Geldanlage Bausparvertrag - Welche Zuschüsse/Prämien sind möglich?

geissi

FC Bayern.
ID: 339111
L
14 Februar 2009
4.271
148
Hi, ich habe einen Bausparvertrag abgeschlossen, der seit fast 2 Jahren läuft.

Jetzt wollte ich fragen, welche Prämien/Zuschüsse möglich sind, blicke da leider nicht so ganz durch :/

D. h. kann ich die Wohnungsbauprämie und die Arbeitnehmer-Sparzulage bekommen?

Der Bruttoverdienst lag unter 17.000,- Euro jährlich. Werden diese Prämien dann auch in dem sog. "Kontoauszug" extra bezeichnet?

Hatte den Bausparer deshalb abgeschlossen, da ich ja nicht ewig daheim wohne und evtl. plane ein eigenes Eigenheim zu bauen bzw. das Geld ja dann auch für die Miete verwenden kann.

Würde mich freuen, wenn jemand antworten würde.

Grüßle, geissi
 
Dein Bruttoverdienst ist ja egal. Die Frage ist wieviel du in deinen Bausparvertag einzahlst?! Ich habe auch einen und bei mir fließen monatlich 40e ein. 27€ der Chef und der rest ich.
Die Wohnungsbauprämie bekommst du nur, wenn du im Jahr min. 512€ eingehzahlt hast.
Arbeitnehmersparzulage hängt von deinem Arbeitgeber ab. Bekommst keinen Zulage von deinem Chef?
Ach und vergiss nicht Ende des Jahres den Antrag auf Steuerbefreiung zustellen....sind nur ein paar Euro aber immerhin!
 
Dein Bruttoverdienst ist ja egal.
Falsch... Es gibt Einkommens-Obergrenzen, oberhalb derer du keine staatliche Förderung mehr bekommst.

Die Wohnungsbauprämie bekommst du nur, wenn du im Jahr min. 512€ eingehzahlt hast.
Falsch, auch bei 50€ Einzahlung gibt es bereits 4,40€ vom Staat dazu. Die 512€ sind der geförderte Höchstbetrag für die Einzahlung. D.h. die höchstmögliche Förderung bekommst du nur, wenn du mind. 512€ eingezahlt hast, eine Förderung gibt es aber auch schon vorher (ab 50€).

Arbeitnehmersparzulage hängt von deinem Arbeitgeber ab.
Und auch das stimmt nicht: Ob dir dein Arbeitgeber zu den vermögenswirksamen Leistungen etwas zuschießt, hängt von deinem Vertrag (oder Tarifvertrag) ab, aber zumindest ist er verpflichtet, auf deinen Wunsch einen Teil deines Gehalts in einen Vertrag über vermögenswirksame Leistungen zu überweisen. Und das ist die Grundlage für die Arbeitnehmersparzulage. Ob der AG nun was dazugibt oder nicht, ist für die Förderung irrelevant.

@geissi:
Die Wohnungsbauprämie ist ein Zuschuss auf Sparbeiträge in Bausparverträge, die Arbeitnehmersparzulage ein Zuschuss zu vermögenswirksamen Leistungen. Das hat miteinander erstmal nicht unbedingt viel zu tun, außer, dass eben in vielen Fällen vermögenswirksame Leistungen in einen Bausparvertrag fließen und damit dieser Vertrag für beide Förderungen genutzt werden kann. Wenn also in deinen Bausparvertrag Geld aus vermögenswirksamen Leistungen fließt, kannst du auch beide Förderungen bekommen... Wenn du nur selbst direkt in den Vertrag einzahlst, fällt die Arbeitnehmersparzulage aber wohl weg...
 
..
Ach und vergiss nicht Ende des Jahres den Antrag auf Steuerbefreiung zustellen....sind nur ein paar Euro aber immerhin!

Ist das dann die Anlage N oder ist das wieder etwas anderes?

..
@geissi:
Die Wohnungsbauprämie ist ein Zuschuss auf Sparbeiträge in Bausparverträge, die Arbeitnehmersparzulage ein Zuschuss zu vermögenswirksamen Leistungen. Das hat miteinander erstmal nicht unbedingt viel zu tun, außer, dass eben in vielen Fällen vermögenswirksame Leistungen in einen Bausparvertrag fließen und damit dieser Vertrag für beide Förderungen genutzt werden kann. Wenn also in deinen Bausparvertrag Geld aus vermögenswirksamen Leistungen fließt, kannst du auch beide Förderungen bekommen... Wenn du nur selbst direkt in den Vertrag einzahlst, fällt die Arbeitnehmersparzulage aber wohl weg...

Danke auf jeden Fall für die super Antwort! :yes:

Also bei mir ist es so, dass ich insgesamt 90,- Euro mtl. in den Bausparvertrag einbezahl - 40 Euro behält der AG ein (AG schiesst VWL zu) und 50 Euro Euro gehen von meinem Konto weg. Dann könnte ich wohl beide Zuschüsse bekommen :)

Weißt du ob man die Prämien auf dem Kontoauszug sieht, weil ich weiß jetzt leider nicht ob ich Prämien für das Jahr 2010 beantragt habe .. Zumindest bei dem Antrag auf Wohnbau-Prämie habe ich ja bis 2 Kalenderjahre nach dem Jahr lt. Antrag Zeit, da ich für 2011 bis 31.12.2013 Zeit habe ..
 
