Sammelthread G20-Krawalle in Hamburg - Diskussionen und Schlüsse

Knüppel und Pfefferspray sollte ja wohl auch nicht die Strafe für deren Vermummung sein.
Nein, aber zur Abstellung der Straftat angeblich notwendige Mittel.

Und der Vergleich passt nur dann, wenn man davon ausgehen kann, dass diese Radfahrer wie auch schon in der Vergangenheit Fußgängern gezielt und mit Wonne in die Haxen fahren und am Boden liegende Personen überrollen um größtmöglichen Schaden anzurichten.
Das konnte man zu dem Zeitpunkt nur vermuten, Gewalttaten gab es bis dahin gar nicht.

"Völlig unangemessen" kann es gewesen sein oder auch nicht. Ich meine - letztlich ist das eine Sache, die ich von meinem bequemen Sessel hier aus gar nicht entscheiden kann, das muss vor Ort entschieden werden.
Richtig. Aber ohne öffentlichen Druck wird das nicht mehr zur Entscheidung auf die Tagesordnung gesetzt.

Wie schon gesagt: Nur die wenigsten werden sich wegen Akne vermummen. Die allermeisten tun es wohl eher, weil sie ganz andere Straftaten (und/oder Ordnungswidrigkeiten) begehen und dabei nicht identifiziert werden wollen.
Manchmal will man schlicht nicht identifizierbar sein.

Ist ja nicht nur die Vermummung, dazu kommt ja auch noch die schwarze Kleidung. Also mehr als nur ein Indiz, dass die Leute eben nicht Blumenkinder-Demonstranten sind und nur friedlich kuscheln wollen.
Das überdenkst Du dann nochmal bei der Ansicht des Publikums eines Depeche Mode Konzerts :D

Ist also die Frage, wenn ein relativ aggressiver und erfahrungsgemäß extrem gewaltbereiter Mob schwarz gekleideter Irrer in größerer Zahl vermummt vor mir steht, ich es vielleicht als "Gefahr im Verzug" betrachten würde.
Du kannst das als Zivilist so sehen. Von mir aus auch noch die Polizei. Trotzdem ist das Vorgehen zur Identitätsfeststellung dann völlig überzogen. So kann man dann gegen die vorgehen, die tatsächlich Gewalt verüben, aber nicht präventiv mal gegen alle, weil die ja potentiell Gewalt ausüben könnten.

Und wenn sie der Aufforderung nach einem Ablegen der Vermummung nicht nach kommen, dann verstärkt sich dieser Eindruck ja schon zur Gewissheit. In dieser Situation droht ja auch ein Kontrollverlust der Polizei, wenn sie nicht dagegen vor geht.
Das ist so nicht richtig. Das Blockieren der Demonstration und der Einsatz der Mittel in der allerersten Phase einer bis dahin friedlichen Versammlung hat ganz deutlich zur Eskalation beigetragen. Und diese spätere Eskalation nimmt man jetzt als Begründung für den frühen Einsatz.

Ich haue Dir auf die Schnauze und wenn Du zurückhaust, dann nenne ich das Zurückschlagen als Grund für den ersten Schlag.... Hm....

Vielleicht sorgt man einfach dafür, dass solche Leute gar nicht mehr zu den Demos kommen... das wäre vielleicht einfacher.
 
Verfassungsschutz bestätigt Hinweise gegen G20-Journalisten

Folgende News wurde am 14.07.2017 um 09:04:05 Uhr veröffentlicht:
Verfassungsschutz bestätigt Hinweise gegen G20-Journalisten
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Berlin (dts) - Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat dem Bundeskriminalamt Hinweise geliefert, die zum Entzug von Akkreditierungen von Journalisten beim G20-Gipfel in Hamburg geführt haben. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesamtes der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe)."Wir haben Erkenntnisse der Landesverfassungsschutzämter und des Bundesamtes für Verfassungsschutz an das Bundeskriminalamt geliefert", sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Über den Entzug entschieden hätte daraufhin das Bundespresseamt gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt. Gegen die 32 Journalisten, die auf der "schwarzen Liste" standen und nicht mehr das Gipfel-Gelände betreten durften, sollen "gravierende Erkenntnisse" vorgelegen haben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Konkret sollen Bezüge zum politischen Extremismus vorgelegen haben.
 
