Geldanlage Aktien - Strategien, Tipps und Smalltalk

Das hier ist aber nicht der "weine weine Ich armer Arbeiter"-Thread ;) Möchte ich nur mal so einwerfen :D
Ich bin kein Arbeiter, bin Angestellter. Und ich weine nicht und das ist auch keine "Neid-Debatte".

Nur ist mir nicht klar, was der Unterschied zwischen Einnahmen aus Quelle A und Quelle B ist. Der eine trägt seinen Arsch auf Arbeit Tag für Tag. Der andere trägt ein gewisses Risiko bei der Anlage. Der eine erschafft Werte, der andere lässt Werte erschaffen. Beide verdienen an der Wertschöpfung.

Warum zahlt der eine nun bis zu 42% Steuern, der andere maximal 26%? Weil er nicht arbeitet? Wo ist da die Logik/Gerechtigkeit?
 
Warum zahlt der eine nun bis zu 42% Steuern, der andere maximal 26%? Weil er nicht arbeitet? Wo ist da die Logik/Gerechtigkeit?

Wenn das keine Neid-Debatte ist, warum fallen dann schon wieder Wörter wie "Gerechtigkeit"? :roll: Mit sowas kann die SPD vielleicht mal wieder versuchen zu punkten, gehört aber nicht in die Ecke eines rationalen Investors (Bitte nicht als Angriff auf dich verstehen, ist nur meine Meinung).

An dieser Stelle möchte ich einen Artikel von Jasperquast.de zitieren:

Gehen wir einmal durch, ob Kapitaleinkommen wirklich weniger besteuert werden als Arbeitseinkommen.

Sagen wir ein Unternehmen zahlt 30% Steuern auf seine Gewinne (Gewerbe- + Körperschaftssteuer).

Aus 100 € Gewinn werden also 70€. Diese werden nun voll an die Investoren ausgeschüttet (meistens sind es eher 10-50%). Nun gehen noch einmal 25% von den 70€ herunter und es bleiben 52,25 € übrig.

Auf den Gewinn wurden also nicht, wie Politiker und Journalisten gerne behaupten, 25% Steuern bezahlt, sondern 47,75%.

KEIN Arbeitnehmer zahlt auf seinen Lohn 47,75%, der Durchschnitt liegt eher unterhalb von 20% –> https://de.statista.com/statistik/d...tz-pro-steuerpflichtigem-nach-bundeslaendern/

Es ist also mal wieder breitgestreute Desinformation, denn selbst die 25% Abgeltungssteuer liegt oberhalb des durchschnittlichen Einkommenssteuersatzes! Noch nicht einmal diese Aussage stimmt also! Es ist eine ausgedachte und über Jahre wiederholte Falschbehauptung.
 
Darf ich fragen, ob du bewusst in einen ausschüttenden ETF investiert hast? Warum keinen thesaurierenden?

Ich habe einen ETF "Dividenden Aktien Europa" und einen ETF "Dividenden Aktien Asien/Pazifik" ich wollte halt
1. eine automatisierte Dividendenstragie nutzen
2. regelmäßige Ausschüttungen (8 pro Jahr) für mein Taschengeld
3. haben sie meiner Meinung nach automatisch relativ günstige Aktien ausgewählt da sie die Kriterien maximale Dividende + höchstens xx % vom Gewinn werden ausgeschüttet zusammen führten, freilich sind das dann meist nicht die Mega-Wachstumstitel

Eigentlich hätte ich genauso gut thesaurierende ETF nehmen können, aber ich finde es halt motivierender quasi "Geldmaschinen" zu kaufen die mich mit regelmäßigem Taschengeld versorgen und mir von diesem Geld dann etwas zu gönnen ohne die Substanz anzugreifen :biggrin:

Ich habe auch noch einen ETF auf den Mdax, der ist thesaurierend
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn wir von Gerechtigkeit sprechen: Die von einer Firma erwirtschafteten Gewinne werden bereits mit 30% besteuert. Was dann übrig bleibt, wird an die Aktionäre ausgeschüttet - und nochmal versteuert.
Könntest Du dafür einen Nachweis liefern? Erstens zur Doppelbesteuerung und dann zu den 30%?

