahrzehnte Kultur und Religion auszurotten. Sie ermordeten Mönche zwangen sie zu sexuellen Handlungen und versuchen alles, um sie in der Öffentlichkeit als Separatisten und Terroristen hinzustellen. Egal, ob China demokratisch ist oder nicht, das ist menschenverachtend! Und ein Land, dass so mit friedlichen Menschen umgeht und sich nebenbei auch noch zur Weltmacht aufschwingt, ist schlichtweg gefährlich. Welche Maßnahmen auch sinn- und wirkungsvoll sein könnten weiß ich wirklich nicht. Trotzdem muss protestiert werden.
 
China und Tibet.... das ist leider ein Thema was immer nur recht kurz in den Medien auftritt und sehr schnell wieder in das Hintertreffen gerät. Ich finde dieses Verhalten ist schon wirklich mit dem 3. Reich in Deutschland zu vergleichen. Da werden Bewohner auf Grund ihrer Sympathie zu Da-lai-Lama (oder wie man den auch schreibt) ein ganzes Volk verfolgt. Das kann nicht geduldet werden.

Aber ich muss allen Recht geben, dass Sport und Politik genauso wenig miteinandern zu tun haben wie Religion und Politik (es sollten). Aber ein stiller Protest z.B. meinetwegen ein Armbändchen, was jeder Sportler trägt, oder auch bei der Siegesfeier einen Umhang wie die Mönche tragen. Das wäre Symbole, die um die Welt gehen und vllt noch etwas mehr Druck auf China ausüben.

Die Praxis des IOC würde ich hier nicht verurteilen. Ich denke dass China durch die Olympischen Spiele schon einiges unternommen hat, was durchaus positiv ist. Aber man kann nicht erwarten, dass sich ein Land von einem auf den anderen Tag von der Gesinnung her um 180° dreht. Ich hoffe nur, dass China iwann merkt, dass es absolut unmoralisch ist ein Volk so zu unterdrücken.

Edit: 800. Post... zu dem Thema eigentlich ein Zeichen :p
 
Was heißt ein Olympiaboykott "bringt was" oder "bringt nichts"? Er setzt zumindest ein Zeichen. Das hilft Tibet natürlich nicht direkt, aber trotzdem, ein Zeichen ist ein Zeichen. Ich werd Olympia so gut es geht boykottieren, nichts anschauen, keine Merchandise-Artikel kaufen, etc.

Als Sportler würd ich auf jeden Fall versuchen, mit einem Free Tibet T-Shirt o.ä. bei ner Siegerehrung aufzutreten. Wenn man einigermaßen berühmt ist und live im TV weltweit erscheint, werden die einen hoffentlich nicht gleich wegsperren...
 
Der ganze Witz an der Sache ist ja eigentlich, dass während den Olympischen Spielen sogenannte Pressefreiheit herrschen soll. Also Journalisten dürfen theoretisch im ganzen Land rumfahren und recherchieren. Also auch in Tibet... aber ich bin mir sicher, dass die Chinesische Regierung dann eine Reisewarnung für Tibet rausgibt und dann doch wieder niemand hin darf.

Ich denke nicht, dass es China juckt, wenn die Olympischen Spiele boykotiert werden. Wenn, dann müsste wirklich ALLES abgesagt werden. kein Einziger Wettkampf, keine Touristen.... aber das kann sich das IOC auch nicht erlauben. die ganzen Verkauften Tickets..... da steckt Geld drin, das sich nicht leicht wieder beschaffbar ist.

Ich denke es würde wirklich am meisten bringen, wenn alle Olympioniken zusammen eine Aktion für Tibet starten und dann wirklich EINHEITLICH z.B. bei der Eröffnungsfeier das gleiche T-Shirt tragen. Und auch bei Interviews auf das Thema eingehen.
 
Ich denke es würde wirklich am meisten bringen, wenn alle Olympioniken zusammen eine Aktion für Tibet starten und dann wirklich EINHEITLICH z.B. bei der Eröffnungsfeier das gleiche T-Shirt tragen. Und auch bei Interviews auf das Thema eingehen.

Sehe ich absolut genauso. Ein Boykott sollte es nicht geben, aber die Sportler sollten Zeichen setzen. Z.Bsp. wie du es geschrieben hast: gleiches T-Shirt mit einem Protest-Slogan oder so ähnlich.

lg Udo
 
ich lese hier so oft, dass tibet ein teil chinas ist. warum holen wir uns dann nicht teile von frankreich, italien, österreich, polen und der tscheschichen republik wieder? war doch im mittelalter auch mal zu deutschland gehörend? china ist 1950 in das unabhängige tibet einmarschiert, wie es deutschlabd '36 in polen gemach hat. das geht einfach nicht. und die jetztige unterdrückung geht eben auch nicht, da führt meiner meinung nach kein weg daran vorbei.

stumpi
 
ich lese hier so oft, dass tibet ein teil chinas ist. warum holen wir uns dann nicht teile von frankreich, italien, österreich, polen und der tscheschichen republik wieder? war doch im mittelalter auch mal zu deutschland gehörend? china ist 1950 in das unabhängige tibet einmarschiert, wie es deutschlabd '36 in polen gemach hat.

