Ist die GEZ-Abgabe gerechtfertigt?


  • Umfrageteilnehmer
    128
Und warum muss ich mir jetzt bei denen von der Zwangsabgabe finanzierten immer noch mehr Werbung ansehen?
Oder Serien die 1969 produziert wurden . . .
Selbst Du solltest hier erkennen, das man damit fast keine Ausgaben hat und mit der Werbung doppelt verdient.
Sag mir erstmal wieviel % des Programms 1969 produziert wurden, was eine Sendeminute davon im Vergleich zu Neuproduktionen kosten und wieviel Werbeeinnahmen der ÖR im Vergleich zu Beitragseinnahmen hat.
Aber wenn man die Ausgaben auch noch absetzen kann. Oder denkst Du das Bayer nur wegen der Herzensgüte seinen Fussballclub finanziert.
Bayer tut das auch nicht wegen der Absetzbarkeit. :roll:

Du wetterst gegen die böse "Medien-Industrie", weil du die 17,50€ nicht zahlen willst. Okay, verstehe ich sogar noch ganz gut.

Aber erzähl mir nicht, dass du die Finanzierung und damit auch die Macht lieber der bösen "Pharma-Industrie", "Auto-Industrie", "Energie-Industrie", "Agrar-Industrie", "Handels-Industrie", "Informations-Industrie" oder "Finanz-Industrie" übertragen willst, gegen die du in den anderen Threads wetterst.

Selbst du solltest erkennen, dass du als Konsument die Quittung am Ende trotzdem zahlst und deine "kostenfreie Grundversorgung" eben doch immer einen Preis hat.
 
Seriöse Medien

Es passt nur ansatzweise hier rein, aber ich habe dennoch beschlossen es mal hier zu posten.
Hier mal ein schönes Beispiel, wie gegensätzlich Medien sein können und wie sie politischen Einfluss nehmen.
Gerade in einer Welt, wo es immer hektischer zugeht ist es wichtig, dass Überschriften zum Kontext passen.

Der erste Eindruck zählt!

Hier die nicht korrekten Beispiele von Tagesspiegel und Süddeutsche Zeitung.

https://www.tagesspiegel.de/medien/debatte-mit-frauke-petry-mdr-sendung-platzt-nach-rassistischem-tweet/21184604.html

https://www.sueddeutsche.de/medien/mdr-tweet-sendung-abgesagt-1.3949008

Für alle die Wissen wollen was gemeint ist, ohne den Artikel zu lesen, sollten sich die korrekten Beispiele von Berliner Morgenpost und Berliner Zeitung anschauen

https://www.morgenpost.de/kultur/tv/article214045701/MDR-Sendung-nach-Kritik-an-Neger-Tweet-abgesagt.html

https://www.berliner-zeitung.de/kultur/thema--politische-korrektheit--mdr-sagt-sendung-nach-shitstorm-kurzfristig-ab-30037698

Mein Fazit: Traue keinen Medien!
 
In allen vier Berichten kann man lesen, dass der MDR den Tweet erstellt hat, einen Shitstorm kassiert hat und daraufhin die Sendung abgesagt hat. Was hast Du dort gelesen?

Kritisch finde ich, einen Titel mit "rassistischem Tweet" zu nutzen und darunter ein grosses Bild von Frau Petry zu stellen, das erweckt den Eindruck, sie hätte den Tweet verfasst. Im ersten Absatz steht aber deutlich, dass der MDR das war.
 
Kritisch finde ich, einen Titel mit "rassistischem Tweet" zu nutzen und darunter ein grosses Bild von Frau Petry zu stellen, das erweckt den Eindruck, sie hätte den Tweet verfasst. Im ersten Absatz steht aber deutlich, dass der MDR das war.

Genau darauf wollte ich hinaus. Ich find das schlimm, dass der erste Eindruck des Artikels so verfälscht dargestellt wird. Das passiert ziemlich häufig und bei anderen Themen und Medien geschieht das auch. Deswegen: Traue keinen Medien!
 
Aber alle Medien haben diese Suggestionsmasche doch drauf. Das ist jetzt kein Alleinstellungsmerkmal von gebührenfinanziertem Fernsehen. Ich sage nur Zeitungsüberschriften mit Fragezeichen...

Im übrigen: in der schönen Alpenrepublik Österreich kann man ein Lehrstück darüber betrachten, WAS wohl bei einem Steuerfinanzierten Sender passieren würde: https://www.deutschlandfunk.de/orf-...ngen-der-fpoe.1939.de.html?drn:news_id=872221
 
Genau darauf wollte ich hinaus. Ich find das schlimm, dass der erste Eindruck des Artikels so verfälscht dargestellt wird. Das passiert ziemlich häufig und bei anderen Themen und Medien geschieht das auch. Deswegen: Traue keinen Medien!
Ehrlich gesagt suche ich noch nach dem Aufreger :)

Erstmal ist die Frage, ob man "Neger" sagen darf, überhaupt nicht rassistisch. In meinem Verständnis ist nicht mal die bloße Verwendung des Wortes rassistisch, wenn damit nicht bewusst jemand ausgegrenzt werden soll. Also etwa "Neger haben keinen Zutritt" oder sowas.

