Freundeskreis - einfach zum Quatschen

Hier war auch nicht allzuviel zu spüren, normale Wochenendeinkäufe, soweit ich es gesehen habe.

Nur als wir gestern nachmittag kurz im Baumarkt waren, haben wir uns etwas über den Andrang dort gewundert. Aber dann fiel uns die ausgefallene Bundesliga ein. Gleiche Zielgruppe! :LOL:
 
Also der Laden in dem ich arbeite macht seit Donnerstag wieder etwas mehr als das doppelte an Umsatz wie geplant..
Vor ca 2 Wochen wo es anfing war es auch so.. Dann hatte es sich normalisiert und hat jetzt wieder angezogen..
Muss ja sagen die beste Krankheit taugt nix..
Aber bin gerade froh das gewusel nicht erleben zu müssen..
Hab dank Corona nen tennis Arm weil 7 Stunden piep, piep, peip im Akkord das alte Leiden wieder hervorholte..
 
Mein Wahrnehmungsausschnitt ist natürlich begrenzt. Mit "normal" meinte ich auch eher, dass die Einkaufswagen jetzt nicht nach "Hamsterkauf" aussahen und (zumindest in "meinen" beiden Supermärkten) in etwa so viel los war, wie sonst Samstags auch. Aber ich bin ja auch allenfalls eine halbe Stunde in so einem Laden, wenn überhaupt.

Und ich kann mich auch noch gut an meine Supermarkttätigkeit erinnern (ich habe in meiner Studentenzeit eine Getränkeabteilung "geschmissen"). Wenn da die Temperaturen auch nur ein wenig zu hoch kletterten, hatte ich gern mal auf einen Schlag die doppelte Ware vor der Tür stehen...

Der Herdentrieb ist stark in Deutschland... :mrgreen:
 
Das irre lustige ist ja, sprichst du mit den Kunden (was als Kassiererin passiert weil man sonst vor Langeweile stirbt) nein, NEIN das ist kein hamstereinkauf..
Ich Kasse, Kundin Band voll...
Konserven in 3 Facher Ausführung, jede Art.. Campi, Sauerkraut, Bohnen oder Suppe total egal..
Dadurch das ich das jetzt schon 15 Jahre mache, Weiss ich einfach wer was wieviel.. So ungefähr.. Und diese ältere Frau mit Mann, die mir einen Bären aufbinden wollte da sie oben drauf noch einweghandschuhe anhatte.. Dieser Einkauf ist einfach in meinem Kopf hängen geblieben, da sie ja nur ihren Vorrat auffüllt für 220 €
Das ist jetzt nicht so das es auffällt wenn jemand einen hamstereinkauf macht, es könnte auch ein normaler wocheneinkauf sein.. Es fällt erst auf wenn du die Leute und ihr Verhalten kennst..
Es gibt Tageseinkäufer.. Mehrmals inder Woche Einkäufer und wocheneinkäufer und die wochenendeinkäufer..
Wie gesagt, ka wer wenn verarschen will..

So muss leider los... Könnte noch viel mehr dazu schreiben und euch langweilen, :LOL:
 