Einige haben hier geheult, dass Journalisten wurden Akkreditierung entzogen.

Kleine Ergänzung also nötig: EXTREMISTISCHE Journalisten wurden Akkreditierung entzogen.
 
Pistorius plädiert für Lockerung des Vermummungsverbots

Folgende News wurde am 14.07.2017 um 14:14:19 Uhr veröffentlicht:
Pistorius plädiert für Lockerung des Vermummungsverbots
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Hannover (dts) - Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat sich für eine Lockerung des Vermummungsverbots ausgesprochen."Wir versprechen uns davon mehr Sicherheit. Wir brauchen Spielraum für Deeskalation", sagte der SPD-Politiker dem "Tagesspiegel" (Samstagsausgabe). Pistorius soll im Wahlkampf von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz das Thema Innere Sicherheit abdecken. Eine Lockerung des Verbots wirke "nur auf den ersten Blick paradox, ist es aber nicht", erklärte Pistorius mit Blick auf entsprechende Pläne der rot-grünen Landesregierung in Niedersachsen. So lange Vermummung ein Straftatbestand sei, könne die Polizei nur unter ganz bestimmten engen Voraussetzungen davon absehen, einzugreifen."Bei einer Ordnungswidrigkeit ist der Ermessensspielraum größer." Er sei zwar ein entschiedener Gegner jeder Vermummung, aber es müsse das Ziel sein, "das Eskalationsrisiko so gering wie möglich zu halten". Auch sei die Behauptung falsch, dass alle Vermummten Gewalttaten begehen würden."Zwei Drittel machen das, weil sie es cool finden, dabei sein wollen oder nicht erkannt werden wollen", sagte Pistorius unter Verweis auf Berichte erfahrener Polizisten in Niedersachsen.
 
Das überdenkst Du dann nochmal bei der Ansicht des Publikums eines Depeche Mode Konzerts :D
Hehe :D Ja, also ich trage auch viel und gern schwarz -> Metaller halt. Aber ich vermumme mich nicht und gehe nicht auf eine Demo (zuletzt 1989 wegen der Mauer). Es ist hier wohl eher die Kombination, die das Problem macht: Pfurz im Hirn + Schwarze Klamotten + Gesichtsschleier + Demo. Jedes für sich genommen wäre wohl auch keine Straftat.

Vielleicht sorgt man einfach dafür, dass solche Leute gar nicht mehr zu den Demos kommen... das wäre vielleicht einfacher.
Das würde ich sofort unterschreiben. Die Grünen nicht. Die Linken nicht. Und die vielen, die vor jeder linken Demo das Recht in Deutschland bis an die Grenzen strapazieren und während der Demo drauf scheißen, auch nicht. Ich höre sie schon die Proteste, dass der böse Staat einem mündigen Bürger das Versammlungsrecht versagt hat - gewaltsam! Das Recht auf Meinungsäußerung (wie "Deutschland verrecke") mit Füßen getreten wurde. Und er von Polizei und Justiz geknechtet wurde, dass Amnesty International tagelang Kullertränen geweint hat.

Also ich glaube, dass man so was noch viel weniger umgesetzt bekommt, als gezielte Personenkontrollen.
 
Im aktuellen Spiegel wird der Einsatzbefehl der Polizeikräfte thematisiert. Dort ist wohl zu lesen "Die Sicherheit der Gäste hat oberste Priorität".
Ob das die Anwohner der von den Krawallen betroffenen Vierteln so rockt?
 