Das Teileinkünfteverfahren beschreibt das nämlich für mich anders.
 
Wenn das keine Neid-Debatte ist, warum fallen dann schon wieder Wörter wie "Gerechtigkeit"?
Na weil es nicht um Neid geht, sondern um Gerechtigkeit. Ich will niemandem etwas weg nehmen, ich will halt nur, dass gleiche Bedingungen herrschen. Und wenn sie nicht herrschen, dann hätte ich halt gern erklärt, warum nicht. Gibt es dafür einen guten Grund - ok, Thema erledigt. Wenn nicht, dann ist es Bullshit, der mal angegangen werden muss.

gehört aber nicht in die Ecke eines rationalen Investors
Ja, aber in Deinem Beispiel wird die Rechnung wohl auch vom Milchmädchen gemacht.

Lohnkosten sind Kosten, die zur Wertschöpfung notwendig sind und werden entsprechend vor der Steuer abgezogen. Gewinne werden nach Steuer angegeben, denn das ist auch nur das Geld, was ich als Unternehmer real zur Verfügung habe um es auszuschütten, zu investieren oder auch liquide Eigenkapitalmittel auf der Bank liegen zu lassen. Das ist die Unternehmenssicht, mehr gibt es da nicht.

Der Arbeitnehmer erhält nun Geld für seine Leistungen. Die muss er versteuern und zwar je nach Höhe bis zu 42%. Damit ist die Arbeitnehmersicht erledigt.

Der Investor bringt Geld und wird am Gewinn (nach Steuern) beteiligt. Er nimmt Geld ein und muss dieses Geld ebenfalls versteuern, weil es ein Kapitalertrag ist. Egal ob nun Direktinvestor oder Aktionär. Das aber nur zu 26%.

So ist die Betrachtung richtig. Dein Beispiel zieht da Steuern heran, mit denen der Investor gar nichts zu tun hat. Höchstens der Unternehmer, wenn er aus seinem Privatvermögen eine Firma aufbaut. Aber auch dann muss er 2 Bücher führen, um es korrekt zu machen: Eins für das Unternehmen und die Steuerschuld des Unternehmens gegenüber dem Staat. Und eins für sich als Investor, was sein eingesetztes Kapital für einen Ertrag erzielt und was er dann als Einnahme seinerseits versteuern muss.

Wenn man Dein Beispiel weiter spinnt, dann ergäbe sich nämlich eine völlig krude Betrachtungsweise. Denn den Euro, den der Arbeitnehmer erhalten hat und den er versteuert hat, gibt er in einem Laden aus für eine Ware, auf die 19% Mehrwertsteuer fällig wird. Die zahlt er auf den Warenwert (EK des Verkäufers) plus den Gewinn, den der Verkäufer mit dem Verkauf erzielen will. Der Verkäufer muss aber auf den gewonnenen "mehrwertversteuerten" Euro auch wieder Steuern bezahlen, um seinerseits einen Nettogewinn zu erhalten. Und so geht es weiter und weiter bis ein Euro unendlich oft "versteuert" wurde. Und genau das tut Dein Beispiel mit dem "armen Investor". Das ist aber kompletter Quatsch ;)

(Bitte nicht als Angriff auf dich verstehen, ist nur meine Meinung).
Nein, keine Angst. Wenn ich hier im Forum alles persönlich nehmen würde, was mir schon an den Kopf gedonnert wurde, hätte ich schon mindestens ein Dutzend mal amok laufen müssen. Also alles gut :)
 
Zwei der ETF habe ich inzwischen (also alle bis auf den MDAX ETF) raus geworfen, beide mit Gewinn also kann ich da schon mal einen Harken dran machen...