Wenn wir das Ganze mal von Anfang an betrachten zeigt sich doch mal wieder das übliche Bild.
Dieses Virus war ja erst mal schön weit weg. Doch schon da gab es die ersten "Spezialisten" bei denen zunächst mal auch niemand groß gefragt hat ob sie denn auch wirklich Virologen oder doch eher Virolügen sind. Diese erkannten sofort ihre Chance sich in die Öffentlichkeit zu schieben. Also wurden flugs diverse Theorien verbreitet, denn wer dabei zufällig das richtige Szenario trifft, hat sich durch die schnelle und richtige Einschätzung nach der Krise einen Namen gemacht.
Dummerweise ist es dann so, das die "breite Bevölkerung" gerne denen hinterherläuft die am lautesten Schreien oder denen, die vom Schlimmsten ausgehen. Das ist sicherlich mit eine Begründung für die erste Hysterie und Hamsterkaufwelle vor zwei Wochen.
Was zur Zeit sicher viel dazu beiträgt sind die doch recht starken Eingriffe in den Alltag der Menschen (seien diese nun angemessen oder nicht lassen wir dabei mal offen).
Auch sicherlich postitiv Gemeinte Äußerungen gehen in dieser Gesamtstimmung schnell nach hinten los. Nehmen wir hier als Beispiel nur mal die Aussage von Gesundheitsminister Spahn von gestern Nachmittag das bei einem eventuellen Fahrermangel bedingt durch die vielen Osteuropäischen Fahrer in Deutschland, die Bundeswehr bei der Belieferung von Supermärkten aushelfen könne. Mit dieser Aussage sollten die Menschen zwar beruhigt werden, jedoch war das Gegenteil der Fall. Etliche legten dies natürlich so aus, das an den Versorgungsengpässen doch etwas dran sein muss wenn jetzt schon im Gespräch ist die Bundeswehr einzusetzen.
Meine Einschätzung dazu ist ein wenig anders. Gut, meine Zeit als Lkw-Fahrer liegt schon ein wenig zurück, an den Grundprinzipien hat sich jedoch nichts geändert. Ich konnte drei Seiten kennenlernen. Zum einen als Speditionsfahrer der bei diversen Zentrallagern der verschiedenen Supermarkt- und Discounterketten angeliefert hat, später bei einer Spedition die für den Neckarsulmer Discounter die Belieferung vom Zentrallager in die Märkte gefahren hat, und schließlich auch als Mitarbeiter einer Düsseldorfer Supermarktkette.
Ausgehend von diesen Erfahrungen gehe ich nicht davon aus, das es zu Engpässen beim Grundbedarf kommen wird. Gut, einige werden umdenken müssen weil sie vielleicht dadurch merken, das Kiwis, Erdbeeren, Trauben und noch so einiges andere aus Italien, Spanien, Südafrika oder Südamerika und anderen fernen Ländern kein Grundbedarf sind. Aber wie ich in einem Newskommentar gestern schon schrieb, wir haben genügend Hersteller von Brot, Milch, Wurst, Käse und vielen anderen Nahrungsmitteln, die nicht nur in Deutschland produzieren sondern auch ausschließlich deutsche Rohstoffe verwenden. Auch im Bereich der Hygienepapiere, ob nun Klo- oder Küchenpapier, Damenbinden, Windeln, Taschentücher usw. mache ich mir keinerlei Gedanken. Wenn ich hier nur mal an das riesige Werk in Mannheim denke bei dem ich ab und an geladen habe. Hier wird pro Tag so viel produziert und versandt, das ein bis zwei Züge und über 200 Lkw beladen werden (Ich hatte meist die Paletten mit dem "Charmin-Bär" drauf).
Nur das ich nicht falsch verstanden werde. Es wird in nächster Zeit immer wieder vorkommen das Regale leer sind. Das lässt sich auch nicht vermeiden. Jedoch werden, zumindest bei vielen Discountern, die Märkte drei Mal pro Woche (entweder Mo/Mi/Fr oder Di/Do/Sa) beliefert. Also kann man davon ausgehen, das bei einem leeren Regal des Grundbedarfs spätestens zwei Tage später der Artikel wieder da ist.
Beim Stichwort "leere Regale" komme ich zu den nächsten Hysterietreibern. Das sind nämlich genau die, die grundsätzlich behaupten so neutral und wertfrei zu berichten, unsere lieben Medien. Denn wer hätte das nicht bemerkt, das in nahezu jeder Corona-Sondersendung wenn es ans Thema Versorgungssicherheit geht die immergleichen Bilder der immer gleichen leeren Regale die irgendwann ganz am Anfang der Krise, als die Supermärkte auch noch nicht mit einem solchen Ansturm rechneten in irgendeinem Supermarkt in Deutschland gedreht wurden, laufen.
Liebe Medien, daher mal Tacheles. Was ihr hier betreibt ist keine objektive Berichterstattung sondern ein gefährliches Spiel mit dem Feuer! Es geht scheinbar in den meisten Fällen nicht um Fakten, sondern darum, die Fakten möglichst spektakulär zu verpacken. Man erkennt dies unter anderem auch an einem "Wetterkanal" auf YouTube, der seinen Videos gerne möglichst reißerische Titel gibt um möglichst viel Klicks zu generieren. So war hier die Vorhersage des Stürmchens Anfang der Woche mit dem Titel "Kommt jetzt Sabine 2.0?" versehen.