Im aktuellen Spiegel wird der Einsatzbefehl der Polizeikräfte thematisiert. Dort ist wohl zu lesen "Die Sicherheit der Gäste hat oberste Priorität".
Ob das die Anwohner der von den Krawallen betroffenen Vierteln so rockt?
Die Frage ist, ob es besser gewesen wäre, wenn die Polizei ihre Prio bei den Anwohnern gehabt und der Trump samt Gattin 3 Stunden allein vor dem Mob gestanden hätte.
 
Die Frage ist, ob es besser gewesen wäre, wenn die Polizei ihre Prio bei den Anwohnern gehabt und der Trump samt Gattin 3 Stunden allein vor dem Mob gestanden hätte.

das wäre doch mal was.die Politiker ohne Schutz von anderen die für sie ihr leben aufs spiel setzen.
einfach mal Auge um Auge.ob die da auch noch größe haben das wage ich zu bezweifeln.
 
Gerade der POTUS hat doch ohnehin immer seine Privatarmee dabei...

Aber mal ernsthaft: zwischen entweder-oder ist reichlich Platz für einen diversifizierten Einsatz seiner Kräfte. Drei Stunden, um die 800m Luftlinie von der Elphi zum Schanzenviertel zurück zu legen - für SEK-Einheiten? Klingt nicht danach, dass man übermäßig flexibel reagiert hätte...
 
Gerade der POTUS hat doch ohnehin immer seine Privatarmee dabei...
...die ganz sicher nicht die mündigen Demonstranten ganz behutsam von A nach B getragen hätte.

Aber mal ernsthaft: zwischen entweder-oder ist reichlich Platz für einen diversifizierten Einsatz seiner Kräfte. Drei Stunden, um die 800m Luftlinie von der Elphi zum Schanzenviertel zurück zu legen - für SEK-Einheiten? Klingt nicht danach, dass man übermäßig flexibel reagiert hätte...
Na, ich glaube fast, dass es doch auf ein Entweder-Oder hinaus läuft. Denn personell unterbesetzte Polizei an zwei Fronten könnte noch verheerender sein als wenigstens eine zuverlässig zu halten (ohne jetzt einen validen Vergleich zum Zweiten Weltkrieg aufmachen zu wollen, obwohl die Vorgehensweise vor allem der Randalierer zumindest in Teilen durchaus bürgerkriegsähnlich war).

Ich glaube nämlich, dass den Luxus, alle Kieze und Ecken in Hamburg gleichzeitig kontrollieren und schützen zu können, die Polizei gar nicht hatte. Sie musste ihre Priorität auf einen Bereich legen und da sind die Staatsgäste verständlicherweise etwas wichtiger. So sehr es sicher dem einen oder andern Demonstranten gefallen hätte, aber ein vor der Philharmonie aufgeknüpfter US-Präsident hätte sicher zukünftige diplomatische Beziehungen maßgeblich erschwert. Das trifft wohl in gleichem Maße auch auf Putin, Erdogan und alle anderen Oberhäupter zu. Insofern war es schon clever, eher diese Leute zu schützen...
 
Wie viele Teilnehmer hatte die G20 veranstaltung noch einmal ?
Laut WIKIPEDIA so um die 36 . . .
Selbst wenn man jeden Teilnehmer mit einer Hundertschaft gesichert hätte, wären noch wie viele Polizeibeamten für die Sicherheit in Hamburg übrig gewesen ??
Es waren aber lediglich nur 21.000 Polizeibeamte im Einsatz.

Da hätte fast neben jedem Demonstranten ein Beamter mitlaufen können.
Aber nein , die mussten ja ein paar Politiker beschützen.

Okay, ich setz dann wieder meine AluminuimPyramide auf den Kopf und schnüffel ein paar Chemtrails.
 