Zweitens ist das für mich noch durchaus im Rahmen, was sich Medien zur Meinungsmache erlauben dürfen. Hier wurde nicht gelogen, nichts weg gelassen und nichts beschönigt - so weit ich weiß. Lediglich auf den ersten Blick mag sich eine Vermutung aufdrängen, aber bitte - wenn man nur die Headlines der Zeitungen liest und sich die bunten Bilder anschaut, dann liest man besser gar nix.

Dieses "Traue keinen Medien" würde ich zwar sofort unterschreiben, aber aus ganz anderen Gründen als diesem Firlefanz hier. Wenn über den bundesdeutschen Haushalt berichtet wird, findet man meist auch ein Bild von Schäuble darunter, als hätte er es allein zu verantworten und zu entscheiden, was mit dem Geld passiert. Da finde ich es schon wesentlich fragwürdiger, wer so zu welchem Thema gern von RTL, Sat1, RTL2 und anderen so vor die Kamera gezottelt wird. Und wie das Rohmaterial zurecht geschnitten wird, damit es die gewünschte Botschaft transportiert. Und dem bewegten Bild glaubt der Pöbel ohnehin eher als einer Zeitung...
 
Erstmal ist die Frage, ob man "Neger" sagen darf, überhaupt nicht rassistisch.
Aber sich ist sie das. Es ist die Frage, ob es Okay ist, einen rassistischen Begriff zu nutzen. Wenn nein, hat man den Begriff trotzdem gesagt...
In meinem Verständnis ist nicht mal die bloße Verwendung des Wortes rassistisch, wenn damit nicht bewusst jemand ausgegrenzt werden soll. Also etwa "Neger haben keinen Zutritt" oder sowas.
Gut, das erklärt den ersten Satz. Fakt ist, das "Neger" "Nigger" etc. schon immer abwertend besetzt war und ist. Daran ändert auch der Umstand nichts, dass "betroffene" den begriff Ironisch überspitzt als Eigenbezeichnung nutzen. (ich meine, die Diskussion haben wir zum Thema "Political Correctnes" auch schon geführt.

Zweitens ist das für mich noch durchaus im Rahmen, was sich Medien zur Meinungsmache erlauben dürfen. Hier wurde nicht gelogen, nichts weg gelassen und nichts beschönigt - so weit ich weiß. Lediglich auf den ersten Blick mag sich eine Vermutung aufdrängen, aber bitte - wenn man nur die Headlines der Zeitungen liest und sich die bunten Bilder anschaut, dann liest man besser gar nix.
Es handelte sich um einen Teaser zu einer noch auszustrahlenden Sendung. Auf Twitter. Da kann man keine reaktionelle Tiefe erwarten - mehr als eine auf Krawall gebürstete Überschrift gab es da nicht.

Dieses "Traue keinen Medien" würde ich zwar sofort unterschreiben, aber aus ganz anderen Gründen als diesem Firlefanz hier. Wenn über den bundesdeutschen Haushalt berichtet wird, findet man meist auch ein Bild von Schäuble darunter, als hätte er es allein zu verantworten und zu entscheiden, was mit dem Geld passiert. Da finde ich es schon wesentlich fragwürdiger, wer so zu welchem Thema gern von RTL, Sat1, RTL2 und anderen so vor die Kamera gezottelt wird. Und wie das Rohmaterial zurecht geschnitten wird, damit es die gewünschte Botschaft transportiert. Und dem bewegten Bild glaubt der Pöbel ohnehin eher als einer Zeitung...

Ab und an wird das Rohmaterial durchaus veröffentlicht (bei ARD und ZDF oft bei kontroversen Interviews in den Nachrichtensendungen), was ich grundsätzlich für eine gute Idee erachte - nur ändert das am Grundproblem nicht, dass sich jeder die "richtige" Aussage aus dem Kontext 'rauspicken kann und nach eigenem Gutdünken verwendet. Gerade bei Verschwörungstheoretikern ist das Gang und gebe...
 
Aber sich ist sie das. Es ist die Frage, ob es Okay ist, einen rassistischen Begriff zu nutzen. Wenn nein, hat man den Begriff trotzdem gesagt...
Da sind wir beide gegensätzlicher Ansicht und werden es immer sein. Denn die Frage, ob jemand ein Mörder ist, impliziert für mich zwar die Möglichkeit, dass er einer ist. Macht es aber noch lange nicht zur Tatsache oder unterstellt es.

