Eintrag #6, 08.11.2005, 22:54 Uhr

losing my religion

tja, heute ergab sich der fall der theologiestudentin zur kirchenaustreterin.
ich bin jetzt auf dem papier konfessionslos und fühl mich irgendwie wie eine verräterin. wie es dazu kam? nun, leicht gemacht hab ich es mir mit sicherheit nicht. religion war und ist ein grosser teil, wenn nicht gar die basis meines lebens. die christlichen werte (also die, die es sein sollten, gerechtigkeit, frieden, toleranz, akzeptanz) sind mir nach wie vor wichtig. also warum das ganze.
wenn man betrachtet, das ich vor 2 jahren genau das studium der theologie aufgenommen habe ist es schon schwer das ganze nachzuvollziehen und ich selbst schaff es auch noch nicht so ganz.
nun, ich bin religiös. aber mit der institution kirche hatte ich schon immer meine probleme. glauben hat für mich auch nichts mit kirche zu tun. mein studium habe ich nicht ganz freiwillig abgebrochen, es gibt sehr harte bestimmungen und forderungen für das theologiestudium, die ich nicht alle erfüllen konnte.
gezweifelt habe ich schon länger und heute schliesslich für mich, ziemlich allein beschlossen, dass heute der richtige tag dafür ist. ein lebensabschnitt ist fertig, ich konzentriere mich auf andere ziele, es war ein krasser symbolischer schritt für mich und doch hoffe ich, dass ich mich bald freier fühle. das ganze war so trocken, der standesbeamte hat mir von seinen urlauben an der nordsee erzählt, wo ich nunmal geboren, aufgewachsen und nun mal auch getauft worden bin. ich hab 20euro bezahlt (studententarif, normalerweise 25) und was unterschrieben, fertig war die sache. ob ichs mir feierlicher vorgestellt habe? ich weiss es nicht.
muss jetzt erstmal schlafen und damit klarkommen. aber heute habe ich mich von meinem gefühl leiten lassen, ich war stark genug es heute zu tun. und so blöd es klingt: ich danke gott dafür, dass er mir heute die kraft gegeben hat es zu tun. :boohoo:
 
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