Mal wieder das Thema Nebenkosten

DragonLilly

Klammdrachen
ID: 17668
L
5 Mai 2006
5.275
420
Hallo ihr Lieben,
heute haben meine Nachbarn und ich unsere erste Nebenkostenabrechnung bekommen.
Meine Nachbarn wohnen hier schon 25 Jahre und ich 14.
Wie bewohnen je ein Teil eines 3er Reihenhauses, also werden die ganz vorne auch eine bekommen haben, aber die wohnen erst seit ein paar Monaten dort.
Meine Nachbarn und ich haben die selben Quadratmeter, auch die gleiche Gastherme und auch die gleiche Größe der Mülltonnen.
1. Ist es überhaupt nach so vielen Jahren noch erlaubt eine Nebenkostenabrechnung zu erstellen? Ich fühle mich im Grunde betrogen, denn wenn ich 14 Jahre keine bekommen habe, dann frage ich mich ob sie dann jährlich Geld ein gestrichen haben und ich deshalb keine bekommen habe.
2. Wie kann es sein das meine Nachbarn fast 100 Euro mehr zahlen müssen als ich?

Im übrigen stimmt die Grundlage schon mal nicht, bei mir steht das ich 60 Euro im Monat zahle, aber das stimmt nicht, denn ich zahle schon immer 52,97 Euro. Die Umlagen werden nach WE berechnet und nicht nach anderen Maßstäben.
Meine Nachbarn haben bei der Heizungswartung mehr Kosten, da waren wohl ein paar kleine Teile kaputt, dafür muß ich etwas mehr für die Müllabfuhr bezahlen, wie haben aber die gleiche Tonnengröße.

Ich werde morgen für uns einen Einspruch schreiben, denn im Grunde bin ich nicht bereit das so zu zahlen.

Kann mir jemand sagen ob das überhaupt so richtig ist?
Ja ich weiß, ich werde auch meinen Anwalt fragen, aber das geht nicht vor Montag, und bis dahin haben meine älteren Nachbarn schon einen Herzinfarkt bekommen, das möchte ich verhindern.
 
1. Ist es überhaupt nach so vielen Jahren noch erlaubt eine Nebenkostenabrechnung zu erstellen? Ich fühle mich im Grunde betrogen, denn wenn ich 14 Jahre keine bekommen habe, dann frage ich mich ob sie dann jährlich Geld ein gestrichen haben und ich deshalb keine bekommen habe.

Also meines Erachtens nach, muss, wenn man die Nebenkosten nicht pauschal zahlt, der Vermieter die Nebenkostenabrechnung jährlich erstellen, und das innerhalb von 12 Monaten nach dem abgelaufenem Kalenderjahr.
Wenn Du also jetzt eine für 2009 bekommen hast, ist das so erstmal rechtens, die 13 Jahre davor sind ein anderes Thema.

Wenn also in Deinem Mietvertrag steht, die Kaltmiete beträgt X €, der Abschlag für die NK beträgt Y €, dann frag mal nach den Rechnungen der letzten 13 Jahre.

2. Wie kann es sein das meine Nachbarn fast 100 Euro mehr zahlen müssen als ich?

Das kann verschiedene Gründe haben, je nachdem was in den NK enthalten ist.
Ist da z.B. Straßenreinigung mit drin, und die Nachbarn haben das Eckhaus, wäre das ein Indiz.

gruss kelle!
 
Also wir zahlen eine Nebenkostenpauschale. Seit Jahren gleich. Da wir auf einem Hintergrundstück wohnen haben wir mit Straße gar nichts am Hut.
Das erste Haus, unsere Nachbarn dort haben sich hier vorhin gemeldet wohnen dort seit 2006, haben auch eine Abrechnung bekommen, müssen am wenigsten zahlen.
 