Gut, das erklärt den ersten Satz. Fakt ist, das "Neger" "Nigger" etc. schon immer abwertend besetzt war und ist.
Wie schon mehrfach geschrieben: "Nigger" ist eine Bezeichnung aus dem angloamerikanischen Raum und wurde bewusst diffarmierend und provozierend gebraucht. "Neger" und "Mohr" im deutschsprachigen Raum eben nicht. Das ist ein riesiger Unterschied.

Ab und an wird das Rohmaterial durchaus veröffentlicht (bei ARD und ZDF oft bei kontroversen Interviews in den Nachrichtensendungen), was ich grundsätzlich für eine gute Idee erachte
Aus meiner Perspektive würde ich niemals davon ausgehen, unbearbeitetes Rohmaterial zu sehen. Höchstens einen "Director's Cut". Höchstens Live-Sendungen genießen bei mir einen höheren Vertrauensbonus. Aber auch hier lässt sich ja viel veranstalten. Wer bekommt welche Frage gestellt und wie viel Redezeit? In welche Richtung lenkt der Moderator eine Diskussion? Paradebeispiel ist da wohl Michel Friedman, der trotz Live-Sendung es vermutlich problemlos schaffen würde, aus Ghandi einen Terroristen und aus Bin Laden einen Heiligen zu machen, wenn er es wollte.

Wie gesagt: Auch wenn die Öffentlich-Rechtlichen theoretisch nicht durch Werbeverträge erpressbar sind; auch wenn sie keinen Inhaber haben, dessen Meinung sie publizieren müssen/sollen und auch wenn sie unabhängig von Politik, Parteien und Wirtschaft sein sollen - neutral und objektiv sind sie deswegen noch lange nicht.
 
Da sind wir beide gegensätzlicher Ansicht und werden es immer sein. Denn die Frage, ob jemand ein Mörder ist, impliziert für mich zwar die Möglichkeit, dass er einer ist. Macht es aber noch lange nicht zur Tatsache oder unterstellt es.
Jeder Richter wird das anders sehen. Wenn du jemanden "Möder" nennst, der keiner ist (= als Möder verurteilt), ist das üble Nachrede...

Wie schon mehrfach geschrieben: "Nigger" ist eine Bezeichnung aus dem angloamerikanischen Raum und wurde bewusst diffarmierend und provozierend gebraucht. "Neger" und "Mohr" im deutschsprachigen Raum eben nicht. Das ist ein riesiger Unterschied.
Nicht ausschließlich, aber trotzdem auch: https://www.welt.de/sport/olympia/article157421990/Umarme-nie-wieder-einen-Neger.html (nur exemplarisch, aber hier ist die Verwendung EINDEUTIG negativ!)

Aus meiner Perspektive würde ich niemals davon ausgehen, unbearbeitetes Rohmaterial zu sehen. Höchstens einen "Director's Cut"
Räusperer, Versprecher, wiederholungen, keine sichtbaren schnitte... :sing:

Wie gesagt: Auch wenn die Öffentlich-Rechtlichen theoretisch nicht durch Werbeverträge erpressbar sind; auch wenn sie keinen Inhaber haben, dessen Meinung sie publizieren müssen/sollen und auch wenn sie unabhängig von Politik, Parteien und Wirtschaft sein sollen - neutral und objektiv sind sie deswegen noch lange nicht.

... Und jeder privatwirtschaftlich geführter Sender ist es noch weniger. Das ist der Punkt, auf den die Ö-Re Befürworter doch die ganze Zeit 'raus wollen: Die Umsetzung ist sicherlich fehlerhaft, das Prinzip aber das beste verfügbare. Selbst ein spendenfinanzierter Sender ist am Ende zu einem lobbygemäßen Programm verpflichtet - wer würde einem greenpeace-Sender Geld spenden, wenn er nicht MINDESTENS Neutral über Atomkraft berichten würde... :ugly:
 
Jeder Richter wird das anders sehen. Wenn du jemanden "Möder" nennst, der keiner ist (= als Möder verurteilt), ist das üble Nachrede...
Falsche Analogie.

Wenn ich frage, ob jemand ein Mörder ist, ist es keine üble Nachrede. Wenn ich frage, ob ich einen Begriff benutzen darf (den ich aber natürlich auch benennen muss, denn wir wollen ja nicht Jeopardy spielen) dann ist es schlimmstenfalls der Ausdruck des Wunsches, den Begriff benutzen zu wollen, aber auch nicht mehr.

