@darkkurt, perlini
Ich bin froh das nicht nur mir auffällt wie "unterschiedlich" besonders Photon immer wieder auf der einen Seite etwas rügt, als falsch empfindet, sich "befehligt fühlt" etc. aber auf der anderen Seite genau das hochjubelt. Schon eigenartig dieser Opportunismus.

Wäre es nicht mal von Interesse gleich Maßstäbe anzusetzen. Z.B. Thema "Geld aus Brüssel" bzw. "Geld an wirtschaftsschwachen EU-Ländern", bei Ländern wie Griechenland, Spanien Portugal sind es natürlich die Regierungen und Menschen die vom reichen EU-Staat profitieren :roll: (wer wurde gleich mit dem geld ausbezahlt, wieviel kam bei Griechen selbst an?). Wenn Deutschland aber Geld aus wirtschaftsschwachen EU-Ländern für dessen Exporte erhält, dann profitieren natürlich nur die Grosskonzerne.
Oder Thema "Anerkennung von Regierungen/Referenden" während in D es völlig ok ist, wenn "Merkel muss weg"-Rufe kommen, Bedrängungen bei Kundgebungen, wie Maaß und Gauck, aufkommen, wird in GB eine linksterroristische Szene schon wieder ausgemacht. Oder Demo's allgemein, in D ist es völlig supi, in GB ganz böse, das sich wer zu Demos nach dem Referendum trifft.:ugly: Herr lass Gehirnzellen fallen.
 
Folglich ist es doch nur natürlich, dass sich nicht alles einfach zusammen fügt. Dass der Cameron abtritt, halte ich auch für eine ganz feige Nummer. Aber es ist sein gutes Recht und dann soll man Reisende auch nicht aufhalten. Sollen die Geschichtsschreiber über ihn urteilen. Nun wird sein Sessel frei und der Johnson will nicht. Aus welchen Gründen, weiß ich nicht, spielt aber auch keine Rolle. Irgendwer wird sich schon finden, denn so schlecht bezahlt ist der Job nicht. Wenngleich auch derzeit reichlich undankbar, denn der/die nächste kann es eigentlich nicht richtig machen, egal was er/sie tut. Notfalls muss Queen Mum halt ran :D

So, ich stelle dann mal spontan fest, dass niemand einen Plan für den Brexit hatte, da offensichtlich niemand damit gerechnet hat, nichtmal die Brexit-Befürworter.
Jetzt wird nach nem Premier gesucht, der erst die Austrittsverhandlungen führen muss, um dann die Verhandlungen um die Zukunft zwischen GB und EU zu führen, nebenbei noch die Abspaltung Schottlands managen muss. Einen Job, den Johnson verdient hätte, er sich aber drückt, und jetzt Leute Jobs machen und danach dafür abgestraft werden, die sie gar nicht wollten.

Du solltest das deutsche Unternehmertum nicht mit dem der Welt vergleichen. US-amerikanische Investoren schmeißen von außen betrachtet fast kopflos mit Milliarden um sich. In Wirklichkeit wissen sie ganz genau, dass sie 90% ihres Kapitals in den Sand setzen. Und sie könnten sogar bis zu 99% verkraften! Denn die richtige Investition bei 1 bis 10% aller Unternehmungen wirft so viel Gewinn ab, dass sie unter dem Strich nicht nur kein Geld verloren haben, sondern unverschämt reich werden. Deswegen packen auch immer mehr Startups die Koffer und fragen lieber in so einem typisch amerikanischen 4-Minuten-Hearing nach ein paar Millionen Dollar statt in Deutschland von Bank zu Bank zu rennen für ein paar tausend Euro - und sie am Ende doch nicht zu bekommen.

Warum denkt jetzt Vodafone über ne Verlagerung nach Kontinentaleuropa nach?
Es geht hier nicht um Risikoinvestitionen in Start-Ups, es geht darum, wo ziehe ich in Europa einen Standort hoch.
Im Binnenmarkt mit 450 Millionen Kunden oder in einem Binnenmarkt unbekannter Größe und unbekannter Handelskonditionen?
Dann doch lieber aufs Festland.
Bis die abschließenden Verhandlungen mit der EU nicht durch sind, wird es von außen keine nennenswerten Investitionen geben.