1. Ist es überhaupt nach so vielen Jahren noch erlaubt eine Nebenkostenabrechnung zu erstellen? Ich fühle mich im Grunde betrogen, denn wenn ich 14 Jahre keine bekommen habe, dann frage ich mich ob sie dann jährlich Geld ein gestrichen haben und ich deshalb keine bekommen habe.
Dann verlange doch einfach für die letzten Jahre eine Abrechnung. Aber: bei 52 Euro pro Monat, die Du zahlst, würde ich das lassen. Das ist sehr günstig.
2. Wie kann es sein das meine Nachbarn fast 100 Euro mehr zahlen müssen als ich?
Mietverträge vergleichen. Evtl. steht bei ihr was anderes drin. Vielleicht sind bei ihr mehr Kosten aufgeführt, die umgelegt werden können.

Im übrigen stimmt die Grundlage schon mal nicht, bei mir steht das ich 60 Euro im Monat zahle, aber das stimmt nicht, denn ich zahle schon immer 52,97 Euro.
Das würde bedeuten, Deine Nachzahlung würde noch höher.

Meine Nachbarn haben bei der Heizungswartung mehr Kosten, da waren wohl ein paar kleine Teile kaputt, dafür muß ich etwas mehr für die Müllabfuhr bezahlen, wie haben aber die gleiche Tonnengröße.
Da spielen Personen eine Rolle, nicht die Tonnengrösse. Habt ihr einzelne Heizungsanlagen oder welche Wartung wird da umgelegt?

Ja ich weiß, ich werde auch meinen Anwalt fragen, aber das geht nicht vor Montag, und bis dahin haben meine älteren Nachbarn schon einen Herzinfarkt bekommen, das möchte ich verhindern.
Du könntest ja einfach mal (auch per PN, wenn nicht öffentlich), posten, was zu den Nebenkosten im Mietvertrag steht. Wenn dort tatsächlich eine "Nebenkostenpauschale" aufgeführt ist, dann ist das ja keine Vorauszahlung, muss also auch nicht abgerechnet werden.

Marty
 
Also die Personenzahl ist in allen 3 Haushalten gleich, unsere Heizung =Therme (wir haben alle die selbe und auch gleich alt, Bj. 77), jeder unsere Mietverträge sind schon ziemlich alt, und nie erneuert worden, den meine Nachbarn und ich halten unsere Grundstücke, Dachrinnen und Wege selbst sauber. In den ganzen Jahren haben wir viel Geld in die Häuser gesteckt. Ich habe sogar eine "Kernsanierung" vorgenommen.
Nichts ist mehr alt, weder die Stromleitungen, Bodenbeläge, Putz an den Wänden usw. Der "alte" Vermieter hat ganz klar gesagt das er uns nie die Miete erhöhen wird, da wir viel Geld investiert haben und noch tun.
Der "alter" Vermieter ist leider vor 4 Jahren verunglückt und noch immer wandert er zwischen Krankenhaus und Reha hin und her. Sein Sohn hat scheinbar die Geschäfte übernommen, aber wir wissen das nur inoffiziell.
Ich habe gerade mal meinen alten Mietvertrag raus geholt und den der Nachbarn bekommen.
Da steht nix von Pauschale (und bei mir im Vertrag steht nur Kosten), sondern 2 DM Straßenreinigung, 6 DM für Schornsteinfeger, Heizungswartung 7DM.

Bei mir: Oberflächenentwässerung, Deich, sonstige öffentliche Abgaben sowie Müllgebühr 46 DM, Gebäudeversicherung 20 DM, Antennengebühr 3 DM und Heizungswartung 11 DM.
Das sind alle Nebenkosten die bei mir aufgelistet sind, schon eine Menge mehr als bei Nachbars.
Die neue Abrechnung beinhaltet Heizungswartung, Schornsteinfeger, Müllbeseitigung, Wasser und Bodenverbände, Grundsteuer, Gebäudeversicherung.

Eine Anpassung hat es in den ganzen Jahren nicht gegeben, wir zahlen auch alle unterschiedlich hohe Mieten, wobei das klar ist, denn mit jedem Mieterwechsel erhöht sich auch die Miete.
Ich muß zu allem dazu schreiben das der Vermieter hier in den ganzen Jahren keinen Pfennig oder Cent investiert hat, wir haben alte Thermen, Fenster und so weiter.