Eine Frage kann durchaus eine Beleidigung sein, wie etwa "Herr Richter, darf ich Sie ein dämliches Arschloch nennen?". Aber das zielt ja eindeutig in die Richtung, die Beleidigung wohl formuliert verpacken zu wollen. Die Frage nach der Verwendung eines Begriffes stellt aber eben keine Schmähkritik dar und ist auch nicht als Herabwürdigung zu beurteilen. Das gleiche gilt auch für "Zigeuner", wo doch wohl selbst für den verrücktesten Linken die Frage allein legitim sein muss, ob nun der Gebrauch dieses Wortes irgendwie negativ konnotiert ist oder eben nicht.

Und noch was: Was für den einen Zigeuner vielleicht beleidigend ist, juckt den anderen nicht die Bohne. Oder er nimmt es sogar mit Stolz. Also auch hier wieder der Einzelfall.

Nicht ausschließlich, aber trotzdem auch: https://www.welt.de/sport/olympia/article157421990/Umarme-nie-wieder-einen-Neger.html (nur exemplarisch, aber hier ist die Verwendung EINDEUTIG negativ!)
Eine wirklich schöne und berührende Geschichte. Hat Spaß gemacht zu lesen!

Aber mir scheint, Du verstehst mich trotz endloser Diskussionen noch immer nicht - oder willst es auch gar nicht. Was willst Du mir denn damit sagen? Dass die Nazis den Begriff "Neger" in ihrem Sinne verwendet, vorwärts und rückwärts durch den Dreck gezogen haben? Das haben sie mit unzähligen Sachen gemacht. Mit dem altehrwürdigen Swastika zum Beispiel, ach sogar mit dem gesamten Futhark! Eigentlich müsste heute "Jude" ein Schimpfwort sein. Redewendungen, wie "Das sieht ja aus, wie bei Hempels unter dem Bett" - als Anspielung darauf, dass Juden keinen Ordnungssinn haben sollen und alles unter das Bett schmeißen, wenn Besuch kommt, wobei eben "Hempel" als typisch jüdischer Name stellvertretend für alle Juden steht. Etliche Begriffe, von denen ich nicht mal wusste, dass sie aus dem Dritten Reich stammten, wie beispielsweise "entartet", verwende ich wie selbstverständlich und mache mir auch gar nicht die Mühe, die Herkunft zu hinterfragen. In dem Fall weiß ich es nur, weil der ekelerregende Hofreiter im Bundestag wegen des Wortes fast geplatzt ist.

Wie schon einmal geschrieben: Wenn sich jemand explizit etwas verbittet, weil es ihn provoziert oder kränkt, dann ist das eine Sache. Aber pauschal einen Begriff auf den Index zu setzen, nur weil die Nazis oder irgendwer sonst den mal eine Zeit lang missbraucht hat, ist lächerlich und vollends überzogen. Und diese alberne Form der "Political Correctness" möchte ich auch nicht mit machen. Also ob es den Menschen in Afrika nun irgendwie besser ginge, nur weil man sie in Europa nicht mehr "Neger" nennen soll. Scheinheiliges Getue alles.

... Und jeder privatwirtschaftlich geführter Sender ist es noch weniger. Das ist der Punkt, auf den die Ö-Re Befürworter doch die ganze Zeit 'raus wollen: Die Umsetzung ist sicherlich fehlerhaft, das Prinzip aber das beste verfügbare. Selbst ein spendenfinanzierter Sender ist am Ende zu einem lobbygemäßen Programm verpflichtet - wer würde einem greenpeace-Sender Geld spenden, wenn er nicht MINDESTENS Neutral über Atomkraft berichten würde... :ugly:
Ok, sind wir wieder beim Thema, schön.

Ja, ich gebe Dir recht. Ich würde auch jedem privat geführten Sender eher unterstellen, nicht objektiv und neutral zu berichten. Aber der Unterschied ist: Da weiß ich es vorher. Ich würde von Heckler und Koch keine Kampagne gegen Schusswaffen erwarten. Und so würde ich von GreenPeace auch nicht erwarten, dass sie in Trump'scher Manier den Klimawandel weg leugnen (ob nun zu recht oder nicht, lasse ich jetzt mal unbeachtet) oder eben über die Vorzüge der Atomkraft berichten würde.

Wenn sich aber ein Öffentlich-Rechtlicher Sender selbst als objektiv, unabhängig und neutral betrachtet und sich auch so verkauft, dann ist es was anderes. Ich meine - wie oft wurde denn hier im Forum der Bericht von ARD, ZDF, ... sonst einem Öffentlich-Rechtlichen Sender verlinkt und als allein gültige Wahrheit sofort dargestellt. Hat man an einem Beitrag aus diesen Reihen einen Zweifel ist man ein Verschwörungstheoretiker. Ein Irrer. Oder je nach Thema auch gleich ein Nazi.

