Geldanlage Aktien - Strategien, Tipps und Smalltalk

Gebt ihre eure Kapitalerträge in der Steuererklärung an? Ich hab mir die Arbeit immer gemacht obwohl es glaube ich sinnlos war da ja alles bereits der Abgeltungssteuer unterlag und die 801 Euro Freibetrag berücksichtigt wurden.
Nein, mache ich nicht. Obwohl bei mir zum Teil sogar Steuern abgezogen werden. Die bleiben aber so niedrig, daß ich für mich entscheide, der Aufwand, seitenweise Kapitalerträge aufzulisten, für die Rückerstattung nicht lohnt.

Meine Freibeträge habe ich auf das Depot gelegt, wo die meisten Erträge zu erwarten sind. Tagesgeld und VL-Depot etc. haben keine Freibeträge, da zahle ich dann halt eben pauschalisiert.

Und noch eine Frage zu folgenden Discount-Zertifikat (kauf ich ja normal nicht :)):
https://zertifikat.finanzen.net/zertifikate/Auf-Vonovia-SE/CX6MW1

Dieses Zertifikat heißt also für den Besitzer: am Zahltag (14.06.2018 ) bekomme ich den Kurs vom Bewertungstag (11.06.2018 ) jedoch höchstens 32,50 überwiesen...Soweit richtig?
Korrekt. Und dieses Risiko ist dem Emittent 13% wert, die Du halt als Abschlag auf den aktuellen Kurs bekommst.

Was noch zu berücksichtigen wäre: Vonovia zahlt vor der Ausschüttung des Zertifikats zwei Mail Dividende, zusammen ca. 2,20 - 2,40 nach aktuellen Schätzungen. Dividenden-Zahlungen reduzieren den Kurs meistens um denselben Betrag. Das Zertifikat sollte man daraufhin kritisch untersuchen.

Kaufst Du heute das Zertifikat, ist der Gewinn limitiert, Dein Verlust nicht. Kaufst Du die Aktie, ist beides unlimitiert. Und diese Gewinnlimitierung ist nach Abzug der Dividende ziemlich genau 1 Euro pro Aktie wert.
 
Nein, mache ich nicht. Obwohl bei mir zum Teil sogar Steuern abgezogen werden. Die bleiben aber so niedrig, daß ich für mich entscheide, der Aufwand, seitenweise Kapitalerträge aufzulisten, für die Rückerstattung nicht lohnt.

Meine Freibeträge habe ich auf das Depot gelegt, wo die meisten Erträge zu erwarten sind. Tagesgeld und VL-Depot etc. haben keine Freibeträge, da zahle ich dann halt eben pauschalisiert.
Rückerstattung würdest du doch nur bekommen, wenn du dort wo du den Freibetrag hast diesen nicht 100% aufbrauchst?!
 
Was noch zu berücksichtigen wäre: Vonovia zahlt vor der Ausschüttung des Zertifikats zwei Mail Dividende, zusammen ca. 2,20 - 2,40 nach aktuellen Schätzungen. Dividenden-Zahlungen reduzieren den Kurs meistens um denselben Betrag. Das Zertifikat sollte man daraufhin kritisch untersuchen.

Kaufst Du heute das Zertifikat, ist der Gewinn limitiert, Dein Verlust nicht. Kaufst Du die Aktie, ist beides unlimitiert. Und diese Gewinnlimitierung ist nach Abzug der Dividende ziemlich genau 1 Euro pro Aktie wert.

Das die Dividende den Großteil des Discount ausmacht habe ich schon bemerkt, allerdings lassen mich die 1,40 Discount die ich da geschätzt habe quasi zum NAV-Wert kaufen was mein Zielkurs war und den konnte ich dann halt sofort haben :)

Sollte die Aktie wirklich nochmal erheblich runter gehen kaufe ich auch direkt nochmal nach.
 