Das so eine Nebenkostenabrechnung irgendwo gerechtfertigt ist, vollkommen klar, aber das wie und ist es so richtig steht hier für uns zur Debatte.
 
Du hast es ja selbst gesagt, dass am besten wohl der Anwalt hilft. Sag dem älteren Ehepaar doch einfach, dass sie sich erstmal nicht kümmern brauchen. Du holst Dir am Montag einen Termin beim Anwalt und besprichst das mit dem. Einen Widerspruch kannst Du ja für Dich und die Nachbarn schon mal schreiben und darin daraufhinweisen, dass dieser der Fristwahrung dient und weitere Ausführungen nach rechtlicher Prüfung und Bewertung folgen werden.

Die Art und Weise ist auf jeden Fall nicht ok, man hätte Euch informieren sollen. Aber das alleine ist natürlich keine Berechtigung nicht zu zahlen. Ich sehe eher Chancen aufgrund der uralten Mietverträge mit den festen Gebühren und der eventuellen ungleichen Berechnung bei den unterschiedlichen Mietern.

So ärgerlich es jetzt ist, die fehlende Investitionsbereitschaft des Vermieters ist auch kein Grund, dass er keine Nebenkosten erheben darf. Auf jeden Fall die Sahce erstmal zur Seite legen, sich nicht verrückt machen und einen Fachmann fragen. Ungenaue Laienaussagen helfen nicht weiter, es sei denn, Du möchtest nur Zuspruch, dass es unfaires Verhalten ist. Da bin ich voll Deiner Meinung und sicher auch einige andere hier.
 
Ich würde das ehrlich gesagt nicht so an die große Glocke hängen. Vielleicht hat der Sohn einfach nur mehr Ahnung und hat deshalb eine Nebenkostenabrechnung erstellt. Der Alte weiß vielleicht gar nicht, daß man sowas überhaupt machen kann. 14 Jahre lang hat's dich ja komischerweise nicht gestört, daß du keine Abrechnung bekommen hast. Aber jetzt wo es eine gibt, regst du dich auf. Wenn du Pech hast und dein Anwalt für die letzten 14 Jahre eine Abrechnung verlangt und du dann für jedes Jahr nachzahlen mußt, dann viel Spaß dabei. Bei beispielsweise nur 50 Euro im Jahr macht das mal schlappe 700 Euro...
 
Wenn du Pech hast und dein Anwalt für die letzten 14 Jahre eine Abrechnung verlangt und du dann für jedes Jahr nachzahlen mußt, dann viel Spaß dabei. Bei beispielsweise nur 50 Euro im Jahr macht das mal schlappe 700 Euro...

Sofern die Gesetze nicht geändert wurden, irrst du dich. Auch wenn für die letzten 14 Jahre die Abrechnungen nacherstellt werden, muss Lilly nicht nachzahlen. Das geht zu Lasten des Vermieters, denn er ist verpflichtet, diese zu erstellen. Macht er es nicht rechtzeitig (innerhalb eines Jahres nach Erhebungszeitraum) bleibt der Vermieter auf den Kosten sitzen.

Ich denke mal aus, dass die Abrechnung jetzt erstellt wurde, weil der ösohn wohl die Verantwortung übernommen hat, jedoch @Lilly und das solltest du bitte den Anwalt fragen, wie es jetzt mit der Gültigkeit aussieht, denn sofern ihr als Mieter nicht offiziell vom Vermieterwechsel informiert wurdet (und auch von Vater zum Sohn übertragene Verantwortlichkeit ist ein Vermieterwechsel) kann es sein, dass ihr nicht zahlen müsst, denn eigentlich ist er ja nicht euer Vermieter.
Oder wurde die Abrechnung oder Anschreiben von eurem alten Vermieter unterzeichnet?
Lass das mal den Anwalt prüfen.
 
Kann ich dir jetzt nicht so genau sagen und hab auch keine Zeit das zu suchen. Aber ich bin mir 100%ig sicher, dass es auf jeden Fall mal so war. Der Vermieter hat innerhalb eines Jahres nach Abrechnungszeitraum die Abrechnung zu erstellen, ansonsten verliert er die Ansprüche gegenüber dem Mieter.
Ausnahmen wie z.B. Nichtvorliegen von Abrechnungen der Wasserbetriebe oder ähnliches, die nicht auf Verschulden des Vermieters zurückzuführen sind - natürlich ausgeschlossen.
 