Glaubwürdigkeit ist das Stichwort. Da mag eine ARD ein klein wenig besser abschneiden als Indymedia oder Kopp, aber spätestens seit der Anti-Putin-Kampagne in der Krim-Krise und der Berichterstattung über Nordkorea war mir klar, dass ich ihnen viel zu viel Vertrauensbonus gewährt hatte.

Wenn ich auf Kopp oder Indymedia lese, da schlägt mir die Propaganda förmlich entgegen. Da ist es leicht, die richtige "Filterbrille" aufzusetzen und die Passagen heraus zu filtern, die mindestens mal fragwürdig sind und die man besser nochmal woanders nach liest. Bei großen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen ist das schon weit schwieriger. Und bei den Öffentlich-Rechtlichen Programmen ist das auch gar nicht leicht. Die geben sich betont sachlich und seriös; der Nachrichtensprecher sieht aus wie nach einer lebenslangen Botox-Kur. Man verzichtet auf reißerische Titel (Ok, den MDR jetzt mal ausgenommen :D), will ja nur die Nachricht verkünden und keine Meinung bilden. Oder doch?

Ich behaupte, dass die Öffentlich-Rechtlichen Sender sehr wohl Meinungsmache betreiben, nur eben viel subtiler. Da weiß man auf den ersten Blick nicht, wessen Interessen sie vertreten. Schwer daher, den richtigen Filter zu verwenden. Da bleibt oft nur das Bauchgefühl. Also wenn man nach den Nachrichten das Gefühl hat, dass das nicht die ganze Wahrheit ist oder dass einem irgendwie Bullshit unter die Wahrheit gemischt wurde. Und darin unterscheiden sich die ÖR nicht mehr von den Privaten. Nur bei den Privaten kann ich im Impressum nachlesen, wessen Meinung mir gerade zum Besten gegeben wurde...
 
Falsche Analogie.

Wenn ich frage, ob jemand ein Mörder ist, ist es keine üble Nachrede. Wenn ich frage, ob ich einen Begriff benutzen darf (den ich aber natürlich auch benennen muss, denn wir wollen ja nicht Jeopardy spielen) dann ist es schlimmstenfalls der Ausdruck des Wunsches, den Begriff benutzen zu wollen, aber auch nicht mehr.

Eine Frage kann durchaus eine Beleidigung sein, wie etwa "Herr Richter, darf ich Sie ein dämliches Arschloch nennen?". Aber das zielt ja eindeutig in die Richtung, die Beleidigung wohl formuliert verpacken zu wollen. Die Frage nach der Verwendung eines Begriffes stellt aber eben keine Schmähkritik dar und ist auch nicht als Herabwürdigung zu beurteilen.
Du hast ja recht. Aber man sagt ja nicht "ungezielt" "Neger" - Es zielt IMMER in einer eindeutige Richtung - und zwar auf dunkelhäutige Personen.

Das gleiche gilt auch für "Zigeuner", wo doch wohl selbst für den verrücktesten Linken die Frage allein legitim sein muss, ob nun der Gebrauch dieses Wortes irgendwie negativ konnotiert ist oder eben nicht.

Und noch was: Was für den einen Zigeuner vielleicht beleidigend ist, juckt den anderen nicht die Bohne. Oder er nimmt es sogar mit Stolz. Also auch hier wieder der Einzelfall.
Das es auch Leute gibt, die sich davon NICHT beleidigt fühlen, relativiert nicht die Zahl derjenigen, die es tun. Woher willst du im Vorhinein wissen, ob sich dein Gegenüber davon angegangen fühlt oder nicht? Es zeugt meiner Ansicht nach von unglaublicher Arroganz, sich hinzustellen und zu sagen "ich kenne ein paar Leute, die haben kein Problem damit, Neger oder Zigeuner genannt zu werden" und daraus das das Recht abzuleiten, alle Personen dieser Herkunft oder dieses Phänotyps so zu nennen.