2100 sollten doch paar randalierende knall köpfe unter Kontrolle bringen können.oder
 
Wie viele Teilnehmer hatte die G20 veranstaltung noch einmal ?
Laut WIKIPEDIA so um die 36 . . .
Selbst wenn man jeden Teilnehmer mit einer Hundertschaft gesichert hätte, wären noch wie viele Polizeibeamten für die Sicherheit in Hamburg übrig gewesen ??
Es waren aber lediglich nur 21.000 Polizeibeamte im Einsatz.
Aber das ist doch nur theoretische Mathematik. Du musst di Umgebung sichern und überwachen. Und nicht nur im Umkreis von 2 Metern um den US-Präsidenten, sondern 100 oder 200 Meter. Es gibt immer reichlich Leute, die so eine Gelegenheit nur zu gern nutzen möchten. Dazu kommt der Stab, den jedes Oberhaupt mit führt. Alle sollen sich so wohl und sicher fühlen wie nur irgend möglich und am Besten gar nichts von den Demos mit bekommen. Wenn der US-Präsident in Berlin ist, werden sogar im Umkreis von mehreren hundert Metern die Gullideckel zu geschweißt.

Um nur einer besonders gefährdeten Person Schutz zu bieten (noch dazu einer Person, auf den es die halbe Welt theoretisch abgesehen haben könnte) ist mehr als eine Hundertschaft nötig. Und von diesem Typ Person gab es mindestens 5. Wenn ein irrer Terrorist (oder Freiheitskämpfer, je nach Betrachtungsweise) in die Geschichtsbücher will, dann mit einem Anschlag an diesem Tag, wenn alle beisammen sitzen und sich gegenseitig beweihräuchern.

2100 sollten doch paar randalierende knall köpfe unter Kontrolle bringen können.oder
Könnten sie auch, wenn da nicht diese Sache mit der "Verhältnismäßigkeit" wäre und 4 Beamte nötig sind, um einen Sitzphlegmaten von A nach B zu schaffen. Und 2 Querulanten das Vorrücken einer ganzen Hundertschaft aufhalten können, die sich einfach nur rotzfrech in den Weg stellen und ihre beste kamerataugliche Unschuldsmine aufsetzen. Oder wenn man als Polizist keine Lust auf einen 1:1 UFC-Fight hat. Und so weiter und so fort...
 
Photon schrieb:
Na, ich glaube fast, dass es doch auf ein Entweder-Oder hinaus läuft. Denn personell unterbesetzte Polizei an zwei Fronten könnte noch verheerender sein als wenigstens eine zuverlässig zu halten (ohne jetzt einen validen Vergleich zum Zweiten Weltkrieg aufmachen zu wollen, obwohl die Vorgehensweise vor allem der Randalierer zumindest in Teilen durchaus bürgerkriegsähnlich war).

In sehr begrenzten Teilen! Nochmal, wir reden von 3 STUNDEN, in denen man nichts gemacht hat! Das WAREN die bürgerkriegsähnlichen Zustände, und sie fanden abseits des Gipfel-Rummels statt. Mit was waren 2(!) Spezialeinheiten denn 3 Stunden beschäftigt, dass man sie nicht schneller zur Räumung des besetzten Daches hätte beiholen können? An der Elphi gab es zur gleichen Zeit nun mal KEINE Randale!
 
Zitat von Photon
Aber das ist doch nur theoretische Mathematik. Du musst di Umgebung sichern und überwachen.
Sorry, aber wenn eine Hundertschaft von Polizeibeamten um jede Person drum herum steht, dann ist sicherlich nicht nur ein Bereich von 3 m abgesichert. Und wenn die Veranstalter nicht in der Lage sind eine Großstadt abzusichern, dann hätten Sie sich einfach einen anderen Ort für Ihre Veranstaltung aussuchen müssen.

Z.B. Einen Flugzeugträger, der auf dem offenen Meer fährt.
 
In sehr begrenzten Teilen! Nochmal, wir reden von 3 STUNDEN, in denen man nichts gemacht hat! Das WAREN die bürgerkriegsähnlichen Zustände, und sie fanden abseits des Gipfel-Rummels statt. Mit was waren 2(!) Spezialeinheiten denn 3 Stunden beschäftigt, dass man sie nicht schneller zur Räumung des besetzten Daches hätte beiholen können? An der Elphi gab es zur gleichen Zeit nun mal KEINE Randale!
Ok, also ich gestehe zu, dass das eine valide Frage ist, die man mal klären müsste. Die Antwort werden wir hier jedenfalls nicht bekommen, vielleicht geben ja die Medien in den nächsten Tagen etwas her.