Ich zitiere mal aus ner Nachricht zu Vodafone: "Die Briten betonten, die Freizügigkeit von Arbeitnehmern, Kapital und Gütern sei für europäische Unternehmen so wichtig wie ein einheitlicher Rechtsraum."
Nichts davon bietet GB heute und die nächsten zwei Jahre.

Und genau das wird deren Problem.

gruss kelle!
 
EX-FED-CHEF GREENSPAN WARNT
„Das ist die schlimmste Zeit, es gibt nichts Vergleichbares“, „Die Inflation kommt“ https://www.finanzen100.de/finanzna...bares-die-inflation-kommt_H1413125076_293066/

Die Briten gehen raus weil der Euro scheitert! Das gehört alles zur Eurokrise.
Es war von vorne herein klar, dass entweder die Pleiteländer austreten oder aber die Zahler.
Die Politik von Junker ist gescheitert: Er hat versucht die Krise durch mehr Integration zu lösen, was aber nur den Druck im Kessel erhöht hat und er wollte die Verhältnisse auch nicht ordnen. Nun wird der Brexit diesen Druck noch weiter erhöhen, bis die EU zerbricht.
 
Die Briten SIND doch gar nicht im Euro und schaden mit einem Austritt ihrer eigenen Währung doch gerade viel mehr.

Und soweit ich mich erinnere, war Greenspan doch derjenige, der die Tiefzinspolitik erst eingeführt hat, die jetzt in absurde Tiefen geführt wird...

Im übrigen redet er ja nicht nur über den Brexit, sondern in Hauptsache über die US Sozialausgaben, die das Problem darstellen...
 
Hallo


@Photon
Dann wird es eine andere Regelung geben. Es kann doch niemand daran interessiert sein, GB vor die Hunde gehen zu lassen. Und auch die USA wird ihr Schoßhündchen nicht einfach her geben. Deswegen sehe ich auch nicht, dass es GB schlechter gehen wird. Es wird einen Deal geben, wie der auch immer aussehen mag. Ein GB-TTIP womöglich oder sonst ein auf den ersten Blick furchtbar kompliziertes Konstrukt, das nach dem Entwirren weiter nichts ist, als der Marktzugang GBs unter bestimmten Bedingungen, die eigentlich keine sind. Dazu Visafreiheit und und und. Warten wir doch einfach mal die 2 Jahre ab. Wenn Politiker eins gut beherrschen, dann ist es die Volksverarsche.

Völlig unrealistisch, entweder GB macht sowas wie das Norwegen-Modell (was schlechter ist als der IstZustand), oder sie lassen es, dann gibt es keine Zugang zum gemeinsamen Markt, da findet sich in der EU (Parlament + den Staaten) kein Politiker, der dies machen würde, die würden zurecht gesteinigt und gevierteilt werden. Außerdem kann man so den anderen Wackelkandidaten und den Nationalstaatsbefürwortern in anderen EU Staaten den Wind aus den segeln nehmen, wenn sie sehen, wie dreckig es den Briten geht, diese Lektion kann sehr heilsam sein und drängt die Rechtspopulisten zurück.
GB wird a. Smallbritain und b. wirtschaftlich auf Mexico-Status zurückfallen
Eine Umkehr hat das brit. Establishment ja schon abgelehnt, ist auch quasi politisch nicht möglich.
 
Außerdem kann man so den anderen Wackelkandidaten und den Nationalstaatsbefürwortern in anderen EU Staaten den Wind aus den segeln nehmen, wenn sie sehen, wie dreckig es den Briten geht, diese Lektion kann sehr heilsam sein und drängt die Rechtspopulisten zurück.

Dir ist schon bewusst, dass du genau so argumentierst wie Nationale, die Protektionismus befürworten? Nur das du eine Ebene höher ansetzt? In Groß Britannien leben Menschen. Es kann niemals um eine Lektion aus Macht Kalkül gehen. Das ist Menschenunwürdig...

