Viel interessanter finde ich den Standpunkt der "Offiziellen", die die äygptische Revolution als "islamisch motiviert" und "dem Vorbild Irans folgend" für sich instrumentalisieren wollten, gleichzeitig Solidaritätskundgebungen niederknüppeln lassen. Echt herrlich. :D

... und in Gaza benennt die Hamas heute [!] das "Hosni Mubarak"-Hospital um, das den Namen seit den frühen 90ern trägt. :biggrin:
Auch das zeugt von massivem Stiftgang.
 
Ich bin ehrlich gesagt ein wenig beunruhigt ob der Ereignisse, die sich da momentan abspielen. Ich hab auch nicht so den großen Überblick, was das alles für Konsequenzen haben kann. Wie seht ihr das? Was kann da schlimmstenfalls passieren? Worauf muß man sich gefaßt machen?
 
Auf dem Tahir-Platz wurde auf einer Demonstration schon die Zerstörung von Israel von einem ehrenwerten Vertreter der Muslimbruderschaft gefordert... :)
 
...ausgebildet von der GSG9, wenn man dem hier glauben möchte: https://www.welt.de/politik/article1868667/Deutsche_Spezialkraefte_schulten_libysche_Polizei.html

Wie seht ihr das? Was kann da schlimmstenfalls passieren? Worauf muß man sich gefaßt machen?
Schlimmstenfalls? Erbfolgekriege. Radikale Muslime an der Macht. (Nicht sehr wahrscheinlich, auch wenn das natürlich gerne, insbesondere von den Machthabern, behauptet wird - in der Hoffnung, der Westen wird sie aufgrund seine Terrorhysterie unterstützen.)
Manche würden sagen: Das Schlimmste ist der getrichene Urlaub. Andere: Eine funktionierende Demokratie, die nicht liebkind mit den USA macht. Die nächsten meinen: Viel schlimmere Diktatoren (denn die müssen ja schon mit Gewalt anfangen).
Such dir was aus, die Wahl ist groß, in Afrika findest du genügend Beispiele für alles. Und falls du dich für Auslands-induzierte/unterstützte Putsche zugunsten von Diktaturen interessierst, empfehle ich US-Aktivitäten in Süd - und Mittelamerika während des Kalten Krieges. Überschaubare Gegend und Teilnehmer, viele Fälle. (auch andere Putsche. Das war da regelrechter Massensport bei Militärs.)
Überhaupt sind tiefgehende Geschichtskenntnisse immer von Vorteil.

@phip: Auch den Muslimbrüdern ist das Demonstrieren erlaubt, und du findest da sicherlich einen Spinner, das alles fordert. (Wobei es da auch reicht, in die USA zu sehen, wo man jetzt Schulbücher mit Darwin verbannt hat - viel schlimmer als die Fundamentalchristen können die Muslimbrüder gar nicht sein.)
 
Auch den Muslimbrüdern ist das Demonstrieren erlaubt, und du findest da sicherlich einen Spinner, das alles fordert. (Wobei es da auch reicht, in die USA zu sehen, wo man jetzt Schulbücher mit Darwin verbannt hat - viel schlimmer als die Fundamentalchristen können die Muslimbrüder gar nicht sein.)

... und schon wieder stellst Du Dich ins bildungstechnische Abseits ...

Qaradawi ist nicht irgendein Spinner oder x-beliebiger Eiferer.

Seine religiösen Kommentare erhalten durch Sendungen im arabischen Fernsehsender Al Jazeera eine große Reichweite und Resonanz in der arabisch-islamischen Welt. al-Qaradawi kann als eine der obersten zeitgenössischen Autoritäten im sunnitischen Islam betrachtet werden und gilt in der islamischen Welt als wichtige moralische Instanz.

Diese Information im direkten Zusammenhang mit seinen religiösen Ansichten, zu denen er Fatwas erlässt, lassen hier Deine Argumentation "einen Spinner" recht blass aussehen.