Hilfreich wäre es natürlich auch, wenn unsere Damen und Herren Politiker mit einer Stimme sprächen, bevor jedoch dies passiert glaube ich wieder an den Weihnachtsmann und den Osterhasen!

Zum Abschluss noch ein wenig Zahlenwerk (Zahlen aus Deutschland):
Infizierte bei der "normalen" Grippewelle 2017/18: 334.000
Infizierte mit dem neuen Covid-19 (Stand: 14.03.2020 15 Uhr/Quelle: Robert Koch Institut): 3.795

Da wir ja so etwa 83 Millionen Einwohner haben, entspricht dies einer Infiziertenrate von weniger als 0,005 % der Bevölkerung. Damit möchteich keineswegs verharmlosen, immerhin ist es ja so, das es noch keinen Impfstoff gegen das neue Coronavirus gibt. Jedoch könnte die Verdeutlichung dieser Zahlen in der Bevölkerung die Hysterie ein wenig abmildern. Bei normal gesunden Menschen ist zum einen zum Schutz vor Ansteckung die eigentlich normale Hygiene, also regelmäßiges Händewaschen (gründlich mit Seife und mindestens 2 Happy Birthday lang) ausreichend, Also lassen wir die Desinfektionsmittel und Atemmasken doch lieber denen, die sie wirklich brauchen, den Krankenhäusern, Ärzten oder auch Menschen mit schlimmen chronischen Wunden die diese täglich desinfizieren MÜSSEN. Hier bin ich persönlich froh darüber, das bei mir drei wöchentliche Verbandwechsel, bei denen zwar auch Desinfektionsmittel eingesetzt werden aber nicht in dem Maße wie bei schweren Wunden, ausreichen. Zudem ist auch mein Immunsystem ansonsten ganz gut beieinander (engelchen muss da schon mehr aufpassen).

Eigentlich wollte ich ja gar nicht so viel schreiben, aber ihr merkt, dieses Thema beschäftigt mich ziemlich stark, dann wirds bei mir meist etwas länger. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein sehr sensibles Thema..
Aber du vergisst das es auch viele Egoisten gibt..
Viele die Angst haben ihren Job zu verlieren..
Und sogenannte tourenaussetzer gibt es in Corona Zeiten nicht..
Genauso wird auf die im Discountern 1+2 Regelung aufgehoben..
Die Unwissenheit wie es weitergeht macht Angst..
Kunden die Mitarbeiter beleidigen weil keine Ware da ist..
Also ich bin froh das ich das hier nur als aussenstehender mitbekomme..
Den spass ist das hier schon lange keiner mehr..

Auf das ihr gesund bleibt alle:kiss:
 
Ja, diese Sorte Menschen gibt es leider auch. Meine ganz persönliche Hoffnung ist ja die, das die meisten Hysteriker ihre Lager inzwischen gefüllt haben.
Ebenso gehe ich davon aus, das die getroffenen Maßnahmen so effektiv sind, das die Anzahl der Neuinfektionen ab Ende nächster Woche weniger wird. Mit etwas Fortune können wir dann vielleicht ab etwa Ostern langsam wieder zum "normalen" Leben zurückkehren. :)
 
Deine Hoffnung in Gottes Ohr aber gestern noch live mitbekommen, Nachbarort 25 jähriger lässt sich nach Köln fahren trifft dort "Freunde"..
Soviel zu soziale Kontakte einschränken.. Interessierte den jungen Mann herzhaft wenig.. Wenn er Glück hat passiert ihm nix, aber eigentlich sollte genau er es bekommen weil er so leichtfertig damit Umgeht.. Ja auch seine Eltern sind risikopatienten..
Andere hingegen meiden soziale Kontakte schon seit 2 Wochen das aus Liebe zu den Eltern, die risikopatienten sind...
Also mein Umfeld reagiert schon sehr unterschiedlich..
Mein Sohn zb auch Einzelhandel auch risikopatient.. Fress oder stirb.. Ich oder sein Chef werden den Teufel tun und ihm sagen er soll zuhause bleiben.. Er muss arbeiten..