Aber letztlich sind es Details, über die man hier diskutiert. Warum das SEK nun hier operierte und nicht dort, warum sie erst nach 3 Stunden kamen statt nach 2 oder 1 oder noch schneller... Alles richtig und kann man sicher auch mal hinterfragen. Sollte man auch, um es beim nächsten Mal, wenn ein paar Linksradikale Krieg spielen wollen (und das wollen sie mit Sicherheit), besser zu machen.

Nur lenkt es dann vielleicht doch von den elementaren Fragen ab. Und das sind die, die derzeit die Politik beschäftigen. Hat man denn den Linksextremismus zu lange verharmlost? Ja, natürlich!. Wie kann sich eigentlich ein praktizierender linker Anwalt namens Beuth hinstellen und kritisieren, dass die Kombattanten den Krieg in das Schanzenviertel getragen haben, "statt nach Blankenese". Hier finden wir womöglich auch schon die Antwort auf eine Deiner Fragen: Nicht mal die Polizei hat mit so viel Dummheit gerechnet, dass die Linken ihre eigenen Betten in Brand setzen. Tja, falsch gedacht, würde ich sagen. Böse Zungen könnten jetzt direkt schadenfroh darüber lachen, wenn das Thema nicht so ernst wäre.

Die andere Frage ist auch, ob man die ganze Polizeitaktik öffentlich aufarbeiten sollte. Vielleicht wäre es sinnvoll, damit die Verschwörungstheorien endlich mal aufhören, wie "Polizisten sind Nazis" und anderer Brechdurchfall. Nur ist der Ausgang eben auch ungewiss. In dem einen Video kann man nur den Kopf schütteln, wie ein paar Hanseln eine ganze Hundertschaft am Vorrücken hindern können, während hinter ihnen die Flammen lodern, Barrikaden und Geschäfte brennen. In einem anderen Video wird womöglich ein Sitzphlegmat zu hart behandelt und schon will halb Deutschland den Namen des einen Polizisten wissen, der da vielleicht ein klein wenig zu rabiat war.

Nicht mal in Talkrunden mit Gästen von beiden Seiten schafft man es, das Geschehen einheitlich zu beschreiben. Jeder weist dem anderen die Schuld zu, "den ersten Stein geworfen zu haben". Das geht sogar so weit, dass 2+ Personen, die angeblich beide vor Ort waren, sich gegenseitig der Lüge bezichtigen. Wenn wir jetzt mal Verschwörungstheorien stecken lassen kann das eigentlich nur bedeuten, dass selbst wenn man vor Ort gewesen ist, es im Nachgang unheimlich schwer ist einzuschätzen, was wirklich gelaufen ist. Je nachdem, hinter welcher Kamera man stand und von welcher Position aus man was sah, wird die Schuld dem einen oder anderen zugeschoben. Und dabei sage ich ausdrücklich nicht, dass es nicht diesen auf Krawall gebürsteten Einsatzleiter gegeben haben mag. Nur würde ich mich fragen, warum er schon so drauf war (hat er vielleicht schon seit mehreren Stunden die eine oder andere Flasche/Stein an den Kopf bekommen und sich dazu Sprüche wie "Bullenschwein verrecke" anhören müssen? Man weiß es nicht.

Deswegen reduziere ich die ganze Sache, was da passiert ist auf den aller kleinsten gemeinsamen Nenner: Die Fakten. Da bleibt übrig, dass Zivilisten in kleineren und größeren Gruppen marodierend durch die Stadt zogen, gewaltsam gegen die Staatsexekutive vorgegangen sind mit Mitteln, die zur Herbeiführung des Todes geeignet waren. Die halbe Stadt wurde verwüstet, Barrikaden errichtet, Geschäfte geplündert und gebrandschatzt. Privateigentum wurde in erheblichem Ausmaß beschädigt oder zerstört. Die Polizei war mindestens zeitweise nicht Herr der Lage. Sie hat das Gewalt- und Schadenspotenzial unterschätzt und einige Gebiete in Hamburg konnten erst nach Stunden befreit werden, letztlich durch den Einsatz von schwer bewaffneten Spezialeinheiten.

