Eintrag #11, 20.02.2005, 18:53 Uhr

unheilverkündend

gestern als ich bei meinen eltern daheim war lag ein brief für mich auf meinem schreibtisch. die adresse war von hand aufgeschrieben, das hat mich neugierig gemacht. ich also nichts wie den brief aufgemacht. nachdem ich nun den brief schon bestimmt zum zigsten mal gelesen hab bin ich nur noch verwirrter als zuvor. ich weiß nicht was da nun auf mich zu kommt wenn ich mich mit der person treffe die mir diesen brief geschrieben hat. vielleicht habe ich schon zu viel initiative ergriffen in dem ich mich auf einen neuen termin zum treffen eingelassen hab, indem ich ne gemeinsame freundin nach ihrer telefonnummer gefragt hab, angerufen hab. sie schrieb von fehlern in der vergangenheit. welche fehler? verwirrung. es gab nichts zwischen uns. wir waren in der gleichen jahrgangsstufe. ich glaube niemand kann mir vorwerfen, wenn ich sie im bezug auf die schulzeit als außenseiterin bezeichne, denn die meisten haben den kontakt mit ihr gemieden. ich hab mich damals nicht viel besser benommen als die meisten. wobei ich sagen muss ich habe nie ihre anwesenheit ignoriert. genau wie ich sie auch ab und an beobachtet habe, sondiert, ihr verhalten analysiert. damals war sie sehr schüchtern wie ich meine. kontaktscheu. ein paar mal haben wir uns unterhalten, sachlich und themenbezogen. und nun dieser brief. diese verwirrung. was will sie mir sagen. was ist so wichtig, dass sie es mir nicht am telefon sagen kann. was ist so wichtig? diese frage schiesst schon die ganze zeit durch meinen kopf. irgendwie kommt es mir vor als könnte dieses treffen ein tiefer einschnitt in meinem leben sein. wieder verwirrung. warum ich? noch nie hat mich etwas derart aus der fassung gebracht wie dieser brief. ich glaube nicht dass sich irgendjemand konkret vorstellen kann wie es mir gerade geht. ich bin wie aufgelöst. nur von dem gedanken beherrscht, was wohl der grund für dieses treffen ist. beunruhigend. verwirrend. als ich gestern wieder aus dem haus bin (ein kumpel hat im auto auf mich gewartet) ... er meinte mein blick wäre so leer, ob etwas passiert sei. ich konnte es ihm sagen. ich hab mir bei der gemeinsamen freundin ihre telefonnummer besorgt. auch sie fragte was los sei. ich kenne die antwort nicht. bin begierig zu wissen und doch beunruhigt. ich habe angst. panische angst in meinem inneren. ich zittere vor aufregung. gedanken jagen sich in wilder hektik. mein herz rast. ich spüre den puls an meinen handgelenken solange sie auf dem tisch weilen. ich kann die schläge nicht zählen. auf der anderen seite fühle ich mich irgendwie erschöpft. eine heftige erschöpfung, so als ob ich 12 oder mehr stunden durchgehend hart gearbeitet hätte. und doch kann ich nicht schlafen. ich will eigentlich auch gar nicht schlafen. die letzte nacht war schrecklich. seltsame träume. ich bin schweißgebadet aufgewacht. kurz danach war ich wie im trance ... in gedanken versunken. wieder aufgetaucht aus dem see aus gedanken mit einem schrei. nun kommt schon wieder die nacht. ich will die augen nicht schließen. es is als ob ich angst hätte im schlaf erdolcht zu werden. und irgendwie ist dieser vergleich nicht mal so verkehrt. ein stechen in der brust bestärkt den verdacht. und dann wieder siese unruhe in mir. von gefühlen überrannt weiß ich nicht wie mir geschieht. überflutet von eindrücken, erinnerungen, heiß, kalt. ich wünschte es würde aufhören. den wunsch gedacht. den wunsch gesagt. den wunsch gerufen. den wunsch geschrien. es hört nicht auf. und ich bin mir sicher es wird auch nicht aufhören bis ich klarheit habe. bis zu diesem treffen. erst dann wird sich entscheiden, ob es aufhört, weitergeht oder schlimmer wird. im prinzip kann alles passieren. bis dahin bleibt ungewißheit, verwirrung, angst.

auch wenn dieser text vielleicht keinen sinn ergibt, denn das tut er nichtmal für mich, so musste ich das hier einfach loswerden. ich frage hier nicht nach hilfe. auch frage ich nicht nach ratschlägen. aber es hilft den felsen der auf meinem herzen lastet ein wenig bröckeln zu lassen.
 
 (38) barank

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