Eintrag #8, 14.04.2005, 02:58 Uhr

Urlaubsblog Teil 3

Den Zwei-Tages-Ausflug nach Pamukkale mussten wir natürlich mitmachen, da wir da ja das Hotel wechseln würden. Aber da uns das schon genug Stress war, sagten wir alle anderen Ausflüge ab. Das würde also bedeuten einen freien Tag in Pemer und immerhin fast 4 freie Tage in Alanya.

Unseren freien Tag in Pemer nutzten wir natürlich, um die Umgebung etwas zu sondieren. Zunächst mal die Lage des Hotels, wie versprochen: direkt am Meer! Es waren keine 100m bis zum Strand. An Baden war allerdings nicht zu denken. Der Wind ging doch so heftig, dass die Wellen entsprechend hoch waren, was ein Baden gar nicht erst möglich gemacht hätte.
Schaute man in die andere Richtung, sah man nicht wenig beeindruckende Felsmassive direkt hinter dem Hotel. "Berge und Meer" - halt. Landschaftlich wirklich sehr reizvoll da unten, muss man schon sagen. Einen kleinen Vorstoß ins Landesinnere wagten wir auch und suchten in Alanya einen kleinen "Bazar" auf, wo wir schon einige der typischen Dinge sahen, die überall in der Türkei verkauft werden:
- viel Handarbeit: Armbänder, Ketten, kleine Teppiche, Traumfänger und dergleichen mehr. Sehr oft mit dem ominösen blauen Auge ausgestattet. Das sieht nicht wirklich aus wie ein Auge, sondern ist so weit stilisiert, dass es eigentlich nur noch vier mehr oder weniger konzentrische und mehr oder weniger kreisförmige Kreise sind: außen dunkelblau, dann weiß, dann hellblau und in der mitte ein dunkelblauer Klecks. Wie man uns später erklärt, symbolisiert das das Auge der Fatima. Ein alter Volksaberglaube: trägt man es als Schmuck am Körper, so bewahrt es vor bösen Blicken. Hat man es im Auto, bewahrt es vor Unfällen. Und dem Schema folgend lassen sich noch viele Lebensbereiche finden, wo man jede Menge von den Dingern unbedingt haben muss.
- Viel an Klamotten und zwar nachgemachte Markenklamotten. Wie bei den Tschechen. Shirts wo dann halt Adidas, Nike, Puma, Diesel usw. draufsteht. Die sind natürlich gefakt aber nicht unbedingt schlecht. Schon solide Qualität. Aber haben will ich sowas trotzdem nicht. Wo wir schon bei der nächsten türkei-typischen Sache wären: Man wird in fast jedem Laden in ein Gespräch verwickelt. Die Gespräche sind oft recht nett. Man wird erstmal zum Tee eingeladen, redet über Familie, Traditionen, Kultur und vieles mehr. Oft sind die Gespräche aber auch ziemlich plump und nur dazu gedacht die Kunden zum Kaufen zu überreden. Und dann nervt's.
- Tee spielt eine große Rolle. Und so bekommt man nicht nur die richtigen Teegläser und Löffel sondern auch allerlei Sorten Tee zu Kaufen. Interessanterweise gibt's den meist in Pulverform, zum in Wasser auflösen.
- Gewürze und Gewürzmühlen, von letzteren hab ich mir sogar eine mitgebracht.
- Wasserpfeifen in allen Größen. Nach oben sind da wirklich kaum Grenzen gesetzt.
- Schnitzereien und dergleichen. Alle möglichen Tiere. Nutzwert aber eher = 0.

Zum Abendessen gab's dann natürlich nochmal ein bombastisches Buffet. So war's eigentlich immer in dem Urlaub: Wenn man von allem was es gab nur ein ganz kleines bisschen genommen hat, konnte man es grade so schaffen einmal durchzukommen, war dann aber auch bombig satt. Und vieles kannte man ja vorher gar nicht, wusste also auch nicht was einen erwartet. Aber ich bin da ja sehr experimentierfreudig. Besonders lange habe ich mich übrigens immer beim Süßkram und Nachspeisenbuffet aufgehalten. Ich kann's ja vertragen... :)

Nach dem Abendbrot nahmen wir dann noch ein Bier in der Hotellobby ein. Da gab es extra eine Bar und dazu Sitzgruppen mit schönen Bastmöbeln. Dazu gedämpftes Licht - sehr gemütlich gestaltet. Getränke bezahlt man da übrigens nicht etwa mit Geld, nein das kühle Nass gibt es nur im Tausch gegen kleine bunte Plastikkügelchen. Diese hinwiederum kann man an der Rezeption gegen Euros erstehen. Was der Spuk sollte habe ich bis heute nicht so ganz begriffen. Vielleicht wollte man die Bar vom Geldwechseln entlasten.

Am nächsten Morgen hieß es dann wieder früh aufstehen, denn die Pamukkale-Fahrt stand an. Ich weiß gar nicht mehr wann wir losgefahren sind, ich glaube schon 6:00 morgens oder so. Und sowas nennt sich Urlaub :eek:

Glücklicherweise war das erste was unsere Reiseleiterin sagte: "Sie sind ja sicher noch müde und wollen vielleicht noch etwas Ruhe, ich sage jetzt erstmal nichts und lasse Sie in Ruhe schauen, in einer Stunde melde ich mich mal wieder." Bloß gut, für Getexte wär ich auch echt noch zu müde gewesen.

Pamukkale liegt im Landesinneren der Türkei, war also auch ein ganzes Stück zu fahren. Was man uns nicht gesagt hatte war, dass es auch etwa 2000 ansehnliche Höhenmeter über Meeresspiegel liegt und es deshalb dort entsprechend kalt ist. Früh lachten wir noch über die anderen, die im warmen Pemer mit dicken Jacken in den Bus einstiegen, später lachten die wohl eher über uns wie wir in unseren Pullovern froren.
 
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