Gebt ihre eure Kapitalerträge in der Steuererklärung an? Ich hab mir die Arbeit immer gemacht obwohl es glaube ich sinnlos war da ja alles bereits der Abgeltungssteuer unterlag und die 801 Euro Freibetrag berücksichtigt wurden.
Ich gebe die an. Bräuchte ich zwar nicht, weil alles unter dem Freibetrag liegt, aber da das Geld nur bei 2 Banken liegt, ist es nicht so kompliziert, da die paar Zahlen ins Steuerprogramm zu tippen.
Nerviger finde ich es eher, dass es einige Banken nicht schaffen, mir die Bescheinigung vor März auszustellen.

anddie
 
Rückerstattung würdest du doch nur bekommen, wenn du dort wo du den Freibetrag hast diesen nicht 100% aufbrauchst?!
Nicht nur. Es ist auch die Differenz von meinem Einkommenssteuersatz zu den pauschalen 25%. Und mein persönlicher Steuersatz (als Gutverdiener) liegt bei knapp 15%, dank der drei Kinder.
 
Nicht nur. Es ist auch die Differenz von meinem Einkommenssteuersatz zu den pauschalen 25%. Und mein persönlicher Steuersatz (als Gutverdiener) liegt bei knapp 15%, dank der drei Kinder.

Ist das Dein Durchschnittssteuersatz oder der Grenzsteuersatz? Der Unterschied ist erheblich und nur wenn der Grenzsteuersatz unter 26,xx % liegt gibt es auch was zurück.
 
Ist das Dein Durchschnittssteuersatz oder der Grenzsteuersatz? Der Unterschied ist erheblich und nur wenn der Grenzsteuersatz unter 26,xx % liegt gibt es auch was zurück.

Das ist der Durchschnittssteuersatz. Tatsächlich, das hatte ich bisher gar nicht bedacht. Noch ein Argument mehr, es einfach zu lassen :D

Danke Dir, endlich mal wieder etwas gelernt hier im Forum.

Marty
 
Hab gerade noch mal ordentlich bei Tesla zugeschlagen, der Markt nahm die Überlegungen über eine Kapitalerhöhung von Elon Musk offensichtlich sehr übel und bei Kursen von unter 238 Euro konnte ich einfach nicht widerstehen :mrgreen:

Aber scheinbar sind ja viele bezüglich Elon Musk und Tesla sehr skeptisch - ich nicht so, bin mir sicher das er seine Ziele erreicht auch wenn er dafür ein paar Kapitalerhöhungen braucht :ugly:
 
Hab gerade noch mal ordentlich bei Tesla zugeschlagen, der Markt nahm die Überlegungen über eine Kapitalerhöhung von Elon Musk offensichtlich sehr übel und bei Kursen von unter 238 Euro konnte ich einfach nicht widerstehen :mrgreen:

Aber scheinbar sind ja viele bezüglich Elon Musk und Tesla sehr skeptisch - ich nicht so, bin mir sicher das er seine Ziele erreicht auch wenn er dafür ein paar Kapitalerhöhungen braucht :ugly:

Naya, bei den ganzen Zockern sind halt gerade andere Werte interessant. Ich glaube jeder hat die Trump-Ralley gegen Ende 2016 im Depot gespürt, da will nun jeder noch sein Glück versuchen und seinen Teil vom Kuchen abhaben.

Da wird auch schon mal Amazon kritisiert, obwohl jeder weiß was für eine Firma das in 10 Jahren sein wird. Ist aber halt nicht zum zocken interessant ;) Und Tesla auch nicht mehr.
 
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Also ich denke schon das man Tesla noch getrost bis die ersten paar 100 K Model 3 das Werk verlassen haben und den erhofften Gewinn bringen als "Zockeraktie" bezeichnen könnte. Sie sind halt mehr als hoch bewertet aber ich glaube tatsächlich tatsächlich das der Plan funktioniert und das man locker in diese Bewertung hinein wachsen wird.