Aber mir scheint, Du verstehst mich trotz endloser Diskussionen noch immer nicht - oder willst es auch gar nicht. Was willst Du mir denn damit sagen? Dass die Nazis den Begriff "Neger" in ihrem Sinne verwendet, vorwärts und rückwärts durch den Dreck gezogen haben? Das haben sie mit unzähligen Sachen gemacht. Mit dem altehrwürdigen Swastika zum Beispiel, ach sogar mit dem gesamten Futhark!
Den Vorwurf kann ich glatt zurück geben: Anscheinend hast DU nicht verstanden, dass man gewisse Historische Fakten nicht ausblenden kann und gewisse Begriffe oder Zeichen eben IMMER im Historischen Kontext sehen muss - schon um sich der Tatsache bewusst zu werden,dass es ein Missbrauch war.
Eigentlich müsste heute "Jude" ein Schimpfwort sein.
In manchen (rechten) Kreisen IST es ein Schimpfwort... :roll: Oder um es mit Dieter Nuhr zu sagen:
Heute recht es selbst im linken Kabarett den Namen "Rothschild" zu sagen - schon wird wissend genickt...
Redewendungen, wie "Das sieht ja aus, wie bei Hempels unter dem Bett" - als Anspielung darauf, dass Juden keinen Ordnungssinn haben sollen und alles unter das Bett schmeißen, wenn Besuch kommt, wobei eben "Hempel" als typisch jüdischer Name stellvertretend für alle Juden steht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hempel_(Familienname)
"typisch süddeutsch"... "herkunft germanisch" ;)
Etliche Begriffe, von denen ich nicht mal wusste, dass sie aus dem Dritten Reich stammten, wie beispielsweise "entartet", verwende ich wie selbstverständlich und mache mir auch gar nicht die Mühe, die Herkunft zu hinterfragen. In dem Fall weiß ich es nur, weil der ekelerregende Hofreiter im Bundestag wegen des Wortes fast geplatzt ist.
Ich könnte mich jetzt über Geschichtesvergessenheit und die daraus resultierenden Probleme auslassen, verkneife es mir aber...

Wie schon einmal geschrieben: Wenn sich jemand explizit etwas verbittet, weil es ihn provoziert oder kränkt, dann ist das eine Sache. Aber pauschal einen Begriff auf den Index zu setzen, nur weil die Nazis oder irgendwer sonst den mal eine Zeit lang missbraucht hat, ist lächerlich und vollends überzogen. Und diese alberne Form der "Political Correctness" möchte ich auch nicht mit machen. Also ob es den Menschen in Afrika nun irgendwie besser ginge, nur weil man sie in Europa nicht mehr "Neger" nennen soll. Scheinheiliges Getue alles.
es geht nicht um irgendwelche leute hier in Afrika, sondern um Menschen, die HIER leben. Scheinheilig ist es, sich Scheuklappen aufzuziehen und so zu tun, als ob einen NICHTS angeht, Arrogant ist es zu verlangen, dass sich das Umfeld an einen anzupassen hat, nicht umgekehrt, Ignorant ist es so zu tun, als ob man selber entscheiden kann, ob sich der Gegenüber beleidigt zu fühlen hat oder nicht.

Ok, sind wir wieder beim Thema, schön.

Ja, ich gebe Dir recht. Ich würde auch jedem privat geführten Sender eher unterstellen, nicht objektiv und neutral zu berichten. Aber der Unterschied ist: Da weiß ich es vorher. Ich würde von Heckler und Koch keine Kampagne gegen Schusswaffen erwarten. Und so würde ich von GreenPeace auch nicht erwarten, dass sie in Trump'scher Manier den Klimawandel weg leugnen (ob nun zu recht oder nicht, lasse ich jetzt mal unbeachtet) oder eben über die Vorzüge der Atomkraft berichten würde.

Wenn sich aber ein Öffentlich-Rechtlicher Sender selbst als objektiv, unabhängig und neutral betrachtet und sich auch so verkauft, dann ist es was anderes. Ich meine - wie oft wurde denn hier im Forum der Bericht von ARD, ZDF, ... sonst einem Öffentlich-Rechtlichen Sender verlinkt und als allein gültige Wahrheit sofort dargestellt. Hat man an einem Beitrag aus diesen Reihen einen Zweifel ist man ein Verschwörungstheoretiker. Ein Irrer. Oder je nach Thema auch gleich ein Nazi.

Glaubwürdigkeit ist das Stichwort. Da mag eine ARD ein klein wenig besser abschneiden als Indymedia oder Kopp, aber spätestens seit der Anti-Putin-Kampagne in der Krim-Krise und der Berichterstattung über Nordkorea war mir klar, dass ich ihnen viel zu viel Vertrauensbonus gewährt hatte.

Wenn ich auf Kopp oder Indymedia lese, da schlägt mir die Propaganda förmlich entgegen. Da ist es leicht, die richtige "Filterbrille" aufzusetzen und die Passagen heraus zu filtern, die mindestens mal fragwürdig sind und die man besser nochmal woanders nach liest. Bei großen Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen ist das schon weit schwieriger. Und bei den Öffentlich-Rechtlichen Programmen ist das auch gar nicht leicht. Die geben sich betont sachlich und seriös; der Nachrichtensprecher sieht aus wie nach einer lebenslangen Botox-Kur. Man verzichtet auf reißerische Titel (Ok, den MDR jetzt mal ausgenommen :D), will ja nur die Nachricht verkünden und keine Meinung bilden. Oder doch?