In mein Depot wanderten heute BMW VZ für 70,21 Euro und Daimler für 62.07 - die aktuellen Vorwürfe schienen mir eine gute Gelegenheit zum kaufen...mal schauen ob das nicht etwas früh war :biggrin:

Nahe meiner gewünschten Kaufkurse befinden sie zur Zeit auch:
Aktueller Kurs/ Wunschpreis
Berkshire Hathaway Aktie 147/145 Euro
Amazon 875/850 Euro

Etwas weiter weg:
Vonovia 34,38/31 Euro
TLG IMMOBILIEN Aktie 18.50/17.20 Euro

und wenn Alphabet C (825 Euro) und Alphabet A (847) Euro nochmal die 800 Euro von unten sehen dann werde ich mir da auch die Zahlen nochmal genau anschauen und kann dann vermutlich nicht widerstehen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vonovia disqualifiziert sich für mich aufgrund ihres unsozialen Geschäftsgebarens. Ich hab mir die eine oder andere Vonovia-Wohnung angesehen und war schockiert! Dazu arbeiten 2 Bekannte von mir bei der konzerneigenen Servicegesellschaft, die haben Ein paar Anekdoten zum besten gegeben :sick:
 
Das könnte ich alles auch zu Recht von meinem Vermieter behaupten und ich wohne da immer noch :ugly:

Für Vorschläge hinsichtlich einer besseren AG die Wohnungen an Privat vermietet bin ich aber sehr offen ;)
 
Hab noch keine gefunden... selbst bei den gewerblichen Immobilien-Gesellschaften bin ich kritisch. Ich bin bei DIC Asset investiert, aber richtig zufrieden bin ich auch nicht.
 
heute gekauft: Tencent

Vermutlich nicht der ideale Einstiegs-Zeitpunkt, aber ist bei der Aktie auch irgendwie schwierig. Bei meinem Glück kommt morgen jetzt sicher die Korrektur :ugly:
 
Ich hab mich kürzlich für diese Thematik hier interessiert und hatte die naive Vorstellung, dass ich mir ein passives Einkommen per ETF verschaffen sollte um den Grundbetrag von 801€ voll auszunutzen...

Bei einer Ausschüttung von angenommen 4%, bräuchte ich quasi nur 20k in ETFs zu stecken.

Jetzt habe ich allerdings die letzten Seiten hier gelesen und naja.. scheint wohl doch keine gute Idee zu sein und wahrscheinlich funktioniert das nicht so gut dank Steuern :ugly: ?
 
Optimal sind ETF vielleicht nicht, aber ich habe jetzt Ende letzten Jahres/Anfang des Jahres doch wieder den Großteil auf passives Investieren umgestellt weil ich gemerkt habe das ich sonst viel zu viel Zeit in Aktienauswahl und Hin- und Her stecke und den Markt natürlich erfahrungsgemäß meist trotzdem nicht schlage :)

Menschen sind auch eigentlich gar nicht gemacht für die Börse, wir schwanken zwischen Gier und Angst und machen Fehler, also ohne jetzt eine Anlageempfehlung zu geben würde ich die Kohle einfach breit verteilen, Freistellungsauftrag dazu werfen und ein paar mal jährlich das Geld abholen oder noch was dazu werfen...Hauptsache Zeit und Entscheidungen sparen ist zur Zeit meine Priorität, dann lieber etwas mehr Gas geben bei den Dingen für die man gut bezahlt wird
 
Jetzt habe ich allerdings die letzten Seiten hier gelesen und naja.. scheint wohl doch keine gute Idee zu sein und wahrscheinlich funktioniert das nicht so gut dank Steuern :ugly: ?

Naya Steuern zahlst du auch, wenn du Geld bei der Bank anlegst, oder dir einzelne Aktien oder Anleihen kaufst ;) Beim Verkauf deiner Assets zahlst du auf den Gewinn, wenn dieser über 801€ liegt, 25% Abgeltungssteuer plus 5,5% Solidaritätszuschlag plus Kirchensteuer, wenn du aus der Kirche noch nicht ausgetreten bist. Bei ETFs zahlst du, sofern du über die 801€ kommst, zusätzlich jährlich einen pauschalen Betrag, da der Staat auf die super Idee kam, einfach mal anzunehmen dass du jedes Jahr Gewinn machst :D. Dieser pauschale Betrag wird gesammelt und beim späteren Verkauf deiner Assets angerechnet. Beim Verkauf zahlst du dann einfach weniger Steuern.

Das einzige, was bei ETFs hierdurch ein bisschen entschärft wird, ist der Thesaurierungseffekt. Bitte verbessert mich, wenn ich hier falsch liegen sollte.