Genau betrachtet könnte man sogar überlegen, ob diese Zustände nicht schon den Ausnahmezustand für Hamburg gerechtfertigt hätten und damit den Einsatz der Bundeswehr. Dann hätte sich die Frage, ob man den einen oder anderen Demonstranten womöglich zu hart angefasst hätte, vielleicht auch schon von selbst beantwortet. Aber so genau wollen wir es besser nicht betrachten.

Und wenn die Veranstalter nicht in der Lage sind eine Großstadt abzusichern, dann hätten Sie sich einfach einen anderen Ort für Ihre Veranstaltung aussuchen müssen.
Nun kannst Du aber nicht alle Polizisten Deutschlands nach Hamburg rufen. Letztlich hat man mit so einer Gewalteskalation auch gar nicht gerechnet. Und das konnte man auch nicht. Klar weiß man, dass es am Rande einer linken Demo immer zu Krawallen kommt. Aber wenn man sich die letzten Jahre anschaut, dann hat es diesmal eine ganz neue Stufe erreicht. Selbst wenn man noch "Puffer" drauf gibt, dann würde aber auch ich meinen, dass 21.000 Polizisten plus Gerät ausreichend sein sollten, den gewaltbereiten Teil einer noch so großen Demo unter Kontrolle zu halten. Man kann eben nicht an jeder Ecke eine Hundertschaft aufstellen und bislang war das auch gar nicht nötig. In Zukunft vielleicht schon.

Z.B. Einen Flugzeugträger, der auf dem offenen Meer fährt.
Die Idee wäre gar nicht schlecht. Aber dann würde man den Veranstaltern vorwerfen, die Presse auszuschließen. Und noch ein Problem: Ein Flugzeugträger ist militärisches Gerät. Ich weiß nicht, wie lange ein US-Marine geduldig mit Demonstranten diskutiert, die ihr Bürgerrecht auf das äußerste strapazieren (und das in internationalen Gewässern womöglich). Was vielleicht auch noch zu einem ganz anderen Problem der Gerichtsbarkeit führt. Denn wenn sich ein paar irre Linke mit ihrer Jolle dem Flugzeugträger in den Weg stellen und der völlig unbeeindruckt drüber schippert, ja wäre das dann nach internationalem Seerecht ok? Oh je, was dann wohl erst los ist. Das gleiche gilt im Grunde auch für Flugzeuge. Außerdem sähe es ja wie ein konspiratives Treffen aus, wo man wirklich was im Geheimen beschließen würde. Dabei ist es eigentlich ein öffentliches Theaterspiel.

Und mal generell gesprochen: Diese ganze Diskussion um "Verhältnismäßigkeit" ist auch so ein Thema, das einem nur noch auf die Eier gehen kann. Vielleicht um es mal Polizisten beschreiben zu lassen: [1][2][3][4][5][6]. Die einen müssen sich an extrem eng gesteckte Regeln halten, werden dann auch noch dreist von Politikern (vor allem von Die Grünen) kritisiert, wenn man einen Einsatz von vielen seziert. Für die Angreifer gelten aber keine Regeln. Die machen, was sie wollen und verklagen dann noch die Polizei.

Geht's noch? (Gut, dass er es sagt und nicht ich. Aber ich mag, was er sagt)
 
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Zitat von Photon ; Nun kannst Du aber nicht alle Polizisten Deutschlands nach Hamburg rufen. Letztlich hat man mit so einer Gewalteskalation auch gar nicht gerechnet. Und das konnte man auch nicht. Klar weiß man, dass es am Rande einer linken Demo immer zu Krawallen kommt. Aber wenn man sich die letzten Jahre anschaut, dann hat es diesmal eine ganz neue Stufe erreicht. Selbst wenn man noch "Puffer" drauf gibt, dann würde aber auch ich meinen, dass 21.000 Polizisten plus Gerät ausreichend sein sollten, den gewaltbereiten Teil einer noch so großen Demo unter Kontrolle zu halten. Man kann eben nicht an jeder Ecke eine Hundertschaft aufstellen und bislang war das auch gar nicht nötig. In Zukunft vielleicht schon.