Was die Entwicklungen in Libyen angeht ...
Es ist nicht klar was folgen wird. Dort gibt es seit mehr als 40 Jahren noch nicht mal ansatzweise die Grundlagen für eine Demokratie (mehrere Parteien, Wahlen etc.). Manche Länder sind einfach nicht reif für die Demokratie.
Und wenn es nach einigen Kommentatoren geht, ist die Demokratie scheinbar auch nicht der Weisheit letzter Schluss (weil sie ja im bösen Westen gelebt wird).
 
Ich bin ehrlich gesagt ein wenig beunruhigt ob der Ereignisse, die sich da momentan abspielen. Ich hab auch nicht so den großen Überblick, was das alles für Konsequenzen haben kann. Wie seht ihr das? Was kann da schlimmstenfalls passieren? Worauf muß man sich gefaßt machen?

Die Frage der Konsequenzen ist ja erstmal eine Frage der Schnittstellen, die man mit den Ländern hat.
Und da stehen bei uns in Deutschland als erstes die wirtschaftlichen Aspekte.

Der Ölpreis ist nicht ganz unwichtig für das allgemeine Leben. Da kann was passieren.
Als nächstes betroffen wären Unternehmen, die Aufträge aus der Region haben, die dann ggf. nicht ausgeführt werden können, bzw. Firmen auf Ihren Produkten sitzen bleiben.

Das sind so die (Luxus)Probleme die ich sehe, direkt für uns.

Der Rest, naja, das übliche, schaunmer mal.

gruss kelle!
 
Das war nicht die Intention meiner Feststellung und spielt in diesem Zusammenhang eigentlich keine Rolle. Die aktuellen Ansätze lassen aber gute Chancen in Tunesien, Marokko und Ägypten erkennen.

Wieso?
Und warum dürfe man nicht abfragen, welche Länder, Deiner Meinung nach, "reif sind für eine Demokratie"...? Da würde ich gar nicht mal nur auf die arabischen/nordafrikan. Staaten es begrenzen wollen...(mag ja sein dass Du da nur wenige kennst ;) ). Es ging mir eher darum mal abzuklopfen welche Art von "Demokratie" Du dahinter verstehst. Ist es z.B. die amerikanisch bevorzugte, dürfte Afghanistan da nämlich nicht stehen. Ich denke Du kennst den netten Ausspruch von Holbrooke damals...
 
Wieso?
Und warum dürfe man nicht abfragen, welche Länder, Deiner Meinung nach, "reif sind für eine Demokratie"...?

Weil meine Feststellung gegenteiliger Natur war und nicht impliziert, dass ich eine Meinung über etwas ausdrücken möchte, was ich nicht explizit thematisiere. Du kannst mir folgen?

Es ging mir eher darum mal abzuklopfen welche Art von "Demokratie" Du dahinter verstehst.

Auch wenn Du es gern ganz kompliziert haben möchtest - die Einhaltung der Menschenrechte im jeweiligen Land wäre schon mal ein Erfolg.
Jedoch beisst sich das (wie man täglich erlebt) mit der religiösen Borniertheit und Stammestraditionen, die heute wie vor hunderten Jahren Gültigkeit haben.

Wenn Du mit "amerikanisch exportierte Demokratie" ein Problem hast diskutiere das doch bitte in einem anderen Thread.
 
Weil meine Feststellung gegenteiliger Natur war und nicht impliziert, dass ich eine Meinung über etwas ausdrücken möchte, was ich nicht explizit thematisiere. Du kannst mir folgen?
Ja aber sicher doch....jedoch (siehe unten)


Auch wenn Du es gern ganz kompliziert haben möchtest - die Einhaltung der Menschenrechte im jeweiligen Land wäre schon mal ein Erfolg.
Jedoch beisst sich das (wie man täglich erlebt) mit der religiösen Borniertheit und Stammestraditionen, die heute wie vor hunderten Jahren Gültigkeit haben.