Die besten Unternehmen an denen ich beteiligt war oder auch nur an der Seitenlinie gestanden habe (und traurig hinterher geschaut habe :mrgreen:) waren immer zu teurer und fielen eben nie auf das Niveau das man ohne ein rosa Zukunft hätte erklären können -reine Zockeraktien vermutlich würden viele sagen ;)

Aber wenn das Bauchgefühl sagt das die Story stimmt und der Preis gerade halbwegs angemessen erscheint dann greift man eben einfach zu - nicht Charttechnik sondern Bauchtechnik eben :biggrin:
 
Hat sich mal jemand die Reform der ETF-Besteuerung ab 2018 wirklich zur Gemüte geführt? Einfacher wird nix aber dafür sackt sich Vater Staat z.B. nach der Reform z.B. bei ausschüttenden Dividenden-ETF mal locker von 100 Euro Dividenden 4,32 Euro mehr ein als vorher...

Besonders Kleinanleger die ihre 801 Euro Freibetrag nicht ausschöpfen werden nun 15 % von den Dividenden auf ETF-Ebene weg genommen die sie eigentlich gerade nicht bezahlen sollten :roll:

https://www.finanzwesir.com/blog/besteuerung-fonds-etf-2018

Ich kotze einfach mal weil gerade Kleinanleger durch diese Reform wirklich benachteiligt werden und ich werfe meine restlichen ETF nun aus dem Depot -weil sie nun einfach gegenüber Einzelaktien so viele Nachteile haben roll:
 
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Interessanter Artikel! Auch wenn ich zugegebenermaßen nicht alles 100% verstanden habe.

Bin mir jetzt auch nicht sicher, ob ich lieber meine Aktienfondanteile verkaufen sollte oder nicht. Was ich aber verstanden habe: Meine Regierung traut sich nicht daran, die Abgeltungssteuer der Lohnsteuer anzupassen und gegebenenfalls die Freigrenzen anzuheben. Man will wohl die örtlichen Geldsäcke nicht vergrätzen...
 
Meine Regierung traut sich nicht daran, die Abgeltungssteuer der Lohnsteuer anzupassen und gegebenenfalls die Freigrenzen anzuheben. Man will wohl die örtlichen Geldsäcke nicht vergrätzen...

Als wirklicher Geldsack fühlst Du Dich aber mit 26,3 % Steuersatz schon abgezockt weil Du halt genug Möglichkeiten hast woanders gar nichts zu bezahlen ...ganz ehrlich: ich würde dann auch keine Steuern auf meine Einkünfte zahlen und dann hin und wieder für das gute Gewissen mal ein wenig was spenden und ansonsten meine neue Freiheit als Staatenloser genießen oder mich daran erfreuen wie schön Panama ist :ugly:
 
Was ich nicht verstehe: in wie fern schlägt der Steuersatz voll durch, wenn ich den Freibetrag NICHT ausnutze? Ist der Freibetrag nicht genau dafür? Das ein Kleinanleger eben KEINE Steuern zahlt?

Ich hab (bewusst) KEINE Fonds und ETFs im Depot, deshalb erschließt sich mir der verlinkte Artikel überhaupt nicht... :-(
 
Was ich nicht verstehe: in wie fern schlägt der Steuersatz voll durch, wenn ich den Freibetrag NICHT ausnutze? Ist der Freibetrag nicht genau dafür? Das ein Kleinanleger eben KEINE Steuern zahlt?

Für die Gelder die bei Dir ankommen gelten weiterhin die 801/1602 Euro Freibeträge, das Problem ist aber folgendes:
"15 % der Bruttodividenden und der Immobilienerträge gehen gleich auf Fondsebene weg"
die werden also abgeschöpft bevor sie Dich erreichen können und dort nützt dann logischerweise auch kein Freibetrag..
 
Als wirklicher Geldsack fühlst Du Dich aber mit 26,3 % Steuersatz schon abgezockt weil Du halt genug Möglichkeiten hast woanders gar nichts zu bezahlen ...ganz ehrlich: ich würde dann auch keine Steuern auf meine Einkünfte zahlen und dann hin und wieder für das gute Gewissen mal ein wenig was spenden und ansonsten meine neue Freiheit als Staatenloser genießen oder mich daran erfreuen wie schön Panama ist :ugly:
Ok, aber das können sie ja jetzt auch schon so tun, wenn sie es denn tun wollen. Daran ändert auch keine Steuersatzanpassung etwas. Außer vielleicht auf 0%, aber darüber brauchen wir ja nicht reden.