Unabhängig davon, dass Großbritannien ein wichtiger Exportmarkt ist. Speziell für Deutschland. Bricht dieser Markt weg, so kann man das nicht einfach damit kompensieren, dass andere unsere Produkte kaufen. Daher gibt es EU-Staaten (Und Deutschland gehört dazu) für die es ökonomisch erstrebenswert sein sollte eine Lösung mit Großbritannien zu finden.
 
Ich bin immer wieder überrascht, wie sicher sich manche Menschen sind, was passieren wird und was nicht. :biggrin: Die Situation ist absolut neu und man muss abwarten, was nun konkret im leicht verunsicherten Großbrittanien entschieden wird. Dann erst kann man sich daran machen, über Ausstiegsdetails zu diskutieren und evtl. bilaterale Witschaftsvereinbarungen laufen dann danach oder parallel.

Die Folgen dieser Verhandlungen wird man dann erst nach ein paar Monaten/Jahren realistisch betrachten können. Genau diese Unwägbarkeiten waren ja auch ein Risikoaspekt beim Brexit.

Ich jedenfalls halte mehrere Szenarien für denkbar (incl. einem Exit vom Brexit).

Und Wannabe: So sehr ich mir auch wünschen würde, dass die Menschanwürde bei all diesen Überlegungen ganz im Vordergrund stünde, so sehr bin ich doch davon überzeugt, dass sich am Ende knallharte Wirtschaftsinteressen durchsetzen werden. Fraglich ist nur, welche genau...
 
Unabhängig davon, dass Großbritannien ein wichtiger Exportmarkt ist. Speziell für Deutschland. Bricht dieser Markt weg, so kann man das nicht einfach damit kompensieren, dass andere unsere Produkte kaufen.

Welches Nicht-EU-Land ist denn in der Lage, adäquate Produkte in der Qualität und Menge zu liefern, wie wir es tun?

Nehmen wir die Automobilindustrie. Außer Vauxhall und Nissan haben sie für den ganz normalen Kundenmarkt keine lokalen Hersteller, wobei Vauxhall auch fleißig bei Opel in Kontinentaleuropa bauen lässt.

Welches Nicht-EU Land soll denn in die Presche springen? Kleiner Hinweis: Transporte über 10tausende km sind so teuer, dass sowas nur bei Luxuskarren lohnt.

Ich bin immer wieder überrascht, wie sicher sich manche Menschen sind, was passieren wird und was nicht. :biggrin: Die Situation ist absolut neu und man muss abwarten, was nun konkret im leicht verunsicherten Großbrittanien entschieden wird.

Es fallen ja nicht nur Entscheidungen in GB.
Sondern auch ganz massiv weltweit. Geld wird nach England kaum in Form von großen Investitionen fließen, so lange da die Verträge/Zukunftsaussichten nicht klar sind.

gruss kelle!
 
Die Briten SIND doch gar nicht im Euro und schaden mit einem Austritt ihrer eigenen Währung doch gerade viel mehr.
Die Briten haben sich mit ihrer Mitgliedschaft an die Eurozone gekoppelt - das wird jetzt gelöst. Die Entkopplung begann schon 2008 als das Pfund wegen der ersten Bankenkrise abgewertet wurde, angepeilt war ursprünglich ein Bereich 0,65-0,70. Wir sehen hier einen fortschreitenden Prozess.

Unwesentliche Details.
Richtig.

Und soweit ich mich erinnere, war Greenspan doch derjenige, der die Tiefzinspolitik erst eingeführt hat, die jetzt in absurde Tiefen geführt wird...
Stimmt, die Tiefzinspolitik ist nun aber am Ende und hat nicht viel gebracht.

Im übrigen redet er ja nicht nur über den Brexit, sondern in Hauptsache über die US Sozialausgaben, die das Problem darstellen...
Er ist eben auf die USA fixiert. Ihn interessiert auch mehr wie sich das auf die US auswirkt.
 