Ich befürchte das hält noch bis Ende April.. Wird dann langsam in den Medien weniger und weniger und im Sommer hin hören wir fast nix mehr..
Es können sich ja noch genug anstecken, nur sterben darf keiner mehr.. Dann ist alles in Butter...
 
Ganz ehrlich, es werden sich noch viele anstecken und auch zu Todesfällen wird es durchaus noch kommen. Dennoch halte ich die nun getroffenen Maßnahmen für wirkungsvoll.
Gut, die Schul- und Kitaschließungen sehe ich immer noch kritisch, meine größten Bedenken dagegen sind jedoch durch die Veröffentlichung des genauen Erlaßtextes der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung beseitigt. Ähnliches kam von allen Landesregierungen.
Noch dazu müssen folgende Angebote schließen bzw. den Betrieb einstellen:
Bars, Clubs, Diskotheken, Theater, Kino und Museen, Fitness-Studios, Schwimmbäder, Saunen, Volkshochschulen, Musikschulen, Zusammenkünfte in Sportvereinen, sonstige Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Spielhallen, Prostitutionsgewerbe.
Restaurants dürfen öffnen, es gilt aber ein Abstand von 2 Metern zwischen den Tischen und die Kontaktdaten der Besucher müssen festgehalten werden das im Falle möglicher Infektionen Kontaktpersonen ermittelt und geschützt werden können.
Somit wird also schon mal nahezu der gesamte öffentliche Freizeitbereich ausgeschaltet.
Klar, ein paar Unverbesserliche wirds immer geben, sollten dies auch noch Risikopatienten sein, könnte man das bei den ganzen Anstrengungen die betrieben werden auch irgendwie als "Natürliche Auslese" betrachten.

Also hilft nur eines: Haltet alle die Ohren steif, bleibt gesund und fröhlich, irgendwie.
 
Aber du musst zugeben das Deutschland für seine Verhältnisse schnell reagiert hat.. Zwar nicht lückenfrei und mit vielen schlupflöchern, aber okay..


Ich wünsche euch viel Gesundheit und Kraft..
Was da auch kommen mag.. Wie lange es auch dauern wird..
 
Es wird sicher keine einfache Zeit und uns allen wird viel abverlangt werden. Für jeden ist es das allererste Mal so einer Situation ausgeliefert zu sein. Ich kann jene verstehen die Angst haben, aber wichtig ist in der Zeit dabei nicht in Hysterie zu verfallen.
Versucht Kontakte einzuschränken. Bei uns geht es leider nicht, denn der Verbandwechsel muss statt finden und ich geh durchaus mit gemischten Gefühlen hin, denn im gleichen Gebäude befinden sich sowohl ein Augenarzt und auch eine Praxis mit Allgemeinmedizinern.
Gleichzeitig sehe ich aber auch das alles getan wird um den Virus einzudämmen.
Es wird sicher eine ganze Zeit lang dauern bis wir wieder ein "normales" Leben führen können.
Wir hörten heute das es vielen in der Welt so geht , nicht nur jetzt sondern immer . Das sie ihre Religion nicht ausleben dürfen, Hilfsorganisationen die in Risikogebiete reisen, Kriege die vielen Menschen das Leben kosten. Vielleicht führt diese Situation bei manchem zu einem Umdenken und einem "innehalten" in unserer schnelllebigen Zeit.
Wir können nur hoffen das möglichst wenig dem Virus erliegen und das der Spuk bald vorbei ist.
Solange vielleicht mal bei Älteren anrufen und fragen ob sie etwas brauchen. Vielleicht einen Einkauf tätigen, wenn man eh schon einkaufen muss und wenn man diesen nur vor die Tür stellt, damit gerade unsere Risikopatienten und Älteren nicht los müssen.
Passt auf euch auf und bleibt gesund :kiss:
 
Wollt ihr auch meine Gedanken dazu lesen? :think: Wird wohl auch etwas länger…

Zunächst das Offensichtliche. Wir haben es mit einer noch weitgehend unbekannten Krankheit zu tun, die wir (noch) nicht bekämpfen können, die potentiell jeden befallen kann und vor der es keinen absoluten Schutz gibt. Leider ist sie auch noch potentiell tödlich. Das wird zu vielen, menschlich schwierigen, Einzelschicksalen führen. Das bedauere ich.