Ich behaupte, dass die Öffentlich-Rechtlichen Sender sehr wohl Meinungsmache betreiben, nur eben viel subtiler. Da weiß man auf den ersten Blick nicht, wessen Interessen sie vertreten. Schwer daher, den richtigen Filter zu verwenden. Da bleibt oft nur das Bauchgefühl. Also wenn man nach den Nachrichten das Gefühl hat, dass das nicht die ganze Wahrheit ist oder dass einem irgendwie Bullshit unter die Wahrheit gemischt wurde. Und darin unterscheiden sich die ÖR nicht mehr von den Privaten. Nur bei den Privaten kann ich im Impressum nachlesen, wessen Meinung mir gerade zum Besten gegeben wurde...

Einen wichtigen Faktor hat du vergessen: Die Fähigkeit, mit den eigenen Fehlern Transparent umgehen zu können und bei Bedarf auch mal eine Korrektur zu liefern. Je ideologischer das Medium ist, desto weniger kannst du so etwas finden. Aber im Endeffekt rennst du bei mir offene Türen ein. Ja, ich finde auch, dass oft ideologisch eingefärbt berichtet wird, aber eben nicht nur, Um bei unserem Bild zu bleiben: Es ist ein Irrglauben zu denken, dass man sich aus dem Programm von GreenpeaceTV und SteinkohleLIVE ein objektives Bild des Klimawandels zimmern kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um bei unserem Bild zu bleiben: Es ist ein Irrglauben zu denken, dass man sich aus dem Programm von GreenpeaceTV und SteinkohleLIVE ein objektives Bild des Klimawandels zimmern kann.
Das unterschreibe ich sogar. Nur betrachte ich es aber auch als Irrglauben, dass man es mit den Öffentlichen Medien kann.

Jetzt können wir bunte Rechenaufgaben machen, ob die Wahrscheinlichkeit eines halbwegs objektiven und neutralen Berichts bei ÖR oder Privaten höher ist. Aber für mich halte ich fest: Ich bekomme einen neutralen und objektiven Bericht weder hüben, noch drüben. Damit sind dann die Gemeinsamkeiten geklärt.

Aber die Unterschiede machen doch das Wesentliche aus. Bei Privaten werde ich mit Werbung vollgepumpt. Die Auswahl an Themen in Nachrichten und Talkrunden sind vor allem in Hinblick auf den Unterhaltungswert ausgesucht und werden auch so aufgezogen. Das Angebot ist extrem vielfältig (auch wegen der Anzahl privater Stationen). Das Angebot erhalte ich kostenlos, kann aber bei Bedarf bestimmte Themenkanäle hinzu buchen, die mir eine höhere Qualität bestimmter Inhalte versprechen (National Geographic, History Channel, SyFy, ...). Über mein Zuschauerverhalten gestalte ich die Programme mit.

Die ÖR senden wesentlich weniger Werbung und das auch nur zu bestimmten Zeiten. Die Auswahl von Themen in Nachrichten und Talkrunden orientiert sich am aktuellen Geschehen ebenso wie am Unterhaltungswert. Das Angebot ist ausreichend, aber überschaubar trotz vieler verschiedener Sender. Dieses Angebot muss ich bezahlen, ob ich es nutze oder nicht. Wobei sich der Gebührensatz nicht am Einkommen, der Sendeinhalte oder sonstwas bemisst, sondern nur daran, wie viel die ÖR meinen zu benötigen, um mir ein Angebot zur Verfügung zu stellen, das ich gar nicht nutzen möchte. Ich habe keine Möglichkeit, durch einen anderen Tarif oder eine Zuzahlung eine höhere Qualität oder andere Inhalte zu bekommen. Einschaltquoten sind nicht zentrales Element bei der Programmgestaltung. Einnahmen werden in direkter Konkurrenz zu Privaten eingesetzt, was somit stark wettbewerbsverzerrend wirkt (z.B. beim Poker um die Übertragungsrechte von Sportereignissen etc)

Für mich ist damit klar, dass der ÖR die Privatsender bei der Entfaltung ihrer Möglichkeiten hindert und mir keinerlei Mehrwert liefert. Dafür muss ich eine Gebühr zahlen, die sogar eingeklagt und zwangsvollstreckt werden kann - wobei das dann wohl nur zu meinem Besten wäre, denn sie haben ja einen Auftrag, eine Mission zu erfüllen.