Ein wichtiger Unterschied ist vielleicht, dass Tibet als Staat völkerrechtlich nicht anerkannt ist.
 
ich lese hier so oft, dass tibet ein teil chinas ist. warum holen wir uns dann nicht teile von frankreich, italien, österreich, polen und der tscheschichen republik wieder? war doch im mittelalter auch mal zu deutschland gehörend? china ist 1950 in das unabhängige tibet einmarschiert, wie es deutschlabd '36 in polen gemach hat. das geht einfach nicht. und die jetztige unterdrückung geht eben auch nicht, da führt meiner meinung nach kein weg daran vorbei.

stumpi

Hallo, man kann Tibet nicht mit Frankreich vergleichen. Man dreht hier alles so hin, wie man es hören möchte. Das geht nicht. Tibet-China-Geschichte ist sehr kompliziert.!!!!
-----Das Problem ist: Die Mehrheit der Chinesen haben eine ganz andere Meinung. Man kann sich nämlich nicht einfach von einem Land abspalten und dadurch Unabhängigkeit erlangen. Schließlich gibt auf der anderen Seite Milliarden Han-Chinesen, die dagegen sind.
 
ich lese hier so oft, dass tibet ein teil chinas ist. warum holen wir uns dann nicht teile von frankreich, italien, österreich, polen und der tscheschichen republik wieder? war doch im mittelalter auch mal zu deutschland gehörend? china ist 1950 in das unabhängige tibet einmarschiert, wie es deutschland '36 in polen gemach hat. das geht einfach nicht. und die jetztige unterdrückung geht eben auch nicht, da führt meiner meinung nach kein weg daran vorbei.
manchmal frage ich mich wie weltfremd man eigentlich sein kann......

Tibet gehört schon JAHRE zu China. Da wäre es so ähnlich, wie wenn die DDR sich auf einmal selbständig machen wollte oder Bayern 8O. Das Problem ist halt, dass Tibet schon mehr als 50 Jahre zu China gehört.... die DDR halt gerade mal seit 1990 zu Deutschland gehört. Wer könnte sich denken, dass die ex-DDR ein eigener Staat wird?? Tibet hat die chinesische Intervention halt nie wirklich vergessen bzw verarbeitet. Zum anderen sind sie auch von Glauben und Einstellung her anders als die Chinesen also eigentlich verbindet sie NICHTS mit China außer die Gewalt die sie nach China zwingt....

In meinen Augen sollte Tibet in einem langsamen Prozess aus China ausgegliedert werden. Regierung, Verwaltung usw muss ja erst alles aufgebaut werden. Aber da die Chinesen das nicht einsehen werden und auch weiterhin mit Gewalt gegen die Demonstranten vorgehen werden, wird das noch lange ein Kriesenherd bleiben :( schade eigentlich

EDIT: da hat mal wieder jemand das mit der Religion falsch verstanden.... schon echt peinlich wenn man in allem was fremdenfeindliches sehen muss, mein Beileid
 
Zuletzt bearbeitet:
ich lese hier so oft, dass tibet ein teil chinas ist. warum holen wir uns dann nicht teile von frankreich, italien, österreich, polen und der tscheschichen republik wieder? [...]
Hat Adolf probiert. Da war die Welt aber nicht begeistert von. Also lassen wir das lieber, wir haben schon genug Kulturgut und Identität eingebüßt, noch mehr muss nicht sein, würden wir auch gar nicht mehr verkraften.

Was China und Tibet angeht, so ist Tibet offiziell Teil von China. Da aber Tibet fast nur ausgebeutet wird (was nach dem Bush-Besuch und der chinesischen Zusicherung, etwas gegen Produktpiratierie zu unternehmen, wahrscheinlich völker- und menschenrechtlich kein Problem mehr ist), da es über große Bodenschatzressourcen verfügt, ist Tibet nicht so ganz einverstanden mit der chinesischen Annexion. Und dass jedes Aufbegehren im Land seitens der chinesischen Regierung brutal niedergeschlagen wird, ist wohl auch nicht sonderlich beliebt (allerdings nach dem Bush-Besuch auch irgendwie o.k.). Aber trotzdem ist Tibet kein eigenständiges Land, würde es verständlicherweise dennoch gern sein. Jetzt zu Olympia sind die Augen der Welt dorthin gerichtet, jetzt versucht man den Aufstand in Tibet. Egal, ob der Dalai Lama nun zu Frieden aufruft, das Ganze hat im Laufe der Zeit und Jahren der Unterdrückung wahrscheinlich eine Eigendynamik entwickelt. Ist aber nicht vergleichbar mit den deutschen Gebietsabtretungen infolge von rachsüchtigen Siegermächten.