Nur ist es eben für mich auch nicht nachvollziehbar, warum ein jeder, der täglich zur Arbeit schlürft, stärker zur Kasse gebeten wird als jemand, der Kapitalerträge erzielt (also andere für sich arbeiten lässt). Es ist ja eine Sache, dass der Kapitalismus ein solches Parasitendasein ermöglicht, aber eine andere, die Leute auch noch per Gesetz zu übervorteilen.

Was meine Fonds angeht, dank der Nachfrage von Darkkurt hast Du ja schon eine Frage von mir geklärt. Ja, dann muss ich mir mal anschauen, wie gut die Arbeit "meiner" Fondmanager ist. Wenn sie die 15% gegenüber meinem Geschick kompensieren können, bleibe ich wohl dabei. Sonst kann ich natürlich auch selbst Aktien kaufen...

Danke!
 
Nur ist es eben für mich auch nicht nachvollziehbar, warum ein jeder, der täglich zur Arbeit schlürft, stärker zur Kasse gebeten wird als jemand, der Kapitalerträge erzielt (also andere für sich arbeiten lässt). Es ist ja eine Sache, dass der Kapitalismus ein solches Parasitendasein ermöglicht, aber eine andere, die Leute auch noch per Gesetz zu übervorteilen.

Für mich ist das die logische Konsequenz meines Weltbildes: Es wird halt derjenige am höchsten besteuert der sich am schlechtesten wehren kann, der Staat nimmt jeden soviel ab wie er kann und wird für jede eingenommene Summe egal wie hoch Verwendungsmöglichkeiten finden, umso mehr er einnimmt umso mehr wird er also auch verschwenden...Um Gerechtigkeit kümmert sich im Elfenbeinturm kaum jemand, es geht immer nur darum wer der Stärkere im Spiel ist, soziale Almosen werden gerade soviel verteilt das das Volk nicht auf die Barrikaden geht und hin und wieder seine Stimme zur Grabe trägt
 
Nur ist es eben für mich auch nicht nachvollziehbar, warum ein jeder, der täglich zur Arbeit schlürft, stärker zur Kasse gebeten wird als jemand, der Kapitalerträge erzielt (also andere für sich arbeiten lässt). Es ist ja eine Sache, dass der Kapitalismus ein solches Parasitendasein ermöglicht, aber eine andere, die Leute auch noch per Gesetz zu übervorteilen.

Danke!

Das hier ist aber nicht der "weine weine Ich armer Arbeiter"-Thread ;) Möchte ich nur mal so einwerfen :D

Fremdfinanzierung hat in einem effizienten Marktgeschehen wie wir es heute haben durchaus seine Berechtigung (Mensch/Firma mit Kapital trifft auf Mensch/Firma mit Idee). Mehr als die Hälfte deiner Gegenstände in deinem Haushalt wurden wahrscheinlich von einer Kapitalgesellschaft produziert (nur eine Vermutung).

Und die Aktien dieser Kapitalgesellschaften liegen halt mal in den Händen von - tadaaa - den "bösen" Kapitalisten :D Gäbe es mehr von ihnen in Deutschland, würden weniger über die niedrigen Zinsen am Tagesgeldkonto jammern.

Und wenn wir von Gerechtigkeit sprechen: Die von einer Firma erwirtschafteten Gewinne werden bereits mit 30% besteuert. Was dann übrig bleibt, wird an die Aktionäre ausgeschüttet - und nochmal versteuert. Aus Sicht des Anlegers kann man hier ebenfalls argumentieren: Ist das gerecht? Zumal das Risiko eines Verlustes keinerseits berücksichtigt wird.

Ich kotze einfach mal weil gerade Kleinanleger durch diese Reform wirklich benachteiligt werden und ich werfe meine restlichen ETF nun aus dem Depot -weil sie nun einfach gegenüber Einzelaktien so viele Nachteile haben roll:

Darf ich fragen, ob du bewusst in einen ausschüttenden ETF investiert hast? Warum keinen thesaurierenden?
 
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