Danke.

Es ging mir auch eher darum, daß sie sich beschwert, jetzt eine Abrechnung zu bekommen. Wenn sie jetzt verlangen würde, die Abrechnungen der letzten Jahre sehen zu wollen um zu wissen, ob sie beschissen wurde, dann muß sie auch die Kosten tragen, die dadurch evtl. aufkommen.
 
Wieso soll sie sich denn nicht beschweren? Ich steck zwar nicht drin, würde aber mit Absprache eines Anwaltes ggf. Gewohnheitsrecht angeben.
Und für die Erstellung der Nebenabrechnungen der letzten 15 Jahre bezahlen? Wieso, die Frage auch hier. Der Vermieter muss damit rechnen, dass sowas von den Mietern kommt, wenn er nach 15 Jahren! mal so eben eine Betriebskostenabrechnung erstellt. :ugly:

Wer weiß, was sich der Vermieter dabei gedacht hat. 8)
Wenn der Junge jetzt die Verwaltung übernommen hat, weil der alte Mann nicht mehr kann, dann hätte er sich vorher legitimieren müssen. Es sei denn der alte Mann hat unterzeichnet. Wie auch immer. In diesem Fall ist ein Anwalt echt der beste Ansprechpartner.
 
Sie kann sich ja beschweren, aber würde sie das auch tun, wenn sie etwas zurückbekäme?
 
@birnchen
Es geht nicht um das zahlen! Das man so was bezahlen muß ist absolut klar, und die Höhe ist auch in Ordnung.

Ich habe selber 6 Jahre Hausverwaltung gemacht und weiß was da rein gehört und was nicht. Aber diese Abrechnungen werden jährlich erstellt. Da gab es solche Unregelmäßigkeiten nicht. Die Nabenkostenabrechnung haben wir von der Hausverwaltung bekommen, heißt auch die macht den Job schon seit 25 Jahren für unsere Häuser und hat das immer versäumt/vergessen/ sich vor Rückzahlungen gesträubt?????
Warum jetzt und warum nicht korrekt wenn die den Job schon so lange machen. :roll:
Ich hätte gerne die Abrechnung der letzten Jahre, einfach nur um zu vergleichen wie tief der Staat/und Unternehmer noch in unsere Tasche greift und alles teurer wird. Schornsteinfegerkosten pro Haushalt haben sich in den 14 Jahren verdreifacht! ich bekomme heute nicht 3x soviel Geld wie vor 14 Jahren...und so weiter.
 
Frag doch einfach bei der Hausverwaltung nach. Wieso direkt nen Anwalt einschalten?

Menno das habe ich als erstes gemacht, dort bekam ich die Auskunft das der junge Herr ....... die Abrechnung gerne wollte, was ja an sich auch in Ordnung ist. Ich bat sie um Zusendung der Kopien der Rechnungen der Unternehmen, damit daraus ersehen werden kann, warum wir in unterschiedlicher Höhe bestimmte Sachen zahlen, obwohl wir alle die gleiche Mülltonnengröße haben, die gleiche Anzahl an Personen sind, und so weiter.
Der Anwalt wird gefragt ob das alles Rechtens ist nach sooo viele Jahren.


Edit: Nach einem lange Telefonat mit meinem Anwalt kam raus das es zwar Rechtens, jedoch nicht üblich ist.
Ich soll unbedingt darauf achten das in der Abrechnung auch nur das abgerechnet wird was im Mietvertrag steht.
Naja im Mietvertrag steht sogar noch die Antenne drin, ich werde also die erhöhten Nebenkosten + diese Gebühr in Zukunft bezahlen, man weiß ja nie, vielleicht hat er die Verträge noch gar nicht gesichtet.
Meine Mietkürzung ist davon ja total unberührt, aber vielleicht tut sich ja endlich was.

THx an @ll