Optimal sind ETF vielleicht nicht, aber ich habe jetzt Ende letzten Jahres/Anfang des Jahres doch wieder den Großteil auf passives Investieren umgestellt weil ich gemerkt habe das ich sonst viel zu viel Zeit in Aktienauswahl und Hin- und Her stecke und den Markt natürlich erfahrungsgemäß meist trotzdem nicht schlage :)

Mir würden noch mehr Punkte für (Index)-ETFs einfallen

- Einfache Möglichkeit zur breiteren Diversifikation
- Vermeidung von Klumpenrisiken, Home-Bias o. ä.
- Das Depot benötigt wenig Pflege, einmal im Jahr rebalancen reicht (zumindest mir :D).
- Über Sparpläne lässt sich kostengünstig Kapital nachschießen.

Jetzt habe ich allerdings die letzten Seiten hier gelesen und naja.. scheint wohl doch keine gute Idee zu sein

Mach dir doch einfach selbst ein Bild ;)

Folgende Bücher kann ich dazu uneingeschränkt empfehlen:

Der Finanzwesir <-- als Einstieg bzw. um die Basics kennenzulernen super

Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs

Alternativ hat der Finanzwesir noch einen Blog, den du unter https://www.finanzwesir.com/. Ganz gute Videos über die Basics von Aktien und ETFs gibt es hier https://www.youtube.com/user/AktienMitKopf. Wobei ich dir hier die etwas älteren Videos empfehlen würde.
 
Glaubt ihr der Tiefpunkt beim DAX wurde Mitte März schon erreicht oder werden die langfristigen wirtschaftlichen Folgen zu einem erneuten Rückgang führen?
 
Glaubt ihr der Tiefpunkt beim DAX wurde Mitte März schon erreicht oder werden die langfristigen wirtschaftlichen Folgen zu einem erneuten Rückgang führen?

Ich halte diese Frage für absolut nicht zielführend und nur für Glaskugelleser zu beantworten. Die Chancen stehen zu jedem Zeitpunkt für beide Richtungen gut, die Intelligenz der Masse hat ja Gründe die Mitte zwischen beiden Positionen in Form eines Kurses auszuhandeln.
 
Ich halte diese Frage für absolut nicht zielführend und nur für Glaskugelleser zu beantworten. Die Chancen stehen zu jedem Zeitpunkt für beide Richtungen gut, die Intelligenz der Masse hat ja Gründe die Mitte zwischen beiden Positionen in Form eines Kurses auszuhandeln.
Deswegen kann man doch trotzdem eine eigene Meinung haben. Oder wie entscheidest du ob Long oder Short? Da schaust mit deiner eigenen Glaskugel in die Zukunft, oder? Das der Kurs das Resultat der Masse ist, ist mir schon klar, aber mich interessieren halt die einzelnen Meinungen/Argumente der Masse. Was ist da denn nicht zielführend?
 
Glaubt ihr der Tiefpunkt beim DAX wurde Mitte März schon erreicht oder werden die langfristigen wirtschaftlichen Folgen zu einem erneuten Rückgang führen?

Ich denke, das wird in erster Linie vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie abhängen. Wenn die Wirtschaft nun in absehbarer Zeit wieder "weiterlaufen" kann, dann könnte die Delle im März tatsächlich der Tiefpunkt gewesen sein. Kommt es hingegen zu weiteren Verschärfungen / Lockdowns und zu Betrieben, die möglicherweise monatelang still stehen, dann sehe ich noch viel Potential nach unten. Um die Aktien-Situation zu beurteilen, würde ich also in erster Linie schauen, welches Szenario mir wahrscheinlicher vorkommt.
 
Deswegen kann man doch trotzdem eine eigene Meinung haben. Oder wie entscheidest du ob Long oder Short? Da schaust mit deiner eigenen Glaskugel in die Zukunft, oder? Das der Kurs das Resultat der Masse ist, ist mir schon klar, aber mich interessieren halt die einzelnen Meinungen/Argumente der Masse. Was ist da denn nicht zielführend?

Nein ich schaue nicht in Glaskugeln - Ich halte es für nicht möglich den Tiefpunkt zu finden und daher lass ich es. Ich kaufe nur wenn es günstig ist eher mehr und wenn es teuer wird eher weniger und ich verkaufe möglichst nie