Gruß,
Photon
 
Es ist doch relativ egal, ob Tibet zu China gehört oder nicht...obwohl so ganz freiwillig wie die DDR ist Tibet wohl nicht mit China vereinigt worden. Die Tibeter sind ein Volk mit eigener Kultur und Religion und nur weil 1.000.000.000 Menschen (das erinnert mich an die Fliegen) es gut finden, dass es jetzt chinesisch ist, ist das, was dort geschieht nicht akzeptabel. Hier soll Religion, Kultur, Sprache und letztendlich Volk vernichtet werden, weil der Kommunismus den Buddhismus für Gift hält. Und wie sich zeigt, geht das auch nicht so leicht. Nicht einmal in 50 Jahren.
Es wird nicht möglich sein, dass tief vernetzte System der chinesischen Führung, wo Bespitzelung, Gewalt und Lügen sowie der gesamte Medienapparat einwandfrei erfolgreich das Volk verdummen, mit Druck von aussen irgendwie zur Menschlichkeit zu bringen. Es geht nur wie in der DDR. Das Volk muss informiert sein und sich selbst wehren. Der Tibet muss nicht unbedingt ein eigener Staat sein. Das verlangt auch der Dalai Lama nicht aber das Volk muss frei leben dürfen.
 
Es ist doch relativ egal, ob Tibet zu China gehört oder nicht...obwohl so ganz freiwillig wie die DDR ist Tibet wohl nicht mit China vereinigt worden.
So ganz egal ist es dann aber doch nicht. Die DDR hat von sich aus gegen den Staat aufbegehrt. Ein Teil der Deutschen wollte endlich überall in der Welt Urlaub machen. Ein anderer Teil fühlte sich oder wurde wirklich verfolgt. Und wieder ein anderer Teil wollte endlich Videorekorder kaufen. Aber die DDR wurde von der BRD nicht gewaltsam annektiert, sondern hat sich freiwillig verschenkt und prostituiert. Das ist ein riesen Unterschied.

Die Tibeter sind ein Volk mit eigener Kultur und Religion [...] Hier soll Religion, Kultur, Sprache und letztendlich Volk vernichtet werden, weil der Kommunismus den Buddhismus für Gift hält.
In China selbst wird auch der Buddhismus praktiziert. Der Buddhismus wird in China nicht verboten, im Gegenteil gibt es Religionsfreiheit. Dass in den Medien immer gern von Verstößen berichtet wird, liegt wohl daran, dass China selbst kommunistisch (sozialistisch) ist. Ansonsten würde deswegen kaum so ein Fass aufgemacht werden.

Dass Tibet annektiert wurde, liegt wohl am ehesten an den reichen Bodenschatzvorkommen und hat keine weitere Ursachen, wie etwa, dass der "Kommunismus die Weltherrschaft an sich reißen will" (wie etwa Stalin einst).

[...] Es geht nur wie in der DDR. Das Volk muss informiert sein und sich selbst wehren. Der Tibet muss nicht unbedingt ein eigener Staat sein. Das verlangt auch der Dalai Lama nicht aber das Volk muss frei leben dürfen.
Das ist dort aber nicht ganz so einfach. Dass die DDR letztendlich zu Fall kam, lag an einem falsch interpretierten Befehl. Glück gehabt, aber darauf wird man sich in Tibet nicht verlassen können. Außerdem ist es ein Unterschied, ob sich ein Land an ein anderes angliedern möchte und sich verschenkt, oder ob sich ein Land separieren möchte, dass unter Besatzung steht. Wenn nun Indien gern zu China gehören möchte, wird das sicherlich ganz gewaltfrei funktionieren, sogar unter freundlicher Mitwirkung des chinesischen Militärs. Wenn sich aber ein Land unabhängig machen möchte, wird es wohl nicht so unblutig funktionieren. Geht gar nicht...

Und letztlich wäre die Freiheit, die Tibet wünscht, eine de-facto-Absplitterung, wobei man dann auch gleich eine Mauer bauen und es als eigenständigen Staat betrachten könnte. Bin nur mal gespannt, wie der Dalai Lama nun weiter agiert.

Gruß,
Photon
 
Richtig.... der Dalai spielt da denke ich auch eine Schlüsselrolle... das ist wie ein Gott für die meisten Tibeter und was er sagt ist für viele Gesetz. Ich schätze die Weisheit von Dalai Lama. Dennoch weiß ich nicht, ob sich Tibet IMMER unterordnen sollte. Ich sehe ein, dass sie keine Chance haben gegen die Übermacht China, aber es würden schon einige kleine Sticheleien helfen um das Thema Tibet in den Medien zu halten. Nur wenn das Thema aktuell bleibt wird auch die internationale Politik diesen Kriesenherd in ihr Aufgabenfeld rücken.

Gewalt ist meist keine Lösung, doch was will man als Ameise gegen einen Elephanten machen, der versucht einen zu zerquetschen? Man braucht die Hilfe von vielen anderen Tieren. :yes: Doch die muss man erstmal alle aktivieren und das sollte der Dalai Lama auch versuchen. :roll:

Ich hoffe, dass Tibet es schafft in die Unabhängigkeit, sehe aber nur sehr geringe Chancen im Moment. :( Aber Aufgeben ist auch nicht der richtige Weg :p