Die Briten haben sich mit ihrer Mitgliedschaft an die Eurozone gekoppelt - das wird jetzt gelöst. Die Entkopplung begann schon 2008 als das Pfund wegen der ersten Bankenkrise abgewertet wurde, angepeilt war ursprünglich ein Bereich 0,65-0,70. Wir sehen hier einen fortschreitenden Prozess.
Also ist es das Ziel, die eigene Währung abzuwerten? Komisch, dass die Aktienmärkte dieses Ziel nicht honorieren... Liegt vielleicht daran, dass die zukünftigen Unwägbarkeiten (Zölle, Einfuhrbeschränkungen) den Effekt eines schwachen Pfund wettmachen wird.



Stimmt, die Tiefzinspolitik ist nun aber am Ende und hat nicht viel gebracht.
Also war Greenspan auf dem Holzweg? ;)
 
Herr lass Gehirnzellen fallen.
Haste diesmal Glück gehabt und ein paar ergattert? :D

entweder GB macht sowas wie das Norwegen-Modell (was schlechter ist als der IstZustand), oder sie lassen es, dann gibt es keine Zugang zum gemeinsamen Markt, da findet sich in der EU (Parlament + den Staaten) kein Politiker, der dies machen würde, [...] GB wird a. Smallbritain und b. wirtschaftlich auf Mexico-Status zurückfallen
Eine Umkehr hat das brit. Establishment ja schon abgelehnt, ist auch quasi politisch nicht möglich.
Also ich bin ja grundsätzlich dafür, mal ein paar Wochen und Monate abzuwarten und mit einer finalen Einschätzung noch mindestens 2 Jahre zu warten.

Es gab vor dem Brexit etwa genauso viele Ökonomen, die im Brexit eine Chance für ein Aufblühen GBs sahen, wie es Gegner gab, die das Risiko bis hin zum Ruin propagierten. Ich habe mich bislang nicht detailliert genug mit beiden Argumentationen auseinander setzen können. Und ich bin auch nicht arrogant genug, um mir anmaßen zu wollen, eine gültige Prophezeihung über den Fortgang der GB-Wirtschaft in die Welt zu orakeln.

Ich kann mir anhand dessen, wie Politik schon immer in der Vergangenheit gemacht wurde (vgl. Würste) höchstens erahnen, was kommen wird und mehr als das kann ich auch nicht zum Besten geben. Und da weder die USA, noch Deutschland oder Frankreich oder irgendwer sonst ein Interesse daran hat, dass GB vor die Hunde geht, wird man sich schon was zurecht mauscheln.

Aber die Pro-Brexit Ökonomen haben allerdings ganz ohne Mauschelei gerechnet. Und wer bin ich nun, dass ich das in Frage stelle? Das haben andere Ökonomen bereits getan und wie gesagt: Zahlenmäßig haben sich beide Lager etwa die Waage gehalten. Also wird hier die beste Stategie tatsächlich das Abwarten sein. Natürlich können wir, während wir warten, vor uns hin philosophieren. Und mein Gedanke dazu war, dass sich GB viel leichter und besser regulieren kann mit einer eigenen Währung. Vielleicht aber auch nicht, denn die Kreditwürdigkeit GBs wurde ja nun herunter gestuft, was ihre zukünftigen Kredite verteuern dürfte. Hm, aber spielt das in der aktuellen Situation eine Roll für GB?

Also ist es das Ziel, die eigene Währung abzuwerten? Komisch, dass die Aktienmärkte dieses Ziel nicht honorieren...
Ob es das Ziel ist, weiß ich nicht. Aber es ist eine äußerst wirksame Maßnahme. Natürlich reagieren die Aktienmärkte nervös. Die reagieren aber immer nervös, selbst wenn sich das Wetter ändert. Wie gesagt: Viele Leute haben sehr viel Geld verloren, weil sie gegen den Brexit gewettet haben. Aber so ist es nun einmal im Casino. Dazu kommen noch Leute, die viel Geld verlieren, weil sie mit Währungen handeln. Bis jetzt war aber noch nicht einer dabei, um den es mit leid tun würde, wenn er fortan Bettler wäre, weil es sich um Finanzmarktparasiten handelt.