Ich weiß schon, dass wir jetzt wieder am Anfang der Diskussion sind, was ein sicheres Zeichen dafür ist, dass wir uns im Kreis drehen. Wird sich wohl auch nicht vermeiden lassen, denn Du empfindest es als legitim, ich nicht und da wir beide den gleichen Satz für das gleiche Angebot zahlen müssen, ist es letztlich nur eine Frage des persönlichen Empfindens, ob es nun rechtmäßig ist oder nicht. Ich glaube nicht, dass Du mir irgendwie diese ÖR-Scheiße schmackhaft machen kannst und ich glaube auch nicht, dass ich davon überzeugt bekomme, dass weder Qualität, noch Quantität der Privaten in ihrer Gesamtheit dem ÖR irgendwo nachstehen, eher im Gegenteil. Zumal - wie auch schon oft gesagt - jeder offizielle Maßstab fehlt und letztlich der Begriff "Qualität" auch extrem subjektiv ist.
 
Die GEZ gehört abgeschafft. Wer hat Lust auf diesen Propagande Dreck und einem Herrn Kleber 300.000 im Monat zu zahlen!!! Wenn es einen Staatsfunk gibt, lässt sich das auch anders regeln. Wer das sehen will, darf ja gerne zahlen. SO wie bei Sky auch.
 
Genau das will ich damit sagen! Wenn mir das Unternehmen XY, ach was solls, nennen wir es beim Namen: VW nicht passt, weil die uns alle verarschen (Abgasskandal) dann muss ich kein VW kaufen und diesen Dreckskonzern nicht noch unterstützen. (Schlimm genug, dass es der Staat schon macht) Wenn das Unternehmen Apple assozial ist, weil kaum ein Cent Steuern gezahlt wird und sich damit dieses Unternehmen auch nicht an der Gesellschaft beteiligt, dann muss ich kein IPhone kaufen. Aber wenn es mir nicht passt, was die öffentlich Rechtlichen Medien machen, dann habe ich keine Möglichkeit Einfluss zu nehmen oder mich dieser Finanzierung zu entziehen!
 
Wenn mir das Unternehmen XY, ach was solls, nennen wir es beim Namen: VW nicht passt, weil die uns alle verarschen (Abgasskandal) dann muss ich kein VW kaufen und diesen Dreckskonzern nicht noch unterstützen. (Schlimm genug, dass es der Staat schon macht) Wenn das Unternehmen Apple assozial ist, weil kaum ein Cent Steuern gezahlt wird und sich damit dieses Unternehmen auch nicht an der Gesellschaft beteiligt, dann muss ich kein IPhone kaufen. Aber wenn es mir nicht passt, was die öffentlich Rechtlichen Medien machen, dann habe ich keine Möglichkeit Einfluss zu nehmen oder mich dieser Finanzierung zu entziehen!

Löblich. Nur geht es uns als Gesellschaft im Schnitt doch am Arsch vorbei wo unsere Klamotten genäht, unser Holz gefällt, unsere Rohstoffe gefördert, unsere Wurst gepökelt werden oder wie sozial unsere Konzerne oder wie dreckig unsere Autos sind. Und wenn wir mal ehrlich sind, steckt hinter den meisten Prinzipien-Predigten auch nur der Wille die 17,50 zu sparen, weil man das Gefühl hat, dass es für einen persönlich in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.

Die ÖR haben ihre Vor- und Nachteile. Dafür bin ich auch bereit einen gewissen Beitrag zu leisten und auch einen gewissen staatlichen Effizienzschwund in kauf zu nehmen. Ob als separate Gebühr oder steuerfinanziert wäre mir auch noch egal. Nur halte ich die ÖR für zu groß und für zu teuer. Ihren Auftrag haben die ÖR schon vor 20 Jahren erfüllt und dennoch betreiben sie gerade in den letzten Jahren einen Expansionskurs, der meiner Meinung nach mit dem Grundversorgungs-Auftrag nichts zu tun hat. Zig neue digitale TV-Sender, der Ausbau der Internetpräsenz, Einkauf von teuren Sportlizenzen oder Alexa, spiel die Tagesschau sind keine Maßnahmen, wo man einer konkreten Unterversorgung entgegenwirken müsste. Das ist imo umlagenfinanzierte Marktmacht und umlagenfinanzierter Luxus bei dem mein Verständnis für die 17,50 schwindet.


Zumal es auch noch richtig Banane ist, wenn wir das Netflix-, Sky-, Prime- oder Digitalpass-Abo abschließen und dann die Rundfunkgebühr erhöht werden muss, damit die ÖR den verlorenen Marktanteil wieder zurückerobern können:
Manfred Krupp schrieb:
Die jüngste Altersgruppe nutzt täglich fast zwei Stunden lang mediale Inhalte im Netz, die 30 bis 49-Jährigen immerhin fast eine Stunde. Wer für diese Generationen relevant bleiben will, muss ihnen attraktive Informations- und Unterhaltungsangebote auf ihren Plattformen machen - und dabei inhaltlich und gestalterisch mit den Erwartungen des Publikums und den Standards des Marktes Schritt halten. https://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ardzdf-onlinestudie-2017/
 
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