Trotzdem ist die Situation aus meiner Sicht eher eine interessante als eine beängstigende. Die kommenden Wochen werden ein Stresstest für die gesamte Gesellschaft.

Im Augenblick haben wir die Wissenschaft und die Politik im Fokus.

Soweit ich es beurteilen kann, arbeitet die Wissenschaft so schnell sie kann an einer Bekämpfung der Krankheit, was ja auch ihre Hauptaufgabe ist. Gleichzeitig ist sie aber auch gefordert, mit Prognosen und Einschätzungen die Politik bei ihren Entscheidungen zu unterstützen. Dabei trifft sie (trotz aller - theoretisch möglichen – Vernetzung und hochtechnologischen Unterstützung) auf Probleme. Der Ausbruch der Krankheit in einem autoritären Staat führt dazu, dass die bisherigen Informationen nicht vertrauenswürdig erscheinen. Sie könnten unvollständig oder sogar falsch sein. Womöglich ist das ein Grund für die unterschiedlichen Verläufe in den verschiedenen Ländern. Vielleicht liegt das aber auch an der Krankheit selbst oder den unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen. Jedenfalls ist die Entwicklung der Krankheit im Augenblick so schnell, dass die Wissenschaft mit ihren Methoden nicht wirklich hinterher kommt (kommen kann?).

Trotzdem muss die Politik natürlich versuchen, präventiv zu handeln. Sie hat nun einmal die Aufgabe, die Menschen vor möglichen Gefahren zu schützen. Aufgrund der oben geschilderten Lage wird sie dabei aber viele Fehler machen oder hat sie womöglich schon gemacht. Ich bin sehr gespannt, ob „die Gesellschaft“ das versteht und ob sie ihr das verzeihen wird. Ich glaube, dass die jetzt getroffenen Maßnahmen (abgesehen von Tipps zur Hygiene und zum Social Distancing) reine Versuchsballons sind. Ob sie richtig sind, werden wir vermutlich erst in der Rückschau erforschen können. Ich kann und will der Politik aber kein „Versagen“ vorwerfen. Sie hat und hatte wenig Chancen, „das Richtige“ zu tun.

Ich muss jetzt erstmal los (zur Arbeit, mit dem ÖPNV :ugly:). Vielleicht komme ich nachher noch dazu, die Gedanken weiter zu spinnen...
 