Ob es der produzierenden Wirtschaft und dem grenzüberschreitenden Handel dadurch besser oder schlechter gehen wird, weiß ich allerdings auch nicht mit Gewissheit. Nur fällt mir eben auch kein Argument ein, weshalb eine eigene, frei konvertierbare Währung als goldene Lösung für Griechenland propagiert wird, aber GB furchtbar schaden sollte.

Liegt vielleicht daran, dass die zukünftigen Unwägbarkeiten (Zölle, Einfuhrbeschränkungen) den Effekt eines schwachen Pfund wettmachen wird.
Das ist ja nur der Umkehrschluss dessen, was ich sagte: Die Mehrbelastung durch Zölle und so weiter könnten durch ein schwächeres Pfund kompensiert werden ;)

Nun gibt es ja noch andere Möglichkeiten, GB an den Karren zu pissen. Man könnte beispielsweise nur bestimmte Häfen für GB öffnen. Oder bestimmte Waren mit Embargos verhängen. Aber da steht für mich immer die Frage im Raum: Warum sollte man es tun? Letztlich ist daran kein Konzern und Geldsack interessiert, also auch niemand aus der Politik. Ganz im Gegenteil.
 
...Man könnte beispielsweise nur bestimmte Häfen für GB öffnen. Oder bestimmte Waren mit Embargos verhängen. Aber da steht für mich immer die Frage im Raum: Warum sollte man es tun? Letztlich ist daran kein Konzern und Geldsack interessiert, also auch niemand aus der Politik. Ganz im Gegenteil.

Jedes Produkt, das in Zukunft in Konkurrenz zu Festlandserzeugnissen steht, ist ein Potentieller Kandidat. Fischereierzeugnisse zum Beispiel. Oder Haushaltsreiniger (Unilever ist einer der weltgrößten Anbieter). Da kommt noch eine andere Möglichkeit der Handelsbeschränkungen zum tragen: Ändern der Bestimmungen für Inhaltsstoffe. Die KÖNNTE ein Britischer Anbieter zwar auch FREIWILLIG einhalten, aber im Moment kann die britische Regierung (und damit die britische Industrielobby) diese Verordnungen mit bestimmen!

Nachtrag: nach Johnson kneift auch Farage den Schwanz ein. Die beiden zeigen erstaunlich offen, dass sie keine Politik, sondern nur Polemik machen wollen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedes Produkt, das in Zukunft in Konkurrenz zu Festlandserzeugnissen steht, ist ein Potentieller Kandidat.
Na aber das Thema hatte doch schon Kelle angesprochen: Welcher Konzern ist denn heutzutage noch ein rein britischer? Die sind doch inzwischen international verheiratet, auch mit deutschen. Was man bestenfalls unterbinden könnte wäre, dass eine bestimmte Marke auf den europäischen Markt kommt. Aber der Konzern dahinter verkauft doch längst das gleiche oder ein ähnliches Produkt unter einem anderen Namen in anderen Ländern. Da schlackern einem die Ohren, wenn man sich mal anschaut, was alles zu wem gehört. Im Grunde gehört die Welt doch jetzt schon nur einer Hand voll Konzernen!

Und genau deswegen meine ich auch: Niemand hat Interesse daran, den Briten das Leben schwer zu machen.

Nachtrag: nach Johnson kneift auch Farage den Schwanz ein. Die beiden zeigen erstaunlich offen, dass sie keine Politik, sondern nur Polemik machen wollen...
So kann man es sehen. Man kann aber auch sagen, dass sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlen. Oder in der aktuellen Situation Angst haben, eine Bombe im Briefkasten zu haben.

Was es auch immer ist: An der Personalie wird der Brexit sicherlich nicht scheitern...
 