Wenn Du mit "amerikanisch exportierte Demokratie" ein Problem hast diskutiere das doch bitte in einem anderen Thread.
wollte ich Deine Definierung von "Demokratie" abfragen, sprich auf welchen Grundlagen Du Staaten demokratische Grundzüge zubilligst und anderen eben nicht...so schwer???
 
... und schon wieder stellst Du Dich ins bildungstechnische Abseits ...

Qaradawi ist nicht irgendein Spinner oder x-beliebiger Eiferer.
Hab ich das jemals behauptet?
Ich habe gesagt, bei genügend Leuten findest du immer einen Spinner der X fordert. UNd seis der Weltuntergang. Ich habe nicht von irgendeiner spezeillen Person geredet.


Manche Länder sind einfach nicht reif für die Demokratie.
Wie misst du das?
Jedes demokratische Land hat irgendwann mit der Demokratie angefangen. Wie gut oder schlecht das laufen kann, siehst du z.B. am Mutterland der modernen Demokratie: Frankreich. Da ist deutlich mehr Blut geflossen.
 
Hab ich das jemals behauptet?
Ich habe gesagt, bei genügend Leuten findest du immer einen Spinner der X fordert. UNd seis der Weltuntergang. Ich habe nicht von irgendeiner spezeillen Person geredet.

... und dabei ausgerechnet auf eine Aussage geantwortet, die sich auf diesen Ober-Islamisten bezieht. Nimm mal die Sonnenbrille ab.

Wie misst du das?
Jedes demokratische Land hat irgendwann mit der Demokratie angefangen. Wie gut oder schlecht das laufen kann, siehst du z.B. am Mutterland der modernen Demokratie: Frankreich. Da ist deutlich mehr Blut geflossen.

Gar nicht. Die tagtäglichen Fakten aus den genannten Ländern reichen.
Einerseits sind Stämme mit ihren Verflechtungen (siehe Irak, Afghanistan, Libyen) Gift für jeden demokratischen "Setzling". Blut ist immer dicker als Wasser.
Zum anderen ist für demokratische Entwicklungen eine säkularisierung notwendig - in Ländern mit Islam als Staatsreligion und islamischem Strafrecht ein auswegloses Unterfangen.

Aber ich halte es nach dem Grundsatz - jeder wie er möchte und er es verdient. Wer Steinzeit in seinem Land will, soll Steinzeit haben.

btw ... ach ja ... die Zivilisten. :biggrin:
Wer nach dem Märtyrertod schreit brauch sich nicht wundern, wenn der schneller kommt als gedacht.
 
... und dabei ausgerechnet auf eine Aussage geantwortet, die sich auf diesen Ober-Islamisten bezieht. Nimm mal die Sonnenbrille ab.
Geht nicht, die ist selbsttönend.
Ja, du hast einen Einzelfall genannt, und ich habe ausgeführt, dass das normal ist. Ich weiß nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.

Wenn du sagst "Bei dem Amoklauf gab es Tote" und ich sage, das ist meist so, führst du dich ja auch nicht so auf, oder?

Wer nach dem Märtyrertod schreit brauch sich nicht wundern, wenn der schneller kommt als gedacht.
Ja, bin mal gespannt, obs den Möchtegern-Märtyrer Gaddafi in den nächsten paar Tagen erwischt.
 
Ja, bin mal gespannt, obs den Möchtegern-Märtyrer Gaddafi in den nächsten paar Tagen erwischt.

Normalerweise würde ich so etwas nicht sagen, aber dieses Drecksschwein hätte es tatsächlich Verdient von "seinem" Volk getüncht zu werden oder Schlimmeres.

Andererseits würde ein ordentliches Verfahren gegen Gaddafi die neuen Strukturen Libyens sicher stärken. Nach dem 2 WK war es schließlich für Deutschland auch enorm Wichtig das die Verbrechen vor Gericht aufgearbeitet wurden und die Verantwortlichen bestraft wurden.