Wenn wir das Ganze mal von Anfang an betrachten zeigt sich doch mal wieder das übliche Bild.
Dieses Virus war ja erst mal schön weit weg. Doch schon da gab es die ersten "Spezialisten" bei denen zunächst mal auch niemand groß gefragt hat ob sie denn auch wirklich Virologen oder doch eher Virolügen sind. Diese erkannten sofort ihre Chance sich in die Öffentlichkeit zu schieben. Also wurden flugs diverse Theorien verbreitet, denn wer dabei zufällig das richtige Szenario trifft, hat sich durch die schnelle und richtige Einschätzung nach der Krise einen Namen gemacht.
Dummerweise ist es dann so, das die "breite Bevölkerung" gerne denen hinterherläuft die am lautesten Schreien oder denen, die vom Schlimmsten ausgehen. Das ist sicherlich mit eine Begründung für die erste Hysterie und Hamsterkaufwelle vor zwei Wochen.
Was zur Zeit sicher viel dazu beiträgt sind die doch recht starken Eingriffe in den Alltag der Menschen (seien diese nun angemessen oder nicht lassen wir dabei mal offen).
Auch sicherlich postitiv Gemeinte Äußerungen gehen in dieser Gesamtstimmung schnell nach hinten los. Nehmen wir hier als Beispiel nur mal die Aussage von Gesundheitsminister Spahn von gestern Nachmittag das bei einem eventuellen Fahrermangel bedingt durch die vielen Osteuropäischen Fahrer in Deutschland, die Bundeswehr bei der Belieferung von Supermärkten aushelfen könne. Mit dieser Aussage sollten die Menschen zwar beruhigt werden, jedoch war das Gegenteil der Fall. Etliche legten dies natürlich so aus, das an den Versorgungsengpässen doch etwas dran sein muss wenn jetzt schon im Gespräch ist die Bundeswehr einzusetzen.
Meine Einschätzung dazu ist ein wenig anders. Gut, meine Zeit als Lkw-Fahrer liegt schon ein wenig zurück, an den Grundprinzipien hat sich jedoch nichts geändert. Ich konnte drei Seiten kennenlernen. Zum einen als Speditionsfahrer der bei diversen Zentrallagern der verschiedenen Supermarkt- und Discounterketten angeliefert hat, später bei einer Spedition die für den Neckarsulmer Discounter die Belieferung vom Zentrallager in die Märkte gefahren hat, und schließlich auch als Mitarbeiter einer Düsseldorfer Supermarktkette.
Ausgehend von diesen Erfahrungen gehe ich nicht davon aus, das es zu Engpässen beim Grundbedarf kommen wird. Gut, einige werden umdenken müssen weil sie vielleicht dadurch merken, das Kiwis, Erdbeeren, Trauben und noch so einiges andere aus Italien, Spanien, Südafrika oder Südamerika und anderen fernen Ländern kein Grundbedarf sind. Aber wie ich in einem Newskommentar gestern schon schrieb, wir haben genügend Hersteller von Brot, Milch, Wurst, Käse und vielen anderen Nahrungsmitteln, die nicht nur in Deutschland produzieren sondern auch ausschließlich deutsche Rohstoffe verwenden. Auch im Bereich der Hygienepapiere, ob nun Klo- oder Küchenpapier, Damenbinden, Windeln, Taschentücher usw. mache ich mir keinerlei Gedanken. Wenn ich hier nur mal an das riesige Werk in Mannheim denke bei dem ich ab und an geladen habe. Hier wird pro Tag so viel produziert und versandt, das ein bis zwei Züge und über 200 Lkw beladen werden (Ich hatte meist die Paletten mit dem "Charmin-Bär" drauf).
Nur das ich nicht falsch verstanden werde. Es wird in nächster Zeit immer wieder vorkommen das Regale leer sind. Das lässt sich auch nicht vermeiden. Jedoch werden, zumindest bei vielen Discountern, die Märkte drei Mal pro Woche (entweder Mo/Mi/Fr oder Di/Do/Sa) beliefert. Also kann man davon ausgehen, das bei einem leeren Regal des Grundbedarfs spätestens zwei Tage später der Artikel wieder da ist.
Beim Stichwort "leere Regale" komme ich zu den nächsten Hysterietreibern. Das sind nämlich genau die, die grundsätzlich behaupten so neutral und wertfrei zu berichten, unsere lieben Medien. Denn wer hätte das nicht bemerkt, das in nahezu jeder Corona-Sondersendung wenn es ans Thema Versorgungssicherheit geht die immergleichen Bilder der immer gleichen leeren Regale die irgendwann ganz am Anfang der Krise, als die Supermärkte auch noch nicht mit einem solchen Ansturm rechneten in irgendeinem Supermarkt in Deutschland gedreht wurden, laufen.
Liebe Medien, daher mal Tacheles. Was ihr hier betreibt ist keine objektive Berichterstattung sondern ein gefährliches Spiel mit dem Feuer! Es geht scheinbar in den meisten Fällen nicht um Fakten, sondern darum, die Fakten möglichst spektakulär zu verpacken. Man erkennt dies unter anderem auch an einem "Wetterkanal" auf YouTube, der seinen Videos gerne möglichst reißerische Titel gibt um möglichst viel Klicks zu generieren. So war hier die Vorhersage des Stürmchens Anfang der Woche mit dem Titel "Kommt jetzt Sabine 2.0?" versehen.

Hilfreich wäre es natürlich auch, wenn unsere Damen und Herren Politiker mit einer Stimme sprächen, bevor jedoch dies passiert glaube ich wieder an den Weihnachtsmann und den Osterhasen!