Hallo


qwannabe
Dir ist schon bewusst, dass du genau so argumentierst wie Nationale, die Protektionismus befürworten? Nur das du eine Ebene höher ansetzt? In Groß Britannien leben Menschen. Es kann niemals um eine Lektion aus Macht Kalkül gehen. Das ist Menschenunwürdig...

nein, ich argumentiere im Sinne der Rest-EU, von 400 Mio Einwohnern, denen pol. und Wirtschaftl. Schaden entsteht. Schließ0lich kann man von den Festlandeuropäern nicht erwarten, das man Ihnen ans Bein pißt und dann auch noch danke sagen sollen. Das sind nämlich auch Menschen, nur haben die Briten und du das nicht bedacht.

Wo die Brexit-ökonomen ihre schwarzen Zahlen herholen, erschließt sich mir nicht, das ist ist Zauberei. Die Wirtschaft von Gb steht und fällt mit der Eurozone als gemeinsamer Wirtschaftsraum, ohne diesen Wirtschaftsraum, bzw. Zugang dazu geht die britische sehr schweren Zeiten entgegen.
Afaik mach die Bankenszene in GB 80% des BIP aus, fällt die aus, oder gar verlagert sich die europ. Bankenszene nach z.B. Frankfurt, reißt das ein riesiges Loch in den brit. Haushalt, der kann durch ein nidriges Pfund niemals kompensiert werden.
Di e Eu ist eben mehr als nur Plus und Minus, deshalb sind ja Freizügigkeit so wichtig. Wer das nicht will ist eben Ausland, Marokko, Rußland, etc nehmen auch nicht am europ. Freihandel teil. Die Briten wollen wieder mal nur die Rosinen, so funktioniert aber Solidarität nicht.
Der Brexit hat schon angefangen, die Briten senken die Steuern für Firmen, um dieSE in England zu halten.
 
Und ich bin auch nicht arrogant genug, um mir anmaßen zu wollen, eine gültige Prophezeihung über den Fortgang der GB-Wirtschaft in die Welt zu orakeln.

Man muss kein Orakel sein, man muss sich nur mal die Argumentationen großer Firmen zum Thema Headquarter anschauen:

- Freizügigkeit: Da machen wir mal die nächsten zwei Jahre nen Fragezeichen dahinter.
- großer Binnenmarkt: Auch da kommt ein Fragezeichen für die nächsten zwei Jahre dahinter.
- Einheitlicher Rechtsraum: Ich glaube kaum, dass GB das realisieren kann, aber auch da nen Fragezeichen für zwei Jahre dahinter.

Oder ein Geschäftsmodell, wie ich es von Opel kenne: Die haben zwei oder drei Standorte für den Kundensupport europaweit, einen davon in GB.
Grundvoraussetzung dafür ist die Freizügigkeit.

(Nur zur Erinnerung: Freizügigkeit != Visafreiheit)

Alleine unter der Argumentation der Brexit Befürworter, die Zuwanderung steuern zu wollen, sind beide Themen Geschichte.

Da brauch ich wenig zu orakeln, es ist nur logisch, dass sowas in Zukunft nicht ohne weiteres funktionieren wird.
Klar kann man Regelungen über Regelungen treffen (mehr Bürokratie durch Brexit :ugly:) oder eine funktionale EU-Mitgliedschaft ohne Mitgliedsnummer anstreben, nur hat man dann nix mehr von der viel gelobten Unabhängigkeit.

Sicherlich wird eine Fischstäbchenfabrik für den englischen Markt in England weiter investieren. Sicherlich wird Vauxhall weiterhin sein Anlagen modernisieren.

Aber ein Europa-Headquarter in GB wird keiner aufbauen.

gruss kelle!
 
Oder ein Geschäftsmodell, wie ich es von Opel kenne: Die haben zwei oder drei Standorte für den Kundensupport europaweit, einen davon in GB.
Grundvoraussetzung dafür ist die Freizügigkeit.
Also ich kenne mich da mit Opel nicht aus. Was ich lese ist, dass sie jetzt ein Kundensupport-Zentrum in GB haben, richtig?

Also Du meinst, die schließen das, weil es zukünftig eher keine Freizügigkeit mehr gibt? Warum sollten sie so blöd sein?