Weißt du ob man die Prämien auf dem Kontoauszug sieht, weil ich weiß jetzt leider nicht ob ich Prämien für das Jahr 2010 beantragt habe ..
Das kommt auf deine Bausparkasse drauf an.
Ich habe einen uralten Vertrag, da habe ich in den ersten Jahren nur eine Gesamtsumme bekommen, erst seit einigen Jahren kriege ich das einzeln aufgelistet. Bin da nur über den Grenzen, kriege also nix und daher sehe ich da nichts.

Ich würde an deiner Stelle einfach bei deiner Bausparkasse anrufen und sagen, dass du die Anträge noch nicht gestellt hast und nicht mehr findest. Die sagen dir dann schon, ob das stimmt oder schicken die dir neu zu.
Wohnungsbauprämie wird ja bei der Bausparkasse direkt beantragt, die Arbeitnehmersparzulage über die Steuererklärung beim Finanzamt.

anddie
 
..
Ich würde an deiner Stelle einfach bei deiner Bausparkasse anrufen und sagen, dass du die Anträge noch nicht gestellt hast und nicht mehr findest. Die sagen dir dann schon, ob das stimmt oder schicken die dir neu zu.
Wohnungsbauprämie wird ja bei der Bausparkasse direkt beantragt, die Arbeitnehmersparzulage über die Steuererklärung beim Finanzamt.

anddie

Könnte ich das dann nicht auch meine Bank machen lassen, denn diese hat mir ja den Bausparer "verkauft"?
 
Das kommt darauf an, ob die Bank da nur Vermittler war, oder ob der Vertrag über die Bank verwaltet wird. Wenn es z.B. ein LBS-Vertrag ist, wird der für gewöhnlich ja über die lokale Sparkassen-Filiale verwaltet, dann kannst du natürlich auch dort nach den entsprechenden Unterlagen fragen...
 
Das kommt auf deine Bausparkasse drauf an.
Ich habe einen uralten Vertrag, da habe ich in den ersten Jahren nur eine Gesamtsumme bekommen, erst seit einigen Jahren kriege ich das einzeln aufgelistet.

Liegt an der Bindungsfrist. Die ersten 7 Jahre wird die Prämie nur "im Hintergrund" gesammelt und mitgerechnet. Nach den 7 Jahren wird sie in einer Summe gutgeschrieben und im 8, 9, 10 usw. Jahr jedes Jahr einzeln.
 
Ich hab da eine kleine Frage an euch:
Was verdient ihr eigentlich an dem Bausparervertrag, wenn ihr 1% bekommt und die Inflation bei fast 3% liegt?
 
Ich hab da eine kleine Frage an euch:
Was verdient ihr eigentlich an dem Bausparervertrag, wenn ihr 1% bekommt und die Inflation bei fast 3% liegt?
Also ich habe einen uralt-Bausparvertrag mit über 4,5% Verzinsung. D.h. das ist deutlich mehr, als was man bei anderen Anlageformen bekommt. Ok, das Darlehen hat dafür einen Zinssatz, der schon fast unter Wucher fällt.

Wie aber schon paymymail schrieb, ist der Hauptsinn eines Bausparvertrages nicht der tolle Zinssatz, sondern meist die Planbarkeit für die Zukunft. Wo bekommst du sonst heute eine Garantie, dass du in 8-10 Jahren ein Darlehen mit ca. 3% Zinsen bekommst und auch jetzt schon genau weißt, wie hoch deine monatliche Belastung ist?

anddie
 
Ich möchte hier einmal eine provokante Frage in den Raum werfen: Glaubt ihr, dass sich der Bausparvertrag in den kommenden Jahren überleben wird und als Anlageform vielleicht sogar aussterben wird?
 
Ich möchte hier einmal eine provokante Frage in den Raum werfen: Glaubt ihr, dass sich der Bausparvertrag in den kommenden Jahren überleben wird und als Anlageform vielleicht sogar aussterben wird?

Bausparen hat schon viele Jahre (auch Krisen) überlebt - warum sollte es nicht? Zumal es in gewisser weise "staatlich verankert" ist, sprich es gibt ein extra Bausparkassengesetz. Als Anlageform stirbt es durchaus, aber es ist ja wie gesagt auch keine (reine) Anlageform.
 
Ich möchte hier einmal eine provokante Frage in den Raum werfen: Glaubt ihr, dass sich der Bausparvertrag in den kommenden Jahren überleben wird und als Anlageform vielleicht sogar aussterben wird?

Als Anlageform vielleicht, aber wie bereits andere gesagt haben, darin liegt gar nicht der eigentliche Sinn. Häufig ist es ja so, dass jemand der ein Haus/eine Wohnung baut/kauft, einen Kredit aufnimmt, dessen Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum (z.B. 10 Jahre) festgesetzt ist. Wenn man also jetzt sicherstellen möchte, dass man später wieder einen günstigen Anschlusskredit bekommen kann, macht man einen Bausparvertrag und schreibt den aktuellen Darlehens-Zinssatz dafür fest. Es könnte ja theoretisch sein, dass man sonst in 10 Jahren einen sehr teuren Zinssatz nehmen muss und die Finanzierung im Gesamten deutlich teurer als geplant wird. Es gibt dir also Planungssicherheit. Die Guthabenszinsen sind deshalb gar nicht unbedingt das ausschlaggebende.
 
Habe auch mehrere Bausparverträge, weil es vor Jahren schon absehbar war, dass die Zinsen für Bausparverträge sinken werden daher habe ich mehrere abgeschlossen und diese teilweise ruhen lassen bis ein anderer voll war so dass ich das geld dann in einen anderen einzahlen konnte.