Zum Abschluss noch ein wenig Zahlenwerk (Zahlen aus Deutschland):
Infizierte bei der "normalen" Grippewelle 2017/18: 334.000
Infizierte mit dem neuen Covid-19 (Stand: 14.03.2020 15 Uhr/Quelle: Robert Koch Institut): 3.795

Da wir ja so etwa 83 Millionen Einwohner haben, entspricht dies einer Infiziertenrate von weniger als 0,005 % der Bevölkerung. Damit möchteich keineswegs verharmlosen, immerhin ist es ja so, das es noch keinen Impfstoff gegen das neue Coronavirus gibt. Jedoch könnte die Verdeutlichung dieser Zahlen in der Bevölkerung die Hysterie ein wenig abmildern. Bei normal gesunden Menschen ist zum einen zum Schutz vor Ansteckung die eigentlich normale Hygiene, also regelmäßiges Händewaschen (gründlich mit Seife und mindestens 2 Happy Birthday lang) ausreichend, Also lassen wir die Desinfektionsmittel und Atemmasken doch lieber denen, die sie wirklich brauchen, den Krankenhäusern, Ärzten oder auch Menschen mit schlimmen chronischen Wunden die diese täglich desinfizieren MÜSSEN. Hier bin ich persönlich froh darüber, das bei mir drei wöchentliche Verbandwechsel, bei denen zwar auch Desinfektionsmittel eingesetzt werden aber nicht in dem Maße wie bei schweren Wunden, ausreichen. Zudem ist auch mein Immunsystem ansonsten ganz gut beieinander (engelchen muss da schon mehr aufpassen).

Eigentlich wollte ich ja gar nicht so viel schreiben, aber ihr merkt, dieses Thema beschäftigt mich ziemlich stark, dann wirds bei mir meist etwas länger. ;)



Gute Besserung an alle Erkrankten.
 
Gedanken zum Gesellschafts-Stresstest Teil 2:
Die Politik verschärft die Maßnahmen. Trotzdem bleibt die Bevölkerung einigermaßen ruhig (bisher jedenfalls).

Ist das möglicherweise (auch) ein Verdienst der Medien? Ich selbst verfolge nur einen relativ kleinen Teil der Medienlandschaft selbst (im Wesentlichen Öffentlich/rechtliche Angebote, Podcasts und hin und wieder die Online-Angebote großer Zeitungen).
Dort erhalte ich im Augenblick schnelle und ausführliche Informationen und nehme (verhältnismäßig) wenig Sensationsberichterstattung wahr. Selbst die Boulevard-Medien scheinen das nur wenig zu konterkarieren. Ich verfolge diese nicht (erst recht jetzt nicht), aber mir begegnen (im Vergleich zu „normalen“ Zeiten) recht wenig Negativ-Beispiele bei Twitter, BildBlog und Co.

Hinzu kommt die Tatsache, dass auch die Behörden selbst (für ihre Verhältnisse sehr schnell) umfassend auf den Online-Angeboten informieren.

Insgesamt scheint die Medienlandschaft im Augenblick angemessen auf die Lage zu reagieren und somit ihrer gesellschaftlichen Aufgabe gerecht zu werden.

Glaubt man Sascha Lobo ( https://www.spiegel.de/netzwelt/web...nleben-a-d1bef026-07d4-424f-ba64-b04976acf795 ), so haben selbst die „sozialen Medien“ eine bessere Wirkung, als ich (und vielleicht viele andere) das bei einer solchen Krise erwartet hätten. Auch wenn die Verschwörungstheorien, rassistischen Ansichten, und substanzlosen Schuldzuweisungen dort natürlich nicht abreißen, so scheinen sie doch trotzdem hilfreich zu sein. Neben den Effekten die Lobo beschreibt, ermöglichen (oder vereinfachen) sie es überhaupt erst, dass Menschen im sozialen Kontakt bleiben können, obwohl sie Abstand halten sollen (und das auch wollen). Ebenso können Solidarität organisiert und Anteilnahme ausgedrückt werden, was offenbar auch rege genutzt wird.

Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme (die zudem noch durch meine subjektive Brille betrachtet ist). Aber es könnte deutlich schlimmer sein und insbesondere mit fortschreitender Dauer der Einschränkungen (oder mit noch weiteren Verschärfungen), kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass sich dieses Bild noch dreht.
 
Zweiter Versuch, nachdem mein ursprünglicher Beitrag kurz vor seiner Vollendung im Datennirvana des Internets verschwand...