Jede Firma konnte vor der EU ein Visum vergeben nebst der Aufenthaltserlaubnis und so weiter. Das ging unter verschiedenen Voraussetzungen, wie Ehegattennachzug, Familienzusammenführung, ... aber natürlich konnte auch eine Firma ein Interesse an einem Arbeitnehmer haben und dann wurde das Visum an den Arbeitsvertrag gekoppelt und ausgegeben.

Natürlich: Es ist ein erhöhter bürokratischer Aufwand, aber nicht unmöglich. Wenn ich jetzt ein funktionierendes Kundensupportzentrum in GB habe, warum sollte ich auflösen? Mitarbeiter, die dort bereits arbeiten, benötigen im schlimmsten Fall ein Visum (erstmal abwarten, aber vermutlich). Das kann ich als Firma im "Bundle" besorgen. Gleiches gilt für neue Mitarbeiter. Was Telefontarife angeht: Auch hier kann und wird man sich einigen. Überleg mal, wie lange es schon die EU gab, aber es trotzdem völlig unterschiedliche Tarife in die einzelnen Länder gab bevor irgendwann so eine Höchstgrenze (auch für Roaming) eingeführt wurde. Also "einig Europa" sah und sieht für mich auch anders aus, aber egal.

Auf die Frage, ob sich ein Konzern nun in GB oder besser woanders niederlassen wird: Weiß ich nicht. Weiß auch kein Konzern. Und weiß niemand. Weil es nämlich alles mit den Bedinungen steht und fällt, die man dann aushandeln wird und natürlich dem Pfund-Euro-Kurs zu dem Zeitpunkt. Ja, vieles wird jetzt wieder komplizierter und es entstehen wieder Währungsunwägbarkeiten. Andererseits entstehen aber auch neue Chancen und es wird davon abhängen, ob die die Risiken überwiegen oder nicht.

Ein neues Kundensupportzentrum halte ich eher für unwahrscheinlich, aber vielleicht neue Produktionsstätten. Und da sich die Hochfinanz in London ohnehin schon die Klinke in die Hand gibt, besteht auch eine gewisse Möglichkeit, dass sie einen ähnlichen Status wie die Schweiz erlangen.

Aber ja, es kann auch ganz anders kommen und GB kann von einer Massenarbeitslosigkeit geplagt werden, wie sie die Insel noch nicht gesehen hat. Ist alles im Rahmen des denkbaren. Nur ich denke, dass eben daran keiner Interesse hat, der auch was zu sagen hat.
 
nein, ich argumentiere im Sinne der Rest-EU, von 400 Mio Einwohnern, denen pol. und Wirtschaftl. Schaden entsteht. Schließlich kann man von den Festlandeuropäern nicht erwarten, das man Ihnen ans Bein pißt und dann auch noch danke sagen sollen. Das sind nämlich auch Menschen, nur haben die Briten und du das nicht bedacht.

Mir als Festlandeuropäer hat niemand ans Beim gepisst. Die Briten haben für sich eine Entscheidung getroffen, dass andere davon betroffen sind, ist geschuldet einer Entwicklung der Vergangenheit. Wenn man jegliche Entscheidung aber unterbindet, die andere tangiert, dann kann man gleich die Demokratie abschaffen. Die Briten wollen zudem weiter handeln, sie wollen weiter in Europa einkaufen, sie wollen weiter Waren, die Europa möchte, in Europa absetzen. Sie möchten halt nur ein Stück ihrer Souveränität zurück.

Afaik mach die Bankenszene in GB 80% des BIP aus, fällt die aus, oder gar verlagert sich die europ. Bankenszene nach z.B. Frankfurt, reißt das ein riesiges Loch in den brit. Haushalt, der kann durch ein nidriges Pfund niemals kompensiert werden.

https://de.statista.com/statistik/d...n-am-bruttoinlandsprodukt-in-grossbritannien/ Interessant, also ist der Bankensektor größer als der gesamte Dienstleistungssektor. Wie das wohl gehen mag. Was die Briten schaffen oder nicht schaffen bleibt abzuwarten. Es gibt viele Möglichkeiten seine Wirtschaft neu aufzustellen.