Sorry, da hab ich mich anscheinend etwas mistverständlich ausgedrückt. Nicht die Polizisten sind schuld, sondern einfach die Bundeskanzlerin, die aus Selbstdarstellungsgründen die Stadt Hamburg gewählt hat um da mit der Elbphilharmonie angeben zu können.

Die 21.000 Polizeibeamten hätten ausgereicht, wenn man nicht 4/5 zum Schutz der Politiker und den Rest zum Schutz für Hamburg eingesetzt hätte, wobei mindestens 1/3 dann in Bereitschaft war, weil auch diese Beamten das Recht auf etwas erholung hatten.

Zitat von Photon; Die Idee wäre gar nicht schlecht. Aber dann würde man den Veranstaltern vorwerfen, die Presse auszuschließen. Und noch ein Problem: Ein Flugzeugträger ist militärisches Gerät.

Okay , dann halt die AIDA, nur um einmal einen Luxusdampfer zu nennen. Da sollte auch genügend Platz für die Presse, Polizei und die Marine zum Abschotten des Luxusdampfers im Weltmeer sein. Zumal ja genügend U-Boote und Marineschiffe der Bundeswehr vorhanden sind.
Da muss man ja keinen von der Presse ausladen, nur halt es den Demonstranten unmöglich machen auf das Schiff zu kommen.

Oder wir verlegen diese Besprechungen in die Antarktis. Da ist es einfach zu kalt für Demonstranten.
 
Die 21.000 Polizeibeamten hätten ausgereicht, wenn man nicht 4/5 zum Schutz der Politiker und den Rest zum Schutz für Hamburg eingesetzt hätte, wobei mindestens 1/3 dann in Bereitschaft war, weil auch diese Beamten das Recht auf etwas erholung hatten.


Vollkommen falsche Denkweise.
Null Polizisten zusätzlich hätten ausgereicht, wenn es keine (vor allem linksextremistischen) Gewalttaten gegeben hätte.
Die Schuld ist einzig und alleine unter den an den Gewalttaten Beteiligten zu suchen.
 
Vollkommen falsche Denkweise.
Null Polizisten zusätzlich hätten ausgereicht, wenn es keine (vor allem linksextremistischen) Gewalttaten gegeben hätte.
Die Schuld ist einzig und alleine unter den an den Gewalttaten Beteiligten zu suchen.


WÜRDE es auf der Welt gerecht zugehen, bräuchte es keine G20-Gipfel und es gäbe auch keine Proteste.

Hätte-Wäre-Könnte bringt uns in der Diskussion nicht weiter. FAKT ist: Der Gipfel WAR in Hamburg, Es WAR MIT Randale zu rechnen und es WAREN, zumindest theoretisch, genug Polizisten vor Ort.

Ich empfehle im übrigen nochmal den aktuellen Spiegel als Lektüre! Da kann man vieles mal nachlesen, z.B. Die Argumentation der Autonomen (ohne sich diese gleich zu eigen zu machen: es ist nicht NUR Nonsens), Erfahrungen von Demonstranten, über die Einsatzplanung der Polizei, die die Gipfelteilnehmer wohl nicht nur "beschützen" sollte, sondern auch "jegliche Störung von Veranstaltungen und Fahrstrecken" verhindern musste. Auch wieder so ein fragwürdiger Punkt: ist es wirklich SO peinlich, wenn Erdogan oder Trudeau einen Umweg zum Hotel nehmen müssen?

@Photon: ich kritisiere NICHT einzelne Einsätze der Polizei, sondern die Gesamtstrategie!
 
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