Die Stimmung in der Bevölkerung könnte deshalb (noch) so gut sein, weil ja weiterhin alle Läden mit Waren des täglichen Bedarfs geöffnet haben, nun wahrscheinlich sogar Sonntags. Wie es allerdings Frisöre sowie Bau- und Gartenmärkte auf diese Liste geschafft haben frage ich mich schon...
Ebenso frage ich mich, ob das Virus bei Dunkelheit gefährlicher ist als am Tage, denn was sonst wird mit den vorgeschriebenen Sperrzeiten ab 18 Uhr bezweckt? Viele Lokale haben im Normalfall um diese Zeit gerade mal eine Stunde geöffnet.
Ebenso denke ich an eine Berufsgruppe die, nicht nur aber gerade jetzt, dafür sorgt das wir etwas zum kaufen in den Supermarktregalen finden, unsere Lkw-Fahrer. Laut dieser Regelung ist es dann nämlich so das diese, nach einem langen, harten Arbeitstag einen der begehrten Plätze an einem Autohof ergattert haben und dann feststellen müssen, das ausser einem belegten, Brötchen, einer Bockwurst oder einem Schokoriegel aus dem Tankstellenshop nichts geht da das Restaurant ja geschlossen hat. Hier sollte, meiner Ansicht nach, über Ausnahmen nachgedacht werden.
Ebenso fand ich keine Antwort auf die Frage, ob trotz der Anordnung der Schließung privater Schwimbäder & Co. Autohöfe ihre Duschen weiter betreiben dürfen um den Fahrern zumindest ein Mindestmaß an Hygiene zu ermöglichen.

Mit den Medien muss ich Dir recht geben, Baffi. Hier ist die Berichterstattung seit vorgestern deutlich ruhiger, besonnener und objektiver geworden. Scheinbar hat jetzt auch der letzte Journalist begriffen, das Sensationsheischerei derzeit unnötig ist da jede Nachricht die uns momentan erreicht neu und sensationell genug ist.

Woran wir jedoch, nach überstandener Krise, dringlichst Arbeiten sollten sind die Namen gewisser politischer Begrifflichkeiten. So werden ja z.B. in Bayern die Hamsterkäufe zunächst nicht nachlassen, schließlich lebt man ja im "Katastrophenfall". Was Söder damit erreichen will ist einfach gesagt. Er umgeht damit Zuständigkeitsstrukturen unterhalb des Bayerischen Landtags wie z.B. Landrats- und örtliche Gesundheitsämter die im Normalfall über einige der gestern beschlossenen Einschränkungen die auf Länderebene jetzt umgesetzt werden, mitentscheiden müssten. Gilt jedoch der Katastrophenfall hat der Landtag das letzte Wort, ein Kompetenzgerangel wird so umgangen.

Nun, der zweite Versuch wurde auf jeden Fall kürzer als der erste ;)
Haltet die Ohren steif, rückt die Stühle zusammen und haltet gleichzeitig mehr Abstand (netter Spagat), und wenn ihr wirklich zu den Menschen gehört, die für ältere Menschen Besorgungen ausführen denkt an das wichtigste. Stellt ihnen die Einkäufe vor die Tür, klingelt und seit am besten schon weg wenn die Tür aufgeht, das ist zur Zeit nicht unhöflich sondern ihr schützt die älteren Leute vor Viren die ihr eventuell mit euch herumtragt ohne es zu merken.
 
Ich hatte gestern auch Probleme beim Posten, weshalb ich schon dazu übergegangen bin, den Text vorzuschreiben, wenn er länger werden soll. Ob wohl das ganze (relativ neue) Blinki-Blinki bei klamm dabei eine Rolle spielt? :think:

Deine Kritikpunkte teile ich in vollem Umfang. Ich glaube aber weiterhin, dass man bedenken sollte, in welcher Geschwindigkeit die Politik gerade arbeitet. Das ist sie nicht gewohnt... :ugly:

Ich könnte mir vorstellen, dass man da in den nächsten Tagen noch etwas feinjustiert.

Es bleibt spannend und auch meine "Gedanken" sind noch nicht zuende. Es gibt noch sehr viele Bereiche, die auf die Probe gestellt werden. Das birgt Chancen und Risiken. Ich denke heute bei der Arbeit mal darüber nach, welchen Teil ich mir als nächstes ´rauspicke...