Di e Eu ist eben mehr als nur Plus und Minus, deshalb sind ja Freizügigkeit so wichtig.

Freizügigkeit ist tatsächlich gut für Großbritanniens Wirtschaft gewesen. Der Wahlkampf machte daher eher sekundär Sinn in diesem Punkt. Zumindest wirtschaftlich, gesellschaftlich ist dann eine andere Sache. Für Griechenland, Spanien, Portugal, usw. aber hat es sehr viel Schaden angerichtet. Überwiegend Fachpersonal hat die Länder verlassen und fehlt nun als menschliche Ressource im eigentlich Land. Man hätte lieber den Ländern helfen sollen Perspektiven im eigenem Land zu schaffen. Aber wen interessiert schon das Schicksal anderer.


Wer das nicht will ist eben Ausland, Marokko, Rußland, etc nehmen auch nicht am europ. Freihandel teil. Die Briten wollen wieder mal nur die Rosinen, so funktioniert aber Solidarität nicht.
Der Brexit hat schon angefangen, die Briten senken die Steuern für Firmen, um dieSE in England zu halten.

Jedes Land versucht für sich Vorteile zu ergattern. Die EU macht das ebenso. Dann handelt man und trifft sich an einem Punkt, an dem beide Seiten damit leben können. Und es gibt genügend ausländische Staaten neben der EU, die bestehen. ES gibt also Wege. Vielleicht gibt es sogar Wege, die demokratisch sind. Vielleicht muss man den Bürger dafür nicht ihre Souveränität weg nehmen. Denn wenn die EU ein Einheitsstaat werden würde, dann wären die deutschen Rentensysteme Geschichte. Dann wären viele Sozialstandards so in der Form nicht mehr möglich. Dann würden wir uns verschlechtern (auch für die Kinder und Kindeskinder) um einen durchschnittlichen Sozialstandard zu haben in der ganzen EU. Und ohne Souveränität hätte man nicht mal mehr die Möglichkeit dagegen etwas zu machen.
 
Hallo


@wannabe
Und ohne Souveränität hätte man nicht mal mehr die Möglichkeit dagegen etwas zu machen.

Diese sog. Souväninität, ist doch kleinkariert und in einer globalen Weltwirtschaft ein "Luxus", den sich kein kleines Land leisten kann, wenn es wirtschaftlich abgehängt wird.
Was du mit Souvärinität verbindest ist Gedankengut von gestern (ein mehr an EU ist immer besser um gemeinsame Interessen durchzusetzen - 1großer Wirtschaftblock ist besser als 27 kleine). Die Briten sind dann eben ein souveränes Dritteweltland, ob man das dann Souvänrität noch nennen kann , wage ich zu bezweifeln, ich fühle mich als Europäer auf jeden Fall von den Briten verarscht und ausgenutzt, aber die Folgen für ihr törichtes, saudummes Votum, müssen sie selbst tragen. Wenn man die europ. Idee, die eben nicht nur wirtschaftl. Interessen sind,m voran bringen will, dann ist Europa ohne die Briten besser dran, die haben sich nie für eine europ. pol. Union interessiert und haben in dem Bereich immer gebremst. Die wollten nur wirtschaftlich profitieren, damit ist ja jetzt Schluß, nach deren Willen.

Die Börsenfusion von Frankfurt und London steht jetzt auch auf der Kippe, den Hauptsitz in London wird es in aller wahrscheinlichkeit, falls es die Fusion doch noch geben sollte, wird es nicht geben, das ist pol. nicht machbar: Hauptsitz der EU-Superbörse in einem Nicht-EU Land, auch der jurist. Sitz der Holding in GB steht zur Disposition und für Nicht-EU-Firmen deren EU-geschäöftssitz in London , oder GB liegt, würde ich jedenfalls nicht meine Hand ins Feuer legen, das die nicht Abwandern, denn ein EU-Sitz in einem Nicht-EU-land macht absolut keinen Sinn, da spielen dann Subventionen durch die Briten, oder geringere Steuern in GB dann wohl die marginalere Entscheidungslinie.